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Bertoncini Tiziana

Vorname
Tiziana
Nachname
Bertoncini
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Kurator:in
Veranstalter:in
Genre
Neue Musik
Jazz/Improvisierte Musik
Subgenre
Improvisation
Multimedia
Instrument(e)
Violine
Stimme
Geburtsjahr
1969
Geburtsland
Italien
Tiziana Bertoncini

Tiziana Bertoncini © Franz Reiterer

"Tiziana Bertoncini absolvierte Studiengänge in Violine (Siena Conservatory) und Malerei (Akademie der feinen Künste von Carrara). Sie arbeitete als Interpretin in Orchestern und Kammermusikensembles, ehe sie ihren besonderen künstlerischen Fokus auf zeitgenössische komponierte und improvisierte Musik zu legen begann [...].

Sie war zu Gast bei einer Vielzahl internationaler Festivals, hat bei Tanz-, Theater-, Video- und Multimediaprojekten mitgewirkt und maßgeblich zu deren musikalischer Gestaltung beigetragen. Ihr Solowerk umfasst Kompositionen, Performances und Installationen, die auf Festivals, im Radio und bei Wettbewerben präsentiert und ausgezeichnet wurden.

Sie ist Mitglied von ensemble]h[iatus, das sich mit Interpretation und Improvisation beschäftigt. Sie war Stipendiatin des Bridge Guard Residential Art/Science Centre túrovo (Slowakei), von AIR Krems, des Centre national de création musicale (Césaré) in Reims, des Künstlerhaus Eckernförde sowie von GEDOK Schleswig-Holstein in Lübeck und unterrichtete von 1996 bis 2001 bei den Sommerkursen der New York University."
Wien Modern: Tiziana Bertonici (2022), abgerufen am 26.09.2022 [https://www.wienmodern.at/2022-bio-tiziana-bertoncini-de-2908]

Stilbeschreibung

"Ihre Arbeit entwickelt sich aus der Interpretation und Improvisation und in Zusammenarbeit mit Künstler:innen anderer Medien, wobei ein weiteres großes Interesse auf der Synthese und Kreuzung von visuellen Elementen und Musik liegt."
Wien Modern: Tiziana Bertonici (2022), abgerufen am 27.09.2022 [https://www.wienmodern.at/2022-bio-tiziana-bertoncini-de-2908]

Auszeichnungen

2007 Women's electro- acoustic listening room (WEALR) - Women in New Music Festival (USA): eingeladene Teilnehmerin (Examen)
2008 Bridge Guard Residential Art/Science Centre, Stúrovo (Slowakei): Stipendiatin
2009 Ferme de Villefavard, Limousin (Frankreich): Ensemble in Residence (mit ensemble]h[iatus)
2009 A.I.R. Krems: Stipendiatin
2011 Wettbewerb Ferrari (r)écouté - hr2-kultur, Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM) (Deutschland): Preisträgerin (Nur Sand)
2013 Centre national de création musicale (Césaré), Reims (Frankreich):  Stipendiatin
2015 Kunstausstellung "Horizons – Art Nature", Sancy (Frankreich): ausgewählte Teilnehmerin
2015 Künstlerhaus "Otte1" Eckernförde (Deutschland): Stipendiatin
2016 GEDOK Schleswig-Holstein, Lübeck (Deutschland): Stipendiatin

Ausbildung

Istituto Superiore di Studi Musicali "Rinaldo Franci", Siena (Italien): Konzertfach Violine
Academia di Belle Arti di Carrara (Italien): Malerei

weitere Studien in Kunstgeschichte bzw. Spezialisierungskurse für Kammermusik, Musikdidaktik

Tätigkeiten

1996–2001 Sommerkurse - New York University, New York (USA): Dozentin (Improvisation)
2007 Forschungsprojekt "Grauzone", Köln (Deutschland): Arbeiten zum Thema "Improvisation, Komposition, Notation" (gemeinsam mit Achim Tang)
2009 comprovise – Festival für zeitgenössische komponierte und improvisierte Musik - ZAM – Zentrum aktuelle Musik e.V., Köln (Deutschland): Initiatorin, Kuratorin (gemeinsam mit Thomas Lehn)
2016 comprovise – Festival für zeitgenössische komponierte und improvisierte Musik - Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Österreich, Wien Modern: Kuratorin (gemeinsam mit Thomas Lehn, Nina Polaschegg, Bruno Strobl)
2021 comprovise – Festival für zeitgenössische komponierte und improvisierte Musik - Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Österreich, Wien Modern: Kuratorin (gemeinsam mit Thomas Lehn, Nina Polaschegg, Bruno Strobl)

