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Energetic Market

Werktitel
Energetic Market
Untertitel
Für Viola und Violoncello
Komponist:in
Entstehungsjahr
2011
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Ensemblemusik
Besetzung
Duo
Besetzungsdetails
Art der Publikation
Verlag
Titel der Veröffentlichung
Energetic Market

Bezugsquelle/Preview: Doblinger

Beschreibung
"Ich  bin  in  einem  Elternhaus  aufgewachsen,  in  dem  es  weder  Radio  noch  Fernsehen  gab.  Dafür  gab  es  einen Dual-Plattenspieler, den natürlich nur meine Eltern bedienen durften. Und es gab nur klassische Platten. Ich bin also  hauptsächlich  mit  Bach,  Mozart  und  Schubert  groß  geworden.  Und  wenn  ich  als  kleines  Kind  krank  war, dann wollte ich ausschließlich das E-Dur-Violinkonzert von Bach hören. Mit nichtklassischer Musik kam ich erst im zarten Alter von vierzehn Jahren in Berührung: es war der Schlager Marina, der mich in eine vermeintlich „coolere“  Welt  entführen  sollte.  Aber  zu  dem  Zeitpunkt  spielte  ich  noch  immer  klassisch  Klavier.  Doch  1968 entdeckte  ich  die  Beatles,  kurz  darauf  Erroll  Garner,  gefolgt  von  der  damals  obligaten  Rockband,  und  dann, nach  einem  kurzen  Ausflug  in  die  Kommerzwelt,  ein  Trip  in  die  Welt  der  freiimprovisierten  Musik  und schliesslich  dann  die  wirkliche  Beschäftigung  mit  dem  Jazz,  daneben  auch  Film-  und  Theatermusik,  um  dann, vor  zwei  Jahren  wieder,  mit  allen  Erfahrungen  zur  „Klassik“  zurückzukehren  und  jetzt  sogar  noch  zu unterrichten.  Ich  darf  also  auf  einen  äußerst  vielfältigen  musikalischen  Background  zurückblicken.  Und währenddem heutige Komponisten vorwiegend langsame Stücke zu Papier, bzw. zu Computer bringen, mag ich schnelle  Tempi  besonders  gerne,  besonders  die  im  ¾  Takt.  Denn  da  gibt  es  so  viele  Möglichkeiten  von rhythmischen  Verschiebungen  und  Umdeutungen.  Und  genau  davon  handelt  Energetic  Market.  Von kompromissloser Rhythmik ohne die geringste Durchlässigkeit! Viel Spaß also ...   

PS:  Zitat  der  Bratschistin  Jelena  Poprzan:  "Dieses  Stück  klingt  wie  ein  Ausbruch  aus  der  Klassik!"  (Zum  Glück nicht umgekehrt!)

Allgemeine Spielanleitungen: Nachdem ich versuche, „klassische“ Musik aus der Perspektive eines Jazzmusikers zu  schreiben,  sollte  Folgendes  berücksichtigt  werden:  alle  rhythmischen Stellen  beziehen  sich  auf  den Grundbeat  und  müssen  entsprechend  rhythmisch,  also  ohne  irgendwelche  „Verzögerungen“  etc.  gespielt werden. Die Phrasierung ist im Großen und Ganzen immer die gleiche: die Bögen markieren die Längen (bzw. die melodischen Abschnitte) der Phrasen und oft auch ihre Akzente, sind aber hier, im Gegensatz zur klassischen
Notation k e i n e Legatoangaben. Das klassische Staccato kommt eigentlich fast nie vor, es handelt sich also um eine  Art  Attacca,  d.  h.  die  Bläser  stoßen  die  Noten  einzeln  an,  und  die  Streicher  spielen  „Alla  Corda“  bzw. „Détaché“  und  phrasieren  jede  einzelne  Note.  Im  Jazz  würde  man  die  Phrasierung  als  nicht  triolisierte Legatoachtel bezeichnen. Bei den Rubatostellen wird dann normal legato gespielt. PS: Komponisten (wie ich) liefern Vorschläge und legen keinen großen Wert auf Werktreuefetischismus. Wichtig ist das Erkennen der musikalischen Strukturen. Daraus ergibt sich zwangsläufig die „richtige“ Interpretation, vor allem, was die Rhythmik betrifft."
Mathias Rüegg, 2011

Aufnahme
Titel:
Catch-Pop String-Strong "Energetic Market" (mathias rüegg)
Plattorm: YouTube
Herausgeber: Jelena Popržan
Datum: 30.11.2011
Mitwirkende: Catch-Pop String-Strong
Weitere Informationen: Live Aufnahme, Festival Dani Nove Glazbe, Split, Kroatien 2011

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 7. 3. 2022): Rüegg Mathias . Energetic Market. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/204438 (Abrufdatum: 23. 11. 2024).