"Dror Binder schloss sein Klavierstudium an der Jerusalem Academy of Music and Dance bei Irena Berkowich mit Auszeichnung ab. Als Pianist erhielt er bereits zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. wurde er noch während seines Studiums in Israel zum «Nationalen Musiker» ernannt und mit einem Vollstipendium für das Aspen Music Festival in Colorado ausgezeichnet. Sein Kompositionsstudium absolvierte er an der Jerusalem Academy of Music sowie an der Franz Liszt Academy of Music in Budapest bei Ayal Adler und Gyula Fekete; sein Postgradualstudium an der mdw schloss er bei Judit Varga ab. Die Faszination für improvisierte Musik führte Dror Binder zu ersten kompositorischen Arbeit für Theater, zur Begleitung von Ballettstunden, zur Aufnahme von Popmusik und zur musikalischen Begleitung von Gottesdiensten in vielen Synagogen. Seine Musik zeichnet sich durch ein genaues Bewusstsein für seine Einflüsse und Bezüge zu anderen Komponist:innen aus; so erkundet er etwa in seinen musikalischen «Porträts» Werke klassischer Komponist:innen und führt darin musikalische Dialoge zu historischen und zeitgenössischen ästhetischen Fragen. Seine eigene Kompositionssprache definiert er als eine Kombination aus israelisch-jüdischen Einflüssen und aktuellen Konzepten zeitgenössischer Musik. Er arbeitetet mit renommierten Ensembles zusammen, die ihn auch für eine Reihe von Uraufführungen beauftragten, darunter Kebyart Quartet, Israel Chamber Orchestra und Sonus Cordis Quartet, sowie mit zahlreichen Solist:innen, darunter Ofer Gadi Stolarov, Naomi Hassoun und Marley Erickson. Seine Werke wurden mit internationalen Auszeichnungen wie dem Centcelles Composition Award und dem ICM Composition Competition Award gewürdigt und u. a. in Israel, Österreich, Deutschland, Ungarn, Spanien und Slowenien aufgeführt."
Wien Modern (2023): Dror Binder, abgerufen am 19.10.2023 [https://www.wienmodern.at/2023-bio-dror-binder-de-6657]
- Stilbeschreibung
Dror Binder ist ein junger und produktiver Komponist, dessen Werke in Israel und im Ausland aufgeführt werden und bei dem führende Ensembles neue Werke in Auftrag geben. In seinen Werken gelingt es ihm, eine menschliche Geschichte – sowohl persönlich als auch universell – durch eine Notation auszudrücken, die mal präzise, mal proportional und grafisch ist. Es gelingt ihm, einzigartige und spannende Orchestermelodien zu kreieren, die in eine formale Struktur eingebettet sind, die sich allmählich zu entwickeln beginnt, während sich die winzigen Motive innerhalb jedes Abschnitts und im Laufe des Werks verändern. Seine Werke fordern die Spieler sowohl auf Rollen- als auch auf Ensembleebene heraus und zeugen von einer tiefen Vertrautheit mit den technischen Möglichkeiten jedes Instruments.
Verena Platzer (2025, Übersetzung mit Hilfe von Google Translation); nach: Israelisches Ministerium für Kultur und Sport: Das Kuratorium des vom Ministerium für Kultur und Sport verliehenen Komponistenpreises des Premierministers gibt die Gewinner des Preises 2024 bekannt, abgerufen am 03.06.2025 [https://www.gov.il/he/pages/_2024hadashot_zocim]- Auszeichnungen & Stipendien
2014–2016 America-Israel Cultural Foundation: Exzellenz-Stipendiat
2015 Klavierwettbewerb - Jerusalem Academy of Music and Dance (Israel): 1. Preis
2015 Aspen Music Festival/School (USA): Vollstipendiat
2020 Kompositionswettbewerb - Israel Conservatory of Music, Tel Aviv-Yafo (Israel): 2. Preis (Seven Portraits)
2020–2021 Liszt Ferenc Academy of Music, Budapest (Ungarn): Stipendiat
2021 Kompositionswettbewerb - Israel Conservatory of Music, Tel Aviv-Yafo (Israel): 1. Preis
2022 Premi Centcelles de Composició Musical (Spanien): Gewinner (Augen zu, Mund auf!)
2023 Stadt Wien: Kompositionsförderung, Kulturförderung (Little Kiss »Kleiner Kuss«, Numa Emek)
2023 Abraham & Felicia Klon Prize - Israel Composers' League (Israel): Preis (Little Kiss »Kleiner Kuss«)
2024 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds: Kompositionsförderung (Wie bitte?)
2024 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport – BMKOES: Kompositionsförderung (Wie bitte?)
2024 Israeli Prime Minister's Award for Composers (Israel): Preisträger i.d. Sparte "Konzertmusik"Staat Israel: Ernennung zum "Nationalen Musiker"
- Ausbildung
2012–2016 Jerusalem Academy of Music and Dance (Israel): Konzertfach Klavier (Irena Berkowich) - BA mit Auszeichnung
2015 Aspen Music Festival/School (USA): Teilnehmer
2019–2020 Jerusalem Academy of Music and Dance (Israel): Komposition (Michael Wolpe)
2020–2021 Liszt Ferenc Academy of Music, Budapest (Ungarn): Komposition (Ayal Adler, Gyula Fekete) - MA
2021–2022 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (Judit Varga, Detlev Müller-Siemens) - PhD- Tätigkeiten
2020–heute freiberuflicher Komponist
2021–heute Wien: Lehrer (Hebräisch)
2025 Songcontest "The Jew Factor", Kultgarage Wien: Jurymitglied (mit Iris Singer, Leah Kalisch)Künstlerkollektiv "Never at Home": Mitglied
Mitglied in den Ensembles
2024–heute Chor des Wiener Stadttempels: Leiter, Sänger- Aufträge (Auswahl)
