Eva Jantschitsch © Thomas Degen
"Eva Jantschitsch ist in Graz aufgewachsen. Schon sehr früh wurde ihr die musikalische Bildung von ihren Eltern nahe gelegt [...]. Um ihren Eltern trotz des nicht vorhandenen Willens zum Geigen-Virtuosen eine Freude zu machen, hat Eva den Künstlernamen Gustav angenommen. So hätte sie nämlich geheißen, wäre sie als Junge zur Welt gekommen. Vermutlich schlummern 2 Seelen in der talentierten Musikerin, die aber in Symbiose miteinander ein faszinierendes Kunstwerk ergeben. Die eine Seele zeigt sich als unbefangene Eva Jantschisch, die von Graz nach Wien gezogen ist, um an der Universität für Angewandten Kunst visuelle Mediengestaltung und digitale Kunst zu studieren, die Andere zeigt sich als Gustav die trotz Männernamen mit feministischer, und sozialkritischer Attitüde an ihren Projekten arbeitet. An Kreativität mangelt es keinen der beiden Seelen, und reinreden lässt man sich schon gar nicht. Folge dessen ist das Erstlingswerk "Rettet die Wale" auch ganz in Eigenregie [...] entstanden [...]. Ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres Debüts wurde Gustav mit dem Amadeus Austrian Musik Award in der Kategorie "Fm4 Alternative Act des Jahres" ausgezeichnet [...].
Das zweite Album "Verlass die Stadt" erschien etwa auf dem Label der deutschen Frauenformation "Chicks on Speed". Im Vergleich zum ersten Album schlägt Gustav da schon etwas düstere Töne an [...]. Dass Gustav gerne als die "österreichische Version aus einer Mischung von Björk und Caterina Valente" betitelt wird, wundert da nicht wirklich. Der mitunter theatralische Charakter ihrer Musik hat auch in der Theater- und Filmwelt Spuren hinterlassen [...]."
David Weidinger (2011): Porträt: Gustav. In: mica-Musikmagazin.
- Stilbeschreibung
"An der Kehrseite des bodenständig-alternativen Mitgröl-Rocks hat sich Jantschitsch bislang jedenfalls Ideale des Indie bewahrt, ohne notwendigerweise dessen Regelwerk einzuhalten: Integrität durch Verweigerung, DIY, intellektuelle Mündigkeit und null Toleranz gegenüber Vereinnahmung. Auch ihre souveräne Haltung im Künstlerinnenleben wirkt merklich auf ihre Arbeit zurück, macht diese trotz aller Massenuntauglichkeit glaubwürdig und somit breitenwirksam. Das Künstliche an ihrer Kunst wird im aufrichtigen Ausdruck und in der Transzendierung des popmusikalischen Formenrepertoires wieder zum Echten und Relevanten. Auch ihre luzide Art, das Zeitgeschehen zu reflektieren, trifft offenbar den Nerv des Publikums. Jantschitsch steuert den oftmals moralinsauren Faden politischer Bewusstwerdung mit viel Geschick durch das alte Nadelöhr des Protestsongs ohne die Lust am Hören zu vergällen. Alles andere wäre fatal: Schließlich ist ein aktueller gesellschaftspolitischer Anlass immer ein Grund, einen Gustav-Song zu schreiben."
David Weidinger (2013): Porträt: Gustav. In: mica-Musikmagazin."Vornehmlich komponiert und produziert Gustav ihre Songs am Laptop. In ihren Songs vermischt die Künstlerin teils sperrige und verspielte Beats mit wunderbaren Streicherarrangements, deren eingängige Melodien sofort im Ohr hängen bleiben. Stilistische Grenzen oder Berührungsängste kennt die Musikerin in ihrer Arbeit keine. Mit einer fast unvergleichlichen Selbstverständlichkeit vermengt Eva Jantschitsch experimentelle elektronische Elemente mit volkstümlicher Blasmusik oder Schlager. Textlich bewegt sich die Musikerin zumeist auf kritischem Terrain, ohne dabei aber ihren tiefgründigen Humor zu verlieren."
