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Lacherstorfer Marlene

Vorname
Marlene
Nachname
Lacherstorfer
erfasst als
Interpret:in
Komponist:in
Ausbildner:in
Genre
Global
Volksmusik/Volkstümliche Musik
Pop/Rock/Elektronik
Neue Musik
Subgenre
Folk
Blues
Volksmusik
Instrument(e)
Kontrabass
Stimme
Harmonium
Geburtsjahr
1982
Geburtsort
Bad Hall
Geburtsland
Österreich
Marlene Lacherstorfer

Marlene Lacherstorfer © Christoph Köstlin

"Marlene Lacherstorfer wurde 1982 in eine musikalische Familie geboren und wuchs in Bad Hall, Oberösterreich, auf.
Vater Franz, Drehleier- und Dudelsackspieler und passionierter Sammler von Musikinstrumenten, und Mutter Elfriede, Lehrerin und Hobbykontrabassistin, beschafften ihrer Tochter sehr bald ein Klavier, auf welchem sie mit sechs Jahren ihre ersten musikalischen Gehversuche unternahmen durfte. Später folgten Klavier-, Geigen-, Cello-, Harfen-,Gesangs- sowie Tanz- & Rhythmikunterricht in der örtlichen Musikschule. Durch einen glücklichen Zufall landete sie schließlich beim E-Bass sowie später beim Kontrabass. Das regelmäßige Auftreten bei verschiedenen Gelegenheiten war durch das regelmäßige Musizieren mit Eltern, Großeltern und ihrer Schwester Julia von Anfang an selbstverständlich. Das Sammeln vieler positiver musikalischer Erfahrungen auf Musikwochen, die in den Sommermonaten besucht wurden, trug ebenfalls einen wesentlichen Teil dazu bei, dass Musik nach und nach zu einem fixen Bestandteil der geschwisterlichen Freizeitgestaltung wurde. Die große heimische Plattensammlung, in der klassische Musik genauso wie Folk, Jazz, Pop, Rock oder Blues zu finden sind, hat mit Sicherheit die Bandbreite Marlenes musikalischen Interesses beeinflusst.

Nach der Matura an der HBLA für künstlerische Gestaltung Linz 2002 zog es Marlene in die weite Ferne. Sie wirkte an Sozialprojekten in Costa Rica und Panama mit, bevor sie in Wien ihre neue Heimat fand. Inspiriert durch viele neue Eindrücke beim Musizieren mit Musikern aus Lateinamerika manifestierte sich immer mehr der Wunsch Musikerin zu werden.

An der Wiener Musikuniversität absolvierte sie die Bachelorstudiengänge sie Musik- und Bewegungspädagogik (MBP)/ Rhythmik (2007) sowie Instrumentalpädagogik Popularmusik E- und Kontrabass (2010) bei Albert Kreuzer und Willi Langer mit den Schwerpunkten Volksmusik und klassisches Klavier. 2016 folgte schließlich der Masterabschluss in MBP/Rhythmik. 2003 begann Marlene als Bassistin bei der Band Velojet professionell aufzutreten und entwickelte dort eine besondere Liebe zu den tiefen Frequenzen. Seither arbeitet sie als E- und Kontrabassistin mit Ensembles unterschiedlicher Genres zusammen, bereist viele Länder und lernt fremde Musik und Kulturen kennen.

Marlene liebt es auf der Bühne performen und Menschen mit Musik zu berühren und zu inspirieren. Ensembles in denen Marlene aktiv war oder ist sind ALMA, Velojet, Ernst Molden & Willi Resetarits, ZOE, Meena Cryle, Bernhard Eder, Esmeraldas Taxi, Trouble Over Tokyo, das Kindertheater Prinzessin Himbeere, Red River Two, Robert Rotifer, Family Kuti, Ian Fisher, Aasgeiger, SoulHSistas oder Gerry Höller. Mit einigen davon unternahm sie Tourneen durch Europa, Russland, Peru oder in die USA.

