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PANDORA

Werktitel
PANDORA
Untertitel
Eine Cyber-Reanimation des barocken Operntorsos von Royer und Voltaire
Komponist:in
Beteiligte Personen (Text)
Voltaire (Libretto)
Entstehungsjahr
2023
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Oper/Musiktheater
Sprache (Text)
Deutsch
Französisch
Besetzung
Solostimme(n)
Kammerorchester/Ensemble
Elektronik
Besetzungsdetails

Solo: Countertenor (1), Sopran (1), Bariton (1)

Flöte (1), Oboe (1), Klarinette (1), Trompete (1), Posaune (1), E-Gitarre (1), Keyboard (1), Schlagwerk (1), (Violine (1), Viola (1), Violoncello (1), Kontrabass (1), Elektronik (1)

Art der Publikation
Manuskript

Beschreibung
"Die neue Oper von Matthias Kranebitter ist ein genreübergreifender Wiederbelebungsversuch des barocken Operntorsos »Pandora« nach verschollener Musik von Joseph-Niclas-Pancrace Royer und einem Libretto von Voltaire. Eine vielgestaltige, ungezügelte Fantasie über Aufklärung, Revolution, Cembali und Guillotinen. Dem musiktheatralischen Algorithmus des zugrundeliegenden Schöpfungs- und Fortschrittsmythos folgend, entsteht eine Oper für das posthumane Zeitalter, die nach und nach aus den Fugen gerät und ein aufregendes Eigenleben entwickelt. Was entlässt oder bewahrt Pandoras Box?

1748 erschien das Libretto »Pandora« des französischen Star-Aufklärers und Fortschrittsoptimisten Voltaire. Titan und Menschenschöpfer Prometheus stiehlt darin den olympischen Göttern das Feuer und erweckt das von ihm geliebte Geschöpf Pandora zum Leben. Infolgedessen werden die Trennung von Himmel und Erde und das Ende des Goldenen Zeitalters vollzogen sowie die Menschheitsgeschichte in Gang gesetzt. Die Vertonung des Barockkomponisten Pancrace Royer wird zum Misserfolg, nach einer lediglich fragmentarischen Aufführung ist sämtliches Notenmaterial verschwunden.

Wie die künstliche Frau Pandora von ihrem Schöpfer zum Leben erweckt wird, haucht nun die Musik Matthias Kranebitters dem Operntorso neues Leben ein. Die Algorithmen eines musikalischen Zersetzungsprozess der wahnwitzigen Cembalowerke Royers lassen barocke Trümmer und zerbrochene Harmonien mit lärmenden Klanglawinen verschmelzen, der Komponist Royer wird selbst zum Prometheus, die Geschichte der Oper zu deren Stoff. Daraus erwächst ein genreübergreifendes Live-Happening, das zu einem kreisenden Farb-, Form- und Klangchaos mutiert. Der musiktheatralische Algorithmus dieses Schöpfungs- und Fortschrittmythos bringt Menschsein dabei genauso hervor, wie die Menschheit überschritten wird: Die Oper wird zum Kunstwerk des posthumanen Zeitalters."
Musiktheatertage Wien: PANDORA, abgerufen am 20.6.2023 [https://mttw.at/pandora/]

Uraufführung
20. September 2023 - Wien, Odeon Theater
Veranstaltung: Musiktheatertage Wien
Mitwirkende: Georg Bochow (Countertenor), Heike Porstein (Sopran), Andreas Jankowitsch (Bariton), BLACK PAGE ORCHESTRA - Iva Kovač (Flöten), Magdalena Lucia Puschnig (Oboe), Florian Fennes (Klarinetten), Spiros Laskaridis (Trompete), Juan Pablo Marin Reyes (Posaune), Samuel Toro Perez (E-Gitarre), Alfredo Ovalles (Keyboard), Igor Gross (Schlagwerk), Fani Vovoni (Violine), Eirini Krikoni (Viola), Irene Frank (Violoncello), Juan Pablo Trad Hasbun (Kontrabass), Matthias Kranebitter (Elektronik), Vinicius Kattah (Dirigent)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 20. 6. 2023): Kranebitter Matthias . PANDORA. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/208451 (Abrufdatum: 3. 12. 2024).