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Tschinkel Christian Curd

Vorname
Christian Curd
Nachname
Tschinkel
erfasst als
Interpret:in
Komponist:in
Produzent:in
Genre
Neue Musik
Subgenre
Electronic / Sound Sculpture
Experimental/Intermedia
Modern/Avantgarde
Crossover
Geburtsjahr
1973
Geburtsort
Leoben
Geburtsland
Österreich
Christian Tschinkel

Brigitte Illitsch (Hintergrund, Aflenz 2006)
Oliver W. Lepai (Gesamtbild, Wien 2007)

Studium der Musikwissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz, Lehrgang für Computermusik und elektronische Medien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, sowie diverse Kurs- und Seminarteilnahmen in den Bereichen Tontechnik, Musiktherapie, Künstlerisches Selbstmanagement, Kapellmeisterausbildung, Filmmusik u.a.

Als gelernter Trompeter war Christian Tschinkel jugendliches Mitglied lokal ansässiger Blechbläserensembles und Blasorchester sowie Keyboarder in einer Hardrockband. Eine Zeit lang versuchte er sich als "Fusion-Trompeter" um sich anschließend wieder auf seine frühen Experimente mit Tonbandaufnahmen zu besinnen. Seit jeher von der technischen Klangspeicherung fasziniert und nach unterschiedlichsten Produktionen von der Vorstellung geleitet, originäre Musikwerke im Sinne eines "Kinos für die Ohren" zu schaffen, beschäftigt er sich heute intensiv mit dem Themenkomplex der Musique acousmatique und ihren Parallelen in der Popkultur. Darin formuliert er derzeit seine Theorie der "Popakusmatik", die sich auf psychologischer und philosophischer Ebene mit der Wahrnehmung des (alltäglichen) Lautsprecherklanges befasst und wesentlichen Einfluss auf sein eigenes popakusmatisches Schaffen nimmt. Sowohl sein Gedankengebäude als auch seinen musikalischen Output subsumiert er dabei unter dem Begriff ACOUSMONUMENTS.

Ausbildung
1993 - 1994 Neue Welt Studios Graz Tontechnikseminar Klampfer Peter
2001 - 2004 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Lehrgang für Computermusik und elektronische Medien (u.a. auch bei Igor Lintz-Maues, Wolfgang Musil, Günther Rabl) Toro-Pérez Germán
2002 Steirischer Blasmusikverband Pürgg Kapellmeisterkurs 1, 2 Suppan Wolfgang
2003 - 2008 Karl-Franzens-Universität Graz Graz Studium der Musikwissenschaft Jauk Werner

Tätigkeiten
2000 - 2004 Citymanagement Leoben Leoben Musikproduktion
2006 - 2008 Karl-Franzens-Universität Graz Graz Assistenz im Institut für Musikwissenschaft
2008 KAIROS Musikproduktion GmbH Wien Assistenz
2009 Universal Edition Wien seither tätig im Editorial Department
2010 The Electro Acoustic Project Wien seither Produktionsassistenz

Aufträge (Auswahl)
2000 Citymanagement Leoben dreimaliger Kompositions- und Produktionsauftrag einer mehrmonatigen Musik- und Klanginstallation
2008 Institut für Kunst im öffentlichen Raum mehrmonatige Musik- und Klanginstallation

Aufführungen (Auswahl)
2000 Citymanagement Leoben Leoben dreimalige Komposition und Produktion einer mehrmonatigen Musik- und Klanginstallation
2007 The Electro Acoustic Project Technische Universität Wien diverse popakusmatische Aufführungen
2008 Liquid Music zentrum Judenburg Klanginstallation, Klangskulptur SonnenWind
2009 Judenburger Sommer zentrum Judenburg Klanginstallation, Klangskulptur SonnenWind
2011 The Electro Acoustic Project Technische Universität Wien diverse popakusmatische Aufführungen

