© Johannes Steiner
Im schlimmsten Fall wird das Akkordeon hierzulande der anheimelnden Welt irrelevanten Schlagermusikantentums zugerechnet. Im etwas besseren Fall assoziiert man es mit überholter Paris-Romantik und Amélie-Fantasien oder den verführerischen Tango-Welten Astor Piazzollas (und verwechselt es nebenher mit dem Bandoneon!). Im denkbar besten Fall begreift man es als ein schlichtes Instrument, das ungeachtet seiner Klangfarbe in vielfältigsten stilistischen Konstellationen einsetzbar ist - wie eben alle anderen Instrumente auch. Johannes Steiner steigert sich auch noch über diese letztgenannte Ebene hinaus und entlockt seinem favorisierten Klangerzeuger, der Diatonischen Harmonika, Grooves und Melodieverläufe, die man so noch selten gehört hat.
Ausbildung
Graz Lehramtsstudium für Musik und Psychologie/Philosphie
Paris Studium für Bewegungstheater am LEM (Laboratory of Movement Study) der Ecole Jaques Lecoq
Paris Studium für Bewegungstheater an der Ecole Philippe Gaulier
2011 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz Graz Promotion mit dem Thema "Klavierpraxis in der Musikerziehung" Wanker Gerhard
Tätigkeiten
2000 Wels seitdem Lehrer am BG/BRG Wels für Musik und Psychologie/Philosophie, Leiter der Schulband und der Bühnenspielgruppe Unterstufe
2009 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien seitdem Universitätsassistent am Institut für Musikpädagogik
Wels Mitinitiator der Schwerpunktklassen für Musik und Tanz am BG/BRG Wels
Organisation internationaler Tourneen für sein Ensemble "Die Resonanz"
zahlreiche CD-Produktionen
Lehrtätigkeit in internationalen Workshops
Auszeichnungen
2005 Amt der Salzburger Landesregierung Jahresstipendium für Musik
2011 Sieger beim Bundeswettbewerb "Klassenmusizieren" in Köln
Pressestimmen
2011
nach dem Konzert von "Johannes Steiners Die Resonanz und Jessica Lurie, (NY, USA)"
Ein Kronjuwel der Musikszene mit Weltniveau [...] Phantasievoll, abwechslungsreich und mit enormer Eleganz, dass die Hörer darin versinken konnten, rollten die beiden einen Klangteppich aus, der faszinierte. Von ruhigen, loungigen Jazzstücken über kraftvolle Melodien bis zu fast wahnsinnig machenden Harmoniekapiteln war in den zwei Stunden alles vertreten, was den Musikliebhaber glücklich macht. Feine liedorientierte Arrangements - diese Musiker wussten, was ein Spannungsbogen ist und gingen formvollendet damit um. Dass es möglich ist, mit einem Instrument, das ansonsten eher in der Volksmusik Österreichs beheimatet ist, derartig groovende Klangfarben zu erzeugen, [...] war ein erhebendes Erlebnis.
Bernd Zahn, Zeitung Salzwedel
2006
über die Erscheinung des ersten Albums
"Die Resonanz Stanonczi, live at JazziT":
Den Dogmatismus der Jazzszene bekommt man meist dann vor Augen geführt, wenn ein Wagemutiger mit einem für diesen Musikstil untypischen Instrument experimentiert. Die diatonische Harmonika ist in der österreichischen Volksmusik beheimatet, doch Johannes Steiner gelingt es, sie in die Welt des Jazz zu entführen.
Matthias Schneider arte TV
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 13. 2. 2024): Biografie Johannes Steiner. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/181616 (Abrufdatum: 26. 11. 2024).