Michael Ternai (2010) Diagonale Nightline präsentiert Laokoongruppe & Gustav. In: mica-Musikmagazin.- Auszeichnungen
2004 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds: Tonträgerförderung (Album "Rettet die Wale", mit Gustav)
2005 IFPI Austria - Verband der Österreichischen Musikwirtschaft: Amadeus Austrian Music Award i.d. Kategorie "FM4 Alternative Act des Jahres" (mit Gustav)
2005 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds: Jahrestipendiatin (mit Gustav)
2005 Hotel Pupik, Schrattenberg/St. Lorenzen bei Scheifling: Artist in Residence (mit Agenda Lobkov)
2005 Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2006–2007" (mit Gustav)
2007 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds: Tonträgerförderung (Album "Orlanding the Dominant", mit Gustav / SV Damenkraft / Sissy Boyz)
2009 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds: Tonträgerförderung (Album "Gustav / Aber Das Leben Lebt Split Single", mit Gustav / Aber Das Leben Lebt)
2013 Akademie des Österreichischen Films: Österreichischer Filmpreis i.d. Kategorie "Beste Musik" (Film "Grenzgänger", Regie: Florian Flicker, mit Gustav)
2013 Stadt Wien: Wiener Frauenpreis i.d. Kategorie "Musik" (mit Gustav)
2013 Stadt Wien: Nestroy-Theaterpreis Nominierung (Theatermusik "Der Alpenkönig und der Menschenfeind", mit Gustav)
2015 Stadt Wien: Nestroy-Theaterpreis i.d. Kategorie "Beste Off-Produktion" (Produktion "Proletenpassion 2015 ff.", mit Gustav)
2019 100 beste Lieder des 21. Jahrhunderts - Österreichischer Rundfunk (ORF) – FM4: 2. Platz (Song "Rettet die Wale", mit Gustav)
2020 100 wichtigste österreichische Popsongs - The Gap: 11. Platz (Song "We Shall Overcome", mit Gustav)- Ausbildung
Universität für angewandte Kunst Wien: Visuelle Mediengestaltung und Digitale Kunst (Peter Weibel, Karel Dudesek)
- Tätigkeiten
2002 Frauenbandfest, Wien: Debüt als Musikerin
2004–2005 Volxtheater Favoriten, Wien: Gestalterin von Liederabenden
2004–heute freiberufliche Musikproduzentin, Liedtextautorin, Komponistin (Plattenproduktionen, Bühnenmusik, Spielfilme, Hörspiele, Fernsehdokumentationen)
2011 Literaturwettbewerb "Wortlaut" - Österreichischer Rundfunk (ORF) – FM4: Jurymitglied
2012 Dokumentarfilm "Oh Yeah, She Performs" (Regie: Mirjam Unger): Mitwirkende, Musikerin
2013 Landespreis für elektronische Musik "Elektronikland" - Amt der Salzburger Landesregierung: Jurymitglied
2014–2015 Projekt "SHIFT I" - Basis.Kultur.Wien: Jurymitglied
2015–2016 Werk X: Arrangeurin, musikalische Leiterin, Komponistin, Musikerin (Produktion "Proletenpassion 2015 ff.", Regie: Christine Eder)
2016–2017 Volkstheater Wien: musikalische Leiterin, Komponistin, Musikerin (Produktion "Alles Walzer, alles brennt", Regie: Christine Eder)
2018–2019 Volkstheater Wien: musikalische Leiterin, Komponistin, Musikerin (Produktion "Verteidigung der Demokratie", Regie: Christine Eder)
2020 Volkstheater Wien: musikalische Leiterin, Komponistin, Musikerin (Produktion "Schuld und Söhne", Regie: Christine Eder)
2022 Volksbühne Berlin (Deutschland): musikalische Leiterin, Komponistin, Musikerin (Produktion "Hyäne Fischer – Das totale Musical", künstlerische Leitung: Marlene Engel)Zusammenarbeit u. a. mit: Binder & Krieglstein, Laokoongruppe, Metrosau und Motorsau, Aber Das Leben Lebt, Liger
Beschäftigung mit verschiedenen Aspekten der Grafik, Performance und mit diversen WebprojektenMitglied in den Ensembles/Bands
1994 EKG: Gründung der ersten eigenen Band, Sängerin (gemeinsam mit Katrin, Gudrun)
