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Ofenbauer Christian

First Name
Christian
Family Name
Ofenbauer
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Dirigent:in
Ausbildner:in
Musikpädagog:in
Genre
Neue Musik
Klassik
Subgenre
Improvisation
Instrument(e)
Orgel
Violine
Cembalo
Geburtsjahr
1961
Geburtsort
Graz
Geburtsland
Österreich
Christian Ofenbauer

Christian Ofenbauer © Archiv Doblinger, Renate Publig

"Der Komponist und Musiktheoretiker Christian Ofenbauer (*1961) studierte Orgel bei Herbert Tachezi, Tonsatz bei Alfred Uhl und Komposition bei Friedrich Cerha an der Wiener Musikhochschule. Von 1989 bis 2001 hatte er verschiedene Lehraufträge und Gastprofessuren in Deutschland und Österreich. Konzerte und Rundfunkaufnahmen als Organist, Dirigent und Komponist führten durch Europa und nach Asien. Er ist seit 2001 Univ.-Prof. für Musiktheorie und Komposition an der Universität Mozarteum mit Schwerpunkten Interpretationskunde, Theorie zur Musik des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart.
2016 promovierte Christian Ofenbauer in Musikwissenschaft an der PLUS. Er ist auch als bildender Künstler tätig und japanischer Bogenschütze (5. Dan)."
Universität Mozarteum Salzburg: Christian Ofenbauer, abgerufen am 05.11.2025 [https://www.moz.ac.at/de/personen/komposition-musiktheorie/christian-of…]

Stilbeschreibung

"Christian Ofenbauer ist so ein erfahrener Komponist, in dessen Karriere sich bereits verschiedene Phasen abzeichnen. Von der Tradition der Zweiten Wiener Schule kommend und von seinem Lehrer Friedrich Cerha beeinflusst, beschäftigte sich Ofenbauer in den 80er Jahren vor allem mit expressionistischer Freiheit im Zusammenspiel mit musikalischer Formgestaltung des 20. Jahrhunderts. Die Auseinandersetzung mit den Amerikanern Morton Feldman und John Cage Anfang der 90er Jahre beeindruckte den Komponisten so maßgeblich, dass fortan Fragen der Intention und Performanz seine kompositorische Arbeit bestimmen sollten. [...] Betrachtet man die Hintergründe der verschiedenen ästhetischen Stränge, die Ofenbauer verfolgte, könnten die Unterschiede kaum größer sein. Ist der Expressionismus historisch stark mit dem Individualismus und damit unweigerlich mit den Intentionen des Komponierenden verknüpft, stellt die Aleatorik ein gegenteiliges Konzept vor. Dabei geht es nicht um den romantischen Topos des Gefühls, sondern um den Klang, der sich, befreit von Intention, im situativen Raum des Konzerthauses entfalten kann."
mica-Musikmagazin: Im music austria Notenshop: CHRISTIAN OFENBAUER (Margarete Buch, 2014)

"Das Nebeneinander [...] unterschiedlicher Ansätze ist für Ofenbauer Kosequenz der Arbeit in einer Situation, in der allein schon die Frage nach einer möglichen Verbindlichkeit ästetischer Normen ein Anachronismus ist. das Komponieren muß da dem Komponisten selbst fragwürdig werden, und die stets anders wieder zu stellenden Fragen führen zu jeweils anderem Umgang mit anderen Mitteln. Unter solchen Umständen macht der Versuch, etwas zu kultivieren, was einmal Personalstil hieß und was nur noch Schein sein könnte, keinen Sinn. Das Konzept Kunstwerk ist hinfällig und mit keinem Sinn mehr füllbar, die Partituren nur mehr ein Text, des Gelesenwerdens bedürftig, und anders als ehedem, wo der Interpret – im doppelten Sinn – ans Werk gehen konnte, kommt zwischen Autor und interpretiertem Ergebnis eine weitere Stufe der Entfremdung hinzu, dieser tritt in den Hintergrund. So ist es für Ofenbauer erklärtes Ziel, gewissermaßen als Autor im Vollzug seiner Arbeit zu verschwinden. Die Suche nach einer Eigendynamik des Versinkens der Strukturen aus sich heraus ist ein zweites solches Paradoxon. Als Prinzip für die tradierte, tonale Harmonik in Alban Bergs Klaviersonate op. 1 entdeckt, die Ofenbauer 1984 orchestrierte , zeigt sie sich dort als durch starke Chromatik bereits in das Thema hineinkomponierter Verfall eben dieser Harmonik; die konsequente Behandlung des musikalischen Materials führt in der Folge zu einem unweigerlichen Sich-heraus-Drehen aus der Ausgangstonart. Ähnliches zu versuchen, ohne die Sicherheit eines noch verbindlichen Idioms, das Halt gibt auch in dem Moment, wo man es über den Haufen wirft, führt zu einem zweigleisigen Verfahren: zuerst das Aufbauen und hinreichende Verfestigen von Strukturen, dann das Geschehenlassen, wozu Ofenbauer Begriffe gebraucht wie »Auswaschung«, »Abbruch«, »Versinken«. [...]"
Reinhold Westphal, in: Wien modern '91, S. 113f., zitiert nach: Günther, Bernhard (1997) (Hg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: music information center austria, S. 808.

