Fotografin: Regine Hendrich ©
1974 Matura. Anschließend bis 1976 Studium an der Montanuniversität Leoben. Abbruch. Musikstudium am Salzburger Mozarteum. 1984-1986 Ballettkorrepetitor an der Wiener Staatsoper. Danach als Musikerzieher tätig.
1990 musikalischer Neubeginn unter veränderten stilistischen Vorzeichen: Duo "Steinaich-Irrding" mit Hans Steiner, etwas später ein weiteres Duo mit Walter Malli. Seit 1996 auch Solokonzerte. Im selben Jahr Gründung des "Oskar Aichinger Oktetts". In den folgenden Jahren Kooperationen und Auftritte mit Eugene Chadbourne, John Edwards, Franz Koglmann, Sunny Murray, Michael Moore, Paul Skrepek, Achim Tang, Stefan Nemeth, Wolfgang Reisinger u.v.a. Konzerte im In- und Ausland (Deutschland, Polen, Tschechien, Italien, England, Belgien, Schweiz, USA u.a.). Zahlreiche Kompositionen für verschiedene Ensembles, mehrere CD's und Rundfunkaufnahmen.
Zeitraum | Ausbildung | Instrument | AusbildnerIn | Organisation | Ort |
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erster Klavierunterricht mit 8 Jahren, später auch Violine | |||||
1974 - 1976
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Studium | ||||
1976 - 1983
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Studium Musikpädagogik | ||||
1976 - 1983
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Studium | ||||
1976 - 1983
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Studium Dirigieren | ||||
1976 - 1983
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Studium Geschichte | ||||
1983
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Abschluss des Studiums (Magister) |
Zeitraum | Tätigkeit | Organisation | Ort |
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1979 - 1983
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Leiter diverser Ensembles und Chöre, erste Kontakte mit Jazz und Tanzmusik | ||
1983 - 1984
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Probejahr als AHS-Lehrer | ||
1984 - 1986
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Ballettkorrepetitor | ||
1986 - 1990
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Lehrtätigkeit | ||
1990 - 1995
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gemeinsam mit Hans Steiner | ||
1990
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Reduktion der Lehrverpflichtung, musikalischer Neubeginn | ||
1990
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Teilnahme an Workshops mit Jimmy Giuffre und Anthony Braxton | ||
1991
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seitdem im Duo mit Walter Malli | ||
1991 - 1996
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Klavier und musikalische Leitung des Ensembles "Maxixe" (gegründet von Burkhard Stangl) | ||
1993
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Mitwirkung im Film "Malli - Artist in Residence" | ||
1993 - 2002
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Mitwirkung am pädagogischen Projekt | ||
1994
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1000 Rosen, Schlager für Hinterbliebene: Pianist | ||
1994
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seitdem Mitglied im "Nagl-Malli-Quartett" (mit Max Nagl, Walter Malli und Sunny Murray) | ||
1995
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"Ton.Art plays Austrian Hollywood Composers": Komponist und Dirigent | ||
1995
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Mitwirkung im "Max Nagl Quintett" | ||
1996
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Gründung des "Oskar Aichinger Oktetts" und seitdem Leitung | ||
1996
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seitdem wiederholte Musikbegleitung zu Stummfilmen (Der Schatz, Das Kabinett des Dr. Caligari u.a.) | ||
1996
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erstes Solokonzert | ||
1997
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Mitwirkung bei "Der Zerrissene" (Klavier) | ||
1997
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seitdem Mitwirkung am Klavier bei den "Catatonic Contrasts" von Walter Malli | ||
1998 - 1999
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"The Metamagic of Fritz Spielmann": Komponist und Dirigent | ||
1999
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Gründung und seitdem Kooperation im "Oskar Aichinger Trio" mit Achim Tang und Paul Skrepek | ||
1999 - 2000
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Gastauftritte (Geige) | ||
2000
