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Ligeti Lukas

Vorname
Lukas
Nachname
Ligeti
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Genre
Neue Musik
Geburtsjahr
1965
Geburtsort
Wien
Geburtsland
Österreich
Lukas Ligeti

Lukas Ligeti © Maarit Kytöharju 

Ausbildung
1988 Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt Darmstadt  
1988 Workshopteilnahme (John Zorn)
1991 Improvisationskurs (David Moss), Kompositionskurs (George Crumb)
1993 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Jazz-Schlagzeug; Abschluss mit sehr gutem Erfolg Schlagzeug Ozmec Fritz
1993 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Komposition; Diplom mit Auszeichnung Urbanner Erich
1993 - 1994 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Ergänzungsstudium zum Mag. art.
1994 - 1996 Stanford University Stanford Visiting Scholar am Center for Computer Research in Music and Acoustics CCRMA
Johannesburg University of the Witwatersrand: PhD-Programm

Tätigkeiten
1988 - 1991 Gründung und Auftritte mit der Gruppe "Things of NowNow" (gemeinsam mit Christian Minkowitsch, Friedrich Neubarth, Alexander Wagendristel)
1990 - 1991 Konzerte mit "Things of NowNow" in Deutschland im Rahmen von Veranstaltungen des Spektrums der Wissenschaft zusammen mit mathematischen Vorträgen von Heinz-Otto Peitgen (Uni Bremen) und Richard Voss (IBM New York)
1990 - 1993 Mitglied der Gruppe "Kombinat M" (mit Andreas Heidu, Walter Hollinetz, Andreas Leikauf, Erwin Redl)
1994 im Auftrag des Goethe-Instituts gemeinsam mit "Pyrolator" Kurt Dahlke: Abhaltung eines Schlagzeug-, Elektronik- und Improvisationsworkshops in Abidjan (Cote d'Ivoire), aus diesem Seminar ging die Gruppe Be-Ta-Foli (seit 1997 auch Beta Foly) hervor, seither Zusammenarbeit
1998 - 2015 New York Lebensmittelpunkt
2006 Johannesburg University of the Witwatersrand: Gastprofessor, composer in residence
2007 Reise nach Uganda und Zusammenarbeit mit der "Ndere Troupe"
2008 Dozent für Komposition, University of Ghana in Legon (Accra)
2010 Zusammenarbeit mit Musikern in Lesotho und Beschäftigung mit dem seltenen traditionellen Instrument Lesiba
2015 seitdem Assistant Professor in "Integrated Composition, Improvisation, and Technology" an der University of California (Irvine)
Konzerte und/oder Aufnahmen auch mit Henry Kaiser, Elliott Sharp, Roy Nathanson, George Lewis, Michael Manning, Ralph Carney, Tom Constanten u.v.a.
Schlagzeuger in einigen Jazz- und Rockbands und Gruppen für improvisierte Musik

Aufträge (Auswahl)
Kronos Quartet  
ORF Radio Symphonieorchester Wien
London Sinfonietta  
Wiener Saxophon-Quartett
Wiener Festwochen
Ensemble Modern
ORF - Österreichischer Rundfunk
Radio France
Hardenberger Hakan
Amadinda-Ensemble Budapest
Icebreaker London
London Composers' Ensemble
Synergy Percussion Sydney
Bang on a Can
American Composers Forum
New York University

Aufführungen (Auswahl)
1989 Steirischer Herbst
1990 International Bartók Seminar and Festival  
1990 Festival d'Automne à Paris  
1990 Budapester Wochen für zeitgenössische Musik
1990 Österreich heute
1991 Time of Music (Musiikin aika)
1993 Alternative Vienna, London
1994 Hörgänge - Musik in Österreich
1994 Kilkenny Arts Week
1995 Festival of New American Music Sacramento
1995 Gaida Festival Vilnius
1995 Meltdown Festival London
1996 International Percussion Festival Taipei
1996 Offene Grenzen Wien
2005 Unyazi-Festival, Johannesburg (erste elektronisch-experimentelles Musikfestival in Afrika)
BAM Next Wave Festival
Central Park Summerstage, New York
Luminato Festival, Toronto
Montreal Jazz Festival

Auszeichnungen
1990 Stadt Wien Förderungspreis für Komposition
1991 Republik Österreich Staatsstipendium für Komposition
1993 Stadt Wien Arbeitsstipendium
1993 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Würdigungspreis
1995 Composition Fellowship by Arts Council of Santa Clara County, California
1996 Republik Österreich Staatsstipendium für Komposition
2010 CalArts Alpert Award in Music

