la malinconia della porpora ardente

Werktitel
la malinconia della porpora ardente
Untertitel
Für Posaune und 15 Solo-Streicher
KomponistIn
Entstehungsjahr
2011
Dauer
12m
Genre(s)
Neue Musik
Subgenre(s)
Modern/Avantgarde
Tradition/Moderne
Gattung(en)
Ensemblemusik
Besetzung
Kammerorchester/Ensemble
Besetzungsdetails

Posaune (1), Violine (9), Viola (3), Violoncello (2), Kontrabass (1)

Art der Publikation
Manuskript

PDF-Preview (Partiturausschnitte): Thomas Wally (Homepage)

Beschreibung
"Das Werk la malinconia della porpora ardente für Posaune und 15 Solo-Streicher entstand im Jahr 2011 als Auftragswerk des Wiener Concert-Vereins (gefördert von der Ernst von Siemens Musikstiftung) und ist Walter Voglmayr, dem Solisten der Uraufführung, gewidmet. Wie schon die Instrumentenangabe verrät, ist das Streichorchester rein solistisch geführt. Jeder der 15 Solo-Streicher hat eine spezielle Skordatur, wodurch es nicht, wie es bei der traditionellen Streicher-Stimmung der Fall ist, 5 verschiedene leere Saiten-Tonhöhen gibt (C, D, E, G, A), sondern 24: Alle 24 möglichen Vierteltöne können als leere Saiten verwendet werden; somit stehen auch alle 24 Teiltonreihen zur Verfügung. Zum ersten Mal hatte ich eine ähnliche Skordatur in meinem Streichquartett la pureté de l‘envie blanche (2010) angewandt, hier hatte ich alle 12 chromatischen Töne und deren Teiltonreihen zur Verfügung. In dem Werk la malinconia della porpora ardente ging ich einen Schritt weiter. Dabei ist zu sagen, dass jedes Instrument nur 1 Saite umstimmt, mit Ausnahme der Viola 1, der beiden Violoncelli und des Kontrabasses, welche 2 Saiten geringfügig umstimmen. Hier legte ich Wert darauf, dass das Umstimmintervall eine große Sekunde (nach unten) nicht übersteigt.

Das Verhältnis zwischen Posaune und Solo-Streicher reicht von praktisch völliger Unbeeinflussung bis zur totalen Synthese in Form von Obertonakkorden (in dem Fall die von Messiaen immer wieder verwendeten sogenannten Resonanzakkorde, welche sich aus ungeradzahligen Teiltönen zusammensetzen). Zwar kann ich mich der reinen Teiltonstimmung durch die Verwendung von Vierteltönen stark annähern, wirklich „rein“ sind die von mir gesetzten Akkorde jedoch nicht: Viel mehr ist die Harmonik von la malinconia della porpora ardente dort, wo sie sich an Teiltonharmonik annähert, als „temperierte“ Teiltonharmonik zu verstehen, insbesondere auf Grund der Tatsache, dass ich den 7. und 14. Teilton als Viertel- und nicht als Sechstelton verwende (was einer „Temperierung“ dieses Obertons um etwa 19 Cent entspricht)."
Werkeinführung, Thomas Wally, abgerufen am 03.11.2021 [http://www.thomaswally.com/assets/we_la-malinconia-della-porpora-ardente.pdf]

Uraufführung
23. Oktober 2012 - Musikverein Wien; Brahms-Saal
Mitwirkende: Walter Voglmayr (Posaune), Wiener Concert-Verein, Alfred Eschwé (Dirigent)