Chaos String Quartet

Gründungsjahr: 2019

"Das Chaos String Quartet wurde 2019 in Wien gegründet, inspiriert von dem reichhaltigen Bedeutungsfeld von Chaos in Kunst, Wissenschaft und Philosophie. Wie der Schmetterlingseffekt in der Physik beschreibt, kann auch im Quartettspiel die kleinste Veränderung große Auswirkungen auf das musikalische Ganze haben.

Seit ihrer Gründung erlangte das Ensemble, das sich durch eine kraftvolle Ausstrahlung, eine durchdachte musikalische und stilistische Erkundung der Werke sowie eine originelle Repertoire-Auswahl auszeichnet, rasch internationale Anerkennung. Für den Zeitraum 2023-2025 wurde das Quartett als BBC Radio 3 New Generation Artists ausgewählt, was zahlreiche Aufnahmen für BBC Radio 3 sowie Auftritte in einigen der wichtigsten Konzerthäuser Großbritanniens bedeutet.

Das Ensemble erhielt bedeutende Auszeichnungen bei renommierten Wettbewerben, darunter beim ARD-Musikwettbewerb München, dem Internationalen Streichquartettwettbewerb in Bordeaux, dem Internationalen Streichquartettwettbewerb Bad Tölz, dem Joseph-Haydn-Kammermusikwettbewerb Wien, dem Bartók World Competition Budapest und dem Premio Rimbotti in Italien. Das Ensemble wurde als Emerging Young Ensemble der Ulysses-Platform für 2025-2028 ausgewählt."
Chaos String Quartet (2025): Über uns, abgerufen am 18.03.2025 [https://chaosquartet.com/?lang=de]

Stilbeschreibung

"Einen ureigenen und von Grund auf aufrichtigen Weg zu gehen, einen Weg, der vermeintliche Grenzen überwinden will – das ist das Motto des Chaos String Quartets. Die vier Quartettmitglieder Susanne Schäffer, Eszter Kruchió, Sara Marzadori und Bas Jongen sehen das Chaos als die "Urform alles Kreativen", wodurch Kunst, Wissenschaft und Philosophie zu einem Gesamtkunstwerk verbunden werden können."
Chaos String Quartet (2022), abgerufen am 10.06.2022 [https://chaosquartet.com/?lang=de]

Auszeichnungen & Stipendien

2020 Chamber Music Campus - Jeunesses Musicales International: Preis für das vielversprechendste Newcomer Ensemble
2021 Bartók World Competition for String Quartet - Liszt Ferenc Academy of Music, Budapest (Ungarn): 2. Preis, zahlreiche Sonderpreise
2021 International Premio V. E. Rimbotti (Italien): 1. Preis
2022 Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2023–2024"
2022 Bordeaux International String Quartet Competition (Frankreich): 2. Preis, Beste Interpretation (Terra Memoria)
2022 Internationaler Musikwettbewerb der ARD, München (Deutschland): 3. Preis, Sonderpreis der Karl-Klinger-Stiftung, Henle-Urtextpreis
2023 International Joseph Haydn Chamber Music Competition, Wien: 2. Preis, Beste Interpretation i.d. Kategorie "Für den Wettbewerb komponiertes Stück", Beste Interpretation i.d. Kategorie "Werk 20. Jahrhundert", Publikumspreis
2023 Wettbewerb der Irene Steels-Wilsing-Stiftung, Heidelberg (Deutschland): 2. Platz 
2023 Internationaler Streichquartettwettbewerb, Bad Tölz (Deutschland): 1. Preis
2023–2025 BBC – British Broadcasting Organisation Radio 3 (Großbritannien): New Generation Artist

 

Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. (Deutschland): Nominierung

Ausbildung

2019 ECMAster (European Chamber Music Master) Programm, Wien: Teilnehmer (Johannes Meissl)

Scuola di Musica di Fiesole (Italien): Kammermusik postgradual (Cuarteto Casals)
weitere musikalische Impulse u. a. durch: Eberhard Feltz, Patrick Jüdt, Rainer Schmidt (Hagen Quartett), Hatto Beyerle (Alban Berg Quartett), András Keller (Keller Quartett), Oliver Wille (Kuss Quartett)

Tätigkeiten

2019–heute Le Dimore del Quartetto: Mitglied

Projekt "Free the Franz": Zusammenarbeit mit István Grencsó (sax)
Projekt "MERITA" - Le Dimore del Quartetto: Mitglied

Zusammenarbeit mit bekannten Künstler:innen, u. a. mit: Avri Levitan, Nicolas Baldeyrou, Alexander Ullman, Giampaolo Bandini, Hyung-ki Joo, Christoph Zimpe, Helmut Lachenmann