Stilbeschreibung

 

Mein größtes Interesse ist das Finden und Erfinden neuartiger Musiksprachen. Funktionierende, heute lebendige und mehr oder weniger klar definierte Musiksprachen sind meine großen Einflüsse: Jazz, Rock, traditionelle Musik aus allen Teilen der Erde. Ich bin der Meinung, daß neue technologische Entwicklungen (Computer) das Potential haben, dem künstlerischen Denken völlig neue Impulse zu geben. Sie verleihen ein bisher ungeahntes Maß an Kontrolle, es entsteht die Möglichkeit, musikalische Prozesse auf bisher unbekannte Weise zu definieren und zu gestalten. Darüber hinaus entstehen neue Kombinationsmöglichkeiten innerhalb eines sowie zwischen mehreren Medien. Neue Arten der Kommunikation (z.B. Internet) und die Tatsache, daß die Welt heute klein geworden, dennoch aber unüberschaubar groß geblieben ist, geben die Möglichkeit, ein Kunstwerk zu schaffen, das ein homogenes Ganzes bildet, obwohl es von Vielfalt und scheinbar gegensätzlichen Komponenten lebt. Zentral- und ostafrikanische musikalische Denkweisen haben mich zu einer neuen, auf choreographische Muster aufgebauten Art, Drum-Set zu spielen, geführt; damit einher ging die Entwicklung einer Tabulaturnotation für Schlagzeug. 1994 reiste ich mit Kurt Dahlke im Auftrag des Goethe-Instituts nach Côte d'Ivoire. Während unseres Aufenthalts entstand eine Gruppe von 17 Mitgliedern, in der wir versuchten, Denkweisen traditioneller afrikanischer Musiker mit denen Europas und Amerikas sowie mit neuesten elektronischen Instrumenten zu verbinden. 1996 führten wir diese Arbeit mit einer CD-Aufnahme fort. Ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit ist das Erforschen von Möglichkeiten der Polymetrik. Der Live-Einsatz koordinierter Metronome, wie z.B. im Stück 'Groove Magic', hat es mir ermöglicht, rhythmische Muster einer bisher undenkbaren Komplexität, in einem bisher undenkbaren Tempo, zu komponieren. Wie schnell und kompliziert diese neuen Rhythmen, Harmonien, Melodien aber auch sein mögen: sie müssen für den Hörer erkennbar sein. Deshalb bemühe ich mich um eine Musiksprache, die es dem Publikum ermöglicht, eine Musik in Beziehung mit einem Referenzsystem von ihm bekannten Einflüssen zu setzen, was wiederum heißt: sich für die soziale (nicht ideologische) Funktion von Musik zu interessieren.

 

 

Lukas Ligeti 1994/1996

 

Diskographie:

 

  • 2011: Pattern Time (Innova Records)
  • 2010: Paspange (Cantaloupe Music)
  • 2008: Afrikan Machinery (Tzadik Records)
  • 2007: Rêem Tekré (AtaTak)
  • 2004: The Williamsburg Sonatas, Gebbia-Ligeti-Pupillo Trio (Wallace Records)
  • 2004: Mystery System (Tzadik Records)
  • 2003: Shadowglow, Raoul Björkenheim & Lukas Ligeti (Tum Records)
  • 2002: Heavy Meta, GoodmanKaiserLigeti-Trio (Ecstatic Yod)
  • 2000: Entrons Dans la Danse, Maï (Seydoni Productions)
  • 1997: Lukas Ligeti & Beta Foly (Intuition Music)
  • 1995: The Siamese Stepbrothers (Cuneiform Records)
  • 1993: Hybrid Beat, Kombinat M (Cuneiform Records)
  • 1991: NowNowism, Things of NowNow (Extraplatte)

 

weitere auf der Homepage


Links mica-Artikel: Österreichischer Komponist Lukas Ligeti erhält Alpert Award in the Arts (2010), mica-Porträt: Spurensuche - Lukas Ligeti im Porträt (2010), mica-Artikel: BURKINA ELECTRIC auf Europa Tour (2014), mica-Artikel: Burkina Electric – Paspango (2013)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 20. 3. 2024): Biografie Lukas Ligeti. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/59124 (Abrufdatum: 29. 3. 2024).