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Dézsy Thomas

First Name
Thomas
Family Name
Dézsy
auch bekannt unter
Thomas Cornelius Desi
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Ausbildner:in
Autor:in
Künstlerische:r Leiter:in
Regisseur:in
Genre
Neue Musik
Instrument(e)
Klavier
Orgel
Elektronik
Geburtsjahr
1967
Geburtsort
Bludenz
Geburtsland
Österreich
Thomas Dézsy © Bernhard Schramm

Thomas Dézsy © Bernhard Schramm

"Desi studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Musiktheorie, sowie Dirigieren und Komposition, war musikalischer Leiter des Orchestervereins der Gesellschaft der Musikfreunde Wien und der Musiktheatergruppe Totales Theater Wien. 1992 wurde er persönlicher Assistent von Diether de la Motte für Musiktheorie an der MDW.

Desi besuchte Kompositionsseminare bei Brian Ferneyhough (Royaumont, Szombathely), an der University of Berkley (USA), sowie bei Rodney Sharman und Louis Andriessen (Amsterdam). 

Aufführungen von Kompositionen erfolgten u.a. vom "Österreichischen Ensemble für Neue Musik", "Die Reihe", "Les Percussions de Strasbourg", dem "Sinfonieorchester Ostrau", dem "Mozarteum Orchester Salzburg", "Ensemble Ictus", "Stuttgarter Vocalsolisten".

Zwischen 1994 und 2014 spezialisierte sich Desi in über vierzig eigenen Produktionen auf neues Musiktheater, die in GarageX, dietheater, Wiener Konzerthaus, Brut, Ankerbrotfabrik, Semperdepot sowie am Theater Nestroyhof Hamakom, aber auch in Bregenz (Bregenzer Festspiele), Paris (Festival Oberkampf) und Rotterdam (Operadagen) zu sehen waren. 

Sein Opernprojekt "Tarkovski. The 8th Film" war für den Fedora-Opera-Prize 2018 nominiert. [...]

1989 gründete Desi gemeinsam mit Christian Utz das Ensemble "KlangArten – Neue Musik", das er musikalisch leitete und 1994 das Musiktheater-Ensemble "ZOON". Als Musiker mit Live-Elektronik trat er in der Frankfurter Gruppe TEXTxtnd auf, kuratierte das Musiktheater-Performance-Festival "Das Offene Ohr" im OK Linz 1993, das Producer-Meeting "NewOp11" für neues Musiktheater im WUK-Wien, organisierte die mehrteilige Musik-/Wissenschaftsreihe Re-Cycling Wien.

Zusammen mit Eric Salzman publizierte Desi das Werk "The New Music Theater: Seeing the Voice, Hearing the Body", sowie über die Theaterarbeit von Zoon "Vom Projekt zum Produkt als Prozess" und über die Wiener Musiktheaterszene. Theaterworkshops in London 2010 und New York 2009, 2013 ergänzten die Arbeit, sowie Lehraufträge zur Neuen Musik nach 1945 bzw. Neues Musiktheater an der Universität für Musik Wien.   

Seit 2014 ist Thomas Desi künstlerischer Co-Leiter des von ihm mitbegründeten Festivals MUSIKTHEATERTAGE WIEN."
Thomas Cornelius Desi: Lebenslauf (2021), abgerufen am 22.04.2021 [http://www.thomasdesi.com/bio/]

Stilbeschreibung

"Kernthema der meisten Arbeiten ist die Sprache, wobei der Text die formale Struktur für die vagen Gesten der Klänge bildet. Selbstbezüglichkeit der Thematik (Die Oper) und die Vergänglichkeit des Klanges sind wiederkehrende Gedanken darin."
Musikdokumentation Vorarlberg: Thomas Cornelius Desi, abgerufen am 22.04.2021 [http://mudok.at/?avada_portfolio=thomas-dezsy]