Aufführungen (Auswahl)

2024 Chaos String Quartet - Mozartfest Schwetzingen (Deutschland): Voids of Inequality (UA, Alessio Elias)

Ensemblemitglieder

Susanne Schäffer (Violine)
Eszter Kruchió (Violine)
Sara Marzadori (Viola)
Bas Jongen (Violoncello)

Pressestimmen (Auswahl)

18. April 2024
über: Haydn / Ligeti / Hensel - Chaos String Quartet (Solo Musica, 2024)
"Mit dem vorliegenden Album gibt das erst 2019 gegründete Chaos String Quartet, bestehend aus jungen Musikern aus Deutschland, Ungarn, Italien und den Niederlanden, die ihr Studium in Wien absolviert haben, sein CD-Debüt. In brandneuen Aufnahmen (entstanden erst im Dezember 2023) präsentiert das Quartett Streichquartette von Joseph Haydn, György Ligeti und Fanny Hensel. Bevor György Ligeti nach dem Ungarnaufstand 1956 nach Wien emigrierte [...], hatte er in Ungarn bereits eine ganze Reihe von Werken komponiert, so auch sein Métamorphoses nocturnes überschriebenes Streichquartett Nr. 1 (1953/54) [...]. Das Chaos String Quartet zeigt sich in diesem Werk bestens aufgelegt und legt eine sehr idiomatische Interpretation vor, die gerade das Experimentelle, die virtuose Abfolge unterschiedlichster Charaktere temperamentvoll und präzise in Szene setzt. Stilistisch sind die beiden Eckpunkte des Programms mit Joseph Haydns Streichquartett f-moll op. 20 Nr. 5 (1772) und Fanny Hensels Streichquartett Es-Dur (1834) deutlich anders geartet, aber der Interpretationsansatz des Chaos String Quartet zeigt durchaus Kontinuitäten. Es sind auch hier relativ drangvolle (in der expressiven Grundhaltung, nicht unbedingt im Tempo) Lesarten, verbunden mit dem Willen, eigene Akzente zu setzen; stärker als bei Ligeti fällt dabei auf, dass der Ton des Quartetts eher etwas kühl anmutet [...]. Das Chaos String Quartet interessiert sich besonders für die polyphonen Strukturen [...]; hier und da könnte ihre Lesart etwas mehr Lyrik und Schmelz vertragen, etwa gleich am Beginn des einleitenden Adagios. In der Romanze versteht das Chaos String Quartet den bewegten, sicherlich passionierten Mittelteil fast schon als Drama von Dimensionen wie beim späten Schubert und steuert auf seine Klimax u.a. mit einem deutlichen Accelerando zu, was [...] letztlich doch des Guten etwas zu viel erscheint. Gewisse Freiheiten in der Tempogestaltung kennzeichnen auch die Interpretation von Haydns f-moll-Quartett: schon den Anfang begreift das Quartett eher tastend, die unbegleiteten Sechzehntelfiguren der ersten Violine fast wie improvisiert auffassend. Dies setzt sich unter anderem im Trio des Menuetts fort, wo in der Folge der wiederum kadenzartig verstandenen Solopassagen der 1. Violine das Quartett für einige Momente auch das Grundtempo selbst deutlich anzieht. Hier stellt sich die Frage nach der rechten Dosis zwischen Kontrastreichtum und innerer Balance, deutlich weniger dann aber im langsamen Satz, wo gerade zu Beginn die Ornamente der ersten Violine sehr schön in den Siciliano-Fluss der übrigen Instrumente integriert wirken, sanft über dem Geschehen schwebend."
Klassik heute: Chaos String Quartet - Haydn • Ligeti • Hensel (Holger Sambale, 2024), abgerufen am 18.03.2025 [http://www.klassik-heute.de/4daction/www_medien_einzeln?id=24677&Kompo44595]

Diskografie (Auswahl)

2024 Haydn / Ligeti / Hensel - Chaos String Quartet (Solo Musica)

Literatur

mica-Archiv: Chaos String Quartet

2022 2022 Auslandskultur: Jury nominiert 25 neue Acts für das Nachwuchsprogramm "The New Austrian Sound of Music (NASOM)" 2023/2024. In: mica-Musikmagazin.
2024 CLOSE UP│Musik nah und neu: "Der tanzende Stern – Spiel mit dem Publikum". In: mica-Musikmagazin.
2024 Steininger, Theresa: "Gerade durch die Kombination von beiden, von Herz und Hirn, kann man Leidenschaft hervorrufen." – Eszter Kruchió und Susanne Schäffer (CHAOS STRING QUARTET) im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Webseite: Chaos String Quartet
austrian music export: Chaos String Quartet
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Vimeo: Chaos String Quartet