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Nußgruber Walther

First Name
Walther
Family Name
Nußgruber
erfasst als
Komponist:in
Genre
Neue Musik
Subgenre
Improvisation
Instrument(e)
Orgel
Klavier
Cembalo
Geburtsjahr
1919
Geburtsort
Wien
Geburtsland
Österreich
Todesjahr
2012
Sterbeort
Wien

"NUSSGRUBER, Walther, geboren 8. 8. 1919 in Wien. Studien an der Wiener Musikhochschule (Komposition, Musiktheorie, Dirigieren, Orgel bei u.a. Alfred Uhl und Hans Swarowsky), Dirigentenkurs bei Clemens Krauss. Konzertreisen als Organist, seit 1954 Korrepetitor und Improvisationslehrer an der Wiener Musikhochschule. Nussgruber wurde u. a. mit dem Preis der Wiener Symphoniker und dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet."
Musikverlag Doblinger: Walther Nussgruber, abgerufen am 05.11.2024 [https://www.doblinger-musikverlag.at/de/komponistinnen/nussgruber-walther-404]

Stilbeschreibung

"Sein musikalisches Schaffen (auch literarisch und graphisch tätig) wurzelt vor allem in der Deutschen Romantik, nahm aber auch Einflüsse aus der geistigen und harmonischen Welt Skrjabins und Messiaens auf, und er entwickelte einen eigenen feinsinnigen Stil, in dem eine oft auch weitgespannte Melodik auf einer sehr aparten, klangsinnlichen Harmonik basiert. Eine lyrische Komponente und Musizierfreudigkeit ist in seinem Werk wohl vorherrschend, verdichtet sich aber doch gelegentlich zu geballten dramatischen Ausbrüchen. Oratorien, Messen, Kantaten, Bühnentanzstücke, Orchester- und Chorwerke, Lieder, Kammermusik, Werke für Klavier und Orgel."
Musikverlag Doblinger: Walther Nussgruber, abgerufen am 05.11.2024 [https://www.doblinger-musikverlag.at/de/komponistinnen/nussgruber-walther-404]

"Ausgehend von der europäischen musikalischen Tradition (vom A-cappella-Schaffen Gesualdos bis zum Spätwerk Alexander Skrijabins und zu Oliver Messiaen) Erweiterung des persönlichen Stils zur freien eigenen Aussage (unter Umgehung der mir wesensfremden Zwölfton-Epoche und der ihr folgenden kurzlebigen experimentellen Auswüchse). Wachsende Neigung zu einer modernen religiösen Mystik."
Walther Nussgruber (1994), zitiert nach: Günther, Bernhard (1997) (Hg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: music information center austria, S. 799.

Auszeichnungen

1950 Evangelische Kirche Wien: Preis für evangelische Kirchenmusik
1951 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: Auszeichnung für eine Tanzkomposition
1952 Wiener Symphoniker: Preis der Wiener Symphoniker (Sinfonietta)
1962 Bundesministerium für Unterricht: Österreichischer Staatspreis für Musik
1963 Republik Österreich: Verleihung des Ehrentitels "Professor"
1964 Theodor-Körner-Stiftung: Förderungspreis

Ausbildung

1929–1936 Wien: Privatunterricht Klavier (Hedwig Knop)
1937 Wien: Matura
1937–1945 Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst Wien/Reichshochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Theorie (Friedrich Hartmann, Max Springer), Dirigieren (Leopold Reichwein)
1945–1949 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (Alfred Uhl), Dirigieren (Hans Swarowsky, Clemens Krauss)

Konservatorium Prayner für Musik und dramatische Kunst: Orgel (Josef Nebois)

Tätigkeiten

1949–19?? Evangelische Kirche Wien: Organist
1949–19?? Privatlehrer (Klavier, Orgel), Konzertpianist
1954–1962 Abteilung für Musikerziehung - Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: Dozent (Tanz-/Gesangskorrepetition, Harmonielehre, Improvisation)
1962–1986 Abteilung für Musikerziehung - Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien/Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Dozent (Improvisation im Spezialfach "Musiktherapie")
1967 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: Pragmatisierung als Hochschullehrer
1986 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Emeritierung

Mitglied in zahlreichen Organisationen, u. a. in: ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, ÖGM – Österreichische Gesellschaft für Musik

Aufführungen (Auswahl)