Mitglied in den Ensembles/Bands
2002–heute Bertoncini/Lehn: Violinistin (gemeinsam mit Thomas Lehn (pf, synth))
2006–heute ensemble]h[iatus: Violinistin (gemeinsam mit Martine Altenburger (vc), Fabrice Charles (pos), Isabelle Duthoit (cl), Hélène Fauchère (voc), Laurent Guitton (tb), Carl Ludwig Hübsch (tb), Géraldine Keller (s), Lê Quan Ninh (perc), Thomas Lehn (pf, synth), Laurent Sassi (elec), Angelika Sheridan (fl))
2007 Trio Grauzone: Violinistin (gemeinsam mit Achim Tang (db), Thomas Lehn (synth))

Quatuor Brac: Violinistin (gemeinsam mit Soizic Lebrat (vc), Benoit Cancoin (db), Vincent Royer (va))

Aufträge (Auswahl)

2006 Österreichischer Rundfunk – ORF, ÖBV - Grabenfest Wien: Interno immobile
2010 Hörfest Graz: Nero Lento
2013 Centre national de création musicale (Césaré), Reims (Frankreich): Moïra
2013 Projektauftrag - REHEAT Festival, Nickelsdorf: Das FLUGsus Marionetten Panoptikum
2014 Festival Le Bruit de la MusiqueDomeyrot Saint-Silvain-sous-Toulx (Frankreich): Sinfonia invisibile
2015 Studio Akustische Kunst - WDR – Westdeutscher Rundfunk (Deutschland): Panta Rei

Aufführungen (Auswahl)

2003 Regina Baumgart (schsp), Dorothea Schürch (voc) - Unterwegstheater/FNAK, Heidelberg (Deutschland): Schöner Wohnen (UA)
2004 Giulia Gerca (video) - Instabile Festival, Pisa (Italien): Doppio senso unico (UA)
2006 Unterwegstheater/FNAK, Heidelberg (Deutschland): ARTort (UA)
2007 Women's electro- acoustic listening room (WEALR) - Women in New Music Festival (USA): Examen (UA)
2009 ensemble]h[iatus - Ferme de Villefavard, Limousin (Frankreich): Damdaj (UA, Vinko Globokar)
2010 Stazione di Topolò/Postaja Topolove (Italien): Vis à vis (UA)
2011 Klanghimmel MQ, Museumsquartier Wien: Incostanti Periferiche (UA)
2013 Festival Entre Cour et Jardin, Grand Est (Frankreich): Moïra (UA)
2019 Festival Musiques Demésurées, Clermont-Ferrand (Frankreich): La fine dello spazio, la fine del tempo (UA)
2022 anlässlich des 5-jährigen Bestehens - Fraufeld – zur Sichtbarmachung von Künstlerinnen, Wien Modern, Wiener Konzerthaus: Farbenstudien (UA)

