Die vorgestellte Musik liegt immer als vollendete Vision vor. Die Vision führt zum Verwirklichungsvorgang. Fortschritt als wesentlich identitätsstiftender Bestandteil abendländischer Kunst(musik) verunmöglicht von vornherein reglose Vorstellungen von einer Stufe erreichbarer Meisterschaft und einem damit einhergehenden Handwerksbegriff. Genausowenig führen romantische und fatalistische Ideale - Genialität und Talent - zu künstlerischer Notwendigkeit. Das Aufsuchen neuer Hilfsobjekte in Hinblick auf die Verwirklichung der künstlerischen Vision löst als Arbeitstechnik das Ideal handwerklicher Meisterschaft ab.
Mario Rosivatz, 2003
Ausbildung
1990 American Institute of Music, Wien: Ausbildung bei Wayne Darling und Günther Kirchsteiger Elektrische Bassgitarre
1997 - 2001 Universität Mozarteum Salzburg Salzburg Komposition Ofenbauer Christian
1997 - 2001 Universität Mozarteum Salzburg Salzburg Komposition Febel Reinhard
2001 CNSMDP - Conservatoire National Supérieur de Musique Paris Paris Kompositionsstudien (Marco Stroppa)
2002 - 2003 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Komposition Schwertsik Kurt
Anton Bruckner Privatuniversität Linz (früher: Brucknerkonservatorium) Linz Ausbildung am Studio SAMT (Karlheinz Essl, Adelhard Roidinger)
Anton Bruckner Privatuniversität Linz (früher: Brucknerkonservatorium) Linz Komposition Waldek Gunter
Kompositionskurse und Workshops bei Beat Furrer, Gerard Zinsstag, Mike Stern und Joe Diorio
Auszeichnungen
1994 Schiffstiftung Linz: Förderpreis
1997 Amt der Oberösterreichischen Landesregierung Talentförderungsprämie des Landes Oberösterreich
2000 Amt der Salzburger Landesregierung Förderpreis für Musik und neue Medien
2001 Österreichischer Akademischer Austauschdienst Sokrates Studienaustauschprogramm - Nationalagentur Österreich, Wien: Erasmusstipendium
2001 Republik Österreich Staatsstipendium
2003 Theodor Körner Fonds Kulturförderpreis
2004 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Einzelförderung
2006 Wiener Symphoniker Stipendium
2007 Internationale Thomas Bernhard Stiftung: Composer in residence
Stilbeschreibung
In den Jahren 2000 bis 2003 wurde die Technik der Totalkomposition entwickelt und verfeinert. Dies ist ein computerunterstütztes Verfahren, das von der Annahme ausgeht, dass eine (formal) beschreibbare Menge (=Totale) aller jener Zustände existiert, welche eine Konfiguration der (diskreten) Elemente (eines gestalteten Werkes) annehmen kann. Jede einzelne Konfiguration erhält einen eigenen (virtuellen) Index , der zu einem gewünschten Zeitpunkt genau diese Konfiguration (=Teilmenge der Totale) aufruft. Die Totalkomposition kann auf jede endliche Menge (und somit auch unabhängig von der Kunstgattung) angewendet werden. Die Anwendung der Technik sagt nichts über die ästhetischen Vorlieben des Anwenders aus. Die Formalisierung des Verfahrens wurde von vornherein für Echtzeitanwendungen ausgelegt. Ettiketten wie zum Beispiel Schlager, Jazz, Pop, Klassik, Moderne, Freie-Improvisations-Szene, undsoweiter ziehen Grenzen eher soziologisch als ästhetisch.
Mario Rosivatz, 2003
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 27. 10. 2022): Biografie Mario Rosivatz. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/78102 (Abrufdatum: 22. 11. 2024).