Christoph W. Breidler © Dagmar Morath (2020)
"Geboren 1986 in Graz, erhielt Christoph Breidler im Alter von vier Jahren seine erste musikalische Ausbildung am Klavier. Er studierte Komposition und Dirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, u. a. bei Michael Jarrell und Mark Stringer. Weitere Studien führten ihn ans Shanghai Conservatory of Music. Seine Studien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien schloss er 2012 als Magister artium ab. Er absolvierte Meisterkurse bei Karl-Heinz Stockhausen sowie namhaften Spezialisten der Neuen Musik. Für seine Kompositionen wurde Breidler mit dem Theodor-Körner-Preis zur Förderung von Wissenschaft und Kunst und dem Preis für junge Komponisten des Internationalen Musikfestivals Heidelberger Frühling ausgezeichnet. Er ist Preisträger bei Ensemblia-Mönchengladbach und Salieri heute, Finalist bei TONALi, Alumnus der „Akademie Musiktheater heute“ und war während seines Studiums in Wien Stipendiat der Stiftung Dr. Robert und Lina Thyll-Dürr.
Nach einem Engagement als Kapellmeister am Theater Aachen ist er seit 2014 an der Komischen Oper Berlin als Studienleiter mit Dirigieraufgaben engagiert. 2016 gab er hier mit Marius Felix Langes Oper „Das Gespenst von Canterville“ sein Debüt und dirigierte seitdem Vorstellungen mehrerer Inszenierungen. Im Jahr 2018 entstand die erste gemeinsame CD-Aufnahme mit den Duisburger Philharmonikern. Er arbeitete mit Dirigenten wie Vladimir Jurowski und Henrik Nánási sowie renommierten Regisseuren wie Barrie Kosky, Andreas Homoki, Calixto Bieito, Harry Kupfer und Robert Carsen zusammen. Mit Platypus, einem von ihm in Wien 2006 mitgegründeten Verein für neue Musik, gestaltete er mit großem Erfolg den „KomponistInnen-Marathon“, ein Festival für junge zeitgenössische Musik. Breidlers großes Interesse an zeitgenössischer Musik lässt ihn gern die Gelegenheit wahrnehmen, bei Aufführungen seiner Werke als Dirigent und Solist mitzuwirken.
Er dirigierte Aufführungen mit dem Orchester der Komischen Oper Berlin, Sinfonieorchester Aachen, den Duisburger Philharmonikern, dem Kyoto IMSFO, Ensemblekollektiv Berlin, Ensemble Mosaik, Ensemble Lux:NM und Ensemble Platypus. Seine Werke wurden von renommierten Orchestern, Ensembles und Solisten aufgeführt, darunter dem Orchester der Komischen Oper Berlin, Philharmonischen Orchester des Staatstheater Cottbus, der Sinfonietta92, dem Studio Musikfabrik und dem Ensemble Phidias."
Christoph Breidler: Website Christoph Breidler (2020), abgerufen 9.4.2020
- Stilbeschreibung
"Grundlegende Intention von Christoph Breidler ist es, mit seiner Musik emotionales Potential zu wecken. Die dafür ausschlaggebende Auseinandersetzung mit Emotionspsychologie und sein Studienaufenthalt im Reich der Mitte regten ihn zur Entwicklung eines eigenen Codes an, der ihm der Systematisierung von Klängen dient. Darauf aufbauend bedient er sich eines Kompositionsverfahrens, mit dem er – ähnlich der barocken Affektenlehre – bestimmte Wirkungen erzielen will. Dafür nutzt er akustische Instrumente, gerne auch in Kombination mit Live-Elektronik, bei der die vom Orchester abgenommenen Klänge verändert und zeitgleich wieder mit den Instrumentalklängen gemischt werden. Das weite Feld der Harmonik dient ihm als Experimentierfeld in Anlehnung an die Spektralmusik von Gérard Grisey, aber auch darüber hinaus. Als Komponist, Dirigent, Pianist und Cembalist verbindet er diverse musikalische Tätigkeitsfelder und nimmt sich als Interpret dem zeitgenössischen Bereich ebenso an wie Werken aus dem Barock."
Doris Weberberger: ÖSTERREICHS JUNGE KOMPONISTEN & KOMPONISTINNEN: CHRISTOPH BREIDLER (2011)- Auszeichnungen
2012 Deutsche Bank: Stipendiat "Akademie Musiktheater heute"
2013 Deutsche Bank: Stipendiat "Akademie Musiktheater heute"
2013 Ensemblia Kompositionswettbewerb: 2. Preis
2014 Deutsche Bank: Stipendiat "Akademie Musiktheater heute"
Theodor Körner Fonds: Theodor-Körner-Preis
Heidelberger Frühling: Publikumspreis für junge Komponisten des Internationalen Musikfestivals
Stiftung Dr. Robert und Lina Thyll-Dürr: Stipendium
2018 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2019 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Kompositionsförderung
2020 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Kompositionsförderung
2021 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Kompositionsstipendium- Ausbildung
1991–2002 Johann-Joseph-Fux-Konservatorium des Landes Steiermark, Graz: Klavier, Schlagwerk, Posaune, Steirische Harmonika und Tonsatz
2003–2007 MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien: Klavier (Batik Roland)
2003–2007 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Klavier (Gerhard Geretschläger)
2004–2006 MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien: Komposition (Seidelmann Axel)
2004–2006 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Dirigieren (Mark Stringer)
2006–2012 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (Jarrell Michael)Shanghai Shanghai Conservatory of Music: Komposition mit Schwerpunkt auf chinesische Musik (Zhu Shi-Ru)
zahlreiche Meisterkurse (Komposition) u.a. bei Karl-Heinz Stockhausen, Beat Furrer, Enno Poppe und Bernhard Lang
zahlreiche Meisterkurse (Klavier) u.a. bei Pierre-Laurant Aimard und Peter Feuchtwanger- Tätigkeiten
2006 Solistenensembles Phidias, Wien: Gründer und künstlerischer Leiter (Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik und Barock)
2006 Platypus – Verein für Neue Musik: Mitbegründer und organisatorische Tätigkeiten
2011 Stadttheater Aachen: Solorepetitor und Dirigent
2014 Komische Oper Berlin: StudienleiterDirigent, Pianist und Cembalist bei zahlreichen Uraufführungen, unter anderem im Wiener Musikverein und in der Kyoto-furitsu Fumin Hall Alti in Japan
- Aufführungen (Auswahl)
2010 Duo Ovocutters, Eröffnung des IZZM - Internationales Zentrum Zeitgenössischer Musik, Stift Ossiach: Neun Sachen (UA)
- Literatur
2001 Weberberger, Doris: ÖSTERREICHS JUNGE KOMPONISTEN & KOMPONISTINNEN: CHRISTOPH BREIDLER. In: mica-Musikmagazin
- Links
Verlag Neue Musik: Christoph Breidler
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 5. 7. 2023): Biografie Christoph W. Breidler. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/81874 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).