Auszeichnungen

2002 Amt der Vorarlberger Landesregierung: Komponistenstipendium
2010–2013 Magistrat der Stadt Wien - MA 7 Kulturamt: 4-jährige Konzeptförderung
2018 Fedora-Opera-Prize - FEDORA – The European Circle of Philanthropists of Opera and Ballet, Paris (Frankreich): Nominierung (Tarkovsky. The 8th Film)
2019 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2020 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Kompositionsförderung

Hexagonale Florenz (Italien): Stipendium

Ausbildung

Vorarlberger Landeskonservatorium, Feldkirch: Orgel, Klavier
1986–1992 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Musiktheorie (Diether de la Motte), Komposition (Karl Heinz Füssl), Orchesterdirigieren (Karl Österreicher) - Mag. art.
1997–2000 Fondation Royaumont (Frankreich): Komposition (Brian Ferneyhough)
2014 Opera Europa, Como (Italien): Lehrgang "Opernmanagement"

weitere Kompositionsseminare u.a. bei Rodney Sharman, Louis Andriessen (Amsterdam, Niederlande) sowie an der University of California (Berkeley, USA)

Tätigkeiten

1989–1995 KlangArten, Wien: Mitbegründer (gemeinsam mit Christian Utz), musikalischer Leiter
1990–1994 Totales Theater Wien: musikalischer Leiter
1992–1993 Wien: musikalischer Assistent, u.a. bei Dietfried Bernet (Wiener Kammeroper), Jan Latham-König (Wiener Staatsoper)
1992–1999 Institut für Musiktheorie - mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: persönlicher Assistent von Diether de la Motte
1992–heute mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrbeauftragter
1993 Performance-Festival "Das offene Ohr" - Offenes Kulturhaus Linz: Kurator
1994–heute ZOON - Ensemble für Musiktheater, Wien: künstlerischer Leiter
1994–heute international tätiger Theaterregisseur
2001–heute Initiator/Organisator von Symposien/Initiativen zu Neuem Musiktheater, u.a. "NewOp 11" (2001), "Austrian Music Theatre Day (AMD)", Plattform "Freie Musiktheater Wien", Musik-/Wissenschaftsreihe "Re-Cycling Wien"
2007 Ruhrtriennale (Deutschland): Regieassistent bei David Pountneys Produktion von Bernd Alois Zimmermanns Oper "Die Soldaten"
2009–2012 Projekt "Zwischen Bearbeitung und Recycling" - Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung (IMI), mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: wissenschaftlicher Mitarbeiter
2009–heute Leiter internationaler Theaterworkshops, u.a. in London (2010) und New York (2009–2013)
2014–heute Musiktheatertage Wien: Initiator, künstlerischer Co-Leiter (gemeinsam mit Georg Steker)
2017 Berliner Opernpreis - Neuköllner Oper Berlin (Deutschland): Jurymitglied
2018 in Kooperation mit Austrian Music Export - Operadagen Rotterdam (Niederlande): Jurymitglied

Austrian Composers Association, Wien: Mitglied
publizistische Tätigkeit, u.a. für Der Standard, Salzburger Nachrichten, Österreichische Musikzeitschrift – ÖMZ, Neue Musikzeitung, Neue Zeitschrift für Musik, Terz – Musikmagazin

Mitglied in den Ensembles/Orchestern
Orchesterverein der Gesellschaft der Musikfreunde Wien: Chefdirigent
TEXTxtnd, Frankfurt am Main (Deutschland): Elektroniker

Aufträge (Auswahl)

1993 Kammermusikensemble der Wiener Volksoper: Geste
1993 im Auftrag von Tania Golden: Drei Lieder
1994 Hörgänge – Musik in Österreich: Un Tramonto senza Sole
1994 Krankenhaus Rudolfinerhaus Wien: Drittes Streichquartett
1995 Ensemble Concorde, Dublin (Irland): For Concorde
1997 Ictus-Ensemble (Frankreich): The Untold Story
2000 Republik Frankreich: Psschtt
2000 Bregenzer Festspiele: Hoffmanniana
2017 Bregenzer Festspiele: Töne Schmuggler
2020 sirene Operntheater: Die Verwechslung

