Christina Ruf © Saleh Rozati Photography
"Die 1991 in Linz geborene zwischen Dänemark und Wien pendelnde (E-) Cellistin und Komponistin Christina Ruf arbeitet in vielen musikalischen Bereichen; sie will sich keine musikalischen Grenzen setzen und so geht es ihr darum "nicht einfach Cello zu spielen, sondern Musik zu machen". Dafür lässt Ruf sich von den unterschiedlichsten Klängen und der Ästhetik von Wörtern inspirieren, integriert das Cello in diesen Kosmos.
Mit dem elektrischen Cello arbeitet Ruf an einer Neuinterpretation ihres Instruments und möchte dessen Möglichkeiten in der elektroakustischen Musik in Verbindung mit anderen Kunstsparten ausschöpfen [...]."
Österreichischer Rundfunk (ORF) – Ö1 (Edition Zeit-Ton): Das Cello neu denken mit Christina Ruf (Marlene Schnedl, 2021), abgerufen am 09.05.2022 [https://oe1.orf.at/programm/20210128/625553/Das-Cello-neu-denken-mit-Christina-Ruf]
- Stilbeschreibung
"Ihre Musik ist eine einer eigenen Sprache, die ihren ganz eigenen Regeln folgt und im Klang weit abseits des Gewöhnlichen schwingt. [...] Mehr als die multiinstrumental agierende Cellistin sich an klar durchstrukturierten Nummern abarbeitet, taucht sie in von ihr erschaffene Klangräume ein, die ihre Grenzen weit definierten haben und mit dichtester Atmosphäre ausgefüllt sind. Der Sound, den die in Linz geborene und in Wien arbeitende (E-)Cellistin und Komponistin zu Gehör bringt, scheint mehr zu schweben, als tatsächlich den Boden zu berühren, er ist von einer geheimnisvollen Schönheit, die magisch wirkt und dazu einlädt, sich in eine andere Dimension weg zu träumen."
mica-Musikmagazin: CHRISTINA RUF – „STRØM“ (Michael Ternai, 2022)"Oft entstehen die Kompositionen aus einer Improvisation heraus, die Grundidee und die Form entstehen so meistens relativ schnell. Auf einem Element bauen sich dann die anderen Elemente und der ganze kreative Prozess auf. Komposition, Arrangement, Einspielen etc. mache ich alles selber. Aufgenommenes wird bearbeitet und wieder aufgenommen, manipuliert, arrangiert und so entsteht dann schlussendlich die Produktion. [...] Die Bilder sind irgendwie einfach in mir und meiner Musik drin, das ist gar keine Absicht. Meistens inspiriert mich dabei die Natur die uns umgibt, was in ihr passiert, sich verändert. Ich liebe die schroffe Deformation der Erde. Das hat mich schon immer angesprochen. Ich beobachte einfach gerne Details und ich mag es auch in der Musik, die kleinen Details zu bearbeiten und dann doch die große Form, die Zusammenhänge und das Gesamtbild anzusehen. [...] Für mich war immer klar, ich will nicht am Cello "Cello spielen", sondern ich will am Cello Musik machen. Das war ganz stark da, genauso wie der Drang zu komponieren und nicht nur Instrumentalistin zu sein, sondern eigene Musik zu machen."