2004–heute Gustav: Soloprojekt
2008 The Ghosts & The Band: Sängerin (gemeinsam mit Manfred Hofer (b-git), Oliver Stotz (git), Bernhard Breuer (schlzg))Agenda Lobkov: Sängerin (gemeinsam mit Verena Brückner (acc, voc))
Songs of Suspects: Sängerin (gemeinsam mit Andi Berger (elec), Günther Berger (voc, e-git, schlzg), Heimo Lattner (elec), Matthias Tarasiewicz (elec), Robert Pinzolits (elec, synth, org))- Aufträge (Auswahl)
2005 Wiener Festwochen: Draußen tobt die Dunkelziffer
2006 Musik zum Dokumentarfilm - Spiraleye Productions: 5 ½ Roofs (Regie: Sepp R. Brudermann)
2007 Theaterprojekt mit Gefangenen der Justizanstalten Gerasdorf und Schwarzau - Theatermusik: Medea bloß zum Trotz (Regie: Tina Leisch)
2008 Musik zum Dokumentarfilm - Kinoki, Witcraft Filmproduktion: Gangstergirls (Regie: Tina Leisch)
2009 Musik zum Dokumentarfilm - DCTP – Entwicklungsgesellschaft für TV-Programm mbH: Der Deutschlandkomplex (Regie: Alexander Kluge, Stefan Aust)
2011 Freunde der Salzburger Festspiele: Unterhaltungsmusik zur Suche nach Erkenntnis
2012 Musik zum Spiefilm - PRISMA Film- und Fernsehproduktion: Grenzgänger (Regie: Florian Flicker)
2015 Musik zum Dokumentarfilm - Schweizer Radio und Fernsehen – SRF, Wega Film, Österreichischer Rundfunk – ORF: VALIE EXPORT Ikone & Rebellin (Regie: Claudia Müller)
2016 Musik zum Dokumentarfilm - Miriam Raggam, Brigitta Freigassner: Eigensinn und Ansichtssachen (Regie: Miriam Raggam, Brigitta Freigassner)
2016 Musik zum Spiefilm - KPG Filmproduktion: Maikäfer flieg! (Regie: Mirjam Unger)
2020–2022 Musik zum Dokumentarfilm - CALA Filmproduktion, Plan C Filmproduktion: Elfriede Jelinek: Die Sprache von der Leine lassen (Regie: Claudia Müller)
2022 Musik zum Dokumentarfilm - Corso Film- und Fernsehproduktion, Framelab Filmproduktion: On the Border (aka Outsourcing European Borders) (Regie: Gerald Igor Hauzenberger)
Komponistin von Theatermusik u. a. für: Akademietheater Wien (Produktion "Ende Gut, Alles Gut", Regie: Niklaus Helbling), Theater Bronski & Grünberg Wien (Produktion "Vor dem Fliegen", Regie: Claudia Kottal), Burgtheater Wien (Produktion "Der Alpenkönig und der Menschenfeind"), Residenztheater München (Produktion "Von Morgens bis Mitternachts", Regie: Tina Lanik), Düsseldorfer Schauspielhaus (Produktion "Münchhausen – oder die pseudologische Reise bis zum Mond", Regie: Niklaus Helbling), Rabenhoftheater Wien- Aufführungen (Auswahl)
2005 Wiener Festwochen, Volkstheater Wien: Draußen tobt die Dunkelziffer (UA)
2008 Viennale: Gangstergirls (UA)
2008 SV Damenkraft, Gustav, Sissy Boyz - brut Wien, Wiener Konzerthaus: Orlanding the Dominant (UA)
2011 Elise Mory (pf, kybd), Anna Janowsky (ob, pos), Susanna Gartmayer (bcl, sax), Eva Jantschitsch (elec, voc), Oliver Stotz (git, acc), Bernhard Breuer (perc), Peter Hörmanseder (Video), Ben Becker (voc) - Salzburger Festspiele, Republic Salzburg: Unterhaltungsmusik zur Suche nach Erkenntnis (UA)
2015 Claudia Kottal (schsp), Tim Breyvogel (schsp), Bernhard Dechant (schsp), Eva Jantschitsch (elec, voc), Elise Mory (pf), Didi Kern, Imre Lichtenberger Bozoki, Knarf Rellöm, Oliver Stotz (git, acc) - Werk X, Wien: Proletenpassion 2015 ff. (UA)
2016 Diagonale Filmfestival, Graz: Eigensinn und Ansichtssachen (UA)
2022 Volksbühne Berlin (Deutschland): Hyäne Fischer – Das totale Musical (UA)- Pressestimmen (Auswahl)
11. November 2022
