Alexander Yannilos © Matthäus Anton Schmidt
"Alexander Yannilos verliebte sich schon früh in das Trommeln und die Idee eines musikalischen Lebens, nachdem er während eines dreijährigen Engagements als Sänger an der Wiener Staatsoper ab 1999 einen ersten Eindruck davon bekommen hatte.
Seitdem war er ständig an einer Vielzahl von Projekten beteiligt, die sich mit allen Formen von Jazz, improvisierter und zeitgenössischer Musik sowie modernem Pop, experimenteller Clubmusik, Live-Elektronik und Musik für Theater und Film befassten.
Seit er Mitte der 1990er-Jahre als Junge zum ersten Mal ein Kassettendeck mit Aufnahmefunktion sah, war er fasziniert von allem, was mit dem Thema "Musikproduktion" zu tun hat. In den letzten Jahren hat er sich auf akustische High-Fidelity-Aufnahmen, experimentelle Elektronik und alle jene Genres spezialisiert, welche diese beiden Elemente verbinden. Er arbeitete mit zahlreichen Bands, Ensembles und Musikern aus allen Bereichen zusammengearbeitet und hat mehr als 70 Alben sowie unzählige EPs und Songs aufgenommen, gemischt und produziert."
Freifeld Tonträger: Über Alexander Yannilos (2020, in Übersetzung von Verena Platzer), abgerufen am 30.07.2020 [https://www.freifeldtontraeger.com]
- Auszeichnungen
2017 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Startstipendium für Musik
2022 Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2023–2024" (mit /kry)- Ausbildung
1993–1999 Wien: Klavier, Blockflöten- und Gesangsunterricht
2004–heute Wien: Autodidakt Schlagzeug- Tätigkeiten
2000–2003 Wiener Staatsoper: Sänger und Hauptrollen in diversen Produktionen, u.a. "Peter Pan"
2011–heute Freifeld – Verein zur Förderung fortschrittlicher Musik, Wien: Mitbegründer des Vereins/Plattform (gemeinsam mit Georg Vogel), Veranstalter
2014–heute Freifeld Tonträger, Wien: Gründer des Eigenverlags des Vereins Freifeld (gemeinsam mit Georg Vogel), ProduzentMitglied in den Ensembles/Bands
2014–2017(?) Die Existenzhengste, Wien: Gründungsmitglied (gemeinsam mit Alexander Kranabetter (tp), Andreas Broger (tsax, cl))
2015–2019 (?) LINTU, Wien: (gemeinsam mit Heidi Caviezel (voc, vl, Komposition), Viola Pfefferkorn (pf, Fender Rhodes), Alexander Kranabetter (tp, hr, tb), Daniel Huber (flh, tp, voc), Gernot Häfele (git), Bernhard Oss (acc), Herwig Hammerl (e-bgit))
2015–heute P:Y:G, Wien: Mitbegründer des Improvisationstrios (gemeinsam mit Robert Pockfuß (e-git), Jakob Gnigler (tsax))
2016–heute MOTHERDRUM, Wien: Gründer, Leiter, Perkussionist (wechselnde Besetzung u.a. mit: Bernhard Höchtel (pf))
2019 /kry, Wien: Mitbegründer (gemeinsam mit Philipp Kienberger (ebass), Mona Matbou Riahi (cl, voc))
2021–heute MDAKB: Schlagzeuger (gemeinsam mit Alexander Kranabetter (tp))- Aufführungen (Auswahl)
2018 Viennale Retrospektive "Surviving Images", Metro Kinokulturhaus Wien: Live-Vertonung des Stummfilms "Jiskor"
2019 Nickelsdorfer Konfrontationen: Aufritte mit P:Y:G- Pressestimmen
23. März 2018
"Ende 2016 wurde mit einem Auftritt im Ernst-Kirchweger-Haus in Wien-Favoriten die Gründung des Projekts MOTHERDRUM zelebriert. Seither wirkt unter diesem Namen eine Vielzahl an idealistisch gestimmten Musikern bei Sessions zusammen, Improvisation steht dabei stets im Vordergrund. Als Plattform für moderne Instrumentalisten möchte MOTHERDRUM mit der Verschmelzung von komplexen akustischen Klängen, Samples und elektronischen Sounds "Klangexplosionen freisetzen". Das wollen die Beteiligten mit der Kombination von Live-Improvisation und experimenteller Clubmusik erreichen. Eine stilistische Einordnung der Klänge fällt schwer und wäre nicht im Sinne der Musizierenden, die sich als Freigeister sehen und Genregrenzen strikt ablehnen. Dem musikalischen Zeitgeist möchten sie umso mehr entsprechen. Laufend kommt es zu Formationswechseln, denn statt einer fixen Besetzung gibt es einen Pool an beteiligten Instrumentalisten, der mittlerweile auf über 20 Personen angewachsen ist. MOTHERDRUM ist also eher ein Kollektiv als eine konventionelle Band. Gründer und Leiter des Projekts ist