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Sternbilder – Astra II

Werktitel
Sternbilder – Astra II
Untertitel
Für Trompete, Fagott und Akkordeon
Opus Nummer
27
Entstehungsjahr
2022
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Ensemblemusik
Besetzung
Trio
Besetzungsdetails

Trompete (1), Fagott (1), Akkordeon (1)

Abschnitte/Sätze
6 Sätze: Chemischer Ofen – Fornax | Winkelmaß – Norma | Grabstichel – Caelum | Pendeluhr – Horogolium | Mikroskop – Microscopium | Teleskop – Telescopium

Beschreibung
"Der Zyklus „Sternbilder – Astra“ ist eine Vertonung aller von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) anerkannten Sternbilder. Die IAU zählt seit 1922 88 Sternbilder von insgesamt sechs Autoren (Bayer, Brahe, Hevelius, Lacaille, Plancius und Ptolemäus). In Zyklus „Sternbilder – Astra II“, op. 27 werden sechs weitere Sternbilder vertont.

Jeder Satz trägt den Titel eines Sternbilds, welches von dem französischem Astronomen Nicolas-Louis de Lacaille (1713 - 1762) benannt wurde. Lacaille entdeckte und benannte insgesamt vierzehn noch heute gebräuchliche Sternbilder. Er bezeichnete seine Entdeckungen häufig nach technischen Errungenschaften, und „Sternbilder – Astra II“ widmet sich all jenen Sternbildern, die nach eben solchen Errungenschaften benannt worden sind.

Eine zentrale Idee, die sich durch alle Sätze zieht, ist die Wiederholung. Einerseits die Wiederholung von Motiven, Rhythmen und kleinen Melodien, andererseits unmittelbar nacheinander wiederkehrende Töne (wie beispielsweise in „Grabstichel – Caelum“). Dies spiegelt das wiederkehrende Erscheinen von Sternbildern jede Nacht.
Die Sätze „Grabstichel – Caelum“, „Mikroskop – Microscopium“ und „Teleskop – Telescopium“ wurden anlässlich des Wettbewerbs „Jugend komponiert 2022“ der Austrian Composers Association – Vereinigung Österreichischer Komponistinnen und Komponisten (vormals ÖKB) komponiert. Am 19. März 2022 wurde das Werk im kleinen Studio des Mozarteum Salzburg von András Gergely Gerhardt, Petra Seidl und Karin Küstner im Rahmen von „ASPEKTE Salzburg“ uraufgeführt und gewann in der Altersgruppe II den 2. Preis.

1. Chemischer Ofen – Fornax: Im ersten Satz blubbert und schäumt es wie in einem Hexenofen. Wenn mit Chemikalien experimentiert und geforscht wird, kann manchmal nicht gesagt werden, welche Substanz als nächstes entsteht. Der „Chemische Ofen – Fornax“ soll mittels einer eigenen Tonreihe diesen kurzen Moment, wenn ein chemisches Experiment durchgeführt wird, beschreiben.
2. Winkelmaß – Norma: Um die Größe eines Winkels feststellen zu können, kann man ein Winkelmaß verwenden. „Winkelmaß – Norma“ soll ein fortschreitendes Klangbild sein, wo Stück an Stück gehängt wird, quasi ein Winkel nach dem anderen.
3. Grabstichel – Caelum: Ein Grabstichel ist ein Werkzeug vorwiegend für Metall- und Holzbearbeitungen. Dabei wird über jede Stelle wieder und wieder gearbeitet und nachgebessert. In „Grabstichel – Caelum“ wurde versucht, diese Arbeit mit wiederholenden Tönen und lauten Klängen des gesamten Ensembles darzustellen.
4. Pendeluhr – Horogolium: Das immer wiederkehrende Klicken einer Pendeluhr ist stets genau im Rhythmus und fast schon meditativ. Im vierten Satz „Pendeluhr – Horogolium“ wird jedoch keine funktionierende, sondern eine schon ein wenig in die Jahre gekommene Pendeluhr vertont. Immer wiederkehrende Tonbewegungen erscheinen jedes Mal rhythmisch ein wenig verschoben, quasi aus dem Takt.
5. Mikroskop – Microscopium: Wenn man durch ein Mikroskop blickt, sieht man die Welt viel größer bzw. entdeckt man etwas, das man mit freiem Auge nicht sehen könnte. Vielleicht erblickt man auch Leben und kann den Herzschlag feststellen?
6. Teleskop – Telescopium: Mit einem Teleskop schaut man weit in die Ferne. Es packt einen die Abenteuerlust, diese Ferne zu erkunden und zu erforschen. Der letzte Satz soll diesen Beginn einer neuen Reise festhalten und einfangen. Gerade auch deshalb steht dieser fanfaren-ähnliche Satz am Ende des Werks."
Niklas Alexander Chroust (2023)

Widmung: Adrian Chroust, meinem Bruder

Auszeichnung: 2022 Austrian Composers Association - Jugend komponiert: 2. Preis

Uraufführung
19. März 2022 - Salzburg, Kleines Studio des Mozarteum
Veranstaltung: AspekteSPIELRÄUME - Festival aspekteSALZBURG
Mitwirkende: András Gergely Gerhardt (Trompete), Petra Seidl (Fagott), Karin Küstner (Akkordeon)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 14. 6. 2023): Chroust Niklas Alexander . Sternbilder – Astra II. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/206742 (Abrufdatum: 29. 3. 2024).