Violoncello (1), Klavier (1)
Bezugsquelle: Universal Edition
Manuskript (Autograf): Archiv der Zeitgenossen
Ansichtsexemplar: Österreichische Nationalbibliothek
Beschreibung
"Ich habe im Herbst 2013 nach und neben der Arbeit an großen Orchesterwerken meine alte Neigung zu kleinen Besetzungen wieder entdeckt und ihr mit Lust gefrönt. So sind nach einer Reihe von Solostücken für verschiedene Instrumente 8 Stücke für 3 Klarinetten und im März 2013 zwei Werke für Violoncello und Klavier entstanden – eine Besetzung, für die ich in meinem Schaffen zum ersten Mal geschrieben habe.
Die 5 Sätze sind – wie auch die anderen Stücke – von epigrammatischer Kürze, von großer Direktheit in der Darstellung, von klarer Form und auf Fasslichkeit gestimmt. Der rasche Pinsel knüpft freilich an von älterer Arbeit Vertrautes an. In der Jugend ist einem alles neu, im Alter droht man hingegen, wie ein Planet um sein altes Ich zu kreisen. Ich habe bis in mein siebentes Lebensjahrzehnt mit großer Achtsamkeit zu vermeiden gesucht, mich zu wiederholen, ja auch nur ähnliche Charaktere wieder aufzunehmen. Im zunehmenden Bewusstsein, dass große Meister der Vergangenheit offenbar von derartigen Skrupeln frei waren, habe auch ich mich von ihnen befreit und Ähnlichkeiten akzeptiert. Entscheidend bleibt die Frische der Darstellung eines Einfalls und die formale Logik, die Stimmigkeit des Ablaufs. Die Verpflichtung von Kunst auf Darstellung von Unstimmigem habe ich übrigens nie akzeptiert."
Friedrich Cerha (Werkeinführung, Universal Edition), abgerufen am 22.03.2021 [https://www.universaledition.com/friedrich-cerha-130/werke/5-satze-14356]
Uraufführung
24. Februar 2016 - Wiener Konzerthaus
Mitwirkende: Andreas Lindenbaum (Violoncello), Janna Polyzoides (Klavier)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 2. 3. 2023): Cerha Friedrich . 5 Sätze für Violoncello und Klavier. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/183168 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).