Seit Herbst 2016 ist sie bei dem deutschen Pop-Sänger CLUESO als Bassistin für dessen Tour zum Album "Neuanfang", das in den deutschen Charts direkt auf Platz 1 einstieg, engagiert. Als Theatermusikerin war sie bei bisher zwei Theater-Inszenierungen von Ernst Molden im Rabenhof engagiert, als Studiomusikerin war sie beispielsweise für Wolfgang Ambros, Papermoon, ZOE oder Gerard tätig. Im Bereich der Kindermusik wurde das Puppentheaterstück "Der Tatzelwurm" von Ernst Molden vertont, mit Astrid Walentas "Die Fische fliegen wieder" durch Schweizer Volksschulen getourt oder mit dem Kindermusiktheater "Prinzessin Himbeere" eine Jeunesse-Tour absolviert. Weiters wurden immer wieder Konzerte in Schulen oder sozialen Einrichtungen (z.B. Gefängnisse, Alters- oder Obdachlosenheime) absolviert, welche immer wieder unvergessliche Momente mit sich bringen.

Marlene ist seit 2009 hauptsächlich als auftretende Musikerin tätig und hat als Bassistin mittlerweile über 1500 Konzerte in über 20 Ländern auf 3 Kontinenten absolviert. Trotzdem hat aber die Pädagogik nicht aus den Augen verloren:
Sie unterrichtete 3 Jahre lang an einer öffentlichen Musikschule, bevor sie 2010 an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien einen Lehrauftrag für inklusive Pädagogik sowie Instrumentalimprovisation bekam und für 7 Jahre die Band "ALL STARS INCLUSIVE" leitete, diese Formation besteht aus Musikstudierenden und Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. Das Projekt wurde 2016 mit dem Diversitas Preis des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) ausgezeichnet (Sonderpreis). Zudem gibt sie gelegentlich Workshops zu den Themen Rhythmusarbeit in Gruppen, Bandaufbau oder Volksmusikvermittlung."
Marlene Lacherstorfer: Biografie (2020), abgerufen am 30.06.2020 [http://marlenelacherstorfer.com/]

Auszeichnungen

2005 IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft, Amadeus Austrian Music Awards: nominiert für das Album "Velojet" (mit Velojet)
2008 Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2009–2010" (mit Velojet)
2010 IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft, Amadeus Austrian Music Awards: nominiert für das Album "Heavy Gold" (mit Velojet)
2011 European Blues Challenge (EBU): 2. Platz
2012 Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.: Bestenliste für die CD "Es Lem" (mit Ernst Molden)
2013 Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.: Bestenliste für die CD "Nativa" (mit ALMA)
2013 IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft, Amadeus Austrian Music Awards: nominiert mit Meena Cryle in der Kategorie Jazz/World/Blues
2014 Österreichischer Musikvideopreis - VIS – Vienna Independent Shorts: nominiert für das Video "Cold Hands" (mit Velojet)
2014 Nestroypreis: Nominierung für die Produktion "Hafen Wien" (Ernst Molden)
2015 Austrian World Music Awards, Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Österreich: 2. Platz (mit ALMA)
2016 Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW): Diversitas-Preis für die Band "ALL STARS INCLUSIVE"
2017 Niederösterreichischer Kulturpreis, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Anerkennungspreis in der Kategorie "Volkskultur und Kulturinitiativen" (mit ALMA)
2017 Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.: Bestenliste für die CD "Oeo" (mit ALMA)
2017 Deutscher Weltmusikpreis RUTH: Sonderpreis (mit ALMA)

Ausbildung

2002–2007 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Musik- und Bewegungspädagogik (MBP)/Rhythmik - BA
2005–2010 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: IGP Popularmusik für E- und Kontrabass - BA (Albert Kreuzer, Willi Langer)
2007–2016 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Musik- und Bewegungspädagogik (MBP)/Rhythmik - MA

