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Frank-Autherid Hedwig

Vorname
Hedwig
Nachname
Frank-Autherid
auch bekannt unter
Hedwig Autherid (geb.), Hedy Frank-Autheried
erfasst als
Komponist:in
Genre
Klassik
Neue Musik
Instrument(e)
Violine
Klavier
Violoncello
Geburtsjahr
1902
Geburtsort
Wien
Geburtsland
Österreich
Todesjahr
1979
Sterbeort
Wien

Hedwig Frank-Autherid war eine österreichische Komponistin, die am 22. Januar 1902 in Wien geboren wurde und dort am 24. April 1979 verstarb. Ihr musikalischer Werdegang begann mit Unterricht in Violine und Violoncello bei Karl Gibitsch sowie in Klavier und Musiktheorie (Harmonie- und Formenlehre) bei Adolf Désen Nesbeda.

Nach einem kurzen Studium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien im Jahr 1921 setzte sie ihre musikalische Ausbildung ab 1928 wieder fort. Wichtige Impulse erhielt sie durch privaten Kompositionsunterricht bei Camillo Horn, wobei sie sich intensiv mit Modulation, Kontrapunkt und Instrumentation beschäftigte.

Ihr Debüt als Komponistin gab Frank-Autherid 1932 im Großen Musikvereinssaal in Wien. Ihre Lieder wurden dabei von der Pianistin Margit Székely begleitet, die später selbst als Komponistin tätig wurde. Székely blieb mit Ausnahme der Kriegsjahre bis in die 1970er Jahre eine enge künstlerische Partnerin Frank-Autherids. Zwischen 1930 und 1938 sowie erneut ab 1946 war sie regelmäßig mit eigenen Werken im Programm diverser Wiener Konzertveranstaltungen vertreten.

Ihr Werkverzeichnis umfasst insgesamt 239 Kompositionen, wobei der Schwerpunkt auf Kunstliedern, Klavierstücken und melodramatischen Vertonungen liegt. Zu ihren Bühnenwerken zählen „Reineke Fuchs. Ein Spiel mit Gesang für Kinder“ und „Bei den Heinzelmännchen“. Darüber hinaus schuf sie Klavierlieder, Instrumental- und Kammermusik sowie Solowerke für Klavier.
Nach:  Nachlässe in Österreich - Personenlexikon: Hedwig Frank-Autherid, abgerufen am 12.11.2024 [https://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/F/Frank_Autherid_Hedwig.html] & biografiA: Frank-Autherid Hedwig, abgerufen am 12.11.2024 [http://biografia.sabiado.at/frank-autherid-hedwig/]

Stilbeschreibung

"In den kompositionstechnischen und stilistischen Neuerungen der "Avantgarde" ihrer Zeit nahm sie keine ihrem musikalischen Ausdrucksbedürfnis dienenden Mittel wahr, geschweige denn stellten sie ihr jemals eine Herausforderung dar. Nichts drängte Hedwig F.-A. je zum Ausbruch aus dem Dur-Moll-System. Prinzipiell folgt ihr kompositorischer Stil - bei durchaus eigenständiger Handschrift - der spätromantischen und impressionistischen Tonmalerei des ausgehenden 19. Jh.s."
Eva Marx (2001): Frank-Autherid Hedwig (geb. Autherid, verh. Frank). In: Marx, Eva / Haas, Gerlinde (Hg.): 210 österreichische Komponistinnen. Vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Ein Lexikon. Wien/Salzburg: Residenz Verlag, S. 147.

Ausbildung

Musikschule Adolf Désen Nesbeda, Wien: Violine, Violoncello (Karl Gibitsch), Klavier, Harmonie-/Formenlehre (Adolf Désen Nesbeda)

1921 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: erfolgreich bestandene Aufnahmeprüfung
1921–192? Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: Konzertfach Klavier, Klavier 4hdg. (Camillo Horn), Harmonielehre (Richard Stöhr) - Abbruch aufgrund eines Nervenzusammenbruchs
1928–193? Wien: Privatunterricht Komposition (Modulation, Kontrapunkt, Harmonie-/Formenlehre, Instrumentation), Klavier (Camillo Horn)