Auszeichnungen & Stipendien

1984 Theodor Körner Fonds: Theodor-Körner-Preis zur Förderung von Wissenschaft und Kunst
1985 Stadt Wien: Förderungspreis
1986 Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport: Staatsstipendium für Komposition
1990 Nadia and Lili Boulanger International Foundation, Boston (USA): Lili Boulanger Memorial Fund - Gewinner
1990 Bundesministerium für Unterricht und Kunst: Staatsstipendium für Komposition, Reisekostenzuschüsse
1991 Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG: Erste Bank Kompositionspreis - Gewinner (Zwei Intermezzi)
1991 Amt der Kärntner Landesregierung: Förderungspreis
1993 Casino-Austria-Kompositionswettbewerb - Casinos Austria: Opernstipendium (Medea)
1996 Wiener Tage der zeitgenössischen Klaviermusik: 1. Preis (ex aequo mit Germán Toro-Peréz)
1999 Amt der Kärntner Landesregierung: Kompositionsstipendium (SzenePenthesileaEinTraum)

Ausbildung

1966–19?? Musikschule Wolfsberg/Lavanttal: Blockflöte, Violine (Andreas Kaplaner)
1972–1979 Kärntner Landeskonservatorium, Klagenfurt: Orgel, Musiktheorie
1979–1982 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Tonsatz (Alfred Uhl)
1979–1987 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Konzertfach Orgel (Herbert Tachezi)
1982–1987 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (Friedrich Cerha)
1982–1987 Wien: Privatunterricht "Aufführungspraxis Alter Musik" (Josef Mertin)
1986–1987 Paris (Frankreich): Studienaufenthalt, Kontaktnahme mit Pierre Boulez
1988 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Mag. (Diplomarbeitsthema "Spiegel 1-7 von Friedrich Cerha. Analyse und ihre musikdramatische Umsetzung")
2016 Universität Salzburg: Musikwissenschaft - Promotion (Dissertationsthema "Kehrtwendung, Überbietung oder Affirmation? Schönberg. Cage. Adorno")

