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LILIOM

Werktitel
LILIOM
Untertitel
Oper in zwei Akten
Opus Nummer
DWV 83
Komponist:in
Beteiligte Personen (Text)
Molnár Ferenc, Köpplinger Josef E.
Entstehungsjahr
2013–2016
Dauer
150m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Oper/Musiktheater
Sprache (Text)
Deutsch
Besetzung
Solostimme(n)
Chor
Kinderchor
Orchester
Besetzungsdetails

SOLO: Sopran (3), Mezzosopran (1), Tenor (5), Bariton (6), Bass (1), Bassbariton (1), Sprechstimme (1)

Piccoloflöte (1), Flöte (2), Oboe (2), Klarinette (2), Fagott (2), Horn (4), Trompete (2), Posaune (3), Tuba (1), Pauke (1), Perkussion (1), Klavier (1), Harfe (1), Orgel (1), Violine (22), Viola (8), Violoncello (6), Kontrabass (3), Chor, Kinderchor

 

Art der Publikation
Manuskript

Beschreibung
"1909 brachte der ungarische Dramatiker Ferenc Molnár das Schicksal Lilioms, eines nichtsnutzigen Kerls, dem durch nichts in der Welt zu helfen ist, in Budapest auf die Theaterbühne, wo das Stück zunächst durchfiel. Erst die Wiener Erstaufführung der »Vorstadtlegende« in der deutschen Fassung von Alfred Polgar führte »Liliom« 1913 zum Erfolg und machte aus dem Hallodri, der glaubt, das Schicksal treibe es böse mit ihm, Molnárs gleichwohl populärste Figur. Mehrere Verfilmungen und das Musical »Carousel« haben das Bühnengeschehen zwischen Märchen und Sozialdrama in andere Kunstformen adaptiert. Die österreichische Komponistin Johanna Doderer, die Bühnenwerke bisher u. a. an der Wiener Staatsoper, dem Theater Erfurt und dem Wiener MuseumsQuartier herausgebracht hatte, verwandelt zusammen mit Staatsintendant Josef E. Köpplinger Molnárs Welterfolg erstmalig und exklusiv für das Staatstheater am Gärtnerplatztheater in eine Oper – mit Daniel Prohaska (Liliom), Camille Schnoor (Julie) und Angelika Kirchschlager (Frau Muskat) in den Hauptrollen!"
Opern von Johanna Doderer (2016, Doderer Musikverlag S.7)


Auftrag: Staatstheater am Gärtnerplatz

Uraufführung
4. November 2016 - München, Staatstheater am Gärtnerplatz/Reithalle
Mitwirkende: Daniel Prohaska (Liliom/Tenor), Camille Schnoor (Julie/Sopran), Cornelia Zink (Marie/Sopran), Angelika Kirchschlager (Frau Muskat/Mezzosopran), Matija Meic (Ficsur/Bariton), Katerina Fridland (Luise/Sopran), Dagmar Hellberg (Frau Hollunder/Alt), Holger Ohlmann (Der Drechsler/Bariton), Juan Carlos Falcón (Linzmann/Charaktertenor), Christoph Seidl (Arzt/Bass), Maximilian Mayer (Stephan Kadar, Der Ärmlichgekleidete/Tenor), Martin Hausberg (Ein alter Schutzmann/Bariton), Erwin Windegger (Polizeikonzipist/Sprechstimme), Christoph Filler (Wolf Beifeld und Dr. Reich/Bassbariton), Tamás Tarjányi (1. Polizist / 1. Ziviler / 1. Detektiv/Tenor), Holger Ohlmann (2. Polizist / 2. Ziviler / 2. Detektiv)
Michael Brandstätter (Musikalische Leitung), Josef E. Köpplinger (Regie), Rainer Sinell (Bühne), Alfred Mayerhofer (Kostüme), Meike Ebert und Raphael Kurig (Videodesign), Josef E. Köpplinger und Michael Heidinger (Licht), Felix Meybier (Choreinstudierung), Michael Alexander Rinz (Dramaturgie), Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Weitere Informationen: Frei nach dem Bühnenstück »Liliom« von Ferenc Molnár

