"Harald Goertz wurde am 31.10.1924 in Wien geboren. Nach der Ablegung der Matura begann er 1942 an der mdw Klavier bei Friedrich Wührer und Musiktheorie bei Friedrich Reidinger zu studieren. Nach einer kriegsbedingten Unterbrechung wechselte er in die Kapellmeisterschule zu Josef Krips und Hans Swarowsky, die er 1948 mit der Reifeprüfung mit vorzüglichem Erfolg abschloss. Parallel zu seiner künstlerischen Ausbildung studierte er an der Universität Wien Anglistik und Germanistik.
Seine Karriere als Dirigent und Chorleiter begann Goertz bei den Wiener Sängerknaben, es folgten Engagements an der Staatsoper Ankara, bei den Städtischen Bühnen Ulm und an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart; außerdem konzertierte er als Pianist.
1949 nahm Goertz seine Unterrichtstätigkeit an der mdw auf, zu Beginn als Volontär, später als Lehrbeauftragter bzw. Vertragslehrer; 1972 erfolgte die Ernennung zum außerordentlichen Hochschulprofessor. 1980 wurde Goertz als ordentlicher Professor für Musikalische Leitung der musikdramatischen Darstellung an die mdw berufen, ein Jahr darauf erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor für Korrepetitionspraxis an der damaligen Abteilung für Komposition, Musiktheorie und Dirigentenausbildung, deren Leitung er einige Jahre innehatte. Auch nach seiner 1995 erfolgten Emeritierung unterrichtete Goertz für weitere zwei Jahre an der mdw.
Neben seiner Tätigkeit an der Wiener Staatsoper als Chordirektor und Solokorrepetitor war Harald Goertz Gründer und langjähriger Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Musik (ÖGM), deren Entwicklung und Zielsetzung er in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens entschieden prägte. In Würdigung seiner zahlreichen Verdienste wurde er unter anderem zum Officer of the British Empire ernannt und erhielt das Verdienstkreuz I. Klasse der Bundesrepublik Deutschland."
mdw (2019): Nachruf auf Harald Goertz, abgerufen am 6.6.2024 [https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_G/Goertz_Harald.xml]
- Tätigkeiten
1949–1997 Musikhochschule Wien: Volontär (1949-1951), Vertragslehrer bzw. Lehrbeauftragter (1951–1957, 1963–1964, 1964–1972), ao. Professor (1972–1980), o. Professor für Korrepetition und Operngeschichte (1980–1995), Emeritierung (1995), Lehrender (1995–1997)
1964–1997 ÖGM – Österreichische Gesellschaft für Musik: Gründer, VorsitzenderSchüler:innen (Auswahl)
Richard Heller, Werner Lemberg, Simeon Pironkoff, Dietmar Schermann, Manfred Schiebel, Martha Jean Schwediauer-Southwick, Tomaž Svete, Olga Widawska-KotuleckiMitglied in den Ensembles
Wiener Sängerknaben: Kapellmeister
19??–1991 Chor der Wiener Staatsoper | Wiener Staatsoper: Korrepetitor, Chordirektor und im Orchester- Literatur
1979 Goertz, Harald (Hg.): Bach, Maria. In: Österreichische Komponisten der Gegenwart. Wien: Doblinger
1994 Goertz, Harald (Hg.): Österreichische Komponisten unserer Zeit (= Beiträge der Österreichischen Gesellschaft für Musik. Bd. 9). Hg. vom Österreichischen Musikrat. Kassel u. a.: Bärenreiter- Quellen/Links
Oesterreichisches Musiklexikon online: Goertz, Harald
Webseite - mdw: Nachruf auf Harald Goertz
Wikipedia: Harald Goertz
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 19. 9. 2024): Biografie Harald Goertz. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/54620 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).