Tätigkeiten

1980–1992 als Organist zahlreiche Konzerte/Rundfunkaufnahmen im In-/Ausland
1982–1987 Votivkirche Wien: Titularorganist
1983–1987 TheaterAngelusNovus, Wien: Komponist
1984–heute als Komponist/Dirigent zahlreiche Konzerte/Rundfunkaufnahmen im In-/Ausland
1985–1992 Universal Edition, Wien: freier Mitarbeiter, Redakteur für Klavierauszüge
1986 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz: Gastdozent (Interpretation und Analyse)
1987–1991 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz: Lehrbeauftragter (Stilkunde und Aufführungspraxis)
1988 Institut für Angewandte Theaterwissenschaft - Justus Liebig Universität Gießen (Deutschland): Gastdozent (Seminar "John Cage und neue Formen des Theaters")
1988–1998 Alte Schmiede Kunstverein Wien: Leiter einer Vortragsreihe (Fragen der Neuen Musik)
1988–19?? die reihe: Programmgestalter, Projektkoordinator, künstlerischer Berater (Projekt "Cage Projekt")
1989–2001 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien / mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrbeauftragter (Satzlehre, Gehörbildung, Formanalyse)
1990–heute bildender Künstler (Objekte)
1991 Institut für Angewandte Theaterwissenschaft - Justus Liebig Universität Gießen (Deutschland): Gastdozent (Seminar "Zeit und Struktur - vom Musikalischen im Theaterprozeß")
1991–1992 Institut für Angewandte Theaterwissenschaft - Justus Liebig Universität Gießen (Deutschland): Gastprofessor
1994–1997 Musikhochschule Mozarteum Salzburg: Gastprofessor (Komposition)
1999–2000 theatercombinat Wien: Zusammenarbeit
2001–heute Department für Komposition und Musiktheorie - Universität Mozarteum Salzburg: Professor (Musiktheorie, Komposition, Harmonielehre, Kontrapunkt, Musik des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart)
2003 Wiener Tage der zeitgenössischen Klaviermusik: Gastdozent
2004 Universität Mozarteum Salzburg: künstlerische Habilitation (Komposition)
2004–heute Betreuer verschiedener Meisterklassen (Komposition, Musiktheorie) in Europa/Asien
2008 kofomi - Komponist:innenforum Mittersill: Teilnehmer

ÖKB – Österreichischer Komponistenbund / ACOM – Austrian Composers Association: Mitglied

Schüler:innen (Auswahl)
Alexander Ludwig Bauer, Jürgen Neuhofer, Nikolaus Schapfl, Mario Rosivatz, Felix Elias Gutschi, Ludwig Nussbichler, Jaime Wolfson, Marco Döttlinger

Mitglied in Ensemble/Band/Orchester
1983–1992 die reihe: Ensemblemitglied
1985 Société de l'Art Acoustique, Wien: Cembalist

Aufträge (Auswahl)

1990 Jeunesse – Musikalische Jugend Österreich: Klaviertrio
1991 Wien Modern: Zwei Intermezzi aus "Medea"
1992 für Musikprotokoll im Steirischen Herbst - Österreichischer Rundfunk – ORF: Prolog und Epilog aus "Medea"
1994 für Musikprotokoll im Steirischen Herbst - Klangforum Wien: unordentliche inseln / de la motte fouqué-vertonung
1995 Musikprotokoll im Steirischen Herbst: BruchStück 6
1998 Hörgänge – Musik in Österreich: Kommt Sirenen klagt.
1999 Wiener Festwochen: SzenePenthesileaEinTraum
2008 Gradus ad parnassum: BruchStück 8
2019 ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Wien Modern: Das Satyrspiel 2019/20
2021 Wiener Konzerthausgesellschaft: Streichquartettsatz Nr. 7

 

1985 TheaterAngelusNovus Katalog 1 - Ein Klavierstück in 16 Teilen
1987 mürz Werkstatt - Kunsthaus Mürzzuschlag GmbH ... durchsichtig bewegt ... - für Kammerensemble und Tonband
1988 Staatstheater Kassel (Deutschland): Sospir - fragmenté par polyphonie
1989 ORF - Österreichischer Rundfunk Odysseus/Abbruch/Sirenen - Klavierkonzert
1990 Gesellschaft der Musikfreunde in Wien BruchStück 3 - Odysseusfragment
1992 Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg BruchStück 4 - MEDEAKOMMENTAR für 3 Violinen (Fassung A)
1998 hr - Hessischer Rundfunk Zweites Frankfurter Prélude/Zwei Kraniche und Wolken - Double - für 84 Instrumente

Aufführungen (Auswahl)