Aufführungen (Auswahl)

1991 Musikverein Wien: Erloschene Sterne (UA)
1991 Totales Theater Wien, Studio Totales Theater: Orpheus und Euridik (UA)
1992 Künstlerhaus Wien: Orpheus-Sonette (UA)
1992 Alte Schmiede Wien: Garden in Progress (UA)
1993 Kunsthistorisches Museum Wien: Die Stadt (UA)
1993 Totales Theater Wien, Studio Molière Wien: Jush-Tush (UA)
1994 KlangArten, Theater des Augenblicks Wien: The Mookse and The Gripes (UA)
1994 Totales Theater Wien, Wien: Turrace of Babbel (UA)
1994 Hörgänge – Musik in Österreich, Wiener Konzerthaus: Un Tramonto senza Sole (UA)
1996 Alte Schmiede Wien: Metaloge I-V (UA)
1996 Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste Wien (ehem. Semperdepot): Wie es ist (UA)
1997 Jacques Pluvier (pf) - International Bartók Seminar and Festival, Szombathely (Ungarn): The Untold Story (UA)
1997 Thomas Dézsy (pf), Petra Kießling (vc), Echoraum Wien: Claude. (Vivier) (UA)
1998 Resolutions! Tanzfestival, The Place Theatre London (Großbritannien): DANZSTUNDE (UA)
1998 Thomas Dézsy (pf), Petra Kießling (vc), Alte Schmiede Wien: I had a dream (UA)
1998 Les percussions de Strasbourg - Voix nouvelles, Royaumont (Frankreich): Trio Infernal (UA)
1998 die reihe, Hörgänge – Musik in Österreich, Wiener Konzerthaus: Eleutheria (UA)
1999 oenm . oesterreichisches ensemble für neue musik, Johannes Kalitzke (dir), Orchesterhaus des Mozarteum Orchester Salzburg: Adagio in K (UA)
1999 Thomas Dézsy (pf), Wolfgang Stengel (clavichord) - Konzertreihe "Zeitgenössische Musik" Stöbergasse - Wien: Die Da-Vinci-Formel (UA)
1999 Mozarteumorchester Salzburg: Symphonische Dichtung (UA)
2000 Martin Lindsay (bar) - earport-Festival Düsseldorf (Deutschland): LIÈVRE À LA ROYAL DU SENATEUR COUTEAUX (UA)
2000 Neue Vocalsolisten Stuttgart - Voix nouvelles, Royaumont (Frankreich): Psschtt (UA)
2001 dietheater, Wiener Konzerthaus: El Nino – Ökologie, Gesellschaft und Kunst? (UA)
2002 Thomas Dézsy (pf), Lincoln Center New York (USA): Time in Tension (UA)
2004 Bregenzer Festspiele: Hoffmanniana (UA)
2004 Alte Schmiede Wien: Demozartifikation (UA)
2005 Helmut Gebeshuber (voc), Roman M. Müller (voc), MAK Wien: Zustandsanalisl (UA)
2005 Salome Kammer (s), David Haneke (video) - Generator, Wiener Konzerthaus: CCTV - Closed Concert Tele Vision (UA)
2005 Ensemble der Musikschule der Stadt Bregenz: Freud-Musik (UA)
2009 Donaufestival Krems: Gunny Fames (UA)
2010 in Kooperation mit dem Carinthischen Sommer - ZOON - Ensemble für Musiktheater, Reformierte Stadtkirche Wien: Unsichtbare Mächte (UA)
2011 Eszter Hollósi (schsp), Nina Plangg (ms), Alexandre Bellenger (elec), Orchester Ensemble Wien Klang, Azis Sadikovic (dir) - ZOON - Ensemble für Musiktheater, Theater Nestroyhof Wien: Das Budapest Verhör (UA)
2012 ZOON - Ensemble für Musiktheater, Theater Nestroyhof Wien: Der Rohrschach Text (UA)
2013 ZOON - Ensemble für Musiktheater, Theater Nestroyhof Wien: Das dritte Reich des Traums (UA)
2015 Musiktheatertage Wien: Ujamaa Paradise (UA)
2016 Theater an der Gumpendorfer Straße Wien: Der Nachmittag der lebenden Toten (UA)
2017 Vokalisten der Musikschule Bregenz - Initiative "CrossCulture" - Bregenzer Festspiele, Bregenzer Festspielhaus: Töne Schmuggler (UA)
2017 Musiktheatertage Wien, Werk X Wien: Tanzcafé Schweigepflicht (UA)
2018 Stadttheater Bruck an der Leitha: Vliessstoff (UA)
2020 Marelize Gerber (s), Ingrid Haselberger (s), Katrin Targo (s), Johannes Czernin (t), Gebhard Heegmann (bar), Günther Strahlegger (bar), oenm . oesterreichisches ensemble für neue musikFrançois-Pierre Descamps (dir) - sirene Operntheater, Wien Modern, F23 Wien: Die Verwechslung (UA)
2020 Peter Koger (video), Gilbert Handler (voc), Gotho Griesmeier (voc), Martin Achrainer (voc), Trio NIHE - in Kooperation mit WUK performing arts und Landestheater Linz - ZOON - Ensemble für Musiktheater, WUK Wien: Tarkovsky. The 8th Film (UA)
2023 Marie Annick Béliveau (a), Andrew Golder (spr), Kenji Herbert (e-git), Alexander Kaimbacher (t), Johannes Zeinler (org), Schüler•innen des AkG Beethovenplatz, Musiktheatertage Wien, Wiener Hofmusikkapelle: HEILIGER ZORN/ detuned (UA)

