Privatfoto © Mit freundlicher Genehmigung von Doblinger Musikverlag
Rupert Gottfried Frieberger, 1951 in Linz geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung an der Wiener Musikhochschule und absolvierte Studien der Theologie und der Musikwissenschaft an der Universität Wien, die er als Magister bzw. Doktor abschloß. Seit 1969 ist er Mitglied des Prämonstratenserstifts in Schlägl und dort als Leiter der Musikseminare und Stiftskapellmeister tätig. Außerdem erstreckt sich seine Lehrtätigkeit auch auf Musikwissenschaft und Liturgiewissenschaft an der Universität Salzburg, Improvisation und Aufführungspraxis an der Musikuniversität Wien und die Landesmusikschule Schlägl, deren Leitung er inne hat. Als Sachverständiger betreut er Restaurierungen und Orgelneubauten im In- und Ausland. Außerdem ist er in Zusammenarbeit mit den Musikverlagen Doblinger und Helbling als wissenschaftlicher Betreuer und Herausgeber ("Dokumente zur Aufführungspraxis Alter Musik", "Diletto Musicale" u.a.) sowie als Juror bei Wettbewerben, Rezensent und Musikschriftsteller tätig. Seine Tätigkeiten als Organist und Dirigent vornehmlich Alter und Zeitgenössischer Musik führten ihn auf Konzertreisen durch ganz Europa. Er wirkte bei zahlreichen CD-Einspielungen und Rundfunkproduktionen mit und engagiert sich in Arbeitskreisen (Internationaler Arbeitskreis für Orgelfragen) und Kommissionen (Liturgische Kommision des Prämonstratenserordens).
Rupert Gottfried Frieberger erlag am 16. Oktober 2016 einem Krebsleiden, kurz nachdem anlässlich seines 40-jährigen Kapellmeisterjubiläums seine Missa festiva Plagensis beim Radiogottesdienst erklungen war.
Zeitraum | Ausbildung | Instrument | AusbildnerIn | Organisation | Ort |
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1963 - 1969
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1969 - 1976
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1969 - 1976
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1969 - 1976
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Komposition | ||||
1969 - 1976
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Chorleitung | ||||
1970 - 1975
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Theologie, Musikwissenschaft: Mag.theol., Dr. theol., Dr.phil. | ||||
1974
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Ewige Profeß | ||||
1975
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Absolutorium | ||||
1975
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Priesterweihe durch Bischof Dr. Zauner | ||||
1983
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Promotion zum Dr. theol. summa cum laude | ||||
1993
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Mag. art. | ||||
Katholische Theologie |
Zeitraum | Tätigkeit | Organisation | Ort |
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1969 - 2016
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Stiftsorganist, ab 1976 auch Stiftskapellmeister und Cantor | ||
1977 - 1981
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Lehrbeauftragter | ||
1978 - 2013
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Erster Direktor der Landesmusikschule Schlägl | ||
1980 - 1984
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Lehrtätigkeit für Gregorianik und Liturgik | ||
1981 - 2016
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Lektor am Institut für Liturgiewissenschaft | ||
1981 - 2016
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Lektor für Paläographie, Neumenkunde und Musikgeschichte am Institut für Musikwissenschaft | ||
1991
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Gründung des Stiftschors "Cantoria Plagensis" | ||
Lehrtätigkeit am Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik |
Zeitraum | Aufführung | Werk | Organisation | Ort |
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1984
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Helsingborg/Schweden | |||
1985
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Uraniakonzerte | |||
1992
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1999
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Zeitraum | Auftrag | Werk | Auftraggebende Organisation | Auftraggebende Person |
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Abtei St. Peter | ||||
Hilliard Ensemble |
Time Period | Auszeichnung | Werk | Auszeichnende Organisation |
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1974
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Orgelimprovisationswettbewerb, Haarlem: Erster Preis | ||
1977
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Erster Preis des Internationalen Orgelwettstreites | ||
1982
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Goldenes Verdienstzeichen der Republik für künstlerische, pädagogische und wissenschaftliche Tätigkeit | ||
1982
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Förderungspreis für Komposition | ||
1987
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Förderungspreis für Komposition | ||
1988
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Ehrenring der Gemeinde Schlägl | ||
1990
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Orden von Oranjen-Nassau: Ernennung zum Königlichen Ritter | ||
1992
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Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst | ||
1993
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Landeskulturpreis | ||
1994
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Internationales Musikfestival in Sorø/Dänemark: Ehrenmitglied | ||
1994
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Stadt Rohrbach: Kulturpreis der Stadt | ||
2004
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Verleihung des Professorentitels | ||
2011
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Kulturmedaille des Landes Oberösterreich |
17. August 2004
Rupert Gottfried Frieberger hat im Komponieren für große Räume Erfahrung - das ist eines von vielen Kennzeichen, die die neue große Messe "Missa Ad fontes" aufweist [...] Eine wahrhaft "große" Messe, die in ihrer Aussagekraft der Liturgie dient, ohne die Meisterschaft Friebergers zu einem "Gebrauchskomponisten" zu schmälern - im Gegenteil: Zuhörern wird die geistige Verwandtschaft zu Bruckner aufgefallen sein, die Frieberger als Dirigent nochmals ausreizte, wenn er den Motetten "Ave Maria" und "Tota pulchra es" von Bruckner zu einer zu Herzen gehenden Interpretation innerhalb des Gottesdienstes verhalf.
25. Jänner 2000
Rupert Gottfried Frieberger, eine Personifizierung von Universalität in Sachen Musik aus dem Stift Schlägl, machte sich bereits in jungen Jahren auch als Orgelimprovisator einen Namen, wie der erste Preis beim internationalen Wettbewerb in Haarlem, Niederlande, ausweist (1974). Diese Kunst des gleichzeitigen Erfindens und Ausführens eines Musikstückes äußert sich in Schöpfungen des Augenblicks. Derartige Kostproben enthalten die beiden CDs "Improvisations in Concert" (Fabian Records CD 1712), von Frieberger souverän gespielt. Sie basieren auf unterschiedlichen thematischen Vorgaben, entstanden 1974 bis 1992 auf mehreren Orgeln im In- und Ausland und dokumentierten die nie erlahmende Phantasie, das abwechslungsreiche und originelle Spiel.
Oberösterreichische Nachrichten
13. September 1999
[...] und höchst eindrucksvoll die Uraufführung von Bruckner-Gedanken für großes Orchester und Orgel, die Rupert Gottfried Frieberger, Schlägls herausragender musikalischer Mentor, unter dem Titel "Etiam Super Cumque Absque A. B." kompositorisch gefasst hat. Variationsreich und machtvoll werden Themen aufgegriffen, von fast delikater Zurückhaltung der Orgelpart, bewältigt von Tibor Pazmany.