1984 Ensemble Projekt Uraufführungen, Carlos Kalmar (dir) - Projekt Uraufführungen, Wiener Konzerthaus: Drei Lieder für hohen Sopran und Kammerensemble (UA)
1984 Wiener Festwochen, Szene Wien: Ich bin der Franz (UA)
1985 Votivkirche Wien: 5 Stücke für große Orgel (UA)
1986 Wien: Zwei Stücke für Violoncello und Klavier (UA)
1987 Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester, Manfred Honeck (dir) - ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Wiener Konzerthaus: Sonate op. 1 (UA)
1991 JESS Trio Wien - Jeunesse – Musikalische Jugend Österreich, Wiener Konzerthaus: Klaviertrio (UA)
1991 ORF-Symphonieorchester, Michael Gielen (dir), Wiener Konzerthaus: ... wie eine Nachtmusik (UA)
1991 Wiener KammerOrchester, Heinz Holliger (dir) - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: 2 Intermezzi aus "Medea" (UA)
1991 Janna Polyzoides (pf), Manon-Liu Winter (pf), Eike Straub (pf), Johannes Marian (pf), Carol Morgan (pf), Leonore Aumaier (pf) - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: Katalog 3 (UA)
1993 ORF-Symphonieorchester, Arturo Tamayo (dir) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Grazer Congress: Prolog und Epilog aus "Medea" (UA)
1993 Christos Polyzoides (vl), Katherina Polyzoides-Sourvali (pf) (?), Janáček-Akademie für Musik und Darstellende Kunst Brünn (Tschechische Republik): Mechanische Bagatelle (UA)
1995 Klangforum Wien, Johannes Kalitzke (dir) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Grazer Congress: unordentliche inseln / de la motte fouqué-vertonung (UA)
1996 Johannes Marian (pf), Radio-Symphonieorchester Wien, Dennis Russell Davies (dir) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Grazer Congress: Klavierstück 1995 (UA), BruchStück 6 (UA)
1996 Bernadette Furch (a), Carmen Fallwickl (schsp, perc, va), Claudia Tinta (vl), Daniela Giretzlehner (vl), Julia Nica (vc), Tanzkompanie Erika Gangl, Oswald Sallaberger (dir), Herbert Grassl (dir) - aspekteSALZBURG, Mozarteum Salzburg: Der Engel ist geschlachtet (UA)
1998 Vienna Flautists - Hörgänge – Musik in Österreich, Wiener Konzerthaus: 2 für 8 Flöten (UA)
1998 Radio-Symphonieorchester Wien, Wiener Konzertchor, Ulf Schirmer (dir) - Wiener Konzerthausgesellschaft, Wiener Konzerthaus: Verkommenes Ufer (Medea) (UA), Landschaft mit Argonauten (Medea) (UA) 
1999 Christine Whittlesey (s), Reinhold Brunner (cl), Oswald Sallaberger (vl), Wolfgang Mitterer (org), Johannes Marian (pf), Christian Ofenbauer (dir) - Hörgänge – Musik in Österreich, Wiener Konzerthaus: Kommt Sirenen klagt. (UA)
1999 Renate Burtscher (s), Elisabeth Schimana (elec), Cosa Vocale Wien, Alois Glaßner (dir) - Hörgänge – Musik in Österreich, Wiener Konzerthaus: Klage der Persephone bin ich: Sirene (UA)
2001 Friederike Meinel (s), Jozefina Monarcha (ms), Annely Peebo (ms), Adrian Eröd (bar), Morten Frank Larsen (bar), Steven Gallop (b), Corinna Harfouch (spr), Symphonieorchester der Wiener Volksoper, Ulf Schirmer (dir) - Wiener Festwochen, Theater an der Wien: SzenePenthesileaEinTraum (UA)
2001 Johannes Marian (pf), Tetras Quartett - Hörgänge – Musik in Österreich, Wiener Konzerthaus: Zerstörung des Zimmers / der Zeit (UA)
2006 Wiener Concert-Verein, Ulf Schirmer (dir) - Bregenzer Festspiele, Kunsthaus Bregenz: EisMusik (UA)
2011 Quatuor Diotima - Osterfestival Tirol, Salzlager Hall in Tirol: Streichquartettsatz Nr. 4 (BruchStück 9) (UA)
2012 Arditti Quartet: Irvine Arditti (vl), Ashot Sarkissjan (vl), Ralf Ehlers (va), Lucas Fels (vc) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, herbst Camp/Black Cube: Streichquartettsatz Nr. 5 (UA)
2016 Ensemble xx. jahrhundert: Renate Linortner (fl), Stefan Neubauer (cl), Arnold Plankensteiner (bcl), Andrej Kasijan (h), Harald Demmer (perc), Harald Ossberger (pf), Bojidara Kouzmanova-Vladar (vl), Natalia Polukord (vl), Marija Djuric (vl), Stefanie Prenn (vc), Peter Burwik (dir) - Konzert "La chambre des cartes" - aspekteSALZBURG, republic Salzburg: Vergessenes Zimmer / staubiger Raum (UA)
2017 Jan Gerdes (pf), Kairos Quartett - ConTempOhr, Salzburg: BruchStück 10 (UA)
2017 Alexandra Lampert-Raschké (s), Gunnar Berg Ensemble Salzburg - Bloomsday 2017 - Universität Mozarteum Salzburg, Mozarteum Salzburg: Durchwehte Form 2017 (UA)
2020 Jan Gerdes (pf), BKA-Theater Berlin (Deutschland): Klavierstück 2018 (UA)
2021 ORF Radio Symphonieorchester Wien, Marin Alsop (dir) - Eröffnungskonzert - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: Das Satyrspiel 2019/20 (UA)
2023 Quatuor Diotima - Wiener Konzerthausgesellschaft, Wiener Konzerthaus: Streichquartettsatz Nr. 7 (UA)
2025 Reconsil Streichquartett: Joanna Lewis (vl), Christina Neubauer (vl), Martina Bischof (va), Maria Frodl (vc) - Alte Schmiede Kunstverein Wien: Streichquartettsatz Nr. 8 (UA), Streichquartettsatz Nr. 9 (UA), Streichquartettsatz Nr. 10 (UA), Streichquartettsatz Nr. 11 (UA)

