Beschreibung
"Das Stück ist entstanden aus einem Loch, in das ich fiel, als Corona begann. Doch obwohl es sich so anfühlt, als sei Corona schuld, ist dem nicht so: Ein großer Auftrag, der gerade im März beginnen sollte, für den ich mir die nächsten drei Monate freigeschaufelt hatte, um nur und ausschließlich daran zu arbeiten, fiel weg. Ich weiß schon gar nicht mehr, was es war, denn ich vergesse so schnell. Eine sehr hilfreiche Eigenschaft übrigens. Es war also plötzlich nichts zu tun und gleichzeitig kam der Lockdown. Außerdem hatte ich eine intensive Re-Lektüre-Phase von Samuel Beckett – während seine Theaterstücke ja oft etwas Clowneskes aufweisen, erscheinen mir seine Romane oft sehr autobiografisch. Zusammen mit Beckett und der Corona-Atmosphäre schlitterte ich also auf eine Depression zu, hatte das Gefühl der Sinnlosigkeit und empfand die sonstige Gegenmaßnahme, ein Stück zu beginnen, auch sinnlos. Ich habe also dann das Sinnlose als solches getan: irgendeinen Blödsinn, von dem ich niemals gedacht hätte, dass ich ihn jemals realisieren würde: kleine Unsinnsideen als Notizbucheinträge, die quasi kleine Tagesaufgaben waren. Zusammen mit dem Corona-Blog konnte ich das dann langsam bündeln."
Peter Ablinger (2021). In: Wendrock, Sylvia: „Eigentlich ist das wildgewordene Klavier das Reale.“ – Peter Ablinger im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
Die verschiedenen Stücke dieser Suite finden sich auf der Website: Peter Ablinger
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 15. 4. 2021): Ablinger Peter . Corona Suite. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/200445 (Abrufdatum: 22. 12. 2024).