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Caprice

Werktitel
Caprice
Untertitel
Für Streichtrio
Komponist:in
Entstehungsjahr
2009
Dauer
10m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Ensemblemusik
Besetzung
Trio
Besetzungsdetails

Violine (1), Viola (1), Violoncello (1)

Art der Publikation
Manuskript

PDF-Preview (Partiturausschnitte): Thomas Wally (Homepage)
Hörbeispiel: Thomas Wally (Homepage)

Beschreibung
"Schon 2008 war ich mit dem Trio Eis im Gespräch über ein neues Stück gewesen. Konkret wurde das Projekt, als ich im Februar 2009 erfuhr, dass das noch zu schreibende Stück bei den Klangspuren Schwaz uraufgeführt würde. Es war für mich klar, dass ich das immense musikalische und technische Niveau der Musiker bis ins Letzte auskosten wollte. So entstand in mir die Idee einer Caprice für Streichtrio, wobei der Titel Caprice sich einerseits auf den Schwierigkeitsgrad, die Virtuosität, andererseits auf die Launenhaftigkeit der Musik beziehen sollte.

Bei der Komposition ging ich ähnlich vor wie bei der Komposition von meer, teich, schwefelquelle für das Ensemble Collage im Herbst 2008. Vonseiten des Ensemble Collage war damals ein Strindberg Bezug erwünscht gewesen. Im Buch Der Andere Strindberg stieß ich auf eine Passage, wo Strindberg seine Arbeitsweise beim Malen beschreibt. Inspiriert von Strindbergs ungezwungenem Zugang zur weißen Leinwand, vom quasi improvisierenden Akt des Malens, von der Möglichkeit, das Selbstkreierte umzudeuten, das Ergebnis offenzulassen, beschloss ich, diese Arbeitsweise zu übernehmen, sie war mein Strindberg-Bezug, und diese Arbeitsweise habe ich auch mehr oder weniger bei allen folgenden Capricen/Capriccios angewandt. Im Konkreten heißt das: Keine Skizzen, sondern von der ersten Minute an „komponieren“, mit der Grund-Idee des Werkes als Wegweiser. Über lange Strecken wusste ich nicht, was ich am nächsten Tag oder sogar in der nächsten Stunde und sogar Minute schreiben würde. Die Möglichkeit des Bruchs bzw. des Umdeutens war immer vorhanden. So war für mich der Ausgang bzw. der Verlauf des Stückes lange Zeit unklar, erst nachdem ich etwa zwei Minuten Musik geschrieben hatte, kristallisierte sich aus dem schon Geschriebenen eine Art Formkonzept heraus, welches ich übernahm.

So entstand das knapp zehnminütige Stück Caprice für Streichtrio. Musik, am besten zu charakterisieren mit den Worten: wild, sensibel, laut, melancholisch, schwer, plakativ, unvorhersehbar, organisch, launenhaft, berührend? Musik, die sich nicht festlegt."
Werkeinführung, Thomas Wally, abgerufen am 08.11.2021 [http://www.thomaswally.com/assets/we_caprice-fuer-streichtrio.pdf]

Uraufführung
16. September 2009 - Innsbruck
Veranstalter: Klangspuren - Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz
Mitwirkende: Trio Eis

Aufnahme
Titel: Thomas Wally - Jusqu’à l’aurore
Label: col legno (CD, WWE 1CD 20448)
Jahr: 2020
Mitwirkende: Mondrian Ensemble: Ivana Pristasová (Violine), Petra Ackermann (Viola), Karolina Öhman (Violoncello), Tamriko Kordzaia (Klavier)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 9. 11. 2021): Wally Thomas . Caprice. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/159796 (Abrufdatum: 3. 12. 2024).