 


1992 Lange Nacht der neuen Klänge BruchStück 4 - MEDEAKOMMENTAR für 3 Violinen (Fassung A)
1996 Wien Modern ARGONAUTENSTUDIE (Studio per un Argonauta) - für präp. Kontrabass
2005 Ingeborg Bachmann Quintett for martha keller

Pressestimmen (Auswahl)

05. Dezember 2024
"Christian Ofenbauer komponiert das, was er muss, auch gegen den Strom."
Opern·News: Machen, was man nicht kann (Daniela Klotz, 2024), abgerufen am 05.11.2025 [https://opern.news/news/beitrag/793]

02. November 2021
"Nebel kriecht von der Bühne, wo Stoffbahnen von der Decke hängen. Wie aus einem Nebel scheint dann auch die Musik zu dringen: ein und derselbe Ton, zart ausgehalten, verschiedentlich tröpfelnd. Das Ensemble vergrößert sich unmerklich, die Farbpalette wird breiter – und man schwingt sich ein auf eine lange Dauer. Aber keine Red’ von Langeweile: Dass einen dieses kontinuierlich anwachsende Klangbild – mal Mosaik, mal Zeichnung, mal Gemälde – über 50 Minuten nicht loslässt, dass es das Ohr mit fragiler Zärtlichkeit über viele sanfte, aber distinkte Szenenwechsel hinweg in Bann schlägt, ohne sich dabei je aufzudrängen, gehört zu den geheimnisvollen Stärken von Christian Ofenbauers orchestralem 'Satyrspiel'."
Die Presse: Wien modern: Klangarchäologie mit geheimem Swing (Walter Weidringer, 2021), abgerufen am 05.11.2025 [https://www.diepresse.com/6054757/wien-modern-klangarchaeologie-mit-geh…]

01. November 2021
"Ein voller Saal, starke künstlerische Positionen, ein bestens disponiertes RSO Wien mit seiner beeindruckend präsent agierenden Chefdirigentin Marin Alsop: ein gelungener Festival-Auftakt für Wien Modern. [...] Für den zweiten Teil finalisierte Christian Ofenbauer seine Opern-Tetralogie, verzichtete darin auf jegliches menschliche Wort und überließ die Reminiszenz an das Szenische der "Visuellen Komposition" von Andrea Sodomka. Im dichten Nebel und auf transparenten Stoffbahnen leuchteten warmes Orange und kühles Blau, sparsam eingesetzte Effekte, die dem knapp einstündigen Werk den notwendigen Raum gaben. Ofenbauers Musik entwickelte einen rhythmischen Sog, der das Publikum mit klanglicher Verdichtung zu fesseln wusste."
Wiener Zeitung: Im Nebel leuchten neue Klänge (Marie-Therese Rudolph, 2021), abgerufen am 05.11.2025 [https://www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/klassik/212626…]

