Horn (1), Trompete (2), Posaune (4), Perkussion (3), Klavier (1), Viola (1), Violoncello (1)
Bezugsquelle: Doblinger Verlag
Manuskript (Autograf): Archiv der Zeitgenossen
Ansichtsexemplar: Österreichische Nationalbibliothek
Ansichtsexemplar: mdw - Universitätsbibliothek
Abschnitte/Sätze
I. [Viertel]= 104 | II. [Viertel]= 72
Beschreibung
"Zum 70. Geburtstag von Karl Prantl entstand die Komposition Für K., ein Auftrag des Tanzateliers Sebastian Prantl und im Rahmen von dessen Projekt „KLANG-SÄULE“ am 25.9.93 in St. Pölten
uraufgeführt.
Durch die Lektüre von Ingeborg Bachmanns „Ein Wildermuth“ für den Begriff der Wahrheit wieder besonders empfindlich geworden, kann ich nicht entscheiden, welche Rolle die Vorstellung der Arbeit des Bildhauers Karl Prantl für die Klangorientierung des Stücks gespielt hat – wieweit die kühle, dichte Härte des Steins, das Spiel von Licht und Schatten, die Helle der Meißelschläge etwa für die Schärfe des Blechbläserklangs, die Schläge der Ambosse, den Klangstaub der Streicher, die Bevorzugung des Metallischen im Schlagzeug verantwortlich sind.
Das Stück hat in allen seinen Facetten etwas Janusköpfiges. Jede Seite wendet sich, ohne wirklich etwas anderes zu sein, in ein anderes Licht; oft entsteht der Eindruck von Gegensätzlichem. Das K in der Widmung steht natürlich für Karl Prantl als konkreter Person, die Assoziation zu Kafka taucht es aber auch ins Zwielichtige, Schattenhafte. Der Schein einer in sich stimmigen, stabilen Ordnung – etwa am Anfang – demaskiert sich sehr bald zum Undurchschaubaren, Nächtigen. Über weite Strecken konstituieren meist zweistimmige Ketten, deren Glieder von gleicher Dauer sind, eine metrische Ordnung, die durch andere Ketten von in sich ebenfalls gleichen, insgesamt aber unterschiedlichen Dauern relativiert werden, sodaß der Eindruck von fortwährend wechselnden, bzw. von gleichzeitig nebeneinander herlaufenden Metren und Geschwindigkeiten entsteht. Der Zuhörer wird also laufend genötigt, seine metrischen Ortungen zu revidieren, und wird in der Wahl, sich für eine zu entscheiden, fortwährend verunsichert.
Die Anlage des Stücks ist zweisätzig. Im sehr viel kürzeren zweiten Satz gibt es kein neues Geschehen; die Vorgänge werden nur in eine andere Richtung gewendet, wodurch nochmals ein neues "Gesicht" entsteht."
Friedrich Cerha, Werkbeschreibung, Doblinger Verlag, abgerufen 23.02.2023 [https://www.doblinger-musikverlag.at/files/doblinger-musikverlag/downloads/werke/CERHA_Fuer_K.pdf]
Auftrag: Tanzatelier Sebastian Prantl, zum 70. Geburtstag von Karl Prantl
Widmung: Karl Prantl
Uraufführung
25. September 1993 - Traisenpavillion, St. Pölten
Mitwirkende: die reihe, Friedrich Cerha (Dirigent)
Aufnahme
Titel: Für K
Plattform: YouTube
Herausgeber: Ensemble Die Reihe – Thema
Datum: 01.05.2020
Mitwirkende: die reihe
Weitere Informationen: Kairos 2011
Titel: Für K (1993) for chamber orchestra
Plattform: YouTube
Herausgeber: Friedrich Cerha – Thema
Datum: 08.11.2014
Mitwirkende: Klangforum Wien, Michael Gielen (Dirigent)
Weitere Informationen: col legno 2010
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 23. 2. 2023): Cerha Friedrich . Für K. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/124238 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).