Pressestimmen

2011
über: Horsky Park - Tiziana Bertoncini, Thomas Lehn (Another Timbre, 2011)
"Tiziana Bertoncini, Geigerin im Niemandsland der Comprovisation, und Thomas Lehn, umtriebiger Hansdampf am Analogsynthesizer, kennen sich aus dem ensemble]h[iatus. Seit 2002 spielen sie auch im Duo zusammen. Horsky Park (at40) besteht zum größeren Teil aus 'galaverna' ('Raureif'). Entgegen dem krampfhaften Eskapismus des klassischen Eiapopeia, wird da Vivaldi so in die Gegenwart gebeamt, wie es eigentlich normal wäre. Biedermeierei, die ja, gut futuristisch, die Schönheit aufheulender Autos durchaus genießt, mag das, als ob man 100% Gegenwart nicht ertragen könnte, als unschön abtun. Unsereins freut sich gerade am Reiz des Diskrepanten, am Kannibalisieren dessen, das ewig unveränderlich konserviert sein soll. Die beraureifte Geige, die einerseits bewusst das Wintergezitter aus den Vier Jahreszeiten anklingen lässt, andererseits aber fast gegen ihre Bestimmung als toughe Zeitgenossin ungeahnte Krallen ausfährt, und die Lehnsche Knatter- und Zwitscherbox sind zwangsläufig ein seltsames Pärchen. Aber statt dem alten 'Die Schöne und das Biest' inszenieren sie ein modernistisches Spiel – 'Das Biest und der Geist in der Maschine'. Das wird noch deutlicher bei 'moss agate'. Entstanden als Performance vis-a-vis in zwei Con­tainern, wurde dabei der Geigenklang auch in Real-Time-Proccessing zerklang­wolft. Dabei hat Bertoncini bereits allen romantischen und harmonischen Muff abgestreift. Sprödes Pizzikato, schrille Striche, sportliche Bogenschläge ver­wandeln die schnörkelige Geige in eine kakophone Klangmaschine, ein Intona­rumori. Statt Canaletto Russolo. Lehn interagiert als industrialer Widerpart, mit scheinbar dampfbetriebener Mechanik, dann als ultramoderne Blackbox und als Transformator. So - oder so ähnlich - hält man auf dem Markt der Trödler den Gedanken wach, dass Museen nur an Allerseelen geöffnet sein sollten."
Bad Alchemy: another timbre (Sheffield) (Rigobert Dittmann, 2011), abgerufen am 27.09.2022 [http://www.badalchemy.de/download/badalchemy_70.pdf], S. 24.

Diskografie (Auswahl)

2017 ensemble]h[iatus / Peter Jakober (Césaré)
2014 Quatuor Brac (Live At Hall de Chars) - Quatuor Brac (Blumlein Records)
2012 Denti / Notturno per F.Kafka (The Anonymous Zone) - Tiziana Bertoncini (Another Timbre)
2011 Horsky Park - Tiziana Bertoncini, Thomas Lehn (Another Timbre)
2011 Quatuor Brac (Live At Les Instants Chavires) - Quatuor Brac (Blumlein Records)
2003 Tiziana Bertoncini / Thomas Lehn - Tiziana Bertoncini, Thomas Lehn (Not on Label)
2003 Total Music Meeting 2002 - Audiology II » 11 Groups Live In Berlin (a/l/l) // Track 10: Noise Report

Als Interpretin
2022 [Ru:t] - Metaculture (impakt Records)
2020 Schütten - Katharina Klement (Kairos) // Track 2: Schütten 1.2

Tonträger mit ihren Werken
2021 Fraufeld Vol. 3 (Fraufeld Fieldwork) // Track 10: Farbenstudien
2015 Pounding Ponc (Moravská Galerie) // Track 2: Gradients
2012 JETZT – oder wahrscheinlich ist dies mein Alltag, in der Verwirrung der Orte und der Augenblicke (ZKM Meilensteine) (Wergo) // CD 3: Track 1: Nur Sand

Literatur

mica-Archiv: ensemble]h[iatus

2006 mica: 15. Grabenfest der ÖBV. In: mica-Musikmagazin.
2010 Marschall, Clemens: Das Grazer Hörfest 2010. In: mica-Musikmagazin.
2016 mica: shut up and listen! 2016: ME, MYSELF OR I. In: mica-Musikmagazin.
2016 Rögl, Heinz: Vorschau auf Wien Modern 2016. In: mica-Musikmagazin.
2017 Ranacher, Ruth / Woels, Michael Franz: Von unten neu betrachtet – ENSEMBLE]H[IATUS trifft auf PETER JAKOBER. In: mica-Musikmagazin.
2018 mica: Festival-Halbzeit bei Wien Modern 2018. In: mica-Musikmagazin.
2018 mica: Wien Modern 2018, die finale Woche. In: mica-Musikmagazin.
2018 Rögl, Heinz: Wien Modern 2018: Eine Bilanz. In: mica-Musikmagazin.
2021 Rögl, Heinz: Wien Modern 2021 im Lockdown – "comprovise" als Festival im Festival und das Abschlusskonzert im Konzerthaus. In: mica-Musikmagazin.
2021 mica: Das Wien Modern 34 Finale: comprovise [#3] und Abschlusskonzert im Livestream. In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Soundcloud: Tiziana Bertoncini
Webseite: ensemble]h[iatus

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 19. 1. 2023): Biografie Tiziana Bertoncini. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/206450 (Abrufdatum: 27. 4. 2024).

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