Beschreibung
"Der Komponist und Konstrukteur Winfried Ritsch verwendet das Experiment als Ausgangspunkt für viele seiner Werke. In seinen Kompositionen entstehen Klangwelten, die sich überlagern, statisch erscheinen, sich aber ständig dynamisch verändern. Seine Kunstexperimente werfen immer wieder neue Themen auf. Die damit geschaffene Musik dient als sinnliche Auswertung und Ergebnis der Hypothesen, ohne diese kennen zu müssen. Seine Setzungen reflektieren das Verhalten vernetzter Systeme.
In der Komposition When physics starts to resist II aus der Reihe social machines werden physikalische Modelle, die jene Naturgesetze widerspiegeln, auf denen diese algorithmische Komposition beruht, hinterfragt. Musikmaschinen funktionieren auf Basis der Regeln der Physik (bis ins 17. Jahrhundert galt Musik noch als ein Teilgebiet der Physik). Für Maschinenmusik galt lange Zeit: Musikmaschinen können Musik spielen, aber nicht erfinden. Andererseits haben Musik, Maschinen und Menschen eine besondere Beziehung: Sie beobachten sich gegenseitig und unterliegen denselben physikalischen Gesetzen; Mensch und Maschine (KI) können somit nichts Neues erfinden, sie können neu kombinieren, überlagern und sozial interagieren. Wenn die physikalischen Gesetze nicht mehr gelten, wird das System gestört und etwas Neues könnte entstehen. Hören Sie selbst und lassen Sie sich auf diese Klangwelten ein."
Winfried Ritsch (2024), abgerufen am 22.5.2025 [https://musikprotokoll.orf.at/2024/werk/when-physics-starts-resist-ii]
Uraufführung
4. Oktober 2024 - Graz, Helmut List Halle
Veranstaltung: Musikprotokoll im Steirischen Herbst - ensemble zeitfluss & Automatenklavierspieler
Mitwirkende: Ensemble Zeitfluss, Edo Micic (Dirigent)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 22. 5. 2025): Ritsch Winfried . When physics starts to resist II. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/213213 (Abrufdatum: 30. 5. 2025).