mica-Musikmagazin: "Für mich war immer klar, ich will nicht am Cello 'Cello spielen', sondern ich will am Cello Musik machen" – Christina Ruf im mica-Interview (Yvonne-Stefanie Moriel, 2020)- Ausbildung
mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Violoncello; Schwerpunkt "Freie Improvisation und neue Musikströmungen"
- Tätigkeiten
2012 Tanz.Labor.Labyrinth, Wien: Musikerin (Produktion: "Falling Up")
2015–2016 Hearts Hearts: Kollaboration für das Album "Young"
2016 Wiener Konzerthausgesellschaft: Musikerin (Produktion: "Erdkobold Erni sucht den Regen – In allen Dingen schläft ein Lied")
2021 Musik für den mexikanischen Film "Verdesaparecer" (Dutch Rall/Bichi Soul Producciones; Regie: Karen de Luna Fors)Mitglied in den Ensembles/Bands
2020–heute Christina Ruf & Markus W. Schneider: Cellistin (gemeinsam mit Markus W. Schneider (e-git, git))
2020–heute Ima Nuori: Komponistin, Cellistin, Elektronik (gemeinsam mit Petra Steinkogler (voc))
2020–heute Lichte Raum: E-Cellistin, Elektronik (gemeinsam mit Erik Emil Eskildsen (e-git, elec), Tobias Leibetseder (voc, elec))weitere Zusammenarbeit u.a mit Ahoo Maher, wrong - music
- Aufführungen (Auswahl)
2020 Christina Ruf (elec) - Konzertreihe "Kaffee Adele", Echoraum Wien: Three Quarters of the Moon (UA)
- Pressestimmen
27. Januar 2023
"Die Musik von Lichte Raum ist von einem minimalistischen, schwebenden und experimentellen Charakter, sie formt sich langsam aber stetig, nimmt vollends Raum ein und füllt diesen dabei mit wahnsinnig viel Stimmung aus. Das Interessante an den Stücken von Lichte Raum ist, dass sie weit ins Tiefe reichen, dennoch aber auf eine seltsame Weise leicht wirken, sie verstören, wie sich auch mit magischer Kraft anziehen. Auf „Hier“ regieren geheimnisvoll sphärische Soundflächen und dezente elektronische Spielereien, aus denen sich immer wieder eine beschwörende wehklagende Stimme erhebt und das Geschehen immer wieder in andere emotionale Dimensionen führt. Melodien ertönen so gut wie keine, und wenn, dann irgendwo verborgen im Hintergrund oder in repetitiv-minimalistischer Form über einzelne Töne."
mica-Musikmagazin: LICHTE RAUM – „Hier“ (Michael Ternai, 2023)28. November 2022
"„strøm“ bedeutet aus dem Dänischen übersetzt Strom und Energie, und passender kann der Titel dieses Album auch nicht gewählt sein, denn Christina Ruf versetzt ihre aus Improvisationen heraus zu Kompositionen erwachsenen Stücke mit ihrem Instrumentarium (6-saitiges E-Cello, akustisches Cello, Synthesizer, Effekte, E-Bass, E-Piano, E-Mandoline, Stimme und Sounds) in einen ständigen Spannungszustand, dessen Form und Farben sich in einem steten behutsamen Wandel befinden. Mal sind es leichte Andeutungen von Melodien, die aus dem sphärischen Sound heraus an die Oberfläche heraustreten, dann wieder elektronisch verfremdete Geräusche, an anderer Stelle sind es theatralische Streicher, die das Geschehen vor sich hertreiben, oder einfach nur ein Zustand der (Fast)-Stille, der regiert."
mica-Musikmagazin: CHRISTINA RUF – „STRØM“ (Michael Ternai, 2022)15. Jänner 2021
"Was die beiden auf ihrem Album geschaffen haben, ist ein Klang, der sich weit abseits des Gewöhnlichen einordnet. Weder Idee, Sound noch Strukutur folgen den üblichen Mustern, man bekommt auf "264 Hours of Sleep" etwas zu hören, dass sich nur schwer einer gängigen Kategorie zuordnen lässt und im Stil und in der Ästhetik wirklich alleine für sich steht. Christina Ruf und Markus W. Schneider haben in ihren Nummern ihre eigene Idee von Sound verwirklicht, eine, die sich – grob beschrieben – irgendwo zwischen avantgardistischem Pop und experimenteller Soundarbeit einpendelt und dabei ausgesprochen eigenwillige Klangblüten treibt. Stimmungsmäßig pendeln sich die Stücke des mit einer großen Liebe zum Detail arbeitenden Duos im Spannungsfeld zwischen klanglichem Minimalismus und weit gefassten, atmosphärisch verdichteten Soundzuständen ein. Eine zusätzliche Facette erfährt die Musik durch Markus W. Schneider, der mit seiner eindringlichen Stimme für weitere Farbtupfen sorgt. Christina Ruf und Markus W. Schneider verwirklichen auf "264 Hours of Sleep" einen ganz eigenen Stil, eine eigene Ausdrucksform, die auf aufregende Art die Tore zu einem etwas anderen Hörerlebnis eröffnet. Die Musik, die sie zu Gehör bringen, ist eine, in die man richtig schön eintauchen kann und die einen auffordert, sich mit ihr intensiv zu befassen. Spannend."