Schlagzeuger und Produzent Alexander Yannilos. Bei MOTHERDRUM kombiniert er mit seinem Hybrid-Drumset Akustisches und Elektronisches - er fungiert als einziger Fixpunkt, die Besetzungen bilden sich stets um ihn herum. Generell stellen Auftritte neben klassischen Sessions das zweite Herzstück dar. [...] Zwar gibt dabei keine fixen Repertoires, doch jeweils fungieren kompakte, im Studio entstandene Tracks als Basis. Auch hier entscheidet die Spontanität das Endprodukt - die Musizierenden ergänzen die Grundgerüste durch Live-Improvisation. Unvorhersehbarkeit, Jazz-Attitüde, jede Menge Breaks und ein hohes spielerisches Niveau der beteiligten Instrumentalisten sind Eckpfeiler der tanzbaren Shows. [...] Veröffentlichungen des Kollektivs, das Teil des progressiven Wiener Labels Freifeld Tontraeger ist, gibt es bis dato ausschließlich auf YouTube. Das Debütalbum ist jedoch in Planung und soll noch heuer erscheinen."
The Message Magazine: MOTHERDRUM (Simon Nowak, 2016), abgerufen am 30.07.2020 [https://themessagemagazine.at/motherdrum-artikel/]01. Juni 2016
über: Circles - LINTU (Freifeld Tonträger, 2016)
Schon nach dem ersten Durchhören wird klar, dass man es hier mit einer Band zu tun hat, deren Mitglieder sich recht wenig über die exakte stilistische Ausrichtung ihrer Musik kümmern. Im Sound von LINTU findet sich allerlei Verschiedenes: Jazz, Soul, Pop, Chanson, Folk, Swing, ein wenig Funk und vieles andere mehr. Natürlich ist es nicht so, als hätten nicht auch schon andere Bands der musikalischen Vielfalt alle Tore geöffnet, doch bei dieser Formation verhält sich doch einiges etwas anders. Zunächst einmal definieren sich Heidi Caviezel (Stimme, Geige, Komposition), Viola Pfefferkorn (Klavier, Fender Rhodes), Alexander Kranabetter (Trompete, Horn, Tuba), Daniel Huber (Flügelhorn, Trompete, Stimme), Gernot Häfele (Gitarre), Bernhard Oss (Akkordeon), Herwig Hammerl (Bass) und Alexander Yannilos (Schlagzeug) ihre ganz eigene musikalische Sprache, eine, die zwischen Melodiebetontheit, Experimentierfreude und einem gewissen Grad an Lässigkeit angesiedelt ist, erfrischend unaufgeregt und gefühlvoll vor sich her schwingt und mit einer überaus stilvollen Note zu punkten weiß. [...] LINTU legen mit "Circles" ein Album vor, das auf jeden Fall zu überzeugen weiß. Die von der Vorarlberger Band zum Erklingen gebrachte Musik ist eine, die in hohem Maße berührt und in ihren leisen Momenten richtiggehend unter die Haut geht. Wirklich schön."
mica-Musikmagazin: LINTU - "Circles" (Michael Ternai, 2016)13. Februar 2015
über: du hängst - EXISTENZHENGSTE (Freifeld Tonträger, 2015)
"Hinter der Band mit dem eher ungewöhnlichen Namen verbergen sich die vier jungen Jazzer Andreas Broger (Tenorsaxophon, Klarinette), Alexander Kranabetter (Trompete), Martin Burk (Kontrabass) und Alexander Yannilos (Schlagzeug). Was das Quartett auf seinem Erstlingswerk praktiziert, ist der Versuch einer modernen Deutung dessen, was man geläufig unter dem Begriff "Jazz" zusammengefasst glaubt. Das heißt, eine Anlehnung an die traditionellen Spielarten ist von dieser Band nicht zu erwarten. Ganz im Gegenteil, bei EXISTENZHENGSTE werden die klassischen Regeln hintangestellt, musikalische Grenzen überwunden und Brücken zwischen den unterschiedlichsten Formen des Jazz geschlagen. [...] Endlose Soloeinlagen finden sich auf "du hängst" keine, vielmehr funktionieren die einzelnen Versatzstücke perfekt zusammen. Die sehr abwechslungsreiche und dynamische Rhythmusarbeit von Burk und Yannilos, das harmonische und ideenreiche Miteinander der beiden Bläser Broger und Kranabetter, es passt einfach. Hinzu kommt, dass die vier Musiker sich nie dazu verleitet fühlen, sich in der Sperrigkeit zu verlieren. Sie lassen es richtiggehend fließen, wodurch sich die Nummern auch recht schnell erschließen. EXISTENZHENGSTE macht auf "du hängst" auf jeden Fall vor, dass es im Jazz mich zwangsläufig immer nur verkopft zugehen muss. Er kann auch einmal aus einer zugänglicheren Richtung kommen, ohne dabei irgendetwas von seiner Qualität einzubüßen."