Tätigkeiten

2005–heute hauptberuflich Musikerin, Bassistin (Folk, Blues, Pop/Rock, Kindermusiktheater)
2008–2013 Vienna Music School, Musisches Zentrum Wien sowie privat, Wien: Unterrichtstätigkeit
2010–heute Institut für Musikpädagogik für inklusives Musizieren, mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrbeauftragte (Ensembleleitung, Inklusion, Didaktik, Improvisation und Bewegungsbegleitung)
2010–2013 Musikschule St. Andrä-Wördern: Lehrerin (Rhythmik, EMP, Bass, Klavier)
2010–2016 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: künstlerische Leiterin und Lehrveranstaltungskonzeption (integrative Musikband ALL STARS INCLUSIVE)
2015–heute Institut für Musik- und Bewegungspädagogik für Improvisation und Bewegungsbegleitung, mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrbeauftragte

gelegentlich Workshops zu den Themen Rhythmusarbeit in Gruppen, Bandaufbau und Volksmusikvermittlung

Mitglied bei Ensemble/Band/Orchester
2003–2015 Velojet: Bassistin
2003–heute The Red River Two: Bassistin
2011–heute ALMA: Mitbegründerin (Kontrabass, Gesang)
2016–heute CLUESO: E-Bassistin (Begleitung auf der Tour zum Album "Neuanfang")
2016–heute Ernst Molden & Das Frauenorchester: Bassistin
2017–heute Pressyes: Bassistin

Kooperationen u.a. mit Astrid Walenta, Wolfgang Ambros, Willi Resetarits, Robert Rotifer, Ian Fisher, Gerry Höller etc.
aktiv in zahlreichen Bands/Ensembles/Orchestern, u.a. Ernst Molden & Willi Resetarits, ZOE, Bernhard Eder, esmeraldas taxi, Trouble Over Tokyo, UTOPIA (Chorus Sine Nomine + ALMA), Papermoon, Choro siamo, Federspiel, Meena + Hot pants road club, Family Kuti Band, Aasgeiger, SoulHSistas, Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester etc.

Pressestimmen

09. Dezember 2018
"Musik war für die beiden Schwestern aus Bad Hall schon immer eine wesentliche Selbstverständlichkeit, entstammen sie doch einer Familie, in der Volksmusik nicht gepflegt werden musste, weil sie ganz natürlich gelebt wurde. Seit vielen Jahren bereits prägen Marlene und Julia Lacherstorfer als kreative, virtuose Klangkünstlerinnen die heimische Musikszene mit ihren gemeinsamen Formationen, wie Alma und Aasgeiger, sowie ihren jeweiligen Projekten: aktuell u.a. Ramsch & Rosen (Julia), Ernst Moldens Frauenorchester, Clueso und Pressyes (Marlene). Die vielseitig virtuosen Stadt- und Landstreicherinnen sind stets für bereichernde Einflüsse aus aller Welt empfänglich. Mit musikantischer Energie pendeln sie zwischen E- und U-Musik und spannen ihre Bögen von vertrauter Volksmusik über neues Wienerliedgut und avantgardistischen Pop bis hin zu experimenteller Klassik."
Ö1 Gedanken: Marlene und Julia Lacherstorfer - Streichresultate (Peter Blau, 2018), abgerufen am 30.06.2020 [https://oe1.orf.at/programm/20181209/537939/Marlene-und-Julia-Lacherstorfer-Streichresultate]

01. März 2017
"All Stars Inclusive, die integrative Band der mdw, erhielt im Dezember 2016 den mit 25.000 Euro dotierten Diversitas-Preis des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). Am Institut für musikpädagogische Forschung, Musikdidaktik und Elementares Musizieren (IMP) treffen sich seit der Gründung der Band 2010 wöchentlich interessierte Menschen mit und ohne Behinderung sowie deren FreundInnen oder BetreuerInnen, um zusammen mit Musikstudierenden der mdw zu musizieren. Gemeinsam werden eigene Songs komponiert oder Lieblingslieder arrangiert. Musikstudierende haben durch die Band die Möglichkeit, Erfahrungen mit Inklusion im musikpädagogischen Kontext zu sammeln. Menschen mit und ohne Behinderung können in einem Ensemble musizieren: Begegnung auf Augenhöhe und gegenseitiges Voneinanderlernen sind das Ziel unter der künstlerischen Leitung von Bernhard Lengauer (bzw. Marlene Lacherstorfer [...]). Wissenschaftlich begleitet wird das Vorzeigeprojekt von Beate Hennenberg vom IMP und Elementares Musizieren der mdw. Die Band spielte u. a. bereits beim Inklusiven Soundfestival, in der Roten Bar im Volkstheater oder bei der Verleihung des Literaturpreises Ohrenschmaus."
mdw-Webmagazin: Diversitas-Preis für inklusives Bandprojekt der mdw (Astrid Meixner, 2017), abgerufen am 30.06.2020 [https://www.mdw.ac.at/magazin/index.php/2017/03/01/diversitas-preis-fuer-inklusives-bandprojekt-der-mdw/]