21. April 2011
"Ofenbauers künstlerische Haltung lässt sich durchaus mit der Philosophie des Zen verbinden: Der Loslösung vom eigenen Selbst in der fernöstlichen Lehre scheint eine zentrale Tendenz seiner neueren Werke ziemlich genau zu entsprechen, nämlich der Abwendung von einer Ausdrucksmusik, der auch Ofenbauer selbst anfangs noch verpflichtet war. Von Emphase und Expressivität in der Schönberg-Nachfolge hat er sich also abgewendet. An ihre Stelle ist eine beim ersten Hinhören karge, brüchige Musiksprache getreten, die an die 'Absichtslosigkeit' amerikanischer Avantgardisten erinnert: Mit fast starrer Langsamkeit tastet sich Bruchstück IX an mechanisch-fahl wiederholten Akkordstrukturen und Mikromelodien entlang. Fast unmerklich beginnen die Repetitionen - ganz ähnlich wie beispielsweise auch bei Morton Feldman - auszufransen und kleinste Varianten zu entwickeln. Ebenso unmerklich verändern sich die Klangvaleurs, mischen sich stets wieder andere geräuschhafte Anteile hinzu. Wie auf der Negativseite musikalischer Emotionalität sind es dennoch reichste Ausdruckswelten, in denen diese Musik resultiert [...]."
Der Standard: Absichtslose Ausdruckswelten - Uraufführung von Christian Ofenbauer beim Osterfestival Tirol (Daniel Ender, 2011), abgerufen am 05.11.2025 [https://www.derstandard.at/story/1303291073828/absichtslose-ausdruckswe…]

8. August 2006
"Von Beginn an zog das fünfundvierzig Minuten dauernde Werk die Zuhörer in seinen Bann, denn es öffnete sich ein musikalisch fein gesponnener und beziehungsreicher Raum, in dem die facettenreichen Ereigniseinheiten mannigfaltige Wahrnehmungsebenen zuließen. [...] Dass Christian Ofenbauer fasziniert ist von der Musik Morton Feldmans ist klar, dessen Musik war wohl auch die Inspirationsquelle für 'EisMusik' die ein überaus spannendes Eigenleben entwickelte."
Vorarlberger Nachrichten (Silvia Thurner, 2006)

18. Mai 2001
"Es ist der ungewollte, doch nicht weniger schlüssige Verweis auf das Schmerzliche, was Ofenbauer unter dem Titelmonster SzenePenthesileaEinTraum (1999-2000) aus sich heraus- und in Noten und Text hineingearbeitet hat. Nicht mehr und nicht weniger als eine in kaltem Feuer stilistischer und formaler Zucht objektivierte, subjektive Variante der thematisch hochaktuellen Kleistschen Penthesilea . Ofenbauer folgt weitgehend Kleist. Jedoch nicht in Form einer auskomponierten Literaturoper. Vielmehr begnügt er sich mit wenigen signifikanten Textzitaten, in denen die Problematik des Werkes durch Wiederholungen omnipräsent gemacht wird: Achilles liebt die Emanze Penthesilea und hofft, dass sie ihn als Gemahl akzeptiert, wenn sie ihn als Kriegsgegner geschlagen hat. Also ist Achilles bereit, in eine Schlacht zu ziehen, um diese zu verlieren. Doch Penthesilea begnügt sich nicht mit dem Sieg, sondern tötet Achilles und lässt ihn von ihren Hunden zerfleischen. Erst am Schluss greift Ofenbauer verändernd ein und lässt Penthesilea nicht sterben, sondern ihre Gräueltat auf unendlich moderne Weise verdrängen. Wie man überhaupt sagen könnte, dass Ofenbauer gegen das Verdrängen ankomponiert: "Es muss etwas zur Sprache gebracht werden, das zugedeckt ist!" Und dies selbst dann, wenn die eigentliche Sprache durch die Sprache der Musik zugedeckt wird. Ofenbauer sieht die Worte seines Textes "wie in Bernstein erstarrte Insekten". So glatt wie Bernstein ist Ofenbauers Musik natürlich bei weitem nicht. Ihre Grundstruktur bilden zwei Akkordtrauben, die sich aus den musikalisch verwertbaren Buchstaben seines Namens und Heinrich von Kleists ableiten lassen. In überwiegend harten Intervallen verifiziert Ofenbauer die Schmerzlichkeit der Beziehungen zwischen den Bühnengestalten. Wenn so viel Schmerz in der Kunst ist, braucht man nach dem im Leben nicht mehr zu fragen. Trotzdem liefert Ofenbauer auch dafür die lakonische Antwort: "Wem es nicht gefällt, der hat mich verstanden!""
Der Standard: Der Opern-Bauer Christian Ofenbauer (Peter Vujica, 2001), abgerufen am 05.11.2025 [https://www.derstandard.at/story/583368/der-opern-bauer-christian-ofenb…]