Handlung

"Der Ausrufer Liliom ist die Attraktion der Karussellbe-treiberin Frau Muskat im Budapester Stadtwäldchen. Er ist jung, gutaussehend und herrlich maskulin. Zwar ist er auch grob, ungestüm und polizeibekannt – doch das liebt die weibliche Kundschaft an ihm, genauso wie Frau Muskat. Auch das junge Dienstmädchen Julie ist von dem Vorstadthallodri angezogen – wie er von ihr. So sehr sogar, dass er dafür den Verlust seiner wie ihrer Stellung provoziert. Fortan lässt sich Liliom von Julies Tante aushal-ten, schlägt und schwängert das Mädchen und lehnt stolz jede gutgemeinte Hilfe ab. Von einem falschen Freund zu einem Raubmord überredet, der ihre finanziellen Proble-me lösen soll und der in der Ausführung letztlich furchtbar schief geht, stiehlt sich der Hallodri mittels Selbstmord aus der Verantwortung für sein Tun und landet vor der himmli-schen Gerichtsbarkeit. Dort erhält der Reuelose eine letzte Chance, etwas Gutes zu tun und damit sein Seelenkonto aus dem tiefen Minus zu holen ..."
Opern von Johanna Doderer (2016, Doderer Musikverlag S.7)

 

Pressestimmen

"Doderer benutzt in dieser Komposition, was die Musikgeschichte hergibt. Von Volkslied-Lieblichkeiten zu Puccini-Zuck-rigkeit, von Minimal-Anklängen in der Himmelsszene zu abstrakter Geräuschhaftigkeit. Dennoch schafft sie es, das zu ein-er eigenen musikalischen Sprache zu vereinen. Atonale Avantgarde ist für sie genauso Mittel wie berührend romantische Harmonieführungen. Dadurch ist mit “Liliom” eine zeitgenössische Oper entstanden, die das musikalische Erzählen der Geschichte über die unbedingte Suche nach musikalisch Neuem stellt. Dass dabei tatsächlich etwas Neues entsteht, das dennoch so zu berühren vermag wie Werke der Romantik, ist wunderbar."
Süddeutsche Zeitung (Rita Argauer), 06.11.2016, abgerufen am 17.12.2020 [
https://www.sueddeutsche.de/kultur/muenchen-zerrissen-von-widerstrebenden-gefuehlen-1.3236626]

"Das Gärtnerplatztheater zeigt in München die Uraufführung von Johanna Doderers Oper “Liliom” ... Was Giacomo Puc-cini vor knapp 100 Jahren verwehrt blieb, durfte nun die österreichische Komponistin Johanna Doderer: den “Liliom” von Ferenc Molnar als Oper musikalisch verarbeiten. Von einem italienischen Schmachtfetzen wie “La Boheme” war die Uraufführung am Wochenende im Münchner Gärtnerplatztheater weit entfernt. Johanna Doderer gräbt tiefer."
Wiener Zeitung (Larissa Schütz), 07.11.2016, abgerufen am 17.12.2020 [
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/buehne/854716_Musik-fuer-das-Nicht-Gesagte.html,]

"... Schon das Original ist ein Stück über das Nicht-Reden. Genau da setzt Johanna Doderers Musik an. Sie komponiert, was die Figuren auf der Bühne nicht zeigen wollen und dürfen: Gefühle. Das Beste Beispiel ist der Moment, in dem Julie Liliom erzählt, dass sie ein Kind von ihm erwartet. Hier lässt Doderer Prohaska ganz subtil zwischen Dur und Moll schaukeln, anschaulicher kann man seine Zerrissenheit kaum darstellen. Solche Momente gibt es viele und das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz unter der Leitung von Michael Brandstätter setzt sie gut um. "Liliom" als Oper funktioniert, hauptsächlich aber wegen Johanna Doderers Musik, dem eigentlichen dramaturgischen Element. So bekommt die Komponistin auch am meisten Applaus von allen. Den hat sie sich ehrlich verdient. ..."
Salzburger Nachrichten (05.11.2016), abgerufen am 17.12.2020 [https://www.sn.at/kultur/kunst/jubel-fuer-doderers-liliom-in-muenchen-914029]

