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Böttcher Eberhard Fritz

Vorname
Eberhard Fritz
Nachname
Böttcher
erfasst als
Komponist:in
Genre
Neue Musik
Instrument(e)
Oboe
Geburtsjahr
1934
Geburtsort
Berlin
Geburtsland
Deutschland

"Eberhard Böttcher ist 1934 in Berlin geboren und studierte dort 1952-56 Komposition am Städtischen Konservatorium. Er wurde 1957 in Dresden mit dem C.-M.-v.-Weber-Preis ausgezeichnet.
1958 übersiedelte er nach Schweden, wo auch sein "Tonsetzer-Debut" mit Aufführungen in Konzert und Rundfunk stattfand.

Seit 1968 lebt Böttcher in Norwegen und machte sich auch hier als Komponist aktiv bemerkbar.
Er schrieb Orchesterwerke, Kammermusik, Kirchenmusik und Vokalwerke. Internationale Aufführungen brachten Böttcher zunehmend künstlerische Anerkennung."
Eberhard Böttcher: Biografische Notizen, abgerufen am 27.05.2020 [https://eberhardboettcherkomponist.at/eberhardboettcherkomponist.at/Biografische_Notizen.html]

Stilbeschreibung

"Eberhard Böttcher beweist, dass moderne Musik, selbst wenn sie einem Zwölftonschema folgt, nicht unbedingt ins A-Musikalische abgleiten muss.
Seine Werke besitzen einen übergeordneten harmonischen Zusammenhang, unterscheiden sich aber in inhaltlichen und formalen Komponenten. Melodien sind für Böttcher ebenso wenig ein Fremdwort wie moderne Rhythmik.
Es finden sich Einflüsse sowohl von den Klassikern der Moderne als auch von neueren skandinavischen Komponisten, die Böttcher zu einem stimmigen Gesamtbild vereint."
Eberhard Böttcher: Kompositionsstil, abgerufen am 24.05.2020 [https://eberhardboettcherkomponist.at/eberhardboettcherkomponist.at/Kompositionsstil.html]

"Ausgehend von den stilistischen Grundlagen Hindemiths und Schönberg einerseits - und unter dem Eindruck der skandinavischen Moderne (z.B. Carl Nielsen und Fartein Valen) andererseits, war ich bestrebt, eine Tonsprache zu entwickeln, in der sich kontinentales Denken mit nordischem Musikempfinden verbindet. Als praktisch denkender Musiker habe ich mich bemüht, mit den Eigenheiten aller Instrumente vertraut zu werden, um wirkungsvolle musikalische und instrumentale Kontraste in meinen Werken zu erzielen, ohne dabei um jeden Preis modische Effekte zu gebrauchen. Die Voraussetzung meiner Kompositionen besteht in strenger Strukturierung von Tonmaterial und Form, wobei es gleichzeitig von Bedeutung für mich ist, die Werke mit melodischem Leben und rhythmischer Bewegung zu erfüllen, um Ausübende und Zuhörer anzusprechen.
Die Beschäftigung mit den grossen Vorbildern der europäischen Musiktradition einerseits sowie den Schriften und Werken der modernen Klassiker anderseits, führte zu der Überzeugung, dass heute jede kompositorische Arbeit in diesem Sinne weiterzuführen ist.
Das bedeutet keinesfalls irgendeine Art von Stilimitation, sondern im Gegenteil eine stetige Weiterentwicklung mit neuen Mitteln aus dem Geist der Tradition heraus.
Dazu bedarf es eines Neuüberdenkens der kompositorischen Grundlagen, wobei man weder an Hindemiths erweiterter Tonalität, noch an Schönbergs Dodekaphonie ganz vorbeikomen kan - aber trotzdem eigene Wege geht.
Hierbei kann auf der Grundlage von zwölftönigen Klangskalen sowie von komplementärer Harmonik und integrierten Dissonanzen ein kompositorisch verbindliches Arbeitsprinzip entwickelt werden.
Daher gilt für ein neu geplantes Werk schon vor Beginn des eigentlichen Komponierens eine bestimmte Struktur zu wählen, die diesem Stück ein spezielles Gepräge gibt, das in harmonischer und melodischer Hinsicht gleichermassen permanent zum Ausdruck kommt."
INÖK: Eberhard Fritz Böttcher - Stilbeschreibung, abgerufen am 27.05.2020 [https://www.inoek.at/index.php/de/komponist-detail?kompid=4]

Auszeichnungen

1957 Stadt Dresden (Deutschland): Carl-Maria-von-Weber-Preis
1994 INÖK – Interessensgemeinschaft Niederösterreichischer Komponisten, Wien: INÖK-Ehrennadel
1997 Stadt Trondheim (Norwegen): Kulturpreis
2008 Harmonia Classica, Wien: Preis
2010 Stadt Wien: Kompositionspreis für Blechbläserquintett

Ausbildung

1952–1956 Universität der Künste Berlin (Deutschland): Komposition, Musiktheorie und Oboe
Studien der theoretischen Schriften von u.a. Paul Hindemith, Ernst Krenek, Anton Webern, Josef Matthias Hauer, Theodor Adorno etc.

Tätigkeiten

1979–heute Norsk Komponistforening – NKF, Oslo (Norwegen): Mitglied 
1980–heute Ny Musikk / Trondheimer Komponistengruppe (Nowegen): Mitglied
1986–heute Ny Musikk / Trondheimer Komponistengruppe (Nowegen): Leiter der öffentlichen Veranstaltungen
1994–heute INÖK – Interessensgemeinschaft Niederösterreichischer Komponisten, Wien: Ehrenmitglied
2005–heute Harmonia Classica, Wien: Mitglied
2006–heute ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Wien: Mitglied

Diskografie (Auswahl)

2012 Eberhard Böttcher: Cantate Domino, Contemporary Music for Choir and Organ - Chorus Ars Brunensis, Dan Kalousek, Marek Pala (Querstand)
2006  Eberhard Böttcher: Musica Sacra - Chorus Ars Brunensis, Dan Kalousek, Gabriele Näther, Michaela Rohácová, Martin Jakubíček (Querstand)
2005 Eberhard Böttcher: Per Orchestra - Mahrische Philahrmonie (Querstand)
2001 Eberhard Böttcher: Lyrische Kontraste - Gustav Mahler Ensemble (Querstand)
1998 Music from Six Continents: 1998 Series - Boudewijn Cox, Eberhard Böttcher, Charles Stephen Lawrence Parker, Don Walker, José María Rivas, Phillip Rhodes (Vienna Modern Masters)
1998 Musica Concertante -  Per Hjort Albertsen, Ståle Kleiberg, Eberhard Böttcher, Terje Bjørklund ‎(Hemera Music)
1996  Eberhard Böttcher: Chamber Music - Trio Berlin (Hemera Music)
1995 Trondheim Wind Quintett perform muisc by Werner Schulze, Horst Ebenhöh, Kurt Anton Hueber, Eberhard Böttcher, Bertil Palmar Johansen, Björn Alterhaug (Vienna Modern Masters)
1994 Norwegian Concertos - Egil Hovland, Trygve Madsen, Eberhard Böttcher (Aurora)
1992 Trondheim Composers' Group: New Church Music from the Nidaros Cathedral - Nidaros Domkantorei (Pro Musica)

Quellen/Links

Website: Eberhard Böttcher
INÖK: Eberhard Böttcher

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 21. 12. 2021): Biografie Eberhard Fritz Böttcher. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/200608 (Abrufdatum: 25. 4. 2024).