Work

Werktitel
Work
Untertitel
Eine choreografische Komposition für Streichinstrumente, Elektronik und Bewegung
Entstehungsjahr
2014
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Tanz/Ballett
Bühnenmusik
Besetzung
Kammerorchester/Ensemble
Elektronik
Besetzungsdetails

ad Instrumental-Part: Streichinstrumente

Art der Publikation
Manuskript

Beschreibung
"Work arbeitet an der Schnittstelle von Musik und Tanz. Die funktionale Bewegung, die zur Klangerzeugung führt, sowie die Entkörperlichung bei maximaler Soundentfaltung durch die Verwendung von Elektronik lassen die Performerinnen zu Bewegungsträger choreografisch-kompositorischer Anordnungen von Beschleunigung, Wiederholung und Erschöpfung werden. Eine Aufmerksamkeitsverschiebung ins jeweils andere Medium ist Ausgangspunkt und Ziel von Work. Dabei gestaltet sich der Aufführungsraum als eine Werkstatt, in der den Fragestellungen des Anderen nachgegangen und auf die eigene Arbeitsweise angewendet wird."
Phace: [Projektbeschreibung], abgerufen am 24.06.2021 [https://phace.at/project/work/]

"In Hinblick auf ein synästhetisches Interesse sticht ihre gemeinsame Arbeit „Work“ (PHACE & Wien Modern, 2014) heraus. Der Impuls dafür war, eine Situation zu schaffen, aus der Tanz und Klang gleichzeitig hervorgehen. Ausgangspunkt bildeten verschiedene Bewegungsmuster und Sound Patterns die erweitert wurden um an einer Durchdringung der Disziplinen zu arbeiten. Inhaltlich geht es – wie der Titel schon sagt – um „Arbeit“, im Zentrum steht die Arbeit am Instrument, ein Cello wird präpariert, repariert, bespielt. Welche Bewegungsmuster sind im Spiel der Musikerinnen bzw. Musiker oder bei der Handhabung der Instrumente bereits vorhanden, was kann erweitert und verstärkt werden? Die Aufmerksamkeit wird dahin verschoben, dass die Klangerzeugung auch als Tanz zu erfahren ist und umgekehrt, die choreografierte Bewegung auch als Musik hörbar ist. „Als Komponist bist du in so einer Konstellation in erster Linie kein Dienstleister“, resümiert Jorge Sánchez-Chiong. Markant ist dabei, dass die beiden künstlerische Ergebnisse erst dann akzeptieren, wenn der oder die andere auch in der eigenen Disziplin damit zufrieden ist. „Niemand geht Kompromisse ein“, bringt es Brigitte Wilfing auf den Punkt. Das eigene Feld zu verlassen, erfordert Vertrauen, und das kann nur durch Austausch und Kommunikation gestärkt werden. Ein großer Teil der Arbeit liege darauf, zu kommunizieren und auf die individuellen ästhetischen Dos and Don’ts einzugehen, erklärt Brigitte Wilfing, die derzeit eine künstlerische Dissertation über choreografische Komposition verfasst, in einem Videovortrag."
Ruth Ranacher (2021): Crossways in Contemporary Music: Choreografie & Tanz III. In: mica-Musikmagazin.

Auftrag: Stadt Wien

Uraufführung
12. November 2014 - Wien, WUK - Werkstätten- und Kulturhaus
Veranstalter: Wien Modern
Mitwirkende: Roland Schueler (Violoncello), Marie Spaemann (Violoncello), Florian Bogner
Weitere Informationen: Eine Produktion von PHACE, in Koproduktion mit WIEN MODERN, in Kooperation mit WUK und gefördert von der Stadt Wien (MA7). Mit Unterstützung von ImPulsTanz und ske-fonds

Pressestimme
"Einen weit stärkeren Eindruck hinterließ das zweite szenische Projekt von „Wien Modern“, das die Choreografin Brigitte Wilfing und der in Wien lebende, venezolanische Komponist Jorge Sánchez-Chiong in einem Projektraum des Werkstätten- und Kulturhauses (WUK) entwickelten. …„Work“ entuppte sich als intelligent-doppelbödige, von Richard Sennetts „The Craftsman“ inspirierte Performance. Der Titel der knapp einstündigen Aufführung ist also durchaus wörtlich zu nehmen: Auf spielerisch-unprätentiöse Weise demonstrierten vier in durchsichtige Laborkittel schlüpfende Spieler/-innen – zwei szenisch agierende Cellist/-innen (Marie Spaemann und Roland Schueler), Wilfing als Performerin und Sánchez-Chiong an den Turntables –, dass alle Kunst auf Arbeit und auf Bewegung beruht und selbst die zu ihrer Herstellung benötigten Instrumente Resultat menschlicher Denk- und Arbeitsprozesse sind. Und: dass ein Gelingen des szenischen Bemühens nur durch Respekt vor den verwendeten Materialien und durch kommunikatives Zusammenwirken aller Beteiligten ermöglicht wird. Flüssige Musik entstand erst, als sich alle vier Spieler/-innen zu koordinieren begannen, die Performerin in Drehbewegungen mit einer in den Händen gespannten Nylonsaite über das Instrument der Cellistin strich und die Klänge der Turntables den entstehenden Rhythmen angepasst wurden – eine perfekte Symbiose zwischen Tanz, Bewegung und Klang."
Reinhard Karger: NMZ. In: Phace: [Projektbeschreibung], abgerufen am 24.06.2021 [https://phace.at/project/work/]