Alexander Mullenbach © Jean Hoss (Luxembourg)
Geboren am 23.1.1949 in Luxemburg, Musikstudien am Musikkonservatorium seiner Heimatstadt, am Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris und am Mozarteum in Salzburg in den Fächern Klavier, Kammermusik, Musiktheorie, Tonsatz und Komposition, u.a. bei Gerhard Wimberger, Cesar Bresgen und Boguslav Schaeffer. Bereits seit 1970 Professur für Klavier in seiner Heimat. 1981 Gründung einer Kompositionsklasse am Konservatorium Luxemburg, in der seitdem nahezu die gesamte jüngere Komponistengeneration des Landes ausgebildet wurde. Seither intensive Lehrtätigkeit (Universität Mozarteum Salzburg, Conservatoire Luxembourg) sowie Meisterkurse in mehreren Ländern Europas, Gastvorträge, Workshops, Rundfunksendungen und Publikationen, Jurymitglied Internationaler Wettbewerbe (Concours Reine Elisabeth Brüssel u.a.) Dozent für Komposition und Analyse an der Internationalen Sommerakademie der Universität Mozarteum Salzburg. Als Solopianist, Kammermusiker, Liedbegleiter und Dirigent zahlreiche Konzerte in ganz Europa sowie in Kanada.
Alexander Müllenbach zählt heute zu den wesentlichen Komponisten seiner Generation. Sein Stil ist geprägt von großer persönlicher Eigenart und Kraft; Tonalität, Atonalität, Dodekaphonie, serielle und post-serielle Techniken verbinden sich zu einer musikalischen Sprache, in der sich lyrische und traumhafte Klangfelder, zarte Kantilenen und machtvolle Expressivität, stark emotional geprägte Eruptionen und surreale Bilder zu einer bezwingenden Einheit finden.
Stilbeschreibung
"Ich möchte, daß meine Musik die Menschen berührt, sie bewegt; daß sie ein bißchen von jener magischen Fähigkeit hat, die, wie ich es einmal ein einem Essay formulierte, Orpheus besessen haben muß, als er die Tiere in seinen Bann zog. Sie soll "wahr" und "schön" sein: Einerseits Zeugnis meiner Zerrissenheit angesichts der vielfältigen Spannungen und Bedrohungen unserer Zeit, ist sie andererseits aber auch Ausdruck einer tiefen Sehnsucht nach Schönheit, einer Sehnsucht, die mit jedem Tag in uns wächst, da das Schöne uns immer mehr zu entgleiten droht."
Alexander Mullenbach (1986), zitiert nach Doblinger Informationsblatt zu "Stimmen der Nacht", , zitiert nach: Günther, Bernhard (1997) (Hg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: music information center austria, S. 751.
Auszeichnungen
1980 ORF - Österreichischer Rundfunk Erster Kompositionspreis des ORF Salzburg
1981 Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Bernhard-Paumgartner-Medaille
1985 Großer Lions-Preis des Herzogtum Luxemburg
1999 Officier de l'Ordre du Mérite des Großherzogtums Luxemburg
Ausbildung
1980 Universität Mozarteum Salzburg Salzburg Diplom (Komposition) mit Auszeichnung
Studien in Klavier, Kammermusik, Musiktheorie, Tonsatz und Komposition am Conservatoire "Gabriel Pierné" in Metz
Luxemburg Studien in Klavier, Kammermusik, Musiktheorie und Tonsatz am Conservatoire de musique
CNSMDP - Conservatoire National Supérieur de Musique Paris Paris Studien in Klavier, Kammermusik, Musiktheorie, Tonsatz und Komposition
Universität Mozarteum Salzburg Salzburg Studien in Musiktheorie, Tonsatz und Komposition Wimberger Gerhard
Tätigkeiten
1981 Luxemburg Gründung einer Kompositionsklasse und anschließend mehrjährige Professur (Komposition, Klavier, Tonsatz) am Conservatoire de musique
1983 - 1994 Luxemburg Gründer und Präsident der Gesellschaft für Neue Musik Luxemburg (LGNM)
1990 - 1996 Besançon - Frankreich Präsident des Europäischen Musikinstituts (IME)
1994 - 1995 Syrakus - Italien künstlerischer Leiter des Internationalen Musikfestivals "Incontri di Siracusa"
2000 - 2007 Luxemburg Präsident des Conseil Supérieur de la Musique