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Gründung und seitdem Kooperation im "Oskar Aichinger Sextett" mit Lorenz Raab, Max Nagl, Martin Siewert, Achim Tang und Paul Skrepek | ||
2001
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seitdem Mitglied bei Thomas Kaufmanns "Coincidence" (Klavier) | ||
2001
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Duo mit Katarina Klement | ||
2001
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seitdem Mitglied bei Hannes Enzlbergers "Songs to anything that moves" (Klavier) | ||
2002
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seitdem Mitglied bei Martin Siewerts "Dying will be easy" (Klavier) | ||
2002
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seitdem Kooperation mit Stefan Nemeth, Achim Tang und Paul Skrepek im Ensemble "Synapsis" | ||
2002
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seitdem "Abends spucke ich meine Lunge aus", gemeinsam mit Vinzenz Wizlsperger | ||
2002
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seitdem im Trio mit Franz Koglmann und Wolfgang Reisinger | ||
2003
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seitdem Mitglied bei "Schwarze Lieder", gemeinsam mit Walter Raffeiner und Max Nagl | ||
2004
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seitdem "ms franz", gemeinsam mit Martin Zrost, Richard Klammer, Christof Dienz, Petra Ackermann, Vincenz Witzelsberger und Paul Skrepek | ||
2004
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seitdem im Duo mit Franz Koglmann (Songs von Burt Bacharach) | ||
2004
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seitdem "Kosmos Lutos_awski" (Klavier solo) | ||
2006
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Trio "Blood" mit Michael Moore und John Edwards (Musik von Carla und Paul Bley, Annette Peacock, Jimmy Giuffre) | ||
2007
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Ödön von Horvath - Projekt "Heimsehnen-Fortsehnen" (mit Thomas Berghammer, Karl Sayer, Paul Skrepek) | ||
2007
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Hannes Enzlbergers "My dear Ferenc" (Klavier) | ||
2009
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Ensemble EKG (Susanna Heilmayr, Burkhard Stangl, Achim Tang, O.A.), Premiere beim Jazzfest Wien | ||
2009
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Weanjazz (Tibor Kövesdi, Hannes Löschel, Christian Mühlbacher, Max Nagl, Lorenz Raab, Angela Maria Reisinger, Peter Rom, O.A.), Premiere bei "Weanhean" | ||
Aufführungen bei diversen Festivals, u.a. Ulrichsberger Kaleidophon, Konfrontationen Nickelsdorf, Konstanzer Jazzherbst, Hörgänge, Festival of Central European Culture, Jazz Festival Saalfelden, Moving Patterns New York, Jazzfest Wien etc. | |||
Karenzierung vom Schuldienst, freiberufliche Tätigkeit | |||
Konzerttätigkeit im In- und Ausland | |||
zahlreiche CD-Produktionen |
Zeitraum | Aufführung | Werk | Organisation | Ort |
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1995
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1995
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1998
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2000
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2001
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2004
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2005
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2006
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für das Mozartjahr 2006 | |||
2007
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Stockwerk: Improvisation gemeinsam mit Claudia Cervenca | |||
2008
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Porträtkonzert, Aufführung mehrerer Werke | |||
2008
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2009
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Brotfabrik Wien, Uraufführung | |||
2009
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Zeitraum | Auftrag | Werk | Auftraggebende Organisation | Auftraggebende Person |
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1991
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1995
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1999
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1999
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2004
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2006
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für das Mozartjahr 2006 | |||
weitere Aufträge u.a. für das Tanztheater (Maja Slattery und Compagnie Smafu) und das attensam quartett |
Time Period | Auszeichnung | Werk | Auszeichnende Organisation |
