Michael Radulescu © Renate Publig/Doblinger Musikverlag
Deutscher und österreichischer Staatsbürger, Ord. Univ. Prof. für Orgel an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst, freischaffender Komponist, Interpret (Organist & Dirigent) und Pädagoge, Juror bei Kompositions- und Orgelwettbewerben, Bach-Interpret und Herausgeber alter Orgelmusik.
Stilbeschreibung
"Entscheidend geprägt durch die frühe Auseinandersetzung mit Hindemith und Webern. Entscheidende Impulse durch Schönberg, Boulez, Varèse, Ligeti und durch das Erleben der Musik Anton Bruckners, Olivier Messiaens und Carl Orffs. Die Hinwendung zu frühester Musikanschauung und das Einbeziehen ältester Techniken in die Tonsprache geben dieser ihre Ausprägung im Spannungsfeld zwischen dem Zeitempfinden früher Epochen und jenem unserer Gegenwart, zwischen frühester Einrichtung und zeitgenössischer Organisation des Tonmaterials und dessen Parameter."
Michael Radulescu (1994), zitiert nach: Günther, Bernhard (1997) (Hg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: music information center austria, S. 875.
Auszeichnungen
1968 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Preis beim Kompositionswettbewerb der Musikakademie Bläserquintett
1970 Stadt Stuttgart: Kompositionspreis anläßlich des Dürer-Jahres Ein geistliches Konzert - für zehn Solostimmen und Schlagzeug
1971 Kompositionspreis beim Wettbewerb anlässlich des Dürer-Jahres in Nürnberg Ein geistliches Konzert - für zehn Solostimmen und Schlagzeug
1975 ÖKB - Österreichischer Komponistenbund Kompositionspreis Trio II
1981 ÖKB - Österreichischer Komponistenbund Kompositionspreis Variationen für Orchester
1991 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Förderungspreis De Poëta - Das Wessobrunner Gebet für vier Chöre und Röhrenglocken
2003 Republik Österreich Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
2005 Amt der Wiener Landesregierung Goldenes Verdienstzeichen
2007 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Förderungspreis für Musik
Ausbildung
erster Musikunterricht und Kompositionsversuche im Elternhaus
1956 - 1959 Sibiu (Kronstadt): Unterricht (Victor Bickerich) Orgel
1957 - 1964 Kompositionsstudien bei Mihail Jora, Privatunterricht und zeitweilig am Konservatorium
1964 - 1965 Universität Mozarteum Salzburg Salzburg Besuch der Sommerakademie: Orgel (Anton Nowakowski), Cembalo (Anna Barbara Speckner), Dirigieren (Carl Melles)
1965 - 1968 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Dirigieren Swarowsky Hans
1965 - 1968 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Dirigieren Österreicher Karl
1965 - 1968 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Kirchenmusik Orgel Heiller Anton
Tätigkeiten
1959 Debüt als Organist am Bukarester Athenäum - seitdem rege Konzerttätigkeit in Europa, Nordamerika und Asien und zahlreiche Tonträgereinspielungen
1968 - 2008 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Lehrtätigkeit und Professur (Orgel)
1971 - 1990 Internationale Meisterkurse, Fürstentum Liechtenstein: Leitung des Meisterkurses "Orgel"
1977 - 1987 Innsbruck Internationale Süddeutsch-Österreichische Orgelakademie: Lehrtätigkeit, Meisterkurse
1983 seitdem als Dirigent tätig
1990 Internationale Bach-Akademie, Porrentruy (Schweiz): seitdem Leitung und Lehrtätigkeit
2002 - 2004 Internationale Bach-Akademie, Porrentruy (Schweiz): Projektleitung bei der Interpretation, Erarbeitung und Aufführung von Beethovens Symphonien auf historischen Instrumenten
2004 Stiftung Axiane, Porrentruy (Schweiz): Abschluss der Einspielung des gesamten Orgelwerks von J.S. Bach auf der Orgel der Jesuitenkirche Porrentruy ohne technische Manipulation
Juror bei internationalen Orgel- und Kompositionswettbewerben
Schüler:innen (Auswahl)
Martin Haselböck, Rudolf Jungwirth, Ernst Wally
Aufträge (Auswahl)
2003 Gesellschaft der Domchorfreunde Graz Leiden und Tod unsres Herrn und Heilands Jesus Christus - Eine Passion für Alt- und Bass-Solo, Doppelchor und Instrumentalensemble
Aufführungen (Auswahl)
1994 Linz Musica incognita 94
1997 Musikverein - Brahms-Saal Wiener Streichsextett Sextett - für zwei Violinen, zwei Bratschen und zwei Violoncelli
2005 Aufführungen in Graz und Vicenza Leiden und Tod unsres Herrn und Heilands Jesus Christus - Eine Passion für Alt- und Bass-Solo, Doppelchor und Instrumentalensemble
2007 Kathedrale zu Charleville-Mézières Da Jesus an dem Kreuze stund - Choralphantasie für Orgel
2007 St. Marien, Helsingör Mitten wir im Leben ... - [Metia Vita] für Alt solo
2007 Graz Domkantorei Graz Deutsche Messe in F - für Chor a cappella
Pressestimmen (Auswahl)
23. Oktober 2007
[...] Als klanglich feiner gesponnen empfand man Radulescus "Epiohaniai" (Erscheinung des Herrn), die orchestral ausgehört die unterschiedlichsten Farbwerte in reizvollen Kombinationen mischten. [...]
Saarbrücker Zeitung
Literatur
1979 Goertz, Harald (Hg.): RADULESCU, MICHAEL. In: Österreichische Komponisten der Gegenwart. Wien: Doblinger, S. 71.
1994 Goertz, Harald, Österreichischer Musikrat (Hg.): RADULESCU Michael. In: Österreichische Komponisten unserer Zeit (= Beiträge der Österreichischen Gesellschaft für Musik. Band 9). Bärenreiter: Kassel u. a., S. 121.
1997 Günther, Bernhard (Hg.): RADULESCU Michael. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: Music Information Center Austria, S. 874–876.
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 30. 10. 2024): Biografie Michael Radulescu. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/62474 (Abrufdatum: 24. 11. 2024).