1942 Musikverein Wien: Fünf Lieder (UA)
1947 Rot-Weiß-Rot (RWR), Wien: Kleine Variationen über ein eigenes Thema C-Dur (UA)
1947 Evangelische Pfarre Penzing, Wien: Fest-Kantate (UA)
1947 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: (a) Die zertanzten Schuhe (UA)
1952 Wiener Konzerthaus: Drei Lieder (UA)
1952 Akademietheater Wien: Tempus Mutabilis (UA)
1953 Wiener Symphoniker, Frederick Charles Adler (dir), Musikverein Wien: Sinfonietta (UA)
1954 Österreichischer Rundfunk – ORF, Wien: Memento mori (UA)
1963 Wiener Akademie-Kammerchor, Xaver Meyer (dir), Musikverein Wien: Die Lügen dieser Welt (UA)
1965 Karl Stierhof (va), Walther Nußgruber (pf), Musikverein Wien: Duo für Viola und Klavier (UA)
1966 Walther Nußgruber (pf), Musikverein Wien: Fünf Konzert-Etüden (UA)
1970 Alfred Hertel (ob/eh), Walther Nußgruber (pf) - ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Musikverein Wien: Amoretten (UA)
1970 ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Wien: Ein Tages-Triptychon (UA)
1970 ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Wien: Fantasia tragica (UA)
1970 Mannheim (Deutschland): Geistliches Konzert für Orgel und gemischten Chor (UA)
1970 Lutherkirche Wien: Geistliches Konzert für Orgel und Sopran - Magnificat (UA)
1970 Österreichischer Rundfunk – ORF, Wien: Geistliches Konzert für Orgel und Flöte - Advent (UA)
1970 Lutherische Stadtkirche Wien: Geistliches Konzert für Orgel und Bratsche - Passion (UA), Geistliches Konzert für Orgel, Oboe und Violine - Weihnachten (UA)
1972 Österreichischer Rundfunk – ORF, ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Wien: Rondo extatico (UA)
1972 Musikverein Wien: Vierte große Sonate (UA)
1974 Walther Nußgruber (pf) - Österreichischer Rundfunk – ORF, ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Wien: Zehn Stücke für S. C. R. J. (UA)
1981 Österreichischer Rundfunk – ORF, ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Wien: Mors amoris (UA)
1982 Musikverein Wien: Sonate für Klavier "Trias ad finitum" (UA)
1983 Lutherische Stadtkirche Wien: Festliches Gedenken (UA)
1986 Budapest (Ungarn): Sieben Fantasien (UA)
1989 Münster zu Ulm (Deutschland): Zweite große Sonate (UA)
1991 Votivkirche Wien: Passacaglia (UA)
1994 Freiburg/Breisgau (Deutschland): Archangeli (UA)

Diskografie (Auswahl)

1979 Zeitgenössische Österreichische Musik 23 (LP; Preiser Records) // B4: Adagio Espressivo Für Streicher
Zeitgenössische Österreichische Musik 19 (LP; Preiser Records) // Gesänge vom Tode
o. J. Zeitgenössische Österreichische Musik 18 (LP; Preiser Records) // A2: Rondo Extatico Für Klavier, Streicher Und Pauken
o. J. Zeitgenössische Österreichische Musik 12 (LP; Preiser Records) // Motette
o. J. Zeitgenössische Österreichische Musik 10 (LP; Preiser Records) // Eine Salzburger Abendmusik
o. J. Zeitgenössische Österreichische Musik 3 (LP; Preiser Records) // Elegie für Liebende
o. J. Walther Nussgruber: Ausgewählte Werke - Martinu Chamber Orchestra, Jan Stych (Preiser Records)
o. J. Walther Nussgruber: Aus den 3 Choralvorspielen "Wie schön leuchtet der Morgenstern" / Satansfuge - Thomas Reuter

Literatur

1979 Goertz, Harald (Hg.): NUSSGRUBER, WALTHER. In: Österreichische Komponisten der Gegenwart. Wien: Doblinger, S. 66–67.
1994 Goertz, Harald, Österreichischer Musikrat (Hg.): NUSSGRUBER Walter. In: Österreichische Komponisten unserer Zeit. Beiträge der Österreichischen Gesellschaft für Musik, Band 9. Kassel: Bärenreiter Verlag, S. 106–107.
1997 Günther, Bernhard (Hg.): NUSSGRUBER Walter. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: Music Information Center Austria, S. 799–803.

Eigene Publikationen
1972 Nussgruber, Walther: Über das sinfonische Werk von Alexander Skrjabin. In: Musikerziehung. Zeitschrift der Musikerzieher Österreichs. 26/1972, Heft 1, S. 59–64.
1979 Nussgruber, Walther: Skrjabin-Symposion in Graz. In: Musikerziehung. Zeitschrift der Musikerzieher Österreichs. 32/1979, Heft 2, S. 128f.
1988 Nussgruber, Walther: Weiter auf Erfolgskurs. 6. Sommerseminar für Neue Musik. In: Musikerziehung. Zeitschrift der Musikerzieher Österreichs. 42/1988, Heft 2, S. 28f.

Quellen/Links

Oesterreichisches Musiklexikon online: Nußgruber, Walther
Evangelisches Museum Österreich: Walther Nussgruber

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 5. 11. 2024): Biografie Walther Nußgruber. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/61060 (Abrufdatum: 22. 12. 2024).

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