Uraufführung:
2002 New York
Veranstalter: Österreichisches Kulturforum New York
"Als Eva Furrer an mich mit dem Auftrag herantrat, zu Roman Haubenstock-Ramatis hinterlassenem Stück "morendo" die fehlende Flötenstimme zu komponieren, war ich zunächst ratlos. Zu groß war der Respekt vor dem großen Komponisten, der mich auch mit seinem Mobile-Konzept wesentlich beeinflußt hatte.
Er hatte Eva Furrer noch vom Plan dieser Flötenstimme erzählt, hinterließ aber keine Skizzen dazu, es gab also nur dieses Analogband mit dem elektronischen Teil des Stückes, ohne jede Partitur.
Ich hörte das Band immer wieder, wollte den Auftrag schon absagen, als ich eines morgens plötzlich die Flötenstimme in der Elektronik zu hören begann. Das Problem der Komposition verwandelte sich in eines einer möglichen Transkription.
Ich besorgte mir ein russisches wav-to-midi–Programm, das den Transkriptionsvorgang automatisierte, d.h. ich konnte nun das Tonband direkt in eine Partitur übersetzten. Jetzt musste ich das Ergebnis bloß für Bassflöte instrumentieren, und das Problem war gelöst: ich hatte keinen einzigen Ton selbst komponiert."
Bernhard Lang, Wien, 14.02.2003
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 24. 6. 2020): Lang Bernhard . Roman Haubenstock-Ramati: Morendo - Bearbeitung für E-Bass-Flöte und Zuspielband. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/141028 (Abrufdatum: 27. 12. 2024).