Auszeichnungen
Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana - SKE Fonds Förderungspreis
Amt der Steirischen Landesregierung Förderungspreis
Stadt Leoben Förderungspreis
Österreichische Bundesbahnen ÖBB Förderungspreis

Stilbeschreibung
… Elektroakustik … Lautsprecherproduktionen … Musique acousmatique … Popakusmatik … Akusmonautik …

Akusmatische Musik ist für mich die logische Konsequenz innerhalb der Produktion von Lautsprechermusik. In ihr fungiert ein Komponist als Architekt und Klangbildhauer um abseits des Dokumentar- und Interpretationscharakters von Tonaufnahmen originäre Musikwerke zu schaffen. Alles und jeder kann klangliches Ausgangsmaterial sein, weswegen Akusmatik die allumfassende Polyphonie der Welt widerspiegelt und in poetischer aber auch schöpferischer Absicht verarbeitet. Für den Akusmatiker ist das Tonstudio ein Hyperinstrument und der Lautsprecher ein (akusmatischer) Vorhang, hinter dem sich die eigentliche Produktion verbirgt. Das Ereignis der Klanghervorbringung bleibt im Verborgenen und ist im wahrsten Sinn des Wortes "obszön" – nämlich "off scene". Der abgründige Schaffensprozess (man denke auch an eine dahinterliegende Matrix) bleibt verhüllt, während sich an den Lautsprecheroberflächen die kultivierten (mitunter extrem manipulierten) Audiosignale "materialisieren" und eine virtuelle Bühne bzw. Szene erschließen.
Aufgrund einer popästhetischen Grundhaltung (hohe Lautstärke, Exciterphänomene, Audiokompression, Acoustic Driving-Effekte, u.a.) möchte ich in meinem Schaffen die akusmatische Musik um den körperlichen Faktor Pop! (als theoretisches Konglomerat von Affirmation und Gegenhaltung) erweitern. Das Ergebnis bezeichne ich (vorerst) als "Popakusmatik" – auch wenn mir bereits der Begriff der "Akusmonautik" vorschwebt.
Wien, 04.2012

Diskografie:

CD-Solo-Alben

  • 2013: Auditory Icon Files
  • 2006: The Kuiper Belt Project – an electroacoustic sound poem
  • 2005: SternenLichtMusik 2001 – 2004
  • 2004: ACOUSMONUMENTS 1
  • 2004: Suite Little Acoustics vs. Suite Little Electronics
  • 1998: Toy-Music ▪ Spielzeugmusik

CD-Sampler

  • 2009: sonntags abstract 07*08 (CD 2 / Track 08 - walkON)
  • 2007: MeaNBonE (Track 1 - MeanTime; Track //// **Ghost Crackles)
  • 2004: Kapo / Ambro (Track 8 - K 200 + T 992 211)
  • 2001: Chaos Messerschmidt: Ihr könnt uns mal (Track 11 - Darum glaub' ich nicht an dich)
  • 2000: All Different All Equal (Track 09 - Brain Jogging ▪ Hirnsausen)

Bibliografie:

  • 2014: Popakusmatik 1.0
    in: Überschreitungen I, Projektentwürfe und performative Beiträge, hg. von Heimo Ranzenbacher, Liquid Music, Judenburg, S. 132–149.
  • 2013: Pop – a Sustained Peak Expierence
    in: Musik / Medien / Kunst. Wissenschaftliche und künstlerische Perspektiven, Werner Jauk zum 60. Geburtstag, hg. von Beate Flath, transcript, Bielefeld, S. 111–128.
  • 2008: Perception of simultaneous auditory contents
    in: Simultaneity: Temporal Structures and Observer Perspectives, edited by Susie Vrobel, Otto E. Rössler, Terry Marks-Tarlow, World Scientific, Singapore, p. 364–376.

Links The Electroacoustic Project

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 4. 1. 2024): Biografie Christian Curd Tschinkel. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/168272 (Abrufdatum: 28. 3. 2024).