Gerhard Wimberger © Christian Heindl
Geboren am 30. August 1923 in Wien, übersiedelte Gerhard Wimberger im Alter von vier Jahren mit seiner Familie nach Salzburg. Der Arztsohn kam früh mit Musik in Berührung und erhielt seine Ausbildung zunächst am Mozarteum bei Cesar Bresgen.
Während des Zweiten Weltkriegs leistete er ab Dezember 1941 Arbeitsdienst, dann Militärdienst bei der Luftwaffe bis er in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet. Ab Juni 1945 studierte Wimberger zunächst in Salzburg und später bei Besuchen in Stuttgart bei Johann Nepomuk David. Das Dirigentenhandwerk vermittelten ihm Clemens Krauss und Bernhard Paumgartner. Nach einer nur sechsmonatigen Tätigkeit als Korrepetitor an der Wiener Volksoper wechselte er als Dirigent und Komponist von Bühnenmusiken ans Salzburger Landestheater. Prägend wurden seine Positionen am Mozarteum als Leiter der Dirigentenklasse von 1953-81 sowie von 1968 bis zu seiner Emeritierung 1991 einer Kompositionsklasse, aus der u.a. Gerd Kühr, Michael Mautner, Alexander Mullenbach, Bartolo Musil, Ludwig Nussbichler, Helmut Schmidinger und Siegfried Steinkogler hervorgingen. Nicht minder setzte er Akzente als Mitglied des Direktoriums der Salzburger Festspiele (1971-91) und als Präsident der AKM (1990-1998).
Vielfach wurde Gerhard Wimberger für sein künstlerisches Schaffen und sein Wirken für die Kunst ausgezeichnet.
Auszeichnungen
1956 Anerkennungspreis des Österreichischen Unterrichtsministerium
1967 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Staatspreis für Komposition
1979 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Würdigungspreis für Musik
1983 Republik Österreich: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
1991 Republik Österreich: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
1992 Universität Mozarteum Salzburg: Ehrenmitglied
1994 Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Silberne Mozart-Medaille
1998 Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Ehrenmitglied
2003 Amt der Salzburger Landesregierung: Ring des Landes Salzburg
ÖKB - Österreichischer Komponistenbund: Ehrenmitglied
Aspekte Salzburg Ehrenmitglied
Amt der Salzburger Landesregierung: Goldenes Ehrenzeichen
Stadt Salzburg: Musikpreis des Kulturfonds
Ausbildung
1940–1947 Universität Mozarteum Salzburg: Dirigieren (Clemens Krauss, Bernhard Paumgartner), Komposition (Cesar Bresgen, Johann Nepomuk David) - unterbrochen durch Arbeits- und Militärdienst (1941–1945)
1955 Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt (Deutschland): Teilnahme
Tätigkeiten
1947 - 1948 Volksoper Wien Wien Korrepetitor
1948 - 1951 Salzburger Landestheater Salzburg Kapellmeister, Dirigent und Komponist von Bühnenmusik
1953 - 1981 Universität Mozarteum Salzburg Salzburg Leiter der Dirigentenklasse
1957 - 1967 Salzburg Dirigent des Salzburger Akademieorchesters
1968 - 1991 Universität Mozarteum Salzburg Salzburg o. Professur (Komposition)
1971 - 1991 Salzburger Festspiele Salzburg ehrenamtliches Mitglied des Direktoriums
1977 - 2013 München Bayerische Akademie der Schönen Künste: Korrespondierendes Mitglied
1990 - 1998 AKM - Staatlich genehmigte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger Präsident
2006 - 2013 Mitglied des Beirates der Giordano Bruno Stiftung
gefragter Dirigent im In- und Ausland
Juror bei vielen internationalen Wettbewerben für Komposition und Interpretation
zahlreiche Schriften, Aufsätze und Reden über Musik und Probleme der Neuen Musik sowie über philosophisch-theologisch aktuelle Fragen
Schüler:innen (Auswahl)
Gerd Kühr
Aufträge (Auswahl)
1955 Städtische Bühnen Frankfurt am Main
1956 Donaueschinger Musiktage
1957 SDR Stuttgart
1962 Hessisches Staatstheater Wiesbaden
1962 SWF Baden-Baden
1963 Städtische Bühnen Frankfurt am Main
1967 RIAS Berlin (Deutschlandradio Kultur)
1967 Theater am Turm, Frankfurt am Main
1969 Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
1970 Staatstheater am Gärtnerplatz BR München
1972 ORF - Österreichischer Rundfunk
1978 Mozarteumorchester Salzburg
1978 Deutsche Welle anlässlich des 25-jährigen Bestehens der "Deutschen Welle" Programm - für großes Orchester
1981 RSI - Radiotelevisione svizzera di lingua italiana
1982 Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
1983 Bavaria München
1985 Amt der Salzburger Landesregierung Fürst von Salzburg - Wolf Dietrich - Szenische Chronik für Musik
1987 Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
1991 Bertelsmann AG
Aufführungen (Auswahl)
1954 Nationaltheater Mannheim Mannheim
1955 Frankfurt am Main Städtische Bühnen
1956 Salzburger Festspiele Salzburg erstmalige Aufführung eines Werkes von Wimberger bei den Salzburger Festspielen: Concerto für Klavier und 15 Streicher
1956 Donaueschinger Musiktage Donaueschingen
1957 Stuttgart Woche der leichten Musik
1960 Schwetzinger Festspiele Schwetzingen/Nordbaden
1962 Donaueschinger Musiktage Donaueschingen
1963 Wiesbaden Hessisches Staatstheater
1964 Frankfurt am Main Städtische Bühnen
1972 Staatstheater am Gärtnerplatz München
1981 Musikprotokoll im Steirischen Herbst
1987 Salzburger Festspiele Felsenreitschule Salzburg Uraufführung Fürst von Salzburg - Wolf Dietrich - Szenische Chronik für Musik
1989 Salzburg Internationale Mozartwoche
1994 Thomas Zehetner (Violine), Siegfried Maurer (Klavier), Hannover (Deutschland): Szenerie für Violine und Klavier (UA)
2003 Mozarteumorchester Salzburg Uraufführung QUAESTIO AETERNA - DEUS - Fragen nach Gott
2013 Uraufführung; Sprecher: Peter Simonischek Passion Giordano Bruno - Oratorium für Bassbariton, Sprecher, gemischten Chor und Orchester
Salzburger Landestheater Salzburg
ORF - Österreichischer Rundfunk
Wiener Philharmoniker Wien
Bayrisches Staatsorchester
Berliner Philharmoniker Berlin
Berlin Berliner Staatskapelle
Links
mica-Archiv: Gerhard Wimberger
Bärenreiter
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 9. 8. 2024): Biografie Gerhard Wimberger. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/67562 (Abrufdatum: 3. 12. 2024).