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Pallanch Julia

Vorname
Julia
Nachname
Pallanch
auch bekannt unter
Lia Pale
erfasst als
Interpret:in
Genre
Klassik
Jazz/Improvisierte Musik
Instrument(e)
Stimme
Flöte
Geburtsjahr
1985
Geburtsort
Wels
Geburtsland
Österreich
Lia Pale

Lia Pale © Severin Koller

"Julia Pallanch wird 1985 in Wels/Oberösterreich geboren  und bekommt schon in früher Jugend Klavier- und Ballettstunden. In der Musikschule Wels lernt sie Querflöte und Klavier und spielt bis zu ihrem Schulabschluss in der Eisenbahner Musikkapelle Wels Flöte. Ihre Leidenschaft galt von klein auf dem Singen. Nach der Matura im musisch orientierten Adalbert Stifter-Gymnasium in Linz zieht Julia 2004 nach Wien, wo sie ein Gesangstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst beginnt. Daneben unternimmt sie Ausflüge in die Elektropop-Szene mit einem eigenen Trio, bei dem sie Keyboard spielt und singt. 2011 lernt sie in einer Pflichtvorlesung Mathias Rüegg kennen, dem sie sich mal vorerst als Suchende vorstellt. Kurz darauf verlässt sie Österreich um ein Auslandsjahr in Göteborg/Schweden zu verbringen, bleibt aber mit Rüegg in durchgehendem (Skype) Kontakt. Und da dieser gerade zwei Schubertnummern instrumental für den Big Apple Circus in New York bearbeiten soll [...], entsteht die Idee, Lieder aus der Winterreise in einen anderen musikalischen Kontext zu transportieren und die Lieder ins Englische zu übersetzen.

So beginnt die Zusammenarbeit zwischen Julia Pallanch und Mathias Rüegg. Daraus entsteht das Album Gone Too Far mit elf Liedern aus der Winterreise, das 2013 bei Universal Austria erscheint [...]. Aus Julia Pallanch wird Lia Pale [...] und diese singt sich sofort in die Herzen des Publikums und begeistert mit ihren vielseitigen Talenten und ihrem untrüglichen Sinn für Timing und Phrasierung auch die Fachwelt [...]. Nach zahlreichen Auftritten im In-und Ausland beginnen Pale und Rüegg ihr zweites Programm, in dem sie Texte von Heinrich Heine und Rainer Maria Rilke übersetzen und vertonen. Unter dem Titel My Poet's Love entsteht ein zweites Album für Universal Music Austria [...].

Nachdem A Winter's Journey praktisch fertig aufgenommen ist - von den elf Liedern auf Gone Too Far wurden sechs nochmals komplett neu aufgenommen, beschließt Lia im März 2016, den Jakobsweg [...] ganz alleine zu bestreiten und setzt sich fast sechs Wochen Wind, Wetter und Einsamkeit während des 800 km Fussmarsches aus. Zurückgekommen singt sie nochmals die meisten Takes neu ein und bringt ihre persönliche Reise damit zu Ende. Die talentierte Newcomerin hat sich in eine reife Stimme mit viel Tiefgang verwandelt, und fünf Jahre musikalische Arbeit und die damit verbundene Identitätssuche haben quasi zu einem Neuanfang geführt [...].

Im Herbst 2016 beginnen Pale/Rüegg mit der Idee eines Robert Schumann-Songbooks und wählen aus seinen über dreihundert Lieder neunzehn aus, die sich besonders gut zum Bearbeiten eignen. Im Gegensatz zu den Bearbeitungen des Schubertschen Liedzyklus beschließen die zwei, auch in jedem Lied - und zwar immer anders, einen Teil des Originals einzubauen [...]. Im Dezember 2017 erschien "The Schumann Song Book" auf Lotus Records. Schubert, Schumann ... Brahms! So vollenden die beiden mit dem "Brahms Song Book" ihre Trilogie des romantischen Kunstliedes und im November 2018 feierte "The Brahms Song Book" im Porgy & Bess Premiere.