"... Berührende Uraufführung mit Zukunftsaussicht ... Komponistin Johanna Doderer hat Ferenc Molnárs Theaterstück "Liliom" auf die Opernbühne gebracht. BR-KLASSIK-Redakteurin Kristin Amme meint nach der Uraufführung am Münchner Gärtnerplatztheater: Ein Stück mit Potential!"
BR Klassik (Kristin Amme), 05.11.2016, abgerufen am 17.12.2020 [https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/kritik-urauffuehrung-von-johanna-doderers-oper-liliom-102.html]

"... Liliom: Wo einem Toten die Hand "ausrutscht" ... Johanna Doderers neue Oper im Staatstheater am Gärtnerplatz in München ist ernstes, tragisches Welttheater. Was Giacomo Puccini ausdrücklich untersagt wurde, nämlich aus Ferenc Molnárs 1908 uraufgeführtem Schauspiel über den Karussellausrufer Liliom eine Oper zu machen, ist nun Wirklichkeit geworden. Allerdings nicht als spätveristische Ausgrabung aus der vorletzten Jahrhundertwende, auch wenn es sich über weite Strecken so anhören mag, sondern als neues Auftragswerk der Komponistin Johanna Doderer für das Münchner Gärtnerplatztheater ..."
der Standard (Bernhard Doppler), 15.11.2016, abgerufen am 17.12.2020 [https://www.derstandard.at/story/2000047601359/liliom-wo-einem-toten-die-hand-ausrutscht]
 



Aufnahme
Titel: LILIOM Trailer
Plattform: YouTube
Herausgeber: Gaertnerplatztheater
Datum: 03.11.2016
Mitwirkende:  Daniel Prohaska (Liliom/Tenor), Camille Schnoor (Julie/Sopran), Cornelia Zink (Marie/Sopran), Angelika Kirchschlager (Frau Muskat/Mezzosopran), Matija Meic (Ficsur/Bariton), Katerina Fridland (Luise/Sopran), Dagmar Hellberg (Frau Hollunder/Alt), Holger Ohlmann (Der Drechsler/Bariton), Juan Carlos Falcón (Linzmann/Charaktertenor), Christoph Seidl (Arzt/Bass), Maximilian Mayer (Stephan Kadar, Der Ärmlichgekleidete/Tenor), Martin Hausberg (Ein alter Schutzmann/Bariton), Erwin Windegger (Polizeikonzipist/Sprechstimme), Christoph Filler (Wolf Beifeld und Dr. Reich/Bassbariton), Tamás Tarjányi (1. Polizist / 1. Ziviler / 1. Detektiv/Tenor), Holger Ohlmann (2. Polizist / 2. Ziviler / 2. Detektiv)
Michael Brandstätter (Musikalische Leitung), Josef E. Köpplinger (Regie), Rainer Sinell (Bühne), Alfred Mayerhofer (Kostüme), Meike Ebert und Raphael Kurig (Videodesign), Josef E. Köpplinger und Michael Heidinger (Licht), Felix Meybier (Choreinstudierung), Michael Alexander Rinz (Dramaturgie)
Chor, Kinderchor und Statisterie des Staatstheaters am Gärtnerplatz Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Aufnahme
Titel: Liliom
Plattform: YouTube
Herausgeber: Tiroler Landestheater
Datum: 03.03.2019
Mitwirkende: Stefan Klingele (Musikalische Leitung), Johannes Reitmeier (Regie), Thomas Dörfler (Bühne), Michael D. Zimmermann (Kostüme), Daniel Prohaska (Liliom), Judith Spießer (Julie), Sophia Theodorides (Marie), Susanna von der Burg (Frau Muskat), Alec Avedissian (Ficsur), Anna-Maria Kalesidis (Luise), Ruth Müller (Frau Hollunder), Dale Albright (Frau Hollunder), Joachim Seipp (Arzt/ Polizeikonzipist), Unnsteinn Árnason (Wolf Beifeld), Florian Stern (1. Polizist / 1. Detektiv), Johannes Maria Wimmer (2. Polizist / 2. Detektiv), Stanislav Stambolov (Der Drechsler), Michael Gann (Stefan Kadar, Der Ärmlichgekleidete), Jannis Dervenis (Ein alter Schutzmann), Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, Chor, Extrachor des Tiroler Landestheaters, Wiltener Sängerknaben

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 23. 12. 2020): Doderer Johanna . LILIOM. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/202058 (Abrufdatum: 19. 4. 2024).