Freitag Erik

Vorname
Erik
Nachname
Freitag
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Genre
Neue Musik
Klassik
Instrument(e)
Violine
Geburtsjahr
1940
Geburtsort
Wien
Geburtsland
Österreich

Erik Freitag wurde 1940 in Wien geboren. Studium an den Musikuniversitäten in Wien und Stockholm. Nach Beendigung der Ausbildung mehrjähriger Aufenthalt in Schweden. 1970 Rückkehr nach Wien und bis 2003 als Musikpädagoge und Leiter einer Musikschule tätig. 1986/87 Mitbegründung des Ensembles Wiener Collage. Aufführungen seiner Werke in ganz Europa, den USA und Lateinamerika. Erik Freitag lebt und arbeitet in Wien und Schweden.

Stilbeschreibung
"Erik Freitags nordisches Erlebnis wirkt auch nach seiner Rückkehr nach Wien weiter. Werke wie "Helle Nacht" für Streichorchester werden durch die Natur des Nordens in eine eigentümlich meditativ-melancholische Sehnsucht eingehüllt, die jedoch stets von Außenstörungen bedroht erscheint. Pulsierende rhythmische Kompositionselemente werden von Freitag gerne als Gegensatz eingesetzt. Die Spannung zwischen seiner Wiener Umwelt, persönlichem Erleben und einer geradezu mystischen Sehnsucht nach dem Norden zeugt einen eigenen Stil, bei dem die Musik durch Zustände hindurchgleitet, die einem steten Befreiungsgedanken aus der Zwangsumklammerung einer traditionellen Dur-Moll-Mechanik in ein übertonartliches Beziehungsgeflecht folgen."
René Staar (1994)

Auszeichnungen
1971 Nordelbische Tage Hamburg
1975 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Förderungspreis
1978 Stadt Wien Förderungspreis
1988 Theodor Körner Fonds Förderungspreis
1996 Kulturzentrum Moulin d'Andé: Composer in Residence
1996 Northwestern University of Michigan/USA: Composer in Residence
2005 Samtida Musik Stockholm: Ehrenmitglied

Ausbildung
mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Violine
Royal College of Music Stockholm (Schweden): Theorie- und Kompositionsstudium (Karl-Birger Blomdahl)

Tätigkeiten
1964 - 1970 Stockholm Philharmonisches Orchester: Geiger
1964 - 1970 Stockholm Radiosinfonieorchester Schweden: Geiger
1970 - 2003 Musiklehranstalten Wien: Musikschule Wien-Ottakring: Leitung
1987 Ensemble Wiener Collage gemeinsam mit Eugene Hartzell und René Staar Gründung und seither als Musikdirektor, Komponist und Vorstands- bzw. Ehrenmitglied für das Ensemble tätig

Aufträge (Auswahl)
Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Aufträge für mehrere Werke, unter anderem Yotziguanazí - Tres leyendas centroamericanas
Ensemble Wiener Collage Aufträge für mehrere Werke, unter anderem Triaphonie III

Aufführungen (Auswahl)
1970 Kiel Nikolaikirche Hymnus - Kantate für Sprecher, Tenor, gemischten Chor, Altflöte, Harfe, Vibraphon und Violine
1986 Ensemble xx. jahrhundert Strindberg - Licht und Schatten - (ljus och skugga)
1987 Musikprotokoll im Steirischen Herbst Graz Passages in the wind - (Bariton and 7 instruments)
1989 Musikverein Wien Zwei Sätze für Streicher
1990 Nijmegen Concertgebouw Helle Nacht - Streichorchester
1990 1. Frauen-Kammerorchester von Österreich Wiener Konzerthaus - Schubertsaal österreichische Erstaufführung Helle Nacht - Streichorchester
1993 Moskau - Russland El retablo de la catedral de Tarragona
1993 Odessa Quintett 1989
1996 Aspekte Salzburg Salzburg Triaphonie I
2001 Porgy & Bess Wien Triaphonie II
2001 Bratislava Melos-Étos-Festival im Nová scéna Theatre in der todesstunde von alfons alfred schmidt - Bühnenspiel für Sänger, Sprecher und 7 Instrumentalisten
2007 Arnold Schönberg Center Wien österreichische Erstaufführung Quintett 2000
2008 Ensemble Wiener Collage Arnold Schönberg Center Erstaufführung der Neufassung Strindberg - Licht und Schatten - (ljus och skugga)
2018 Ensemble Wiener Collage Arnold Schönberg Center Pablos Galerie - für Ensemble

Pressestimmen
2003
"René Staar, künstlerischer Leiter und Geiger des engagierten Ensembles, versucht diesen Umstand im Booklet anhand einer Beschreibung von Freitags Person zu erklären: "Ein stets beobachtendes, Überflüssiges meidendes, direktes, zuweilen auch introvertiert erscheinendes, doch stets intelligent zuwartendes Wesen, das ihn jedoch zum Außenseiter der österreichischen Kunstszene werden ließ." Denn an Freitags ansprechenden, zum Teil ironisch-beißenden Werken kann die mangelnde Präsenz kaum liegen: etwa das kurzweilige Bühnenspiel "in der todesstunde von alfons alfred schmidt" nach einem tiefschwarzen Text von Martin Amanshauser oder die Werkserie "Triaphonie" für diverse Triobesetzungen, in denen auch mal ein schwedisches Volkslied durchschimmert."
Jazzzeit (Marie-Therese Rudolph) 

31. Mai 2002
"Erik Freitag [...] ist nie Moden sondern immer nur seiner inneren Stimme gefolgt. Gerade deshalb wirkt seine Musik so neu. Die Tonartenbeziehungen erscheinen bei ihm nicht aufgehoben, wohl aber persönlich definiert, die Melodik ist so prägnant wie eigentümlich, sie wirkt oft wie aus uralter Zeit in vielen Brechungen in unsere Gegenwart geholt. [...] Quintett (1989) [...] Dieses wunderbar tiefe, berührende und sogar erschütternde Werk ghört zum Besten, was in Österreich in den letzten zwanzig, dreißig Jahren an Kammermusik geschrieben wurde. Ein schöpferischer Gipfel, wie er nicht gar so vielen Komponisten zu erreichen vergönnt ist."

19. Oktober 1995
"[...] von Erik Freitags "Yoziguanatzi". Das vom Geist südamerikanischer Legenden beeinflußte Werk muß als eine der vorzüglichsten Kompositionen der zeitgenössischen österreichischen Musik gelten [...] Immer stärker wird deutlich, daß Erik Freitag einer der großen Komponisten unseres Landes ist [...]"
Wiener Zeitung (E. Baumgartner) 

13. September 1991
"Einleitungswerk war Erik Freitags Stück für Streichorchester, "Helle Nacht", uraufgeführt in Holland und nun erstmals in Schweden gespielt. Eine Sommernachtsmusik, klar strukturiert und transparent."
Svenska Dagbladet

5. Juli 1986
"Den stärksten Eindruck machte Erik Freitags "Strindberg - Licht und Schatten", eine musikalische Huldigung an die schwedische Literatur. Eine auffallend moderne Klang- udn Formsprache verband sich mit einprägsamen melodischen, rhythmischen und harmonischen Strukturen. In hohem Tempo wurden von Freitag Bilder heraufbeschworen, welche sich nie einfangen und eindeutig festlegen ließen."
Dagens Nyheter

Links Ensemble Wiener Collage