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Kahowez Günter

First Name
Günter
Family Name
Kahowez
erfasst als
Komponist:in
Ausbildner:in
Redakteur:in
Genre
Neue Musik
Instrument(e)
Klavier
Cembalo
Geburtsjahr
1940
Geburtsort
Vöcklabruck
Geburtsland
Österreich
Todesjahr
2016
Sterbeort
Schörfling am Attersee

Ausbildung
1957 - 1960 Anton Bruckner Privatuniversität Linz (früher: Brucknerkonservatorium) Linz Klavier 
1957 - 1960 Anton Bruckner Privatuniversität Linz (früher: Brucknerkonservatorium) Linz Komposition Eder Helmut
1957 - 1960 Anton Bruckner Privatuniversität Linz (früher: Brucknerkonservatorium) Linz Musiktheorie 
1960 - 1966 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Unterricht bei Richard Hochrainer Perkussion 
1960 - 1966 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien elektronisches Studio Gottwald Hellmut
1960 - 1966 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Komposition Schiske Karl
1960 - 1966 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Zwölftonseminar Jelinek Hanns
1961 - 1962 Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt Darmstadt Teilnahme 
1964 - 1967 Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt Darmstadt Teilnahme 
1966 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Reifeprüfung in Komposition mit Auszeichnung 
1969 Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt Darmstadt Teilnahme 
Kurse bei Karlheinz Stockhausen, Olivier Messiaen, Mauricio Kagel, György Ligeti, David Tudor, Earle Brown 

Tätigkeiten
1962 - 1964 Schlagzeuger
1963 Graz Kleine Zeitung: Musikrezensent und Archivar
1966 - 1969 Linz Neues Ensemble Linz: Pianist, Cembalist und Schlagzeuger, geleitet von Alfred Peschek
1969 - 1993 Universal Edition Notengraphiker und Musik-Korrektor
1975 - 1980 Institute of European Studies: Musikvorträge
1975 - 1980 Wien Vienna International Music Center: Musikvorträge
1977 Musikredakteur
1980 - 1982 Leiter der Redaktionsabteilung
1993 - 1994 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien interimistische Leitung des Faches Formenlehre und Formanalyse
mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Fortführung der Lehrkanzel als ordentlicher Professor
mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Lehrbeauftragter

Aufführungen (Auswahl)
1960 Jugendkulturwoche Innsbruck Innsbruck 
1962 Jugendkulturwoche Innsbruck Innsbruck 
1966 Jugendkulturwoche Innsbruck Innsbruck 
1968 ORF - Österreichischer Rundfunk Sinfonieorchester 
1969 Jugendkulturwoche Innsbruck Innsbruck 
1970 Jugendkulturwoche Innsbruck Innsbruck 
1970 Internationale Gesellschaft für Neue Musik - IGNM Österreich Musikfest 
1975 Steirischer Herbst 
1979 Wiener Festwochen Wien Arena 
1982 Lissabon Encontros Gulbekian Lissabon 
1982 Steirischer Herbst 
1994 Wien Modern Wien 

Auszeichnungen
1966 Stadt Linz Kulturförderungspreis 
1966 Stadt Innsbruck Kulturwochenpreis 
1967 Österreichisches Kulturforum Rom - Austrian Cultural Forum Rome Stipendium 
1967 Belgien: Erster Preis eines internationalen Kompositionswettbewerbs 
1967 Jeunesses Musicales International Zweiter Kompositionspreis 
1968 Stadt Innsbruck Kulturwochenpreis 
1969 Jugendkulturwoche Innsbruck Orgelpreis 
1979 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Förderungsstipendium 
1982 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Förderungsstipendium 
1992 Amt der Oberösterreichischen Landesregierung Landeskulturpreis 

Stilbeschreibung
 

Nach ersten kammermusikalischen Werken ("Bläserquintett", 1959, "Streichquartett", 1960) folgen serielle Stücke wie die auf rhythmischen Mustern basierenden "Prolationen I" für Orchester oder der Klavierzyklus "Plejaden", musikalische Aktionen wie "Klitsch, ein Kurconcert", "Palle - Palle" und "Spektakel im Debakel", parallel dazu aber auch streng polyphone Kompositionen wie die "Polychromatische Passacaglia" für Orgel oder "Der 53. Psalm" für Soli, Kinderchor und gemischten Chor a cappella. In der geistigen Nachfolge des Spätwerkes von Karl Schiske stehende Kompositionen wie die "Tripelpartita", das "Zweite Bläserquintett" und die doppelchörige Motette "Auferstehung" weisen Kahowez als Meister des linearen, oft polythematischen Stiles aus, in dem ein altes abendländisches Erbe zu neuer Blüte geführt wird.
Für den Komponisten besonders charakteristisch erscheinen Werke wie "Bardo - Puls" und "Tempelmusik" für Ensemble, "Prolationen II" für großes Orchester, "Chiron - Charon" für Violoncello und Klavier, 'Feuerrose' für Streichquartett und zuletzt die "Strophen des Dzyan" für 21 Instrumente. In diesen Stücken sind die Aspekte eines höchst raffinierten, klanglich subtilen und zugleich bis ins Detail liebevoll strukturierten Stiles zu höchster Vollendung gebracht. Zudem stellen sich jene Werke in den Dienst einer philosophischen, an orientalischer wie abendländischer Geistigkeit und transzendentaler Hoffnung orientierten Reflexion des Seins und werden solcherart als kostbare Zeugnisse österreichischen gegenwärtigen Stilwollens zu einer überzeitlichen Kunst.

 

Thomas Daniel Schlee, 1992/1995

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 11. 6. 2024): Biografie Günter Kahowez. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/69682 (Abrufdatum: 22. 7. 2024).