Wiedner-Zajac Elzbieta

Vorname
Elzbieta
Nachname
Wiedner-Zajac
erfasst als
Interpret:in
Musiker:in
Komponist:in
Ausbildner:in
Autor:in
Genre
Klassik
Neue Musik
Subgenre
Klassische Moderne
Romantik
Tradition/Moderne
Instrument(e)
Klavier
Geburtsort
Bedzin
Geburtsland
Polen

 

Die Pianistin und Komponistin Elzbieta Wiedner-Zajac wurde in Będzin (Polen) geboren und lebt seit 1979 in Wien. Ihr Klavierstudium absolvierte sie an den Hochschulen für Musik in Katowice und Gdańsk bei Zbigniew Śliwiński, an der Universität Michigan in Ann Arbor bei György Sándor und an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Dieter Weber.

 

Zahlreiche Erfolge bei bedeutenden Klavierwettbewerben (darunter der Gewinn mehrerer Erster Preise) in Polen, den USA, Italien und Spanien prägten den Beginn ihrer langjährigen Konzerttätigkeit auf drei Kontinenten. Internationale Festspielengagements führten die Pianistin u.a. zum Cardiff Festival of Music und zum Klavier-Festival Ruhr. Im Großen Musikvereinssaal in Wien war sie mit Werken für Klavier und Orchester von Frédéric Chopin mehrfach zu hören.

 

Im Verlauf ihrer Karriere machte die Pianistin zahlreiche Solo-Aufnahmen für Rundfunk und Fernsehen, so wurde das Fernsehprogramm "The artistry of Elzbieta Zajac" in zehn Staaten der USA ausgestrahlt. Ihre Schallplatten- und CD-Einspielungen erhielten hervorragende Kritiken der Fachpresse.
Von 1982 bis 2009 unterrichtete Elzbieta Wiedner-Zajac an der Wiener Musikuniversität Klavier - nach ihrer Habilitation 2004 als außerordentliche Universitätsprofessorin. Seit 1999 verwirklicht Elzbieta Wiedner-Zajac auch ihre kompositorischen Ideen. Ihr Debüt-Konzert als Komponistin fand 2004 in dem Kunstverein Alte Schmiede in Wien statt. Seither sind ihre Werke international in Konzertprogrammen präsent. Für ihr Werk "Oh ferner Vogel …"  (Vocalise) für Gesang und Klavier linke Hand allein, erhielt sie den Anerkennungspreis des Jenö Takács-Kompositionswettbewerbs.

 

Die Künstlerin ist Mitglied des Österreichischen Komponistenbundes, gehört dem Vorstand der Internationalen Chopin-Gesellschaft in Wien, ist Vorsitzende des Klubs der Professoren am Wissenschaftlichen Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien, gehört dem Vorstand des Leschetizky-Vereins in Bad Ischl und ist Mitglied der Deutschen Leschetizky-Gesellschaft. Die Republik Polen zeichnete sie mit dem Orden "Für Verdienste um die polnische Kultur" und dem Offizierskreuz des Ordens "Polonia Restituta" aus. Die Republik Österreich verlieh ihr das "Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst".


Ausbildung
1963 - 1965 Hochschule für Musik Kattowitz Kattowitz Studien bei Zbigniew Śliwiński Klavier
1965 - 1969 Hochschule für Musik Danzig Danzig Diplom mit einstimmiger Auszeichnung; Verleihung des akademischen Grades "Magister der Künste" (Zbigniew Śliwiński) Klavier
1969 - 1971 Michigan University - School of Music, Ann Arbor (USA): Abschluss der Studien mit dem akademischen Grad "Master of Music" (György Sándor) Klavier
1975 - 1976 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Klavier Weber Dieter