Pressestimmen

03. Oktober 2020
"Eine großartige, spannende Multimedia-Performance, die wirklich alle Stückeln spielt: Musik, Schauspiel, Gesang und filmische Effekte im Spiegelkabinett. Thomas Desi ist ein Verehrer des russischen Filmemachers Andrej Tarkowskij (1932–1986) und hat sich intensiv mit dessen Leben und Werk beschäftigt. In "Tarkovsky – der 8. Film" lässt er den Regisseur als Cowboy doppelt wieder erstehen und mit dem Schicksal hadern, weil es ihm nicht gegönnt ist, den 8. Film zu verwirklichen. Desi schenkt ihm den seinen. [...] Die enge Verbindung Desis mit Tarkowskij wird in vielen Referenzen sichtbar, im Nachdenken über die Zeit, über die Natur und über Vergangenheit und Gegenwart. Auf fast 400 Seiten hat Tarkowskij unter dem Titel "Versiegelte Zeit" seine „Gedanken zur Kunst, zur Ästhetik und Poetik des Films“ aufgeschrieben. Desi hat das Buch sicher gelesen [...]. Auch Thomas Desi hat eine „Hoffmanniana“ erdacht, ein „Musiktheater für Andrei Tarkovski“, 2004. Schon lang befasst er sich mit der Verwirklichung des technisch aufwändigen Projekts "Tarkovsky – der 8. Film". Auf der europäischen Plattform "Fedora", für innovative Oper- und Ballettproduktionen, "Fedora", ist das Projekt 2018 für den jährlich verliehenen Opern-Preis nominiert worden. Ein so komplexes Stück, aus so vielen Ebenen zusammengesetzt, ist kaum zu beschreiben, man muss sich einfach darauf einlassen, mit der Sängerin, die mit sich selbst im Quartett singt, in Gedanken mitsummen, mit Cowboy Tarkowskij mit der Welt zu hadern und doch nicht aufgeben. Desi spricht, mit Blick auf den Entstehungsprozess und die Zusammenarbeit des Teams, von einer Ping-Pong-Methode. [...] Es entsteht "ein übersummarisches Ganzes" (Desi) [...]."
Tanzschrift: Thomas Desi: Tarkovsky – der 8. Film, Musiktheater (Ditta Rudle, 2020), abgerufen am 22.04.2021 [https://www.tanzschrift.at/buehne/kritisch-gesehen/1267-thomas-desi-tar…]

