Gründungsjahr: 1991/1992
Das "Upper Austrian Jazz Orchestra" wurde 1991 aus oberösterreichischen Musikern und solchen, die zu Oberösterreich ein Nahverhältnis haben, gegründet.
1992 war das UAJO Preisträger des "Billa Big Band Contest", dessen Finale aus dem großen Wiener Konzerthaus vom ORF im TV übertragen wurde.
1994 und 95 war das UAJO Stageorchester im Wiener Jazzclub "Porgy and Bess", wo es die Möglichkeit hatte, verschiedenste Programme (von Count Basie bis zur zeitgenössischen Big Bandliteratur) zu präsentieren.
Im Herbst 1995 ging das UAJO mit dem legendären Trompeter und Komponisten "Kenny Wheeler" auf Tournee durch Österreich, Deutschland und Polen. Die Musik, die am Ende der Tour aufgenommen wurde (Doppel-CD, UAJO plays the music of Kenny Wheeler, WW 2097), stammt ausschließlich von Mr. Wheeler, ist dem UAJO gewidmet und teilweise auch für dieses geschrieben worden. Nach der Präsentation der CD beim "Internationalen Big Band Festival in Lasberg OÖ.1996" und einer 10-tägigen Konzertreise 1997 durch Österreich, war das UAJO im Sommer 1998 eingeladen, auf 7 der größten Internationalen Jazzfestivals in Kanada sein Programm mit Kenny Wheeler zu präsentieren Die Festivals in Toronto, Vancouver und Montreal gehören mit zu den größten und bedeutendsten Jazzereignissen der Welt.
Das Programm "Upper Austrian Jazz Composers Orchestra" präsentiert die Musiker des Orchesters auch als Komponisten. 11 Stücke, ausschließlich von Mitgliedern des UAJO geschrieben, werden zu einem abwechslungsreichen Programm zusammengefügt, bei dem es keine stilistische Einschränkung gibt. Das Upper Austrian Jazz Orchestra präsentiert hiermit seine ganz persönliche Auffassung der gegenwärtigen orchestralen (nicht nur Jazz-) Musik. Diese Auffassung und die ungetrübte Spielfreude der wunderbaren Musiker dieses Orchesters lassen die Konzerte zu (Hör-) Erlebnissen werden.Nach 20 Konzerten in Österreich, Italien Slowenien und der Slowakei wurde im September 1998 dieses Programm im Studio eingespielt, und erschien im März 1999 auf CD (PAO10590, UAJComposersOrchestra-La Lampe Philosophique).
Nach einer weiteren Tour mit Kenny Wheeler durch Italien und Österreich traf das UAJO beim Jazzsommer in Graz 1999 auf die Jazzlegende Johnny Griffin, dessen Kompositionen von Bandmitgliedern arrangiert wurden.
Im April 1999 arbeitete das Orchester mit Jack Walrath, einem der interessantesten Trompeter und Komponisten aus New York, der jahrelang mit Charles Mingus spielte und nach seinem Tod die musikalische Leitung seiner Big Band innehatte. Aus diesem äußerst glücklichen Zusammentreffen resultierte eine weitere Tournee durch Österreich und die Schweiz im April 2000.
Diese wurde live mitgeschnitten und erschien im Nov. 2002 "The Upper Austrian Jazz Orchestra feat.Jack Walrath: You Got My Wife But I Got Yout Dog - Universal Music Group EmArcy 066 647-2. Diese CD ist als beste CD des Jahres 2003 zum Hans Koller Preis nominiert.
Im Februar 2000 arbeitete das UAJO im Rahmen des Jazz-Art Festivals in Wels und des Radiokulturhauses in Wien mit dem Komponisten Michael Gibbs zusammenarbeiten. Michael Gibbs wurde bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Gary Burton, Carla Bley und John Scofield und komponiert für namhafte Big Bands und Orchester. Einladungen zu Festivals in Zagreb , Velenje und Klagenfurt mit diesem Programm folgten.
Im April 2001 gab es eine weitere Tournee mit Kenny Wheeler durch Österreich (music for large and small ensembles) .
Das Programm "Deference to Anton Bruckner" behandelt die Musik A.Bruckners , wurde im Dezember 2001 uraufgeführt und wurde 2002 bei Konzerten in Österreich und Italien gespielt und im September auf CD aufgenommen und erschien 2003 auch bei Universal Music.