Tätigkeiten
1970 - 1971 Michigan University - School of Music: Teaching Fellow im Fach Klavier
1971 - 1976 Hochschule für Musik Danzig Danzig Unterrichtstätigkeit für Klavier
1976 - 1978 Hochschule für Musik Danzig Danzig Unterrichtstätigkeit für Klavier
1982 - 1986 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Lehrbeauftragte für den Lehrgang Klaviervorbereitung
1986 - 1995 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Lehrbeauftragte; Klavier Pflichtfach an den Abteilungen für Streich- und Blasinstrumente, für kurze Zeit auch Klavier für Organisten an der Abteilung für Tasteninstrumente
1995 - 2004 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Vertragslehrerin im Fach Klavier an den Abteilungen für Streich-und Blasinstrumente
2004 - 2009 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien ao. Univ.-Prof. im Fach Klavier
2007 Klavier-Meisterklassen auf den Färöern-Inseln (Tórshavnar Musikkskúli)
2007 Wiener Musikseminar - Internationale Meisterkurse seitdem Dozentin (Klavier)
2009 - 2013 Wien Wissenschaftliches Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAW): Vorsitzende des Klubs der Professoren, seit 2013 nur Mitglied
2011 Wien Dozentin und Jury-Mitglied bei den Youth Music Tour - Courses & Competitions für junge chinesische Pianisten
2012 Wien Dozentin und Jury-Mitglied bei den Youth Music Tour - Courses & Competitions für junge chinesische Pianisten
2013 Wien Dozentin und Jury-Mitglied bei den Youth Music Tour - Courses & Competitions für junge chinesische Pianisten
2014 Klavier-Meisterklassen auf den Färöern-Inseln (Tórshavnar Musikkskúli)
Mitglied der Deutschen Leschetizky-Gesellschaft
Bad Ischl Mitglied des Leschetizky-Vereins

Aufträge (Auswahl)
2005 Mahaffy Dagmar ein 3-minütiges Stück für die 8-Jährige Geigerin Anna-Luisa Mahaffy; für den Wiener Landeswettbewerb "Prima la musica 2006" Eine kleine Fantasie für Anna
2008 Visca Claudia ein Lied für eine Studierende von Frau Visca – für Konzertaufführungen Der Fischer
2008 Gisler-Haase Barbara Temperamente
2009 Beatrix Darmstädter eine Komposition für eine CD-Aufnahme bei Bock Productions Vienna Gemütsstimmungen - Drei Stücke für eine Singstimme (Vocalise) und Saxophonquartett

Auszeichnungen
2007 Institut Oberschützen - Expositur KUG Anerkennungspreis des Jenö Takács-Kompositionswettbewerbs "Oh ferner Vogel …" - Vocalise
2009 Klub der Polnischen Intellektuellen in Wien: Goldene Eule für Verdienste um die Kultur
2012 8. Harmonia Classica Kompositionswettbewerb: Preis für den Zyklus "Temperamente für Flöte und Klavier" Temperamente
2015 2. Preis bei dem IV. Internationalen Kompositionswettbewerb "Antonio Smareglia" in Italien Sieben Präludien in Lichtfarben
Republik Polen: Offizierskreuz des Ordens "Polonia Restituta"
Republik Polen: Orden "Für Verdienste um die polnische Kultur"
Republik Österreich Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst

Stilbeschreibung

 

 Ich komponiere am Klavier, doch das allgemeine Konzept und das Gerüst meiner Stücke entstehen meistens schon vorher, in meiner Fantasie. In allen meinen Kompositionen ist das pianistische "Spüren" erkennbar. Meine Finger "denken sich" oft selbst die Techniken aus, gesteuert von den geistig-musikalischen Vorstellungen. Isoliertes Experimentieren, Modernsein um jeden Preis, interessieren mich nicht. Auch musikalisch Provozieren- oder Irritierenwollen liegt mir nicht. Mit meiner Musik möchte ich die Zuhörer auf anspruchsvolle Art ansprechen und berühren.

 

 

Ich schreibe hauptsächlich tonal, was Innovatives nicht ausschließt. Es sind nicht unbedingt Dur- oder Moll-Tonarten, die ich verwende, eher harmonische "Landschaften", durch Voraushören und durch Emotionen hervorgerufen. Eine menschliche Inspiration ist mir dabei sehr wichtig – ich deute es in meinen Widmungen an.

 

Ich probiere, meine innigsten musikalischen Empfindungen auf das Notenpapier zu übertragen – auf reales Notenpapier. Bleistift ist mir viel mehr vertraut und persönlich als Computer-Tastatur und Maus. Erst später wird alles in Sibelius-Notenschrift übersetzt. In den kammermusikalischen Werken von mir ist die Klavierpartie meistens ebenbürtig mit der Solopartie; oft sogar von wesentlich höherem Schwierigkeitsgrad. Manche von meinen Klavierkompositionen sind nur für die linke oder nur für die rechte Hand geschrieben. Dabei spielt das Sostenuto-Pedal natürlich eine wichtige Rolle. Aber überhaupt ist mir die Pedal-Technik von großer Bedeutung: bei Ausführung der cantabilen Legati, bei der Suche nach speziellen dynamischen Nuancen, und natürlich beim Kreieren von verschiedenen Klangfarben. Meine Ohren, mein Gespür führen mich nicht selten durch schwierige Tonarten (mit vielen Vorzeichen). Die Fingersätze notiere ich meistens sehr genau – diese sind von Bedeutung für die richtige musikalische Ausführung.

