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Firtel Hilde

Vorname
Hilde
Nachname
Firtel
auch bekannt unter
Hildegard Louise Firtel
erfasst als
Interpret:in
Dirigent:in
Komponist:in
Autor:in
Genre
Neue Musik
Klassik
Instrument(e)
Klavier
Geburtsjahr
1910
Geburtsort
Wien
Geburtsland
Österreich
Todesjahr
1991
Sterbeort
Frankfurt am Main

"Von der ursprünglich intendierten Sängerinnenlaufbahn wechselte sich ihre Berufsvorstellung in Richtung Dirigieren. [...] Erste Erfahrung sammelte H. F. am Dirigentenpult 1933 anlässlich der Jahresfeierlichkeiten zu Brahms 100. Geburtstag, wo sie im Großen Musikvereinssaal das „Frauen-Symphonie-Orchester“ leitete und dafür gute Kritiken erhielt. Auch ihr Abschlusskonzert der Kapellmeisterausbildung im Juni 1933 dirigierte sie im selben Konzertsaal. Ihre Karriere als Dirigentin musste sie jedoch wegen äußerer Umstände aufgeben, die Geschäfte ihres Vaters entwickelten sich in den Jahren der Weltwirtschaftskrise sehr schlecht, zudem wurde er schwer krank und ihr Bruder arbeitslos. Sie wurde nun finanziell mitverantwortlich für das Familieneinkommen. Gute Verdienstmöglichkeiten bot ihr das Varieté als Pianistin. Mit diversen Varieté- und Revue-Gruppen tourte sie durch Europa. 1936/37 begann sie mit ihrer Arbeit an der Oper Arajia. 1937/38 ging sie nach Mailand, wo sie als Haus-Lehrerin Deutsch und Französisch unterrichtete und später als Sekretärin einer Arzneimittelfirma arbeitete. Als „kommunistische Agentin“ denunziert, musste sie das Land verlassen. Ihr Fluchtweg führte über Paris nach England, wo sie in Manchester erneut eine Stelle im Haushalt übernahm. Später war sie als Journalistin und Übersetzerin tätig. Hier begegnete sie der „Legion Mariens“, eine 1921 in Dublin gegründete Bewegung des Laienapostolats. Um als „Gesandtin“ der „Legion Mariens“ deren Geist nach Deutschland zu tragen trat sie als Dolmetscherin der amerikanischen Armee bei und wurde in Esslingen stationiert. Nach dem Austritt aus der Armee (1952) und der Niederlegung ihrer Funktionen 1957 wurde sie in Frankreich ansässig. Zur Musik kehrte sie nach 1938/39 nur noch gelegentlich zurück (als Chorsängerin an der Frankfurter Oper, oder als Liedbegleitung am Klavier)."
biografiA: Firtel Hilde, abgerufen am 28.8.2024 [http://biografia.sabiado.at/firtel-hilde/]

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Die meisten Werke sind verschollen.

Ausbildung
1926–1928 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: Vorschulklassen für Klavier (Norbert Kahrer)
1928–1931 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: Klavier, Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition (Franz Schmidt), Kammermuik (Richard Stör), Partiturspiel (K. Frotzler) - Reifeprüfung in Klavier und Komposition mit vorzüglichem Erfolg
19311934 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: Kapellmeisterfach (Oswald Kabasta), Komposition (Franz Schmidt)

Literatur
2001 Marx, Eva: Firtel Hilde (Hildegard Louise). In: Marx, Eva / Haas, Gerlinde (Hg.): 210 österreichische Komponistinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Salzburg u. a.: Residenz, S. 136–139.

Quellen/Links
Marx, Eva: Firtel Hilde (Hildegard Louise). In: Marx, Eva / Haas, Gerlinde (Hg.): 210 österreichische Komponistinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Salzburg u. a.: Residenz 2001, S. 136–139.
biografiA: Firtel Hilde
Wien Geschichte Wiki: Hilde Firtel
Wikipedia: Hilde Firtel
Legion Mariens in Deutschland: Hilde Firtel

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 3. 9. 2024): Biografie Hilde Firtel. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/210571 (Abrufdatum: 27. 9. 2024).

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