Auszeichnungen
2024 Österreichischer Musikrat (ÖMR): Nominierung Österreichischer Jazzpreis i.d. Kategorie "Best Live Act"
Gesang
Ali Gaggl
Tini Kainrath
2023 Verena Loipetsberger
Trompete:
Andreas Pranzl
Gerd Rahstorfer
Simon Plötzeneder
Manfred Paul Weinberger
Klavier:
Helmar Hill
Bass:
Christian Wendt
Gitarre:
Primus Sitter
Schlagzeug:
Alfred Vollbauer
Saxofon:
Robert Friedl
Franz Bachner
Christian Maurer
Christian Bachner
Andreas See
Posaune:
Dominik Stöger
Robert Bachner
Hermann Mayr
Karl Wagner
Pressestimmen
2. Dezember 2001
Die Bandbreite des Brucknerischen Ausdrucksschatzes wurde in die Diktion der Jazzhörner aufs Faszinierendeste umgesetzt. Solistische Improvisationen von der samtweichen Trompete bis zum exhibitionistischen Baritonsaxophon waren darin integriert.
Kronenzeitung
4. Dezember 2001
Beschwingte Leichtigkeit, Spielwitz und Virtuosität paarend, war es eine sehr essentielle Form der Anregung durch Bruckner, der sich ein begeistertes Publikum nicht entziehen konnte.
Tiroler Tageszeitung
[...] Mit großartigen Sololeistungen und wohlgestalteten Arrangements, belegen die Mitschnitte die Möglichkeit musikalischer Qualität im Subtilen wie im Globalen, im Situativen wie im (konventionellen) Konzeptionellen. Die Musik auf beiden CDs ist sehr kurzweilig, mit Freude und Engagement gespielt, stellt die Könnerschaft von 18 österreichischen Jazzprofis und einer vielseitigen Sängerin -Ali Gaggl- überaus lebendig vor [...]
Jazz Podium
2003
[...] "Dessöwe aundas" oder "Thomas Bernhard groovt" war das Thema des Abends.Oö. Jazzer verarbeiten die Poesie des Ohlsdorfer Dichters. Neun Komponisten leisteten Beiträge zu dem komplexen Unterfangen, Musik und Literatur zu verbinden, in einer eigenen Perspektive auf die Literatur Thomas Bernhards. Das effektvolle Konzept stammt vom Saxophonisten Christian Maurer, Klaus Zeyringer stand als literarischer Berater zur Verfügung. Die Big Band ist großartig, wird mit allen Anforderungen der Kompositionen spielend fertig. Sie kann aus dem Vollen Schöpfen, kommt groß und mächtig daher, kann aber auch leise und zurückhaltend musizieren wie in "Der Sänger", dem Schlussstück des Pianisten Helmar Hill. Das die Band auch den kraftvollen Swing beherrscht, beweist sie beim "Stimmenimitator"des Saxophonisten Christian Bachner.
Besonders beeindruckte die mutige und anspruchsvolle Konstruktion des Hans-Koller-Preisträgers Gerald Preinfalk "Was werde ich tun...". Vokalistin Ali Gaggl kommt eine Schlüsselrolle zu. Als kraftvolle Rezitatorin der Textpassagen Bernhards ebenso wie als Improvisatorin und textlose Scat-Sängerin. Ideenreich und virtuos. Auch bei den Instrumentalisten verfügt das Orchester über erstklassige Solisten. Herausragend die beiden Saxophonisten Christian Maurer und der am Sopran brillierende Robert Friedl, der Posaunist Robert Bachner und die beiden Trompeter Bumi Fian und Manfred Weinberger, wobei letzterer vor allem als Flügelhornist mit seidenweichem, eleganten Ton beeindruckt.
OÖ Nachrichten
Literatur
2023 mica: Offener Brief der Institutionen der österreichischen Musikszene zu den RSO-Einsparungsplänen. In: mica-Musikmagazin.
mica-Porträt, mica-Artikel: Upper Austrian Jazz Orchestra plays Friedrich Gulda
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 13. 11. 2024): Upper Austrian Jazz Orchestra. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/30796 (Abrufdatum: 21. 12. 2024).