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Haselböck Martin

Vorname
Martin
Nachname
Haselböck
erfasst als
Interpret:in
Dirigent:in
Solist:in
Künstlerische:r Leiter:in
Komponist:in
Herausgeber:in
Ausbildner:in
Genre
Klassik
Neue Musik
Instrument(e)
Orgel
Geburtsjahr
1954
Geburtsort
Wien
Geburtsland
Österreich
Martin Haselböck

Martin Haselböck © Rosa-Frank.com. Mit freundlicher Genehmigung von M. Haselböck/Wiener Akademie

Als Dirigent und Organist, Cembalist und Komponist ist Martin Haselböck auf vielfältige Weise im europäischen Musikleben präsent. Nach Studien in Wien und Paris, ausgezeichnet mit internationalen Wettbewerbspreisen erwarb er sich früh als Solist größte Reputation. Eine weltweite Konzerttätigkeit führt ihn regelmäßig zu den bedeutendsten Musikfestspielen. Unter Abbado, Maazel, Muti, Stein trat er als Solist auf. Über 50 Solotonträger dokumentieren ein Repertoire, das von Bach über Liszt bis zur Moderne reicht. Zahlreiche bedeutende Komponisten unter anderem Alfred Schnittke und Ernst Krenek haben für den auch selbst komponierenden Musiker geschrieben. Auch heute noch gestaltet er als Solist Orgelabende im Gewandhaus Leipzig, dem Wiener und Berliner Konzerthaus und anderen grossen Häusern.
Als Wiener Hoforganist war die Beschäftigung mit dem großen Repertoire der klassischen Kirchenmusik Beginn der intensiven Arbeit als Dirigent. Die Gründung des Ensembles Wiener Akademie 1985 ist für den Dirigenten Haselböck Resultat der intensiven Auseinandersetzung mit Alter Musik: Japan, die USA, Paris, Madrid, Köln, Mailand, Prag sind nur einige Stationen regelmäßiger Konzertreisen. Auf über 60 CDs mit einem Repertoire, das von Bach bis zu Zeitgenossen reicht, zeichnete Martin Haselböck bisher als Dirigent verantwortlich. Mehrfach wurden seine Einspielungen ausgezeichnet, so mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik, dem Diapason d'Or und dem Ungarischen Liszt Preis.
Als Professor war bzw. ist er an der Musikhochschule Lübeck und der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien tätig. Für zahlreiche Orchester hat Martin Haselböck als Gastdirigent gearbeitet: Gewandhausorchester Leipzig, Deutsches Sinfonieorchester Berlin, Philadelphia Orchester, San Francisco, Pittsburgh, Toronto Symphony, Los Angeles Philharmonic, die Nationalphilharmonien von Spanien, Ungarn, Tschechien, Estland, Belgien. Mit den Wiener Symphonikern führte Haselböck alle oratorischen Werke Bachs auf, mit den Hamburger Symphonikern gestaltete er einen alljährlichen Zyklus mit Werken der Wiener Klassik in der Hamburger Musikhalle. Seit seinem Debut bei den Händel-Festspielen Göttingen war Haselböck immer wieder auch als Operndirigent erfolgreich. Mehrfach dirigierte er in der Oper Zürich, die größten Opern Mozarts konnte er in Neuproduktionen im Theater Pfalzau, Ludwigshafen erstmals in Deutschland mit historischem Instrumentarium aufführen. Sein Don Giovanni wurde 1991 mit dem Mozart-Preis der Stadt Prag ausgezeichnet. 2000/2001 konnte er als Musikdirektor des Wiener Schauspielhauses mit der Wiener Akademie Neuproduktionenvon Händels "Acis und Galathea", Gassmanns "La Contessina" und Haydns "Die Feuersbrunst" dirigieren. Seit der Saison 2005/06 ist Martin Haselböck auch Music Director des Barockorchesters Musica Angelica in Los Angeles. Als neuer Intendant der Burgfestspiele Reinsberg dirigierte Haselböck 2007 Webers "Freischütz", 2008 folgte Beethovens "Fidelio".

Auszeichnungen
1972 Internationalen Orgelwettbewerb von Wien-Melk: 1. Preis
Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.
Diapason Diapason d'Or
Ungarischer Liszt-Preis
Jun-Tokusen-Award
Liszt Ferenc International Grand Prix du Disque
Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
Prager Mozart-Preis
Republik Österreich: Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Ausbildung
mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (kirchliche Improvisation, Kirchenmusik) (Anton Heiller, Friedrich Cerha), Cembalo (Isolde Ahlgrimm), Orgel (Michael Radulescu)
1974 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Diplom mit einstimmiger Auszeichnung
1976 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Diplom mit einstimmiger Auszeichnung
Paris Studien bei Jean Langlais und Marie-Claire Alain Orgel

Tätigkeiten
1985 Wiener Akademie, Wien: Gründer und Ensembleleiter, nationale Konzerttätigkeit und internationale Tourneen, zahlreiche CD-Aufnahmen
19862003 Musikhochschule Lübeck (Deutschland): Professur für Orgel
2004 Institut für Kirchenmusik - mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Professur für Orgel
2004 Los Angeles seither musikalischer Leiter: Musica Angelica Baroque Orchestra
Burgfestspiele Reinsberg: Intendant
Universal Edition, Wien: Herausgeber
Jurymitglied bei internationalen Wettbewerben (Chartres, Hilversum u.a.)
Konzerttätigkeit als Solist
Operndirigate an verschiedenen Opernhäusern Europas (Köln, Hamburg, Wien, Amsterdam u.a.)
zahlreiche Publikationen in musikalischen Fachzeitschriften und wissenschaftlichen Festschriften

Schüler:innen (Auswahl)
István Mátyás

Aufträge (Auswahl)
ORF - Österreichischer Rundfunk Aufträge für mehrere Werke u.a. für: Proprium
Amt der Oberösterreichischen Landesregierung: Konradmesse
Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Madrigalmesse

Aufführungen (Auswahl)
Augustinerkirche Wien: Konradmesse
Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Graz: Weltgebräuche
Wien Modern, Musikverein Wien: Manilom
Frankfurter Feste, Alte Oper Frankfurt (Deutschland): Tagesgezeiten
Lahti Organ Festival: Quattro
zahlreiche Konzerte in Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Australien und Neuseeland

Literatur
1994 Goertz, Harald, Österreichischer Musikrat (Hg.): HASELBÖCK Martin. In: Österreichische Komponisten unserer Zeit (= Beiträge der Österreichischen Gesellschaft für Musik. Band 9). Bärenreiter: Kassel u. a., S. 61.
1997 Günther, Bernhard (Hg.): Haselböck Martin. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: Music Information Center Austria, S. 496498.

Links Concert Organists (englisch)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 4. 9. 2024): Biografie Martin Haselböck. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/55510 (Abrufdatum: 19. 9. 2024).

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