08. Juli 2017
"Seit nunmehr zwei Jahren besteht eine Kooperation zwischen den Bregenzer Festspielen und der Musikschule Bregenz. Im Rahmen der Initiative "double check" des Landes Vorarlberg wurde dieses längerfristige Zusammenwirken unter der Projektleitung von Martin Deuring möglich. Der Komponist Thomas Desi wurde damit beauftragt, in Anlehnung an die Schmugglerszene aus Bizets Oper "Carmen" ein Werk zu schreiben. Zwar hat Thomas Desi, er ist Initiator und Leiter der "Musiktheatertage Wien", bisher noch wenig mit Jugendlichen gearbeitet, aber er besitzt eine enorme Kreativität mit Wortkompositionen und offenen Kompositionsformen, die den Interpretierenden viel Eigenverantwortung gewähren. Das gemeinsam entwickelte instrumentale Theater setzte neben festgeschriebenen Passagen im Wesentlichen auf die spontane Energie der Jugendlichen, denn zahlreiche Abschnitte wurden improvisierend erarbeitet. [...] Das charakteristische Thema und der Rhythmus einer Habanera benötigen lediglich drei beziehungsweise vier Töne, um identifiziert zu werden. Geschickt "versteckte" Thomas Desi unter anderem diese Floskeln in der Musik und es war ein spannendes Vergnügen, diese auszuforschen, ihnen zu folgen und nachzuvollziehen, wohin sie "geschmuggelt" wurden. Heutzutage hat das Schmuggeln eine weit größere Dimension, als sie noch vor wenigen Jahren wahrgenommen wurde. Krieg, Schlepperei und dichte Grenzen sind im Alltag sehr präsent. Genau über diese Themen [...], diskutierte Thomas Desi mit den Jugendlichen. Diese Gespräche, Satzfragmente und sinngebenden Phrasen bildeten das musikalische Material für beziehungsreich verwobene Wortkompositionen, die über live deklamierte, rhythmisierende Floskeln zugespielt wurden. Alle Protagonisten bewegten sich im Raum zwischen dem auf Sitzkissen platzierten Publikum. Der einbezogene Raumklang und das Lichtkonzept sowie die Raum teilende Diagonale, die die Mitwirkenden in manchen Passagen bildeten, ergänzten sich prima und boten Abwechslung [...]."
Kultur – Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft: Die eigenen Grenzen erforschen – das instrumentale Theater "Töneschmuggler" bei "Cross Culture" war ein höchst bemerkenswertes Ereignis (Silvia Thurner, 2017), abgerufen am 22.04.2021 [https://www.kulturzeitschrift.at/kritiken/musik-konzert/die-eigenen-gre…]

12. September 2012
"In der Garage X am Petersplatz [...] präsentiert die von Thomas Desi geleitete Gruppe das Werk Tactics, ein, so der Untertitel, "post-war music theatre". Mit Claus Guths Deutung von Monteverdis Il ritorno d'Ulisse in patria, die gerade im Theater an der Wien zu sehen ist, teilt es nicht nur das Thema (Traumatisierung durch Kriegseinsätze und Folgen im familiären Umfeld), sondern auch Spurenelemente der Musik Monteverdis. Diese hat Desi jedoch in Zusammenarbeit mit Sebastian Adam (E-Gitarre), Jürgen Schallauer (E-Bass) und Alexander Schuster (Schlagzeug) in ein beeindruckend erdiges Rockgewand gesteckt. Manchmal malt die Band auch nur flächigen Klanghintergrund; oft wird auch monodiert, monologisiert oder einfach nur geschwiegen. Man erlebt Erwartung, Rückkehr und versuchte Annäherung und Wiedervereinigung eines Soldaten mit seiner Frau [...]. Das Buch hat Desi aus Textfragmenten von den auf Wikileaks veröffentlichten Iraq War Logs, aus Blogs und Medienberichten montiert [...]."
Der Standard: Gegengift gegen das Gestern (Stefan Ender, 2012), abgerufen am 22.04.2021 [https://www.derstandard.at/story/1345166948525/gegengift-gegen-das-gest…]