Tätigkeiten

1922–1979 Wien: Ehe mit dem Bankangestellten Ferdinand Frank
1930–1938 Wien: freiberufliche Komponistin (mit eigenen Werken im Programm verschiedener Konzertveranstaltungen)
1932 Musikverein Wien: öffentliches Debüt als Komponistin
1946–1979 Wien: freiberufliche Komponistin (mit eigenen Werken im Programm verschiedener Konzertveranstaltungen)

Mitglied in zahlreichen Organisationen, bspw.: Verband der Geistig Schaffenden, Wiener Frauenklub, Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen

Aufführungen (Auswahl)

1932 Elemer von John (bar), Margit Székely (pf) - Konzertdirektion Elite, Musikverein WienSehnsucht im Herbst (UA), Der Kirschbaum Blütenblätter streut (UA)
1932 Hilde Tometschek-Hofmann (s), Margit Székely (pf) - Konzertdirektion Elite, Musikverein Wien: Enttäuschung (UA), Hirschlein (UA)
1934 Marianne Mislap-Kapper (voc), Maria Luise Cavallar (spr), Margit Székely (pf) - Konzertdirektion Elite, Musikverein WienDie bezwungene Harfe (UA), Flämische Legende (UA), St. Barbara (UA)
1949 Hans Schemitsch (dir, pf) - Volksliedverein Wien, Musikverein WienFrühlingsfantasie (UA)
1967 Elfriede Schober (voc), Rudolf Thomas (voc), Lisl Lein (spr), Gerd Prechtl (spr), Stella Wang (pf), Hedwig Frank-Autherid (pf) - Literarisch-musikalischer Abend: Hedy Frank-Autherid, Anna Lauber - Verband der Geistig Schaffenden Österreichs, Musikverein Wien: Ave Maria (UA), O, wär’ ich wie ein Baum (UA), Zur Nacht (UA), Frage (UA), Allein (UA)
1970 Wiener Frauenklub, Bühnen- und Vortragssaal Wien: Österreich (UA)
1977 Verband der Geistig Schaffenden Österreichs, Wiener Frauenklub, Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen: Porträtkonzert anlässlich ihres 75. Geburtstags

Pressestimmen (Auswahl)

12. November 1947
"Kompositionsabende begegnen meist einem ähnlichen Mißtrauen, wie im Selbstverlag des Verfassers erschienene Romane. Hedy Frank-Autherid, die sich längst als gediegene, einfallsreiche Musikerin einen guten Namen gemacht hat, braucht das nicht zu fürchten. Sie konnte auch diesmal an hübschen Liedern und wirkungsvollen Melodramen, aber auch an Instrumentalwerken ihre echte Begabung bewähren, die fortschrittlich ist, ohne ins Experimentelle zu verfallen. Ein Stab tüchtiger und hin­gebungsvoller Interpretinnen stand ihr zur Verfügung: Sofie Karst, ein sympathischer Sopran von ansehn­lichem Können und die bekannten Vortragsmeisterinnen Lisi Lein und Maria Luise Gavallar. Mit Gedichten von Ginzkey, Nüchtern und E. Weill errangen sie be­sonderen Erfolg. Margit Szekely war die verständnis­volle Begleiterin der Lieder und Melodramen. Komponistin und Mitwirkende wurden herzlich gefeiert."
Neues Österreich, 3. Jg./Nr. 263: Kompositionsabend Hedy Frank-Autherid, S. 2, online abrufbar unter: ANNO Historische Zeitungen und Zeitschriften: https://anno.onb.ac.at/

Literatur

1996 Marciano, Rosario: Hedy Frank-Authtried. In: Sadie, Julie Anne / Samuel, Rhian (Hg.): The New Grove Dictionary of Women Composers. London/New York, 3. Aufl.: Macmillan, S. 175.
2001 Marx, Eva: Frank-Autherid Hedwig (geb. Autherid, verh. Frank). In: Marx, Eva / Haas, Gerlinde (Hg.): 210 österreichische Komponistinnen. Vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Ein Lexikon. Wien/Salzburg: Residenz Verlag, S. 146–150.
2008 Krasny, Elke: Stadt und Frauen: Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag, S. 120.

Quellen/Links

biografiA: Frank-Autherid Hedwig
Wikipedia: Hedy Frank-Autheried (englisch)
Nachlassverzeichnis der Österreichischen Nationalbibliothek: Teilnachlass Hedy Frank-Autherid

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 3. 12. 2024): Biografie Hedwig Frank-Autherid. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/210745 (Abrufdatum: 23. 12. 2024).

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