Marthé Peter Jan

Vorname
Peter Jan
Nachname
Marthé
erfasst als
Komponist:in
Dirigent:in
Ausbildner:in
Künstlerische:r Leiter:in
Veranstalter:in
Interpret:in
Musiker:in
Genre
Neue Musik
Instrument(e)
Orgel
Geburtsjahr
1949
Geburtsort
Rottenmann
Geburtsland
Österreich

Ausbildung
Dirigenten-Meisterkurs Celibidache Sergiu
Indien: Studienaufenthalt bei dem Musiker Ustad Ameer Mohamed Khan
mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Komposition, Dirigieren Orgel
Paris Studien bei Michel Chapius

Tätigkeiten
1977 Wien künstlerischer Leiter des Orgelfestival International
1983 Theater Osnabrück Osnabrück Kapellmeister
1987 völliger Rückzug aus dem Konzertbetrieb
1990 Universität Osnabrück Osnabrück Lehrauftrag für experimentell-elektronische Komposition
1994 Junge Österreichische Philharmonie Wien Chefdirigent
1994 European Philharmonic Orchestra Gründung zusammen mit Yehudi Menuhin
1995 seither Kuratoriumsmitglied des Menuhin-Projekts "Life music now"
2003 Innsbruck Intendant des Festivals "Austria Imperial"
2005 Uraufführung seiner vollständigen Neufassung von Bruckners Dritter Symphonie
2006 Vollendung der Neunten Symphonie Anton Bruckners
Osnabrück Mitinitiator und Programmdirektor der KlangArt Osnabrück
Aufenthalt in Indien
internationale Konzerttätigkeit
Soloabende als Organist in Paris, Venedig, Lissabon, Madrid, Wien
Schallplatteneinspielungen
Gastdozent in Stockholm, Malmö und Avignon
zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen

Aufführungen (Auswahl)
Klangbogen Wien
Musica Viva München
Festival d' Avignon
Steirischer Herbst
Estival Festival de Paris
Sagra Musicale Malatestiana Rimini
2009 European Philharmonic Orchestra Mistelbach Welturaufführung Symphonie Nr. 9 "Die Ägyptische"

Auszeichnungen
1978 ÖKB - Österreichischer Komponistenbund erster Preis für die Interpretation zeitgenössischer Musik bei Jeunesses Musicales Wien
2001 Republik Österreich Verleihung des Titels eines Honorarprofessors durch den Bundespräsidenten

Stilbeschreibung

 

In Indien änderten sich mein Verhältnis zur Musik und mein Wissen um Musik fundamental: Ich begann zu begreifen, daß Musik eine fast magische Wirkung auf den Menschen haben kann, wenn sie als das verstanden wird, was sie in Wahrheit ist, war und immer sein wird - eine "kosmische Kraft", dem Menschen gegeben, um zu seinem wahren Selbst zu finden. Danach versuche ich - ob als Dirigent oder als Komponist - zu leben und zu handeln. Ich träume von einer "Re-Vitalisierung" des Klanges. Deshalb hat für mich Komponieren in erster Linie mit Welt, Leben, Sprache des Herzens, Beziehung zum Kosmos, Kommunikation mit Menschen und nicht mit irgendwelchen formalen oder intellektuellen Problemstellungen bzw. -lösungen zu tun. Ich glaube fest daran, daß es nicht nur das Privileg der Musik vergangener Zeiten sein kann, den Menschen anzusprechen, ihn zu bewegen (und zwar im wahrsten Sinne des Wortes). Für mich hält gerade die Klangsprache des 20. Jahrhunderts - in Verbindung mit den neuen Erkenntnissen aus Geistes- und Naturwissenschaft - dafür die Mittel bereit, dem Hörer auf packende Weise neue Dimensionen bisher nicht gekannter Tonräume und Klangwelten zu erschließen. An diesem - noch zu entfaltenden - "Universum der Klänge" arbeite ich mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln.

 

 

Peter Jan Marthé, 1993


Pressestimmen

 

Juni 2006

 

Botschaften vom armen Irren - Peter Jan Marthé legt Bruckners Neunte mit ergänztem Finale vor

Für ihn muss Musik leben, sie muss vor allem wirken. Und klar ist, dass das Finale der Neunten nicht als matter und knöcherner Beschluss der Sinfonie konzipiert war, sondern als fulminante, erd- und himmelnahe, apokalyptische Krönung des Werks: Musik, die alle Dimensionen des bisherigen Bruckner’schen Denkens sprengt. Dieser existentiell erschütternden Wirkung nun spürte Marthé nach und wirklich gelang es ihm im Gegensatz zu den bisherigen Versuchen, die Wucht, die beißenden Kühnheiten, die überraschenden und überwältigenden Wendungen des Finales in hörbare Gestalt zu setzen.

 

nmz (Reinhard Schulz)