"Das Splatter-Schlagermusical "Hyäne Fischer – Das totale Musical" von Lydia Haider, Marlene Engel und Eva Jantschitsch gelingt auch ohne Regie [...]. Hier wird nichts erzählt oder zur Diskussion gestellt, es bedarf keiner Handlung, keiner Wendungen, "Hyäne Fischer" besteht einzig aus einer Steigerung des Sich-Freischlagens einer Zukunft im kathartischen Sinn. Trotz einer Kürze von achtzig Minuten macht sich bemerkbar, dass dem Singalong die Regie fehlt [...], ein über die Verzahnung der Lieder hinausreichender szenischer Plan [...]. Einige Lieder, die Eva Jantschitsch mit klarem, bewährt entspanntem Sound komponiert hat, haben Ohrwurm-Qualität. Etwa die Reimpaare im Song "Psychokiller": "wir sind der sickerwitz/ der bodypolitics, liefern die pointe/ zu der niemand lacht. […] wir sind das gasolin/ in diesem horrorfilm, und mit nur einem schlag/ treiben wir euch ab". Erstaunlich gut mischen sich hier Schlagermelodie mit hämmernden Synthesizern oder schwere Orgeltöne mit Blechbläserinnenaufwallung ab. Dass nun die Berliner Volksbühne zum Sammelbecken für eine Generation durchaus streitbarer österreichischer Künstlerinnen wird – neben Haider, Engel, Vlaschitsch und Jantschitsch sind es auch Kurdwin Ayub und Florentina Holzinger –, ist gar nicht so überraschend. Gerade in einer Zeit forcierter Angst ums Publikum gehen viele Bühnen auf Nummer sicher. Und manche preschen nach vor. Die Volksbühne war eben immer schon mutiger und neugieriger als die anderen."
Der Standard: Volksbühne Berlin: Hyäne Fischer skalpiert Nazis! (Margarete Affenzeller, 2022), abgerufen am 15.03.2023 [https://www.derstandard.at/story/2000140758926/volksbuehne-berlin-hyaen…]17. Oktober 2016
"Eine Show, erfrischend direkt und einfach wie ein Western, bei dem von Anfang an klar ist, wer die Guten und wer die Bösen sind – das bietet Christine Eders "Alles Walzer, alles brennt", eine "Untergangsrevue", die [...] im Volkstheater uraufgeführt wurde [...]. Regisseurin Eder erstellte die Collage, Musik und Liedtexte besorgte Gustav. Sie ist ein Glücksgriff, denn die unter diesem Künstlernamen bekannte Sängerin und Komponistin, Eva Jantschitsch, macht mit ihrer Band den zweistündigen Abend zu etwas Besonderem. Sie bietet Elegisches, Kämpferisches und Freches in raffinierten Songs, die der sonst manchmal leider auch etwas biederen Revue nötige Rhythmuswechsel und Glamour verleihen [...]."
Die Presse: Volkstheater: Nettes Hohelied vom Roten Wien (Norbert Mayer, 2016), abgerufen am 15.03.2023 [https://www.diepresse.com/5103466/volkstheater-nettes-hohelied-vom-rote…]09. August 2011
"Unterhaltungsmusik zur Suche nach Erkenntnis lautet das Motto des Kompositionsauftrags, den die "Freunde der Salzburger Festspiele" an die gebürtige Grazerin Eva Jantschitsch vergeben haben. Besser bekannt ist die inzwischen in Wien lebende Sängerin und Multiinstrumentalistin unter ihrem Künstlernamen - bzw. dem Namen ihres seit 2004 bestehenden Musikprojektes: "Gustav" nimmt eine dezidiert politische Haltung ein, die aber dennoch weder aufdringlich plakativ noch unwitzig daherkommt. Vielmehr schafft es Jantschitsch, "radikalen" Protest mit morbidem Charme und Selbstironie kurzzuschließen, subversive Botschaften gut getarnt auch unter Kitsch zu verstecken. Zwischen und nach Plattenproduktionen arbeitete Gustav etwa für Theater und Revuen, die Lieder der gelernten Harfinistin und Violinistin entstehen - aus Kostengründen - auf dem Laptop. Minimal-Electro, Streicher-Samples, Blasmusikkapellen mischt sie mit artifiziellem Gesang, Bigbandswing oder technoidem Dancefloor zu eigenwilligen Chansons [...]."
