Englischhorn (1), Viola (1)
Bezugsquelle/Preview: Doblinger
Beschreibung
"In diesem Duo sind die Spielanweisungen als „Beichten“, auf den Titel bezogen, verschlüsselt. Diese „Beichten“ sind siebenundzwanzig Titel von Standards, und wenn man sie alle, oder einige davon anhört, dann ist man garantiert gewappnet, um dieses Stück „richtig“ zu interpretieren. Und falls doch nicht, hat man zumindest seinen Horizont erweitert. Der erste Teil ist lyrisch, melodiös und der zweite sehr rhythmisch. Am Schluss geht es nochmals zurück, und dann taucht kurz das Thema „Tango from Obango“ in Moll auf, ein Tango (original im 5/4 Takt,) den ich 1979 komponiert habe und der zum Markenzeichen des Vienna Art Orchestra wurde. Die zusätzlichen Noten in der Bratschenstimme werden gesungen/gesummt, am besten so, dass daraus ein eigener Klang entsteht, d.h. die Stimme darf nicht zu laut sein. Ach ja, und die zwei Musikerinnen, die das Stück von mir bestellt hatten, wollte dieses Stück nur mit einem anderen Titel spielen. Dieser hier, war ihnen zu „verrucht“. Welcome to the New Biedermeier!
Und hier sind die 27 Beichten:
1) Someday my prince will come
2) Sometimes I feel like a motherless child
3) If you could see me now
4) Nuages
5) Temptation
6) When I fall in Love
7) When I fall in love too easily
8) What is this thing called love?
9) Night and day
10) I love Paris
11) Misterioso
12) I got it bad
13) Lover come back to me
14) Do nothing till you hear from me
15) Crazy rhythm
16) I’ve got a crash on you
17) I’m in the mood for love
18) Exactly like you
19) Good bless the child
20) All the things you are
21) Everybody loves my babe
22) Darn that dream
23) I got rhythm
24) Do you know what it means?
25) Bye, bye, blackbird
26) Let’s dance
27) The masquerade is over
Allgemeine Spielanleitungen: Nachdem ich versuche, „klassische“ Musik aus der Perspektive eines Jazzmusikers zu schreiben, sollte Folgendes berücksichtigt werden: alle rhythmischen Stellen beziehen sich auf den Grundbeat und müssen entsprechend rhythmisch, also ohne irgendwelche „Verzögerungen“ etc. gespielt werden. Die Phrasierung ist im Großen und Ganzen immer die gleiche: die Bögen markieren die Längen (bzw. die melodischen Abschnitte) der Phrasen und oft auch ihre Akzente, sind aber hier, im Gegensatz zur klassischen Notation k e i n e Legatoangaben. Das klassische Staccato kommt eigentlich fast nie vor, es handelt sich also um eine Art Attacca, d. h. die Bläser stoßen die Noten einzeln an, und die Streicher spielen „Alla Corda“ bzw. „Détaché“ und phrasieren jede einzelne Note. Im Jazz würde man die Phrasierung als nicht triolisierte Legatoachtel bezeichnen. Bei den Rubatostellen
PS: Komponisten (wie ich) liefern Vorschläge und legen keinen großen Wert auf Werktreuefetischismus. Wichtig ist das Erkennen der musikalischen Strukturen. Daraus ergibt sich zwangsläufig die „richtige“ Interpretation, vor allem, was die Rhythmik betrifft."
Mathias Rüegg, 2011, Homepage, abgerufen am 20.01.2022 [https://920d1c68-d768-4058-babe-fcb5c23e8624.filesusr.com/ugd/3af7e9_cea63233d34944388049056996e65c6d.pdf]
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 11. 1. 2024): Rüegg Mathias . Zwei Nymphen, sich am Strande von Obango siebenundzwanzig Liebesgeheimnisse beichtend .... In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/179249 (Abrufdatum: 23. 11. 2024).