2002 Internationale Sommerakademie Mozarteum Salzburg Salzburg bis jetzt: Leitung
2007 Internationales Festival Echternach Echternach - Luxemburg bis jetzt:Künstlerischer Leiter
Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste Salzburg Mitglied
Internationale Sommerakademie Mozarteum Salzburg Salzburg Dozent für Komposition und Analyse
Universität Mozarteum Salzburg Salzburg Professur für Tonsatz
Luxemburg Mitglied des Institut Grand Ducal
Meisterkurse in mehreren Ländern Europas, Gastvorträge, Rundfunksendungen und Publikationen, Jurymitglied internationaler Wettbewerbe
zahlreiche Konzerte als Pianist (gelegentlich auch als Dirigent) in Europa und Kanada, Rundfunkaufnahmen und Einspielungen
Schüler:innen (Auswahl)
Jan Emanuel Abras
Aufträge (Auswahl)
1986 Salzburger Festspiele Stimmen der Nacht - für Sopran (Mezzosopran) und Orchester nach Texten von Georg Trakl
1997 Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg An die Königin der Nacht
1987 Steirischer Herbst Evasion
2007 Philharmonie Luxembourg Opal - für Orchester
2008 Internationaler Marimba-Wettbewerb "Mozarimba" [N.N.] - Konzert für Marimba und Streicher
2008 Quartet New Generation [N.N.] - Stück für Blockflötenquartett
Aufführungen (Auswahl)
1986 Salzburger Festspiele Salzburg Stimmen der Nacht - für Sopran (Mezzosopran) und Orchester nach Texten von Georg Trakl
2002 oenm . oesterreichisches ensemble für neue musik Mozarteum Salzburg Gesprächskonzert, Aufführung mehrerer Werke
2008 Internationales Festival Echternach Echternach - Luxemburg Solistes Européens (J. M. Händler - Dir); "Cantabile" aus Tryptichon - für Streichorchester
2009 Salzburger Kulturvereinigung - Salzburger Kulturtage Großes Festspielhaus Salzburg Rheinische Philharmonie (Daniel Raiskin - Dir) Dark Crystal - für großes Orchester
EUROPAMUSICALE München
Festspiele Europäische Wochen Passau Passau
Festival Musica Strasbourg (Straßburg)
Steirischer Herbst
Internationale Sommerakademie Mozarteum Salzburg Salzburg
London Clerkenwell Music Series
Cannes - Frankreich Festival du MIDEM Classique
Moskau - Russland Winter Festival Moscow
Sandor Vegh Festival
Pressestimmen
3. Februar 2003
"Der luxemburgischsalzburgische Komponist Alexander Mullenbach erfüllte die Erwartungen mit seinem dreiteiligen Liederzyklus "Aus Silberfäden zart gewebt ..." als ein delikat erfindender und instrumentierender, mit feinem Klangsinn vorgehender Musiker vorbildlich. Die beiden Gedichte von Else Lasker-Schüler und Georg Trakl und ein Brief Mozarts geben genug Anlass zu lyrischer Empfindung und quasi theatralischer Argumentation, was Mullenbach zu einer im Wortsinn schönen Komposition nützt. Es klingt alles sehr apart [...] und weitschwingend melodiös. Man darf sich in dem Werk wohlfühlen."
Salzburger Nachrichten (Karl Harb)
7. August 1986
"Spannungsfelder werden exemplarisch vorübergehend aufgelöst, um sich geballt weiterzuentwickeln. Auffallender Einfallsreichtum herrscht in der Holz- und Blechbläserbehandlung, ökonomisch eingesetzte Ostinati garantieren dramatische Prägnanz. (Anm.: über "Stimmen der Nacht")"
Neue Zürcher Zeitung (Ursula Hübner)
Literatur
1994 Goertz, Harald, Österreichischer Musikrat (Hg.): MULLENBACH Alexander. In: Österreichische Komponisten unserer Zeit (= Beiträge der Österreichischen Gesellschaft für Musik. Band 9). Bärenreiter: Kassel u. a., S. 101.
1997 Günther, Bernhard (Hg.): MULLENBACH Alexander. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: Music Information Center Austria, S. 750–752.
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 29. 10. 2024): Biografie Alexander Mullenbach. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/60574 (Abrufdatum: 21. 12. 2024).