Der Standard: Faust trifft Freud und Leid im Salzburger Republic (2011), abgerufen am 14.03.2023 [https://www.derstandard.at/story/1311803084285/begleitprogramm-faust-tr…]04. Juni 2008
über: Verlass die Stadt - Gustav (Chicks on Speed Records, 2008)
"Die Retterin des kritischen Indiepop kommt aus Wien und hört auf den Namen Gustav. Sie kann gut denken, gut singen, gut produzieren und gut aussehen [...]. Die junge Wienerin Gustav, die schon mit ihrem ersten Album Rettet die Wale unangemeldet in die Indie- und Technopop-Szene platzte, hat auch auf ihrem zweiten Wurf wieder viele Bösartigkeiten in ihre Alltagsbeobachtungen gestreut [...]. Den Künstlernamen Gustav hat Eva Jantschitsch angenommen, weil der Sohn, den ihr Vater gerne bekommen hätte, so hätte heißen sollen. Doch ob Junge oder Mädchen, Gustav oder Eva, auf Verlass die Stadt hält sich Jantschitsch an keinerlei Vorgaben. Ihre Methode besteht gerade darin, systematisch aus der Rolle zu fallen und die Dinge von dort aus neu anzugehen [...]. Popfeminismus einmal anders: Weiblichkeit muss nicht immer bedeuten, Sex und Gefühl hervorzukehren, auch Smartness ist eine sehr weibliche Eigenschaft. Scharf wie ein Hackebeilchen sind Gustavs Texte. Zusammen mit der Musik bilden sie einen Bürgerinnenbescheid gegen die Dummheit. Wenn Rollenprosa mit bewusstseinsbildenden Effekten eine Form des politischen Aktivismus ist, dann ist Verlass die Stadt Agitpop. Denn zum einen ist Frau Gustav eine Meisterin der Anspielung: Das meiste, was sie sagen will, erreicht uns auf Umwegen. Zum Zweiten aber steht am Ende wundersamerweise doch immer eine Erkenntnis. Gustavs Lieder sind in Popsongs verpackte Moritaten, sie wollen unterhalten und nützen. Die Moral von der Geschicht' lautet dann, je nach Titel: Erkennt die Hässlichkeit der Städte, in der ihr lebt. Erkennt eure eigene Lethargie, wenn es darum geht, etwas anders zu machen. Die Botschaft kommt hier allerdings ohne Zeigefinger daher, sie erreicht ihre Hörerinnen und Hörer, während sie staunen, mitschnippen, aufstehen und tanzen [...]."
Die Zeit: Süßer, giftiger Gedanke (Nadja Geer, 2008), abgerufen am 15.03.2023 [https://www.zeit.de/2008/23/M-Gustav]28. Dezember 2004
über: Rettet die Wale - Gustav (Mosz Records, 2004)
"Gustav ist Eva Jantschitsch und sie sorgt mit »Rettet die Wale« für einen der interessantesten heimischen Releases des heurigen Jahres: Die Mischung aus Electronics und Minimalpop gefällt, da sind auch mal Flöten zu hören. Gustavs Stimme ist nicht so brüchig wie Björk, ist aber von der Substanz durchaus mit dieser vergleichbar. Das Stück »Linzerserenade« verdichtet sich in der Zeile »In Linz gibt es viel Polizei« und das darauffolgende »Genua« setzt sich auf poetisch-kämpferische Weise mit den dortigen Protesten von Globalisierungsgegnern auseinander. Die Revolution hat eben erst begonnen, es scheint als würde der Protestsong von Gustav in eine hörenswerte zeitgemäße Form gebracht werden."
