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Koglmann Franz

Vorname
Franz
Nachname
Koglmann
erfasst als
Interpret:in
Komponist:in
Ausbildner:in
Künstlerische:r Leiter:in
Produzent:in
Genre
Jazz/Improvisierte Musik
Neue Musik
Instrument(e)
Flügelhorn
Trompete
Geburtsjahr
1947
Geburtsort
Mödling
Geburtsland
Österreich
Franz Koglmann

Franz Koglmann © Markus Mittringer, Wien 2021

Er gilt als einer der wesentlichen Erneuerer der Musik im Grenzbereich von Jazz und europäischer Avantgarde. Fast alle seiner publizierten Tonträger wurden mit Preisen ausgezeichnet z.B. L'heure Bleue als Platte des Jahres von der Londoner Times und von international renommierten Magazinen rezensiert.

Auszeichnungen
1972 Stadt Wien: Förderungspreis
1976 Stadt Wien: Förderungspreis
1987 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Förderungspreis
1989 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Staatsstipendium für Komposition
1992 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Förderungspreis
1995 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Staatsstipendium für Komposition
1997 Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG: Kompositionspreis
2001 Stadt Wien: Musikpreis
2003 Austrian Music Office: Hans-Koller-Preis (CD des Jahres 2003) Don't play, just be
2003 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Würdigungspreis für Musik
2008 Stadt Wien: Ernst-Krenek-Preis (Nächtliche Spaziergänge)
2014 Amt der Wiener Landesregierung: Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien
2015 Ö1-„Pasticcio“-Preis: Gewinner (CD G(ood)luck)
2019 Republik Österreich: Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
mehrfache Auszeichnungen für Einspielungen auf CD, etwa Diapason d'or, CD des Monats (Stereo), Wire Winner (The Wire), Platte des Jahres (Sunday Times)

Ausbildung
1961–1967 MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien: Trompete
1969–1972 MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien: Jazz
1972–1973 New York und Philadelphia (USA): Studienaufenthalte

Tätigkeiten
1973 Pipe Records Gründung des Schallplattenlabels
1977–1978 Ulrich Gumpert Workshop Band: Mitglied
1978–1981 Wien Galerie nächst St. Stephan: künstlerischer Berater
1979 Trio mit Walter Malli und Eugene Chadbourne
1980–1985 Mitteleuropa Orchestra: Mitglied
1982 Wiener Musik Galerie Wien Gründer und seitdem künstlerischer Berater
1983–1985 Grubenklangorchester: Mitglied
1983 Gründung des Ensembles "Franz Koglmann Pipetet" und seitdem Mitglied; Aufführungen eigener Kompositionen
1985 Finnland-Tournee mit der Derek Bailey Company
1985 Trio KoKoKo: Gründung des Trios gemeinsam mit Eckard Koltermann (HolzBl) und Klaus Koch (Kb)
1986 Gründung des "Franz Koglmann Pipe Trios" gemeinsam mit Rudolf Ruschel (Posaune) und Raoul Herget (Tuba)
1990 Gründung des Ensembles "Monoblue Quartet" gemeinsam mit Tony Coe (Klar, TSax), Klaus Koch (Kb) und Burkhard Stangl (Git), seitdem Mitglied
1992 Zusammenarbeit mit Paul Bley und Gary Peacock
1995 Kanada- und USA-Tournee gemeinsam mit Lee Konitz und dem "Franz Koglmann Pipe Trio"
1999–2004 between the lines records - Deutsche Media Productions GmbH & Co. KG künstlerischer Leiter des CD-Labels
2003 Paris Conservatoire Erik Satie: Leitung der Meisterklasse
Mitwirkung bei Radio- und Fernsehproduktionen in Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien
Teilnahme bei zahlreichen renommierten internationalen Festivals

Aufträge (Auswahl)
1990 Donaueschinger Musiktage: The Use of Memory: Bix, Miles and Chet
1995 Art of Brass Vienna: Lamento for Jon Eardley
1995 Wiener Festwochen: O Moon My Pin-Up
1997 Wiener Festwochen: Ein heller, lichter, schöner Tag
1997 Klangforum Wien: Don't play, just be
2003 Fear Death by Water
2007 Kulturhauptstadt Sibiu / Hermannstadt (Rumänien) und Stiftung Burkenthal: Nächtliche Spaziergänge
2011 Ensemble xx. jahrhundert: Night Drive
2011 Carinthischer Sommer in Kooperation mit der Stadt Udine: Süßer Duft Polenta
2012 Wiener Festwochen: Join!
2014 Gluck-Opernfestspiele, Nürnberg (Deutschland): Trio Koglmann/Arcari/Pasztor
2015 Ensemble Reconsil: Lasses Dream
2015 Max Brand Ensemble: Chroma
2017 Österreichischer Rundfunk – ORF: LIEBE SOPHIE