Was Lia Pale macht, ist im Grunde nichts anderes als das, was im Jazz ohnehin üblich ist – vorhandenes musikalisches Material nehmen um etwas Eigenes, Neues daraus zu machen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sie ihre Lieder nicht aus dem Great American Songbook, sondern aus dem Great European Songbook bezieht. Anders gesagt, statt George Gershwin, Irving Berlin und Cole Porter haben sich Pale und Rüegg für Franz Schubert, Robert Schumann und Johannes Brahms entschieden. So ist aus 55 Lieder von A Winter's Journey, The Schumann Song Book & The Brahms Song Book ihre persönliche Kunstlied-Trilogie "The Great European Song Book" entstanden [...]."
Lia Pale: Biografie (2019), abgerufen am 24.04.2021 [https://www.liapalemusic.com/full-bio-lia]

Auszeichnungen

2013 Österreichischer Rundfunk (ORF) – Ö1: Pasticcio-Preis (Album "Gone Too Far")
2016 IFPI Austria - Verband der Österreichischen Musikwirtschaft: Amadeus Austrian Music Award - Nominierung i.d. Kategorie "Jazz/World/Blues" (mit Mathias Rüegg)

Ausbildung

2004–2012 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Gesangsunterricht
2012–2013 Academy of Music and Drama Göteborg (Schweden): Auslandsstudium
2020–heute Königliches Konservatorium Den Haag (Niederlande): Lehrgang "New Audiences & Innovative Practice (NAIP)" - MA

Tätigkeiten

2012–heute Wien: künstlerische Zusammenarbeit mit Mathias Rüegg

Mitglied in Band/Ensemble/Orchester
2009–heute Roh Lex: Sängerin (gemeinsam mit Bernd Vasari (voc), Lorenz-Bernhard Stipicic (voc, Komposition)

Pressestimmen (Auswahl)

07. Dezember 2020
über: Sing My Soul - Lia Pale (Lotus Records, 2020)
"Mit ihren hochspannenden Neudeutungen romantischer Lieder von Robert Schumann und Johannes Brahms sowie dem kompletten "Winterreise"-Zyklus von Franz Schubert machte die junge österreichische Sängerin Lia Pale in den letzten Jahren mächtig Furore. Nun folgt ihrer "Kunstlieder"-Trilogie, die als "The Great European Song Book" (sic!) auch in attraktiver CD-Box erhältlich ist, ein beeindruckender Schritt zurück in der Musikgeschichte. Widmet sich ihr neues Album "Sing My Soul" doch dem barocken Großmeister Georg Friedrich Händel [...]. Für die englisch singende Lia Pale hatte dies zur Folge, dass sie auf die Originaltexte der sorgsam selektierten Songs rekurrieren konnte. Die leuchten hier in warm-timbriertem, glockenhellen Sopran ganz famos über den feinfühligen Arrangements von Mathias Rüegg. Dem das beachtliche Kunststück gelang, den barocken Duktus seines Ausgangsmaterials zu bewahren und es doch in eine dezent jazzig-moderne Klangsprache zu transformieren. [...] Zwischen elegisch und ekstatisch oszillierend, erlebt man so Händel ganz neu. Was nicht nur bei seinen Ohrwürmern "Ombra mai fu" und "Lascia ch'io pianga", sondern auch bei kaum bekannten Arien von anrührender Pracht ist. Mit "Sing My Soul" ist Lia Pale ein Meisterwerk des Third-Stream gelungen – Chapeau!"
Fono Forum: Lia Pale | Sing My Soul (Sven Thielemann, 2020), abgerufen am 24.04.2021 [https://fonoforum.de/rezensionen/rezension/lia-pale-sing-my-soul/back/10832]

17. Mai 2019
über: The Brahms Song Book - Lia Pale & Mathias Rüegg (Lotus Records, 2019)
Das wäre wohl nicht für das Schubertiade-Publikum. Der Schweizer Musiker Mathias Rüegg [...] belässt den Liedern zwar ihre Struktur, [...] lässt diese aber durch die Vokalistin Lia Pale mit viel Jazzfeeling modulieren. Harmonik und Rhythmik der Lieder dagegen sind frechen Jazzakkorden gewichen, angelehnt an Teile der originalen Klavierbegleitung. Der Reiz der Gegensätze und Verbindungen zwischen Klassik und Jazz erschließt sich durch eine Combo und die englische Sprache. Puristen mögen sich mit Grauen wenden, tolerante Gemüter dürften entzückt sein über diese ungeschminkt heutige Neudeutung."
Vorarlberger Nachrichten: Musiktipps (Fritz Jurmann, 2019)