skug: »Rettet die Wale« – Gustav (Jürgen Plank, 2004), abgerufen am 15.03.2023 [https://skug.at/rettet-die-wale-gustav/]- Diskografie (Auswahl)
2016 Lieder aus der Proletenpassion (Neustart Records)
2009 Gustav / Aber Das Leben Lebt Split Single (LP; Sand Collective) // B1: We Shall Overcome
2009 Orlanding The Dominant: Eine queere Burlesque - Gustav / SV Damenkraft / Sissy Boyz (Not On Label)
2008 Verlass die Stadt - Gustav (Chicks on Speed Records)
2004 Rettet die Wale - Gustav (Mosz Records)
2002 Amocco - Songs of Suspects (Karate Joe Records)als Interpretin
2015 Gruber geht (Soundtrack) // Track 6: Born in Time; Track 10: An dem Tag
2011 Pudel Produkte 15 (LP; Staatsakt) // B2: Rettet die Wale (Daedelus Remix)
2010 Wien Musik 2010 (monkey.music) // Track 18: Verlass die Stadt
2010 Pudel Produkte 12 (LP; Staatsakt) // A3: Verlass die Stadt (Limonious Remix)
2010 Nitro Mahalia – Nitro Mahalia (LP; Interstellar Records) // A3: Roger. Over. Stop
2009 Walzerkönig - Laokoongruppe (Konkord) // Track 5: Komm und tanz mit mir
2009 Austrian Music Box 09: Alternativ Electronic // Track 1: Total quality Women
2008 Crash Symbols - Liger (Beatismurder Records) // Track 6: Me Protools You Jane
2008 The Risk Of Burns Exists: 10 Years Of ... Rhiz (Rhiz Records) // Track 5: Hard Life
2008 Between The Lines. More Songs From The Blue Bird Diaries. (Emarcy Records) // Track 32: Verlass die Stadt
2008 FM4 Soundselection 18 (Sony Music Entertainment) // Track 6: Neulich im Kanal
2007 Gut Böse Jenseits! 30 Jahre Falter: 30 Jahre Musik aus Wien. Tophits und Geheimtipps von 1977 bis jetzt. (Amadeo) // CD 2, Track 12: We Shall Overcome
2007 50 Jahre Homerecording - Laokoongruppe (Ink Music)
2007 Alles verloren - Binder & Krieglstein (Essay Recordings) // Track 3: Piraten
2007 Don't let them down - Lichtenberg (Schiff Ahoi*Schallplatten) // Track 3: Yola; Track 7: The B-Pictures
2006 Girl Monster (Chicks on Speed Records) // CD 2, Track 18: We Shall Overcome
2006 c.sides Compilation 2006 (c.sides) // CD 2, Track 6: Genua
2006 Okkasion - Wighnomy Bros (EP/LP; Freude am Tanzen) // B1: We Shall Overcome (Wighnomys Okkasion Re(h)and)
2005 EKH Bleibt: Sowieso (EKH Records) // Track 14: Trytosaveyoursouls
2004 FM4 Soundselection 11 (Sony Music Entertainment) // CD 2, Track 15: Da, Am Nordpol
2002 Im Sumpf: Musik, zu gut für diese Welt, Vol. 2 (Trost Records) // Track 4: Love Of My LifeTonträger mit ihren Werken
2015 Gruber geht (Soundtrack) // Track 6: Born in Time; Track 10: An dem Tag
2010 Wien Musik 2010 (monkey.music) // Track 18: Verlass die Stadt
2009 Austrian Music Box 09: Alternativ Electronic // Track 1: Total quality Women
2008 The Risk Of Burns Exists: 10 Years Of ... Rhiz (Rhiz Records) // Track 5: Hard Life
2008 Between The Lines. More Songs From The Blue Bird Diaries. (Emarcy Records) // Track 32: Verlass die Stadt
2008 FM4 Soundselection 18 (Sony Music Entertainment) // Track 6: Neulich im Kanal
2007 Gut Böse Jenseits! 30 Jahre Falter: 30 Jahre Musik aus Wien. Tophits und Geheimtipps von 1977 bis jetzt. (Amadeo) // CD 2, Track 12: We Shall Overcome