Diskografie (Auswahl)

2021 Christian Ofenbauer: Für Janna Polyzoides, Klavierstück 2018 - Janna Polyzoides, die reihe, Christian Muthspiel (paladino music)
2020 Christian Ofenbauer: Zerstörung des Zimmers/der Zeit - Johannes Marian, Quatuor Diotima (NEOS)
2019 Christian Ofenbauer: Zwei Frankfurter Préludes - hr-Sinfonieorchester / Frankfurt Radio Symphony, Arturo Tamayo (NEOS)
2015 Christian Ofenbauer: Streichquartette 1997–2011 - Arditti Quartet (NEOS)
2011 Christian Ofenbauer: Zerstörung des Zimmers/der Zeit (ein_klang records)
2008 Thomas Heinisch, Christian Ofenbauer: Klaviermusik - Janna Polyzoides (ein_klang Records) // Track 17: Albumblatt für Karl Wagner; Track 18: Zerstörung des Zimmers/der Zeit

Tonträger mit seinen Werken
2013 exxj - Ensemble 20. Jahrhundert (Capriccio) // Track 4: Kommt Sirenen Klagt
2000 Neue Musik Aus Österreich (III) (ORF) // CD 2, Track 5: Odysseus - Abbruch - Sirenen, Konzert Für Klavier Und Orchester
1996 Musikprotokoll In Steirischen Herbst 96 (ORF) // Track 4: BruchStück VI

Literatur

mica-Archiv: Christian Ofenbauer

1994 Goertz, Harald, Österreichischer Musikrat (Hg.): OFENBAUER Christian. In: Österreichische Komponisten unserer Zeit (= Beiträge der Österreichischen Gesellschaft für Musik. Band 9). Bärenreiter: Kassel u. a., S. 107–108.
1997 Günther, Bernhard (Hg.): OFENBAUER Christian. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: Music Information Center Austria, S. 807809.
2007 Ender, Daniel:  Der Wert des Schöpferischen. Der Erste Bank Kompositionsauftrag 1989–2007. Achtzehn Portraitskizzen und ein Essay [Portraits über Herbert Willi, Gerhard E. Winkler, Christian Ofenbauer, Gerd Kühr, Georg Friedrich Haas, Jorge E. López, Herbert Grassl, Olga Neuwirth, Christian Mühlbacher, Thomas Heinisch, Alexander Stankovski, Germán Toro-Pérez, Johannes Maria Staud, Clemens Gadenstätter, Wolfram Schurig, Wolfgang Mitterer, Bernhard Gander und Klaus Lang]. Wien: Sonderzahl.
2008 Reiter, Sabine: mica-Interview mit Christian Ofenbauer. In: mica-Musikmagazin.
2014 Buch, Margarete: Im music austria Notenshop: CHRISTIAN OFENBAUER. In: mica-Musikmagazin.
2015 Dražić, Lena: Konsequentes Be- und Hinterfragen – CHRISTIAN OFENBAUER im mica-Porträt. In: mica-Musikmagazin.
2017 AUFNEHMEN UND VERWANDELN. PORTRAIT CHRISTIAN OFENBAUER. In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Musikverlag Doblinger: Ofenbauer, Christian
NEOS Music: Christian Ofenbauer
Wien Modern: Christian Ofenbauer (2021)
Musikprotokoll im Steirischen Herbst: Christian Ofenbauer (2012)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 6. 11. 2025): Biografie Christian Ofenbauer. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/61162 (Abrufdatum: 6. 11. 2025).

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