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2008
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Pasticciopreis für die CD "Cosmos Lutosławski" |
Man stelle sich einen Haufen aus Ziegeln, Zement, Glas, Fensterrahmen, Türen, Heizungsrohren usw. vor. Ich sage nicht, daß aus alldem unbedingt ein Haus gebaut werden muß, um eine schlüssige Gestalt zu formen. Es genügt, den ganzen Haufen ins Museum zu schaffen, schon hat sich seine Bedeutung radikal geändert, er ist "Form" geworden. Nichts Anderes hat Cage mit der Stille gemacht, er hat sie einfach in den Konzertsaal gestellt. Der traditionelle Hörer erwartet natürlich immer nur Häuser. Die dürfen zwar durchaus unkonventionell sein, aber Häuser müssen sie bleiben. Wir aber müssen dem Hörer zeigen, dass man aus dem Haufen auch andere Dinge bauen kann, die er in der Lage ist, aufgrund der Erinnerung an Ziegel, Glas, Heizungsrohre usw. auf seine Art zu verstehen. Und wir müssen es verstehen, zu berühren, ohne simpel zu verführen und zu manipulieren. Das ist in Zeiten einer monströsen Popular(un)kultur ein heikles Unterfangen, aber unbedingt notwendig, damit sich die Kunst nicht endgültig selbst aus dem Verkehr, sprich dem gesellschaftlichen Diskurs, zieht. Ich gehe einmal davon aus, dass das Berührende im "Jazz" die Improvisation, also die (Ent-) Äußerung des Subjekts ist (zumindest ist es mir als Rezipient immer so ergangen). Diese sollte durch die Komposition möglichst wenig gestört werden, sodaß komponierte Elemente und formale Struktur sozusagen nur als Zündkerzen in jenem explosiven Gemisch aus Subjekten fungieren, das letzlich den Motor für die Musik in Bewegung setzt. Das Improvisieren über Standards bedeutet letzlich nichts anderes, ist aber für mich aus historischen, persönlichen (Ich bin kein New Yorker) und formalen Gründen obsolet. Ich träume von einer Musik, die ganz der Kunst und ihrem komplexen Mysterium verpflichtet, aber dennoch begreifbar ist, einfach und zugleich raffiniert, vergleichbar einem guten Witz.
Oskar Aichinger, 1994
15. Dezember 2000
Oskar Aichingers Musik ist der überaus gelungene Versuch, Widersprüche zu denken. Die Abläufe lassen sich nicht einfach mehr in bequeme Kategorien von Komposition und Improvisation ablegen.
http://www.openmusic.at
2000
Oskar Aichingers Geheimnis der Kunst
"Als Musiker wird man oft gefragt, welche Musik man denn nun mache. Gemeint ist damit wohl meist eine stilistische Definition, eine Eingrenzung, vielleicht eine Art Namedropping, also irgendwie die Reduktion eines komplexen Sachverhalts auf ein imaginäres Skelett. Ich empfinde das als eine Unmöglichkeit, denn Musik ist immer Fleisch und Knochen, Geist und Seele, individuelle und kollektive Geschichte." Also meint Oskar Aichinger, Komponist und Pianist, der sich gerade in den vergangenen zehn Jahren - so etwa der Falter - "ohne je viel Aufhebens zu machen" auch als "eine der zentralen Figuren der musikalischen 'Off-Szene' des Landes" etabliert hat. [...] Das Resultat, also irgendwie die Zusammenfassung der Errungenschaften der Musikgeschichte des vergangenen Jahrhunderts in Amerika und Europa, besticht dann auch, wie etwa im Falle der Trio-Einspielung "Elements of Poetry" [...] durch eine kaleidoskophafte stilistische Vielfalt, in der die oszilierende Seele des Bebop ebenso seinen Platz findet wie der sublime Geist romantischen Liedguts, der subtile Drive des Swing und die schillernd changierenden Klangfarben der zeitgenössischen Avantgarde.
jazz zeit (Wolfgang Lamprecht)
2000
Musik, die sich idiomatisch aus Quellen der europäischen (Vor-)Moderne speist, die freilich in ihrer Nonchalance und Improvisationslust ohne den Einfluß des Jazz nicht denkbar wäre.
Concerto
2000
Eine gute CD mit einer Menge origineller, inspirierter Musik. Zu empfehlen.
Cadence
2000
Aichingers pieces compose resonance and silence the way that stained glass windows compose light.
Cadence, New York
2. April 1997
"Gerüstet mit ein paar Blättern mit Materialvorgaben - Motive, Themen, Akkordverbindungen, formale Strukturen, spezifisch definierte Klänge, verbale Nützlichkeiten usw. - bin ich ans Klavier gegangen, in der Hoffnung, daß sich ein ganzes Album zusammenimprovisiert, wenn ich nur aufmerksam genug gegenüber dem bin, was ich im Verlauf seiner Einspielung erlebe", so Aichinger. Was nun herausgekommen ist, ist ein Schmelztiegel verschiedenster Stimmungen; traurig, wehmütig, ein wenig dramatisch, kühl und dennoch voller Leben und Poesie.
Wiener Zeitung (Christian Rösner)