Zutphen Willem van

Stilbeschreibung
"Da ich Goethes Auffassung des "Alles Vergänglichen" als mein Lebensverständnis begreifen will, schließt das die Annäherung an Komposition als Teil des Lebens ein. Daher betrachte ich auch meine musikalischen Tätigkeiten (inklusive Komposition) als Bestandteil des Vergänglichen und kann daher ein Werkverzeichnis nur als Zusammenfassung meines Daseins sehen. Um dem Paradoxon des Geschriebenen zu entgehen, beinhalten meine Werke auch deren eigene Zersetzung bzw. Zerstörung. Ich besitze daher keine detaillierte Liste mit vorhandenen Manuskripten; die meisten Handschriften wurden nach ihrer akustischen Umsetzung von mir vernichtet. Wiederholte Aufführungen liegen nicht in meinem Interesse. Mein musikalisches Verständnis wird bestimmt durch das Suchen nach dem Erbe und die Frage nach meiner Rolle als Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Meine Multimedia-Konzepte sind in diesem Licht zu sehen: Vergangene Kompositionen gehen durch mehrere Filter und durch Überlagerung ("Übermalung") mit meinen Kommentaren ihren Weg in eine veränderte Zukunft. Dieser Weg der Zersetzung und Verzerrung bestimmt den Inhalt und Ablauf meiner Projekte, die "ein visuelles Zeichensystem des Ausdruckes für ein Netz von musikalischen Beziehungen" sind."
Willem van Zutphen (1996), zitiert nach: Günther, Bernhard (1997) (Hrsg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: music information center austria, S. 1172.

Auszeichnungen
1974 Niederländisches Museum für Bildung, Kultur und Wissenschaft Stipendium
1976 Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung Stipendium

Ausbildung
1969 - 1974 Utrecht Universität Utrecht: Dirigieren
1969 - 1974 Utrecht Universität Utrecht Klavier
1969 - 1974 Utrecht Universität Utrecht: Komposition
1974 Utrecht Universität Utrecht: Lehrbefähigungszeugnis Klavier
1974 - 1977 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz Graz Jazzklavier Neuwirth Harald
1974 - 1977 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz Graz Jazzkomposition Glawischnig Dieter
1977 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz Graz Diplom für Jazztheorie, Jazzkomposition und Arrangement mit Auszeichnung

Tätigkeiten
1974 Wesleyan University Middletown, Connecticut: Studienaufenthalt für Musik der Navahos (David McAllister)
1977 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz Graz Lehrtätigkeit für Tonsatz und Gehörbildung
1977 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz Graz Leiter der "Werkstatt des 20. Jahrhunderts", Erarbeitung von Aufführungen zeitgenössischer Musik mit Studenten
1980 Austrian Art Ensemble Gründer, zunächst zur Aufführung von musiktheatralischen Werken des 20. Jahrhunderts
1989 Austrian Art Ensemble hauptsächlich Interpretationen neuer Kammermusik
Arizona: Feldforschung im Navaho-Reservat
Dirigent bei verschiedenen Formationen für Neue Musik
Klavierbegleiter
zahlreiche Hörfunk- und Fernsehproduktionen in Österreich, Deutschland, Niederlande, Russland, Asien
zahlreiche Schallplatten- und CD-Einspielungen
Austrian Art Ensemble Vorstand

Aufträge (Auswahl)
ORF - Österreichischer Rundfunk
Vereinigte Bühnen Graz
Alliance Francaise Bangkok

Aufführungen (Auswahl)
1977 Steirischer Herbst Steiermark
1980 Steiermark Steirische Landesausstellung
1986 Brucknerhaus Linz Linz
1989 Styriarte Steiermark
1991 Paris Festival de Paris
1991 Wien Heeresgeschichtliches Museum Wien
zahlreiche Aufführungs- und Multimedia-Konzepte