09. April 2019
über: The Brahms Song Book - Lia Pale & Mathias Rüegg (Lotus Records)
"Die Oberösterreicherin Lia Pale übersetzt das deutsche Kunstlied der Romantik in die Welt des Jazz. Das funktioniert erstaunlich gut [...]. Die Grenzen sind fließender, als man denkt. "Im Jazz ist es ja üblich, dass man Material nimmt und sein eigenes Ding damit macht", sagt Julia Pallanch. Ihr Ding ist das deutsche Kunstlied, übersetzt in die globale Welt des Jazz. Die gebürtige Welserin ist früh mit den Klassikern in Berührung gekommen, die sie im Klavierunterricht begleiteten. Nun hat sie "The Brahms Song Book" veröffentlicht- der Abschluss ihrer Lieder-Triologie [...]. Die zarte Linienführung der lyrischen Sopranstimme sorgt für den intimen Grundton, nur selten [...] lässt Pale ihre Stimme kräftig erstrahlen. Die Sängerin hat die Vorlagen von Eichendorff oder Goethe selbst ins Englische übersetzt. Notwendig sei das, "weil die Originale ganz eng auf der Rhythmik der Gedichte angefertigt wurden. Verändert sich das, müssen wir all the way gehen. Alles andere ist nicht Fisch, nicht Fleisch." Das kann man dieser respektvollen Auseinandersetzung mit dem deutschen Kunstlied nicht vorwerfen."
Salzburger Nachrichten: "Brahms ist rhythmisch so abgefahren": Sängerin Lia Pale hebt Grenzen zwischen Jazz und Klassik auf (Florian Oberhummer, 2019), abgerufen am 24.04.2021 [https://www.sn.at/kultur/musik/brahms-ist-rhythmisch-so-abgefahren-saengerin-lia-pale-hebt-grenzen-zwischen-jazz-und-klassik-auf-68543554]

März 2018
über: The Schumann Song Book - Lia Pale & Mathias Rüegg (Lotus Records, 2017)
"Was damals als gewagtes Expeiment erschien, hat nach Vollendung der Winterreise und einem Abstecher zu Heine und Rilke [...] längst als rundum überzeugende Synthese aus Klassik, Jazz und einer zarten Prise Pop seine eigene Nische gefunden [...] eine faszinierende Mischung, die neben bekannten Preziosen auch diverse Liebhaberstücke enthält. Ihnen alle verleiht die mit apart-unverwechselbarem Sopran englisch singende Lia Pale dermaßen hinreißend Ausdruck, dass der große Romantiker nun erstmals höllisch groovt."
Fono Forum: Lia Pale | The Schumann Song Book (Sven Thielemann, März 2018), abgerufen am 24.04.2021 [https://546e0d1a-9cab-4f71-93a6-aa4f22f4235a.filesusr.com/ugd/42ab81_e9b6a80c76f6400385e3c66a2e975a74.pdf]

13. Dezember 2017
über: The Schumann Song Book - Lia Pale & Mathias Rüegg (Lotus Records, 2017)
"Lia Pale passt in dieses Raster wie keine Zweite: Ihre wunderbare Jazz-Stimme hat Zerbrechlichkeit und Zielstrebigkeit, ist erdig und ausdrucksstark, fordert und schmeichelt, und kann aus vermeintlich nüchternen Themen aus klassischer Musik oder Lyrik und Poesie echte, musikalische Theaterstücke machen."
soultrainonline.de: Lia Pale – The Schumann Song Book (Gregor Poschoreck, 2017), abgerufen am 24.04.2021 [http://www.soultrainonline.de/lia-pale-the-schumann-song-book/#]

17. April 2017
über: A Winter's Journey - Lia Pale & Mathias Rüegg (Lotus Records, 2017)
"Eines der bedeutendsten Werke der Romantik neu interpretiert [...]. Und das auf unvergleichlich spannende Art. Ein Musikprojekt, das seine gediegene kunstvolle Form erst zu finden hatte. Sängerin Julia Pallanch alias Lia Pale und der ehemalige Mastermind des Vienna Art Orchestra, mathias rüegg, haben sich für die Verwirklichung ihrer gemeinsamen musikalischen Vision Zeit gelassen. Ganze fünf Jahre haben sich die beiden der Auseinandersetzung mit Franz Schuberts weltberühmten Liederzyklus "Winterreise" nach Texten von Wilhelm Müller intensiv gewidmet, sie haben – mit dem Ziel, die Lieder des österreichischen Komponisten in einem gänzlich neuen Licht erstrahlen zu lassen – eine Menge ausprobiert, einiges wieder verworfen, viel herumexperimentiert, überarbeitet und neu interpretiert. Eine Mühe, die sich – lauscht man sich durch "A Winter's Journey" – definitiv ausgezahlt hat. Lia Pale und mathias rüegg (Piano, Melodica) vollführen gemeinsam mit ihrer Band [...] den Spagat zwischen der Tradition und der Moderne auf eine wirklich beeindruckende Weise [...]. Zu ihrem vollkommenen musikalischen Glanz gebracht werden die insgesamt 24, zum Teil in englischer Sprache vorgetragenen Lieder von Lia Pales samtweicher und zugleich außerordentlich ausdrucksstarker Stimme. Die aus Oberösterreich stammende Vokalistin verpasst dem Dargebotenen genau die Portion Charme und Gefühl, die das ganze Werk letztlich zu einem echten packenden Erlebnis werden lässt."
mica-Musikmagazin: LIA PALE – "A Winter's Journey" (Michael Ternai, 2017)

