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Mikusch Margarethe von

Vorname
Margarethe von
Nachname
Mikusch
auch bekannt unter
Margarete Auguste Emma Latzel (geb.), Margarete Mikusch von Buchberg
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Ausbildner:in
Musikpädagog:in
Genre
Klassik
Neue Musik
Instrument(e)
Klavier
Geburtsjahr
1881
Geburtsort
Barzdorf (Božanov)
Geburtsland
Tschechien
Todesjahr
1968
Sterbeort
Berlin

Die Komponistin, Konzertpianistin Margarethe von Mikusch wurde am 26. März 1881 als Margarete Auguste Emma Latzel in Barzdorf, Österr.-Schlesien (Božanov, Tschechien), als Tochter eines Gutsbesitzerehepaars geboren und starb am 17. Januar 1968 in Berlin (Deutschland).

Ihre allgemeine und musikalische Grundausbildung erhielt sie durch Hauslehrer. Später besuchte sie das „Burkersrodaische Fräuleinstift“ in Dresden, wo sie durch ihr außergewöhnliches Talent am Klavier hervorstach. Zwischen etwa 1899 und 1904 absolvierte sie ein Musikstudium in Wien bei Stefan Stocker. In Berlin setzte sie ihre Ausbildung bei Max J. Loewengard und Wilhelm Klatte fort. Zudem studierte sie an der Akademie für Tonkunst in München, wo sie die Fugenklasse bei Friedrich Klose abschloss.

Zunächst lebte sie mit ihrem Ehemann in Berlin, später in Heidelberg. 1909 zog die Familie nach München, wo sie ein kulturell offenes Haus führte und Max Reger kennenlernte, der zu einem prägenden Lehrer wurde. 1914 fand die Uraufführung ihrer Klarinettensonate in Berlin statt. Während des Zweiten Weltkriegs lebte sie in Berlin, bis ihr Wohnhaus durch eine Bombe zerstört wurde. Daraufhin zog sie nach Barzdorf. 1945 kehrte die Familie nach Berlin zurück. Einige ihrer Kompositionen wurden vom Verlag Roes & Erler publiziert. Sie war zudem als Musikpädagogin tätig.
Nach biografiA: Mikusch Margarethe von, abgerufen am 03.12.2024 [http://biografia.sabiado.at/mikusch-margarethe-von/]

Ausbildung

Barzdorf (Österreichisch-Schlesien/Österreichisch-Ungarische Monarchie): erste allgemeine/musikalische Ausbildung durch Hauslehrer

18??–1899 Burkersrodaisches Fräuleinstift, Dresden (Königreich Sachsen/Deutsches Kaiserreich): interne Schülerin, aufgefallen durch hervorragendes Klavierspiel
1899–1904 Wien: Privatunterricht Klavier, Harmonielehre (Stefan Stocker)
1904–1906 Berlin (Königreich Preußen/Deutsches Kaiserreich): Privatunterricht Theorie/Kontrapunkt (Max Loewengard) 
1909–19?? Akademie der Tonkunst München (Königreich Bayern/Deutsches Kaiserreich): Oberste Fugenklasse (Friedrich Klose)
1911–1914 Meiningen (Herzogtum Sachsen-Meiningen): Privatunterricht Komposition (Max Reger)
1915–19?? Jena (Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach/Deutsches Kaiserreich): Privatunterricht Komposition (Max Reger)
1928–19?? Berlin (Weimarer Republik Deutschland): Privatunterricht Klavier (James Kwast), Theorie/Kontrapunkt (Wilhelm Klatte)

Tätigkeiten

1904–1906 Berlin (Königreich Preußen/Deutsches Kaiserreich): Komponistin, Konzertpianistin
1906–1909 Heidelberg (Großherzogtum Baden/Deutsches Kaiserreich): Komponistin, Konzertpianistin
1909–1928 München (Königreich Bayern/Deutsches Kaiserreich): Komponistin, Konzertpianistin, Leiterin eines eigenen Künstlersalons, Kontakte zu zahlreichen bekannten künstlerischen/intellektuellen Persönlichkeiten, bspw.: Hermann Wolfgang von Waltershausen, Alexander Schmuller, J. Fuchs, Palma von Pástzhory, August Schmid-Lindner, Ferruccio Busoni, Arnold Schönberg, Max Reger
1917–1918 Verlag Ries & Erler, Berlin (Königreich Preußen/Deutsches Kaiserreich): Drucklegung einiger ihrer Werke, u. a.: Sonate für Violine und Klavier in g moll (1917), Sechs Lieder (1918)
1923–1927 nmz - neue musikzeitung (Weimarer Republik Deutschland): Drucklegung einiger ihrer Werke, bspw.: Fünf Lieder, Was könnt' ich dir geben, Zwei Lieder, 3 Intermezzi, Präludium)
1928–1942 Berlin (Weimarer Republik Deutschland/Deutsches Reich): Privatlehrerin (Klavier, Musiktheorie), Konzertpianistin
1935 Berlin (Deutsches Reich): Selbstverlegerin eines Werkes (Streichquartett g moll)
1942–1945 Barzdorf (Deutsches Reich): Umzug nach Ausbombung in Berlin
1945–1968 Berlin (Deutschland): Privatlehrerin (Klavier, Musiktheorie), Konzertpianistin

