Flöte (1), Bassklarinette (1), Klavier (1)
1. Teil: Zitat
2. Teil: turnaround
Stilbeschreibung:
"In das als "modifizierte Rondoform" zu kennzeichnende tonale Experiment 'turnaround x 3' wurde das Lied "o rosa bella" des früheren englischen Grossmeisters John Dunstable (1380-1453) fragmentarisch hineingearbeitet. Der erste Teil dieses damaligen "Welthits" wurde in der Quodlibet-Fassung (eine damals sehr kultivierte Form des Rundgesangs) aus dem Gloggauer Liederbuch (2. Hälfte des 15. Jhdts.) unter Weglassung der Mittelstimme dem Werk als Zitat vorangestellt, das - aus harmonischer Perspektive gehört - von wiederholtem sukzessivem Durchschreiten des Quintenzirkels geprägt ist. Die melische Struktur in diesem Werk ist weniger das Resultat eines thematischen Einfalles und auch nicht das eines "Musenkusses" sondern sie entsteht durch das Ineinandergreifen harmonischer und rhythmischer Prozesse. Das, was man als "Melodie" hört, sind in Wirklichkeit größtenteils "Analogien" dieser Entwicklungen, sozusagen akustisch-lineare Synchronitätsereignisse."
Friedrich Keil
Uraufführung:
1991 Wiener Konzerthaus - Schubertsaal
Mitwirkende: Schulz Wolfgang, Rennert Manon Liu
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 1. 3. 2020): Keil Friedrich . turnaround x 3. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/105286 (Abrufdatum: 24. 11. 2024).