mica-Musikmagazin: EXISTENZHENGSTE - "du hängst" (Michael Ternai, 2015)- Diskografie (Auswahl)
2018 P:Y:G - P:Y:G (Freifeld Tonträger)
2016 Circles - LINTU (Freifeld Tonträger)
2015 du hängst - EXISTENZHENGSTE (Freifeld Tonträger)Als Produzent
2020 No Love Without Justice - Verena Zeiner (arooo.records)
2019 Fraufeld Vol. 2 (arooo.records)
2018 Free To Choose - Sound Pollution Eclectic, Karel Eriksson (Freifeld Tonträger)
2018 P:Y:G - P:Y:G (Freifeld Tonträger)
2017 In Between Now And Then - Verena Zeiner (Freifeld Tontraeger)
2017 Fraufeld Vol. 1 (Freifeld Tontraeger)
2017 Klio - Klio (Freifeld Tontraeger)
2017 Entrainment - Entrainment (Freifeld Tontraeger)
2016 Return Of The Koi - Hiroi (Listen Closely)
2016 Lorenz Raab - Liwanzen, 60 minutes (Freifeld Tontraeger)
2016 Circles - LINTU (Freifeld Tonträger)
2016 Auf der Suche nach der Stille - Stringquantet (Freifeld Tontraeger)
2015 Oslo Wien - Henrik Munkeby Nørstebø, Raymond Strid, Nina De Heney (Va Fongool)
2015 Duft - Flower (Freifeld Tonträger)
2015 du hängst - EXISTENZHENGSTE (Freifeld Tonträger)
2014 Porto Franco - Prozorov Trio (Freifeld Tonträger)
2014 Gnigler - Gnigler (Listen Closely)
2014 Human Circus - Verena Zeiner's Human Circus (Freifeld Tontraeger)
2014 In The Rosewood Forest - David Six (Freifeld Tontraeger)
2012 Flower - Flower (schattellit)- Literatur
mica-Archiv: Alexander Yannilos
2011 Ternai, Michael: Ein etwas anderer "Liederabend" in der Strengen Kammer. In: mica-Musikmagazin.
2012 Ternai, Michael: mica-Interview mit Georg Vogel und Alexander Yannilos (Verein Freifeld). In: mica-Musikmagazin.
2012 Ternai, Michael: Jazz im Keller? Jazz im Höhenflug? (Teil 1). In: mica-Musikmagazin.
2012 Ternai, Michael: Die Freistunde startet in die nächste Saison. In: mica-Musikmagazin.
2013 Ternai, Michael: Georg Vogel und Alexander Yannilos (Verein Freifeld) im Interview. In: mica-Musikmagazin.
2015 Ternai, Michael: EXISTENZHENGSTE - "du hängst". In: mica-Musikmagazin.
2016 Ternai, Michael: LINTU - "Circles". In: mica-Musikmagazin.
2017 Ladstätter, Thomas: Freigeist im Schallfeld der Jetztzeit-Musik - ALEXANDER YANNILOS im mica-Porträt. In: mica-Musikmagazin.
2018 Sonnleitner, Alois: Selbstbestimmte Alternative zum Mainstream - die Initiativen FREIFELD und FRAUFELD im mica-Porträt. In: mica-Musikmagazin.
2018 mica: Viennale 2018 - SURVIVING IMAGES. Stummfilmvertonungen jüdischer Lebenswelten. In: mica-Musikmagazin.
2022 mica: 2022 Auslandskultur: Jury nominiert 25 neue Acts für das Nachwuchsprogramm "The New Austrian Sound of Music (NASOM)" 2023/2024. In: mica-Musikmagazin.- Quellen/Links
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YouTube: Die Existenzhengste
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 22. 11. 2023): Biografie Alexander Yannilos. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/200972 (Abrufdatum: 7. 11. 2024).