Aufführungen (Auswahl)

1914 Berlin (Königreich Preußen/Deutsches Kaiserreich): Klarinettensonate (UA)
1917 Palma von Pástzhory (vl), Johann Hergar (vc), Margarethe von Mikusch (pf), Stuttgart (Königreich Württemberg/Deutsches Kaiserreich): Klaviertrio g moll (UA)
1922 J. Fuchs (vl), Margarethe von Mikusch (pf), Berlin (Weimarer Republik Deutschland): Sonate für Violine und Klavier in g moll (UA)
1942 Omroep Orkesten, Pierre Reinards (dir) - Sender Hilversum (Niederlande): Symphonie cis moll (UA)

Pressestimmen (Auswahl)

"Ein Name, der letzthin des öfteren genannt wurde, ist Margarethe von Mikusch. Brahms und Reger sind ihre Schutzheiligen, doch bleibt die Tonsetzerin in ihrem Streichquartett g- moll, op. 6 nicht ängstlich an ihren Vorbildern hängen, sondern wagt, zumal in der formalen Gestaltung, selbständiges Handeln. So gesund dieses Kind ihrer Muse sich entwickelte, ebenso missgestaltet war ein späterhin gehörtes Trio in d-moll, op. 5, wobei in mühsam erzwungener Grau in Grau-Malerei, als hätten Herz und Hirn die Jugend nie gekannt, schliesslich für Empfinden und Mit­ fühlen nichts übrig bleibt."
Signale 75. Jg./Nr. 24: Musikbriefe aus München (Schluss) und Aachen (Ferdinand Keyfel, 1917), S. 458, online abrufbar unter: ANNO Historische Zeitungen und Zeitschriften: https://anno.onb.ac.at/

Diskografie (Auswahl)

1997 Beruf: Komponistin. Musikalische Beziehungen Zu Berlin (Stiftung Stadtmuseum Berlin) // Track 11: Zwei Wanderer; Track 12: Das Grab; Track 13: März

Filmografie
1929 Frau Margarete von Mikusch spielt (Klangfilm GmbH Berlin)

Literatur

1929 Einstein, Alfred: Mikusch, Margarethe von. In: Hugo Riemanns Musik-Lexikon. Berlin: Hesse, 11. Aufl. Online abrufbar unter: https://rme.rilm.org/rme/stable/525538.
1936 Komponierende Frauen mit Werken von Philippine Schick, Elfa von Adajewfky, Margarete von Mikusch und Erna Becker-Ernst. In: Reichssender Köln mit Hochschule der Musik (Hg.): Zeitschrift für Musik, Heft 11 (II. Halbjahr). Gustav Bosse Verlag: Regensburg, S. 1353–1354.
1987 Cohen, Aaron I.: MIKUSCH, Margarethe von. In: International encyclopedia of women composers. New York, NY [u.a.]: Books & Music, 2. Aufl. Online abrufbar unter: https://rme.rilm.org/rme/stable/525537.
2001 Marx, Eva: Mikusch Margarete von (geb. Margarete Auguste Emma Latzel, verh. Mikusch). In: Marx, Eva / Haas, Gerlinde (Hg.): 210 österreichische Komponistinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Wien/Salzburg: Residenz Verlag, S. 274–278.

Quellen/Links

biografiA: Mikusch Margarethe von
Familie: Dagobert von Mikusch-Buchberg (Ehemann), Michael Dagobert von Mikusch-Buchberg (Sohn), Johann Donatus von Mikusch-Buchberg (Sohn)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 8. 12. 2024): Biografie Margarethe von Mikusch. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/210592 (Abrufdatum: 23. 12. 2024).

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