2022 Kebyart Quartet (Spanien): Augen zu, Mund auf!
2023 Kandinsky Quartett: Little Kiss »Kleiner Kuss«
2023/2024 im Auftrag von Keren Kagarlitsky (Israel): Numa Emek
2024 Argo Kollektiv: Wie bitte?
2024 für ARCo Academy Salzburg - Ensemble Multilatérale (Frankreich): Nocturnal Exegesisweitere Aufträge u. a. durch: Reconsil, SOVOP – Symphonieorchester der Wiener Volksoper, Ensemble XXI (Israel), Meitar Ensemble (Israel), Sonus Cordis Quartett (Ungarn), Tel Aviv Saxophone Quartet (Israel)
- Aufführungen (Auswahl)
2020 The Israeli Chamber Orchestra Soloists - Tzlilim Bamidbar Festival, Sde Boker (Israel): Potential (UA)
2020 Yael Tishler (fl) - TARF Festival, Tel Aviv Conservatory, Tel Aviv-Yafo (Israel): Galilian Suite (UA)
2021 Oleg Yakerevich (pf) - Preisträger:innenkonzert ICM Composition Competition - Israel Conservatory of Music, Tel Aviv-Yafo (Israel): Seven Portraits (UA)
2021 Sonus Cordis Quartett: Eszter Krulik (vl), Róza Lachegyi (vl), Boglárka Szűcs (va), Eszter Mády-Szabó (vc), Sollti Hall Budapest (Ungarn): Curfew (UA)
2022 Aurora Saxophone Quartett - mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Augen zu, Mund auf! (UA)
2023 Maria Martorell (sax), Brina Varga (fl) - mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Flirt! (UA)
2023 Kandinsky Quartett: Hannah Kandinsky (vl), Evgenii Artemenkov (vl), Ignazio Alayza (va), Antonio Gervilla Díaz (vc) - Konzert "KANDINSKY QUARTET" - Wien Modern, Alte Schmiede Wien: Little Kiss »Kleiner Kuss« (UA)
2024 SOVOP – Symphonieorchester der Wiener Volksoper, Keren Kagarlitsky (dir) - Jüdisches Neujahrskonzert, Wiener Konzerthaus: Numa Emek (UA)
2024 Ensemble Multilatérale: Matteo Cesari (fl), Alain Billard (cl), Hélène Colombotti (perc), Aurélie Saraf (hf), Lise Baudouin (pf), Ivan Lebrun (vl), Maxime Desert (va), Léo Warynski (dir) - ARCo Festival, Mozarteum Salzburg: Nocturnal Exegesis (UA)
2024 Argo Kollektiv, Sangyoung Han (dir) - mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Wie bitte? (UA)- Pressestimmen (Auswahl)
Oktober 2024
"Nach dem überwältigenden Erfolg der jüdischen Neujahrskonzerte, die die IKG Wien seit September 2022 mit viel Liebe zum Detail veranstaltet, lud die IKG.Kultur in diesem Jahr die talentierte junge israelische Dirigentin Keren Kagarlitsky ein, ein Programm zu entwerfen, das nicht nur künstlerisch, sondern auch emotional ein wahrer Zufluchtsort für Herz und Seele sein sollte [...]. Das Konzert begann mit einem dynamischen Auftakt, einer Hommage an W. A. Mozart von Jaques Ibert (1955). Im Anschluss erklang das faszinierende Werk Numa Emek des jungen israelischen Komponisten Dror Binder – eine bewegende Uraufführung, die mit einem gespenstischen Sirenengeheul begann [...]. Dror Binder, der in einem kleinen Dorf in Galiläa zwischen den Klängen traditioneller Gebete und zeitgenössischer Musik aufwuchs, studierte später in Jerusalem, Budapest und Wien und verwebt in seinen Kompositionen seine vielfältigen musikalischen Einflüsse zu einer einzigartigen und persönlichen Klanglandschaft. In Numa Emek thematisiert er mit einem besonderen Feingefühl seine ambivalente Verbindung zu seiner Heimat, die ihm mal als nah und idyllisch, mal fern und gefährlich erscheint. Das Publikum zollte dieser Uraufführung begeisterten Applaus."
Wina - Das jüdische Stadtmagazin: Musik die begeistert, heilt und Hoffnung bringt (red, 2024), abgerufen am 03.06.2025 [https://www.wina-magazin.at/musik-der-hoffnung/]- Diskografie (Auswahl)
2022 Dror Binder: Galilien Suite - Naomi Hassoun (EP; Records DK)
2022 Dror Binder: Seven Miniatures for Piano, Op. 6 - Ofer Gadi Stolarov (Records DK)
2021 Dror Binder: Seven Miniatures for Piano, Op. 6 (Records DK)- Literatur
2023 Heide, Angela: Ich musste all diese Grenzen überwinden. In: Wina - Das jüdische Stadtmagazin (Dezember 2023), abgerufen am 03.06.2025 [https://www.wina-magazin.at/ich-musste-all-diese-grenzen-ueberwinden/].
2024 Musik die begeistert, heilt und Hoffnung bringt. In: Wina - Das jüdische Stadtmagazin (Oktober 2014), abgerufen am 03.06.2025 [https://www.wina-magazin.at/musik-der-hoffnung/].- Quellen/Links
Webseite: Dror Binder
Soundcloud: Dror Binder
YouTube: Dror Binder
Wien Modern: Dror Binder (2023)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 4. 6. 2025): Biografie Dror Binder. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/209070 (Abrufdatum: 19. 6. 2025).