2006 Girl Monster (Chicks on Speed Records) // CD 2, Track 18: We Shall Overcome
2006 c.sides Compilation 2006 (c.sides) // CD 2, Track 6: Genua
2006 Okkasion - Wighnomy Bros (EP/LP; Freude am Tanzen) // B1: We Shall Overcome (Wighnomys Okkasion Re(h)and)
2005 EKH Bleibt: Sowieso (EKH Records) // Track 14: Trytosaveyoursouls
2004 FM4 Soundselection 11 (Sony Music Entertainment) // CD 2, Track 15: Da, Am Nordpol
2002 Im Sumpf: Musik, zu gut für diese Welt, Vol. 2 (Trost Records) // Track 4: Love Of My Life- Literatur
mica-Archiv: Gustav
2008 Ternai, Michael: Donaufestival 08 – erstes Wochenende. In: mica-Musikmagazin.
2008 Ternai, Michael: Seewiesenfest 08. In: mica-Musikmagazin.
2008 Masen, Michael: Festival SoundsNoise. In: mica-Musikmagazin.
2008 Ternai, Michael: SCENE: Österreich in NWR. In: mica-Musikmagazin.
2008 Ternai, Michael: LinzFest 08. In: mica-Musikmagazin.
2008 Kriest, Ulrich / Saager, Michael: »Das Unmögliche im Popsong-Format«. In: Jungle.World 22/2008 (29.05.2008), abgerufen am 15.03.2023 [https://jungle.world/artikel/2008/22/das-unmoegliche-im-popsong-format].
2009 Ternai, Michael: Große Kameruner Sicherheitsgala – Bei aller Vorsicht! In: mica-Musikmagazin.
2009 Masen, Michael: Seelax Festival. In: mica-Musikmagazin.
2009 Ternai, Michael: Autumn Leaves Festival 09. In: mica-Musikmagazin.
2010 Ternai, Michael: Diagonale Nightline präsentiert Laokoongruppe & Gustav. In: mica-Musikmagazin.
2011 Weidinger, David: Porträt: Gustav. In: mica-Musikmagazin.
2011 mica: Popfest Wien eröffnet mit "Millionen-Rapper" Skero und Pop-Chanteuse Gustav. In: mica-Musikmagazin.
2012 Schaffer, Tiz: "Der Tod ist hinterhältig". In: Falter 51-52/12, abgerufen am 15.03.2023 [https://textanker.at/wp-content/uploads/2020/02/FALTER_Gustav.pdf].
2013 Schaffer, Tiz: Alte Baustoffe, neue Werke – der österreichische Elektropop im Porträt. In: mica-Musikmagazin.
2013 Woels, Michael Franz / Sandra Voser: Klänge finden, die noch nichts verraten. In: skug (27.03.2013), abgerufen am 15.03.2023 [https://skug.at/klaenge-finden-die-noch-nichts-verraten/].
2013 Fasthuber, Sebastian: Szeneporträt: Österreichische Elektronik seit 2000. In: mica-Musikmagazin.
2013 mica: "Feminismus & Popkultur": Oh yeah, she performs! In: mica-Musikmagazin.
2013 mica: Elektronikland 2013. In: mica-Musikmagazin.
2014 mica: Mailath/Lobo: Neues Förderprogramm "SHIFT". In: mica-Musikmagazin.
2015 mica: Start der SHIFT-Ausschreibung. In: mica-Musikmagazin.
2016 mica: ARGEKULTUR bringt "Proletenpassion 2015 ff." nach Salzburg. In: mica-Musikmagazin.
2016 Rotifer, Robert: Dicke Hose, weiter Rock – Ein Überblick über die österreichische Popszene der Gegenwart. In: mica-Musikmagazin.
2017 mica: FILM COMPOSERS' LOUNGE #9 & Verleihung Wiener Filmmusik Preis 2017. In: mica-Musikmagazin.
2018 Kreijs, Dominika / Woels, Michael Franz: Szeneporträt: der deutschsprachige Pop in Österreich. In: mica-Musikmagazin.
2018 Kreijs, Dominika / Woels, Michael Franz: Der Dialekt-Tick. In: skug (05.09.2018), abgerufen am 15.03.2023 [https://skug.at/der-dialekt-tick/].- Quellen/Links
Wikipedia: Eva Jantschitsch
Oesterreichisches Musiklexikon online: Eva Jantschitsch
SR-Archiv: Eva Jantschitsch
IMDb: Eva Jantschitsch
Facebook: Gustav
Soundcloud: Gustav
Webseite: Oh Yeah, She Performs!
TV-Bericht: Wir überwinden jede Hölle, ob Hagel, Blitze, Feuer, Blut! (10 vor 11 (dcpt.tv), 2008)
Podcast: Eva Jantschitsch über Filmmusik (Diagonal gefragt (Ö1), 2022)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 9. 7. 2024): Biografie Eva Jantschitsch. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/82594 (Abrufdatum: 26. 12. 2024).