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Kallab Margarete

Vorname
Margarete
Nachname
Kallab
auch bekannt unter
Margaretha Camilla Carolina Kallab
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Ausbildner:in
Musikpädagog:in
Genre
Neue Musik
Instrument(e)
Klavier
Geburtsjahr
1888
Geburtsort
Brno (Brünn)
Geburtsland
Tschechien
Todesjahr
1969
Sterbeort
Wien

"Gründete in Brünn eine eigene Schule für Rhythmik, Gymnastik, Tanz und Musik, die sie bis 1945 betrieb. 1920/21 Berufung an die Dt. Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag, die sie jedoch nach einem Jahr wieder aufgab. Daneben weitere Lehrtätigkeit an der VHS Brünn, 1939-1945 Lehrstelle für Rhythmik an der Musikschule Brünn und für Klavier an der staatlichen Lehrerbildungsanstalt. Erste Kompositionen von Kinderliedern und Musikstücken für Bewegungsgestaltung, Klavierstücke und zwei musikalische Hörspiele. 1945 vom „Aussiedlungsbeschluss“ betroffen, wurde sie in ein KZ gebracht, musste den „Todesmarsch nach Porliz“ mitmachen und landete schließlich im KZ Grusbach. Ende Oktober 1945 entschloss sie sich zur Flucht nach Österreich und erreichte Anfang November Wien. Ihre ehemalige Schülerin Rosalia Chladek (1905-1995) vermittelte ihr eine Stelle am Konservatorium der Stadt Wien. Nach einem schweren Unfall 1948 und dem Verlust ihrer Anstellung intensivierte sie ihre musikalischen Studien und kompositorische Tätigkeit."
biografiA: Kallab Margarete, abgerufen am 20.11.2024 [http://biografia.sabiado.at/kallab-margarete/]

Stilbeschreibung

"Die überwiegende Mehrheit ihrer Kl.-Werke entstammen unverkennbar der von Rhythmus geleiteten Feder der Tanzpädagogin. Ihre Lieder hingegen folgen einem herb impressionistischen Stil persönlicher Prägung."
Eva Marx (2001): Kallab Margarete (Margaretha Camilla Carolina). In: Marx, Eva / Haas, Gerlinde (Hg.): 210 österreichische Komponistinnen. Vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Ein Lexikon. Wien/Salzburg: Residenz Verlag, S. 214.

Auszeichnungen

1958 Republik Österreich: Verleihung des Ehrentitels "Professorin"

Ausbildung

1905 Staatliches Mädchenlyzeum Brünn (Österreichisch-Ungarische Monarchie): Reifeprüfung
1909 Wien: Staatsprüfung in Klavier
19121915 Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus, Hellerau bei Dresden (Deutsches Kaiserreich): Dalcroze-Methode - Abschlussexamen
1915–1945 autodidaktische Studien (Komposition)
1947 Staatsprüfung für Rhythmische Erziehung
1947–1957 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: Kontrapunkt, Satzlehre (Alfred Uhl)
1956 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: Kurs "Komposition" (Johann Nepomuk David)
1958 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien: Kurs "Probleme der 12-Tonmusik" (Ernst Krenek)

Tätigkeiten

1915–1945 Schule "Margarete Kallab" (Österreichisch-Ungarische Monarchie/Tschechoslowakische Republik/Protektorat Böhmen und Mähren): Gründerin, Leiterin, Lehrerin (Rhythmik, Gymnastik, Tanz, Musik)
1915–1939 Volkshochschule Brünn (Tschechoslowakische Republik): Lehrerin
1915–1945 eigene Tanz-Rhythmus-Darbietungen, wiederholte Aufführung ihrer Werke im Sender Brünn-Prag-Mährische Ostrau (bspw. Hochzeit im Voglbauer, Die Puppenhochzeit) 
1920–1921 Deutsche Akademie für Musik und darstellende Kunst, Prag (Tschechoslowakische Republik): Lehrerin (Dalcroze-Rhythmik)
1939–1945 Musikschule Brünn (Protektorat Böhmen und Mähren): Lehrerin (Rhythmik)
1939–1945 Staatliche Lehrerbildungsanstalt Brünn (Protektorat Böhmen und Mähren): Lehrerin (Klavier) 
1939–1945 Reichstheaterkammer (Protektorat Böhmen und Mähren): Mitglied
1945 Brno-Pohořelice (Tschechoslowakei): Betroffene des "Aussiedlungsbeschlusses", Teilnehmerin der "Brünner Todesmärsche", Überstellung ins KZ Frischau/KZ Grusbach - Flucht nach Wien
1945–1949 Konservatorium der Stadt Wien: Lehrerin (Rhythmik, Korrepetition)
1947 Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft
1948–1966 Intensivierung der kompositorischen Tätigkeit
1951 Verlag V. Goll, Wien/Leipzig (Deutschland): Drucklegung von 21 ihrer Klavierstücke (Rhythmische Studien)
1951–1969 AKM Autoren, Komponisten und Musikverleger: Mitglied

Schüler:innen (Auswahl)
Rosalia Chladek

Aufführungen (Auswahl)

1954 Kammer-Saal Wien: 11 Variationen über ein eigenes Thema für Klavier (UA)
1955 Eberhard Wächter (bar), Margarete Kallab (pf) - Musikverein Wien, Brahms-Saal Wien: Das große Wolfslied (UA), Der Kaktus (UA), Verklärung (UA), Kircheninneres (UA), Im Nebel (UA)

Literatur

2001 Marx, Eva: Kallab Margarete (Margaretha Camilla Carolina). In: Marx, Eva / Haas, Gerlinde (Hg.): 210 österreichische Komponistinnen. Vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Ein Lexikon. Wien/Salzburg: Residenz Verlag, S. 212215.

Quellen/Links

biografiA: Kallab Margarete

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 26. 11. 2024): Biografie Margarete Kallab. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/210773 (Abrufdatum: 3. 12. 2024).

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