 

Was die Form angeht, bin ich ziemlich traditionell: Präludien, Etüden, Variationen, Ballade, Fantasie, Liedform wie auch Charakterstücke in Form von Zyklen. Die Melodik ist mir sehr wichtig; ebenso - das Cantabile.

 

Welche Komponisten haben mich beeinflusst? Es waren mehrere: Skrjabin, Ravel, Szymanowski, Bartok, Rachmaninoff, aber vor allem – Chopin.
Alle meine Kompositionen sind in Wien entstanden.


Pressestimmen

 

2011

 

Klavierabend Elzbieta Wiedner-Zajac: Im Bösendorfersaal des Mozarthauses in der Wiener Domgasse gab Elzbieta Wiedner-Zajac am 22. November 2011 einen Klavierabend mit Werken von F. Liszt, F. Chopin, W. A. Mozart und einen eigenen Komposition [...] Sie spielte auch eine sehr schöne eigene Komposition Mazurka "Masowische Weiden" – in Memoriam ihrer ehemaligen Klavierlehrer, Professoren Maria und Zbigniew Sliwinski. Das dankbare Publikum im vollbesetzten Saal spendete der sympathischen Künstlerin viel Beifall.

Prof. Dr. Theodor Kanitzer; Österreich - Polen Zeitschrift für Kultur und Wirtschaft (Beilage: Wiener Chopin-Blätter)

 

2004

"Das unvergessliche Konzert – Wer an diesem künstlerischen Ereignis nicht teilgenommen hat – wobei all dies am 13. März 2004 in der bekannten Wiener "Alten Schmiede" passierte – ließ sich einen Kunstgenuss höchsten Ranges entgehen, da die Komponistin, Pianistin und Pädagogin Elzbieta Wiedner-Zajac ihren Gästen an diesem Abend ihre meisterhafte, sprichwörtliche "wilde Klaue" präsentierte [...] Die Kreativität, das Temperament und das große Talent der Künstlerin schufen eine unvergleichliche Atmosphäre. Das Publikum war von den Eigenkompositionen von Frau Wiedner-Zajac (Phantasie zum Thema Chopin und Schumann, Lieder zu Texten von Wislawa Szymborska, zwei poetische Etüden sowie zahlreiche Präludien) ebenso begeistert, wie von ihrer heutzutage kaum anzutreffenden Natürlichkeit und Bescheidenheit […] Die Teilnehmer dieses Treffens mit Elzbieta Wiedner-Zajac erfuhren bei dieser Gelegenheit auch einiges über ihr Leben, worüber die Künstlerin in anziehender Weise, ohne Emphase, bescheiden und ungemein interessant erzählte […] Die Pianistin begeisterte insbesondere durch ihre Präludien, die sie unter der Einwirkung von Farben komponiert hatte und damit bewies, dass man diese auch durch harmonische, farbenfrohe Töne in eindringlicher Weise zum Ausdruck zu bringen vermag."

Prof. Dr. Adam Zieli?ski (Wien), Austriapol Web-Reportage

 

2002

Ganz neu auf dem Markt befindet sich eine Einspielung von Elzbieta Wiedner-Zajac. Hier ist der Leitfaden "Jenö Takács und die österreichische und ungarische Klaviermusiktradition", der Schlüsselwerke unter Takács' Konzertstücken (neben der Werkgruppe op. 43 das Tombeau de Franz Liszt op. 100) mit Österreichisch- und Ungarisch-Tänzerischem verbindet (Polka o. op., Pester Walzer o. op.). Dies wiederum wird mit Werken von Liszt, Leschetizky, Strauß/Schulhof und einem liebevoll-ansprechenden "Geburtstagslied" der Pianistin für Jenö Takács verknüpft (EX 583-2).

Klangpunkte (Nr. 15), Wien - Doblinger Verlagsnachrichten