10. April 2013
über: Gone Too Far - Lia Pale (Universal Records, 2013)
"Dass es sich bei Lia Pale um eine der hoffnungsvollsten jungen Jazzstimmen des Landes handelt, wissen die Kenner der Szene nicht erst seit gestern. Den letzten schlagenden Beweis, dass alle Vorschusslorbeeren auch vollkommen zu Recht verteilt worden sind, lieferte die in Wien lebende Sängerin vor kurzem mit ihrem Erstlingswerk "gone too far" (Universal). Wenn sich Mathias Rüegg vom Können eines/r MusikerIn so sehr überzeugen lässt, dass dieser sich zu einer Zusammenarbeit entschließt, dann muss dieser oder diese schon einiges auf dem Kerbholz haben. Lia Pales stimmliche Qualitäten auf jeden Fall dürften den gebürtigen Schweizer in hohem Maße beeindruckt haben, denn wie schon zu Zeiten seines legendären Orchesters, in dem er jungen Talenten nicht selten die Möglichkeit geboten hat, sich zu profilieren, schlüpft Mathias Rüegg (Piano) auch bei der Wienerin in die Rolle des Förderers. Und hört man sich durch die Songs ihres Erstlingswerks, dann kann man auch verstehen warum. Die sinnlich-süße und zugleich auch sehr ausdrucksstarke und facettenreiche Stimme von Lia Pale ist nämlich genau dieser einen Note, die einfach verzaubert, betört und einer jeden Nummer ihren eigenen und erfrischend zeitlosen Charakter verleiht."
mica-Musikmagazin: Lia Pale – gone too far (Michael Ternai, 2013)

18. Oktober 2010
über: Dry Lips - Roh Lex (Prior Music, 2010)
"Roh Lex – Trotz der Namensähnlichkeit  mit einer bekannten schweizer Uhrmanufaktur, hat die Band rein gar nichts mit dem schmucken Statussymbol der Schönen und Reichen am Hut. Und noch weniger würde sie ein Konzerte in einer Luxus-Lokalität wie beispielsweise einem Genfer 5-Sterne Hotel geben. Viel zu derbe klingt hierfür ihr Sound. Rockige Gitarren, gemixt mit Elektrosounds sind da schon eher das Ding des jungen Wien-Kollektivs, das mit "Dry Lips" ihr erstes Album auf den Markt bringt [...]. Das I-Tüpfelchen an dem ganzen Projekt ist ganz klar die Stimme von Julia Pallanch aka Li A, die vor emotionaler Ladung nur so strotzt. Ihren musikalischen Variantenreichtum haben die Drei schon des öfteren bei Konzerten bewiesen."
mica-Musikmagazin: Roh Lex mit "Dry Lips" im Salon Leopold (mica, 2010)

Diskografie (Auswahl)

2020 Sing My Soul - Lia Pale (Lotus Records)
2019 The Great European Songbook: Eine Kunstlied Trilogie - Lia Pale & Mathias Rüegg (Lotus Records)
2019 The Brahms Songbook - Lia Pale & Mathias Rüegg (Lotus Records)
2017 The Schumann Song Book - Lia Pale & Mathias Rüegg (Lotus Records)
2017 A Winter's Journey, Gesamtaufnahme - Lia Pale & Mathias Rüegg (Lotus Records)    
2015 My Poet's Love - Lia Pale (Universal Records)
2013 Gone Too Far - Lia Pale (Universal Records)
2010 Dry Lips - Ro Lex (7'', Prior Music)

Literatur

mica-Archiv: Lia Pale

2010 mica: Roh Lex mit "Dry Lips" im Salon Leopold. In: mica-Musikmagazin.
2013 Ternai, Michael: Lia Pale – gone too far. In: mica-Musikmagazin.
2016 mica: LIA PALE und MATHIAS RÜEGG präsentieren "The Schumann Songbook". In: mica-Musikmagazin.
2017 Ternai, Michael: LIA PALE – "A Winter's Journey". In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Webseite: Lia Pale
austrian music export: Lila Pale
Wikipedia: Lia Pale
Facebook: Lia Pale
Soundcloud: Lia Pale
YouTube: Lia Pale
Facebook: Roh Lex
Soundcloud: Roh Lex

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 18. 1. 2024): Biografie Julia Pallanch. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/202979 (Abrufdatum: 23. 12. 2024).

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