Wechselwirkung. A Montage for the Anthropocene.

Werktitel
Wechselwirkung. A Montage for the Anthropocene.
Untertitel
Experimentales Musiktheater
KomponistIn
Beteiligte Personen (Text)
Palme Pia
Entstehungsjahr
2019–2020
Dauer
60m
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Oper/Musiktheater
Performance
Elektronische Musik
Tanz/Ballett
Sprache (Text)
Deutsch
Englisch
Besetzung
Solostimme(n)
Kammerorchester/Ensemble
Elektronik live
Besetzungsdetails

SOLO: Sopran (1)

Flöte (1), Barockoboe (1, Oboe da caccia), Bassblockflöte (1) Bassklarinette (1), Violine (1), Viola (1), Violoncello (1), Kontrabass (1), Perkussion (1), Cembalo (1), Tanzperformance, Live-Elektronik

Art der Publikation
Manuskript

Beschreibung
"Das Stück WECHSELWIRKUNG ist experimentelles Musiktheater, und zwar Musiktheater im weitesten Sinn des Begriffes: eine komponierte Anordnung von bewegten Stimmen und Klängen im und als Raum. Jede Stimme und jeden Instrumentalklang verstehe ich als einen Körperraum oder Raumkörper. Andrerseits ist jeder Raum auch ein akustischer Körper, der Klänge maßgeblich formt. Der menschliche Körper und die Stimme rücken ins Zentrum, Be-wegungen eines Raumkörpers verknüpfen sich direkt mit Klang. Klang bewegt sich nicht im Raum, vielmehr ist Klang Raum und Körper. Ich kann Musiktheater nicht anders denken und komponieren als räumlich. Ein Gedankenexperiment: statt den Theaterraum als ›leer‹ zu betrachten, als ei-nen luftigen, offenen Behälter, in den man Performende, Musiker_innen und ein Publikum hinein bringt, könnte man den Raum als solid und massiv verstehen — so solid wie Fels, und statt dessen die mensch-lichen Körper oder Instrumente als ›leer‹. Beide Elemente, Raum und Performende, sind räumlich und körperlich zugleich; alles wird Material, mit dem gearbeitet werden kann. Beides klingt, auch ich selbst. Den Mittelpunkt bilden also Raumklangkörper in Bewegung: in Gestalt einer sich bewegenden Sängerin, in Form von räum-licher Elektronik, und in Form von Instru-menten und Musiker_innen. Das Cembalo zum Beispiel ist in sich ein dreidimensiona-les Klangtheater, ein Klangraum im Raum, der vielfach Klänge abstrahlt. Weiters wirkt eine Tänzerin mit, auch sie ein weiterer Raumkörper in Bewegung. Und der Aufführungsraum wirkt mit, ebenso wie das Publikum, die Öffentlichkeit: ein atmender und keineswegs statischer oder stiller Raumklangkörper."
Pia Palme (2020), Programmheft von Wechselwirkung

"Dieses prozesshafte, freie Arbeiten im Kollektiv beschreibt auch Pia Palme im Zusammenhang mit ihrer von Wien Modern koproduzierten Arbeit „Wechselwirkungen“ (2019/2020): „… wir haben miteinander gearbeitet, ohne die festgeschriebenen Reihenfolgen und Hierarchien der Institutionen. Die Musik war bei ‚Wechselwirkung‘ nicht zuerst fertig, damit dann die Choreografie, die Regie usw. kommen kann. Für eine freie Form muss die Komposition flexibel genug sein. Das geht sehr gut, wenn man mit Modulen arbeitet, und diese in Form einer Montage zusammenfügt. Ich finde, dass dann auch die verschiedenen Disziplinen mehr Spielraum haben, sich zu entfalten und besser ineinandergreifen können.“ Wie schon bei Palmes früherer Arbeit „Abstrial“ (2013) war auch bei „Wechselwirkung“ ein Kollektiv federführend: Juliet Fraser, Christina Lessiak, die Tänzerin Paola Bianchi, die Dramaturgin Irene Lehmann und Pia Palme als Komponistin."
Ruth Ranacher (2021): Crossways in Contemporary Music: Choreografie & Tanz III. In: mica-Musikmagazin.

Uraufführung
13. November 2020 - Wien, Wuk
Veranstaltung: Wien Modern
Mitwirkende: Pia Palme (Idee, Konzept, Komposition, Text, Bassblockflöte), Juliet Fraser (Sopran u. Tanz), Paola Bianchi (Konzept, Choreografie u. Tanz), Christina Lessiak (Künstlerische Mitarbeit bzw. artistic assistant, research, production), Irene Lehmann (Dramaturgie), Lars Mlekusch (Leitung), Molly McDolan (Oboe da caccia), Sonja Leipold (Cembalo), Ensemble PHACE - Doris Nicoletti (Flöte), Reinhold Brunner (Bassklarinette), Daniele Brekyte (Violine), Rafał Zalech (Viola), Barbara Riccabona (Violoncello), Alexandra Dienz (Kontrabass), Berndt Thurner (Perkussion), Veronika Mayerböck (Licht), Christian Sundl (event assistant).
Für Video & Trailer: Michaela Schwentner (film direction and concept, editing), Christina Bauer (live Elektronik, sound design, recording), Martin Siewert (sound editing), Martin Putz (camera)
Weitere Informationen: Aus Gründen der Covid-Pandemie wird die Musiktheaterperformance Wechselwirkung kurzfristig ohne Publikum und als Film realisiert.
An artistic research collaboration group as part of the Austrian Science Fund PEEK Project »On the fragility of sounds« [AR 537] mit Unterstützung der KUG Kunstuniversität Graz, ZfG
Koproduktion mit Wien Modern. Funded by the FWF Austrian Science Fund. The project is hosted by the KUG University of Music and Performing Arts Graz, Centre for Gender Studies. Produced in cooperation with Wien Modern 2020.

Aufnahme
Titel: WECHSELWIRKUNG_2020_TRAILER
Plattform: Vimeo
Herausgeber: Palmeworks
Datum: 25. November 2020
Mitwirkende: Pia Palme (Idee, Konzept, Komposition, Text, Bassblockflöte), Juliet Fraser (Sopran u. Tanz), Paola Bianchi (Konzept, Choreografie u. Tanz), Christina Lessiak (Künstlerische Mitarbeit bzw. artistic assistant, research, production), Irene Lehmann (Dramaturgie), Lars Mlekusch (Leitung), Molly McDolan (Oboe da caccia), Sonja Leipold (Cembalo), Ensemble PHACE - Doris Nicoletti (Flöte), Reinhold Brunner (Bassklarinette), Daniele Brekyte (Violine), Rafał Zalech (Viola), Barbara Riccabona (Violoncello), Alexandra Dienz (Kontrabass), Berndt Thurner (Perkussion), Veronika Mayerböck (Licht), Christian Sundl (event assistant).
Für Video & Trailer: Michaela Schwentner (film direction and concept, editing), Christina Bauer (live Elektronik, sound design, recording), Martin Siewert (sound editing), Martin Putz (camera)
Weitere Informationen: Aus Gründen der Covid-Pandemie wird die Musiktheaterperformance Wechselwirkung kurzfristig ohne Publikum und als Film realisiert.