mica-Musikmagazin: CHRISTINA RUF & MARKUS W. SCHNEIDER – "264 Hours of Sleep" (Michael Ternai, 2021)19.Juni 2020
über: TØ - Christina Ruf (Digital, 2020)
"Die Künstlerin schafft es, mit ihrer Musik beeindruckende Bilder zu zeichnen und eine Atmosphäre zu erschaffen, die einen als Zuhörerin und Zuhörer in sich aufnimmt und richtiggehend inhaliert, so dass man sich mitten in ihren Klanggebilden und -welten wiederfindet und nicht nur hört, sondern fühlt. Schon in ihren vorangegangenen Solowerken zeigt sich Ruf als Meisterin, Stimmungen zu erschaffen, die einen ab dem ersten Ton ihrer Musik vollkommen einnehmen. Die Musik ist wie eine Naturgewalt, sie wühlt auf und schafft gleichzeitig auch Frieden. Die einzelnen Werke auf "TØ" bauen nicht auf den Kompositionen selber, sondern auf Improvisationen auf. Daraus entwickelten sich dann erst die Kompositionen, absolut harmonisch und ohne Grenzen oder Regeln. Man gewinnt das Gefühl, dass Christina Ruf ihrer Kreativität und ihren Emotionen jeglichen Ausweg, sich nicht vollends entfalten zu können, nehmen möchte."
mica-Musikmagazin: CHRISTINA RUF – "TØ" (Yvonne-Stefanie Moriel, 2020)- Diskografie (Auswahl)
2022 Hier - Lichte Raum (CD)
2022 STRØM - Christina Ruf (CD, Iapetus)
2021 Estuary - Christina Ruf (LP, Digital)
2021 Tragbare Leitern (Live in Steyr) - Christina Ruf (LP, Digital)
2021 MelloDome: Live at Vronihof - Christina Ruf (LP, Digital)
2021 Mapless - Christina Ruf (LP, Digital)
2021 All I Want Is Out Remixes - Ima Nuori (LP, Digital)
2021 Live at Alte Schmiede - Christina Ruf (LP, Digital)
2020 264 Hours of Sleep - Christina Ruf, Markus W. Schneider (LP, Cykel Records)
2020 All I Want Is Out - Ima Nuori (LP, Cykel Records)
2020 Three Quarters of the Moon - Christina Ruf (EP, Digital)
2020 TØ - Christina Ruf (EP, Digital)
2019 Cykel - Christina Ruf (LP, Digital)
2019 Meer (EP, Digital)Tonträger mit ihren Werken
2019 Fraufeld Vol. 2 (arooo.records) // Track 5: Making pieces; Track 6: Meerschaumals Arrangeurin
2015 Young - Hearts Hearts (Tomlab)- Literatur
mica-Archiv: Christina Ruf
2016 Darok, Anne-Marie: "Der Name Hearts Hearts steht für einen wichtigen Wandel." – HEARTS HEARTS im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2016 Götzendorfer, Sebastian J.: NEBEN HERZ MIT VIEL KÖPFCHEN – HEARTS HEARTS in mica-Porträt. In: mica-Musikmagazin.
2020 Moriel, Yvonne-Stefanie: CHRISTINA RUF – "TØ". In: mica-Musikmagazin.
2020 Moriel, Yvonne-Stefanie: "Für mich war immer klar, ich will nicht am Cello 'Cello spielen', sondern ich will am Cello Musik machen" – Christina Ruf im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2020 Ivellio-Vellin, Itta: IMA NUORI – "All I want is out". In: mica-Musikmagazin.
2021 Ternai, Michael: CHRISTINA RUF & MARKUS W. SCHNEIDER – "264 Hours of Sleep". In: mica-Musikmagazin.
2022 Ternai, Michael: CHRISTINA RUF – „STRØM“. In: mica-Musikmagazin.
2023 Ternai, Michael: LICHTE RAUM – „Hier“. In: mica-Musikmagazin.- Quellen/Links
Webseite: Christina Ruf
YouTube: Christina Ruf
Bandcamp: Christina Ruf
austrian music export: Christina Ruf
Facebook: Ima Nuori
Bandcamp: Ima Nuori
Webseite: Lichte Raum
cba – cultural broadcasting archive: Ima Nuori – "All I Want Is Out" (Elena Smirnova, 2020)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 12. 9. 2023): Biografie Christina Ruf. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/205108 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).