07. Dezember 2016
"Nicht zuletzt ob [ihrer] Vielfältigkeit überzeugte die All Star Inclusive Band die sechsköpfige Experten-Jury des Diversitas Staatspreises, die das Projekt mit einer Spezialauszeichnung ehrte. "Es ist ein Vorzeigeprojekt, an dem am besten offensichtlich wird, worum es bei Diversität geht", erläutert die Sektionschefin im Wissenschaftsministerium Iris Rauskala die Jury-Entscheidung. Es seien hier viele Komponenten vereint: "Es ist eine tatsächliche Band, eine Lehrveranstaltung und die Erfahrungswerte werden wissenschaftlich verarbeitet", ergänzt Rauskala."
science.ORF.at: Ausgezeichnet - Musikuni für alle (Ruth Hutsteiner, 2016), abgerufen am 30.06.2020 [https://science.orf.at/v2/stories/2813314/]

Diskografie (Auswahl)

Als Interpretin
2019 Cherubim - ALMA (Trikont)
2018 Handgepäck I - CLUESO (Vertigo Berlin)
2018 Dei Schwesda Waand - Ernst Molden & Das Frauenorchester (Bader Molden Recordings)
2018 Trains & Churches - Somerset Barnard (Container Recordings)
2018 On the Run - Pressyes (Ink Music)
2017 The Acoustic Sessions - ZOE (ZOËMUSIC)
2017 Oeo - ALMA (col legno)
2017 Remodel - Bernhard Eder (RKH Livesession)
2015 Nonsleeper - Bernhard Eder (Tron Records)
2015 Debut - ZOE (Global Rockstar Music)
2015 Neue Welt - Gerard (Heart Working Class)
2015 Transalpin - ALMA (col legno)
2015 Alpine Transmigration - ALMA (Red Bull/ServusTV; nicht erhältlich)
2014 Prinzessin Himbeere - Verena Zeiner, Julia Lacherstorfer, Marlene Lacherstorfer, Mathias Koch (Eigenverlag Julia Lacherstorfer)
2014 Tell me, Meena - Meena Cryle (Ruf Records)
2013 Nativa - ALMA (col legno)
2013 Panorama - Velojet (Schönwetter Records)
2012 190352 - Wolfgang Ambros (Ariola)
2012 The Red River Two - The Red River Two (monkey.)
2012 Post Breakup Coffee - Bernhard Eder (Solaris Empire)
2011 The Hurricane - Trouble over Tokyo (schoenwetter schallplatten)
2011 weida foan - Ernst Molden/Willi Resetarits (monkey.)
2011 Es Lem - Ernst Molden (monkey.)
2010 Häuserl - Ernst Molden Am Oasch (monkey.)
2010 Heavy Gold and the Great Return of the Stereo Chorus - Velojet (Wohnzimmer Records)
2008 When the Lights go down - Papermoon (Universal Music)
2007 This quiet town - Velojet (Wohnzimmer Records)
2005 Velojet - Velojet (Wohnzimmer Records)

Literatur

mica-Archiv: ALMA
mica-Archiv: Velojet
mica-Archiv: Pressyes
2012 Ternai, Michael: Jeunesse X präsentiert ALMA. In: mica-Musikmagazin.
2015 mica: Federspiel sind die Gewinner der AUSTRIAN WORLD MUSIC AWARDS 2015. In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Website: Marlene Lacherstorfer
YouTube: Marlene Lacherstorfer
Musikergilde: Marlene Lacherstorfer
Website: ALMA
Facebook: Velojet
austrian music export: Pressyes

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 3. 1. 2024): Biografie Marlene Lacherstorfer. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/200516 (Abrufdatum: 24. 4. 2024).

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