Aufführungen (Auswahl)
1990 Donaueschinger Musiktage (Deutschland): The Use of Memory: Bix, Miles and Chet (UA)
1992 Wiener Musik Galerie: Cantos I-IV (UA)
1993 Musikverein: Mélange de la promenade (UA)
1994 Wien Modern
1997 Hörgänge - Musik in Österreich, Wiener Konzerthaus: O Moon My Pin-Up (UA)
2003 Museumsquartier Wien: Fear Death by Water (UA)
2006 Wean Hean / Das Wienerliedfestival Wien gemeinsam mit Oskar Aichinger und Otto Lechner
2011 Dortmund (Deutschland): Identities (UA)
2013 Wiener Festwochen: Uraufführung Join! (UA)
2014 Porgy & Bess Wien: Max Brand Ensemble, Christoph Cech (Dirigent): Chroma (UA)
2015 Gluck-Opernfestspiele, Nürnberg (Deutschland): Werke der CD "G(ood)luck" (UA)
2015 Ensemble Reconsil Exploring the World: Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Ensemble Reconsil Wien, Roland  Freisitzer (Dirigent): Lasses Dream (UA)
2016 45 Jahre ensemble XX. jahrhundert - „Begenung mit Chile und Argentinien“, Joseph Haydn Saal, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, ensemble xx. jahrhundert, Peter Burwik (Dirigent): Fruits of Solitude (UA)
2017 ORF Radio-Symphonieorchester, Christian Maurer (Altsaxophon), Carsten Paap (Dirigent), Trio Koglmann/Arcari/Pasztor - Franz Koglmann (Trompete, Flügelhorn), Mario Arcari (Oboe, Englischhorn), Attila Pasztor (Violoncello), Markus Hering (Sprecher) - 20 Jahre ORF RadioKulturhaus, Wien, Radiokulturhaus: LIEBE SOPHIE (UA)

Pressestimmen
18. Mai 2007
"Franz Koglmann ist Komponist, Bandleader, und Flügelhornist und - nicht zuletzt dank dieser Kombination - einer der interessantesten Musiker des Landes. Hochreflektiert, aber undogmatisch bewegt er sich in verschiedenen Idiomen, was ihm einmal den Ruf eingetragen hat, die 2. Wiener Schule von Schönberg, Berg und Webern mit dem Cool Jazz zusammenzubringen."
Falter (Klaus Nüchtern)

"Koglmann hat mehr als irgendein anderer Musiker eine musikalische Syntax entwickelt, die sich als Grundbau zu einem europäischen Jazz eignen würde."
Neue Zürcher Zeitung (Nick Liebmann)

"One of the greatest composers of his generation, Koglmann metabolized the past in order to create the future."
The History of Jazz Music (Piero Scaruffi) 

2003
"Diese Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 1991 gehört zweifelsohne mit zum Besten, was Franz Koglmann in den vielen Jahren seines musikalischen Schaffens herausgebracht hat. Nun ist sie endlich wieder lieferbar, die blaue Stunde, die uns feinste jazzige Kommunikation auf höchstem Niveau bietet."
Jazzzeit 

20. März 2003
"Ohne den Finger politisch korrekt zu erheben, entpuppt sich Fear Death by Water als packendes Zeitstück. Christian Baiers Libretto bietet durch kluge Reduktion auf essenzielle, oft formelhafte Kernsätze gedankliche Sturzräume, während Franz Koglmanns Musik, in der er unnachahmlich die mürben Cool-Jazz-Klänge mit den mild-expressiven Dissonanzen der klassischen Moderne (ensemble XX jahrhundert unter Peter Burwik) zusammenführt, sich unaufdringlich in den Dienst des Werks stellt."
Der Standard (Andreas Felber) 

21. August 2000
"Koglmanns Musik bringt unseren Sinn für Geschichte durcheinander und manchmal sogar unsere Wahrnehmung der Zeit."
Profil (Max Harrison) 

28. September 1993
"Franz Koglmann hat seinen eigenen Stil gefunden, in einer Musik, die zur eigenständigsten, schönsten und berührendsten gehört, die gegenwärtig nicht nur in Europa komponiert und improvisiert wird. [...] Man könnte diese gebrochene Schönheit als verträumte Klarheit, als waches Träumen oder mit ähnlichen sich widersprechenden Wortpaaren umschreiben, sie ist unbestreitbar zu einem Kosmos geworden, der mit dem Namen Franz Koglmann identisch ist. In der Zeit der wohlfeilen Beliebigkeit und des humorvoll dummdreisten Recyclings ein Hoffnungsschimmer.
(gesendet auf NDR3)"
Norddeutscher Rundfunk (Konrad Heidkamp)

Diskografie
2019 West Of The Moon - Georg Graewe, Franz Koglmann Quintett (CD, handsemmel records)
2015 G(ood)luck (CD, handsemmel records)

Literatur
mica-Archiv: Franz Koglmann

1997 Günther, Bernhard (Hg.): KOGLMANN Franz. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: Music Information Center Austria, S. 589594.

mica-Artikel: Franz Koglmann mit dem Ernst-Krenek-Preis 2008 ausgezeichnet (2008)
mica-Artikel: Carinthischer Sommer: Uraufführung "Süßer Duft Polenta" von Franz Koglmann (2011)
mica-Artikel: ensemble xx. jahrhundert unter Peter Burwik: Franz Koglmann: Nocturnal Walks (2011)

Quellen/Links
Wiener Musik Galerie
Artikel von Hans Jürgen Schaal

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 23. 10. 2024): Biografie Franz Koglmann. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/57806 (Abrufdatum: 21. 12. 2024).

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