Diskografie (Auswahl)

als Komponist
2013 Dein Lied (Kuckuck Schallplatten/E.R.P. Musikverlag)
1995 Iiiiiicredible: Sampling-Anthologie (Institut für elektroakustische Musik/HS für angewandte Kunst)
1993 Thomas Dézsy: Jush-Tush (Totales Theater)

als Interpret
2007 Jugend - Arbeit (TextXTND)
2004 Marx - Arbeit (GROB)

Tonträger mit seinen Werken
2004 Marx - Arbeit (GROB) // Track 2: The Phoenix And The Turtle; Track 4: Spartakuslied; Track 6: Auf Auf Zum Kampf; Track 9: Die Internationale; Track 13: Trotz Alledem; Track 15: Die Schlesischen Weber
2002 Österreichische Komponisten der Gegenwart, Vol 2: Rapf-Kont-Dézsy-Eröd-Bednarik-Soyka (Klaus Kovarik's Musikothek - KKM)

Literatur

mica-Archiv: Musiktheatertage Wien

1997 Günther, Bernhard (Hrsg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich. Wien: mica, S. 347 ff.
1998 Baier, Christian: Thomas Désy, Komponist. Abgerufen am 22.04.2021 [http://mudok.at/wp-content/uploads/2017/07/Thomas-Desi-Komponist.pdf].
2002 Thurner, Silvia: Musik, die unter unseren Ohren verwest. Thomas Dézsy erhält das Komponistenstipendium 2002 des Landes Vorarlberg. In: Kultur – Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft, Jg. 17 (November 2002).
2009 mica: ZOON präsentiert BUDAPEST, WIEN, BUDAPEST 1989 und NEITHER. In: mica-Musikmagazin.
2010 mica: Thomas Desis zoon-Theaterproduktion "Unsichtbare Mächte" am Mittwoch in der Reformierten Stadtkirche. In: mica-Musikmagazin.
2010 Rögl, Heinz: Wien Modern 2010 – Pressekonferenz im project space der Kunsthalle Wien. In: mica-Musikmagazin.
2011 mica: DAS BUDAPEST VERHÖR - A Noir Melodrama von Thomas Desi. In: mica-Musikmagazin.
2014 Dražić, Lena: Vom Nutzen der Ortlosigkeit – die freien Musiktheater zwischen Aufbruch und Tradition. In: mica-Musikmagazin.
2015 mica: EINE ART OPER – Musiktheatertage Wien. In: mica-Musikmagazin.
2015 mica: Sieben Uraufführungen bei der ersten Auflage der Musiktheatertage Wien. In: mica-Musikmagazin.
2015 Scholz, Dieter David: "PIZZERIA ANARCHIA" an der Neuköllner Oper Berlin. In: nmz – neue musikzeitung, abgerufen am 22.04.2021 [https://www.nmz.de/online/pizzeria-anarchia-an-der-neukoellner-oper-berlin].
2015 Rögl, Heinz: "Alle unter 25-Jährigen eingeladen, kostenlos zu kommen" – GEORG STEKER und THOMAS DESI im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2016 mica: MUSIKTHEATERTAGE WIEN 2016 – Eine Art Weltflucht. In: mica-Musikmagazin.
2016 Woels, Michael Franz: Musiktheatertage Wien 2016. In: mica-Musikmagazin.
2017 mica: MUSIKTHEATERTAGE WIEN: EINE ART ZUKUNFT. In: mica-Musikmagazin.
2018 mica: MUSIKTHEATERTAGE WIEN – Festival für eine Art Oper. In: mica-Musikmagazin.
2020 mica: SIRENE OPERNTHEATER: Die Verbesserung der Welt – Ein Festival mit sieben Uraufführungen. In: mica-Musikmagazin.
2020 mica: FILM COMPOSERS' LOUNGE #12 & VERLEIHUNG WIENER FILMMUSIK PREIS 2020. In: mica-Musikmagazin.
2020 mica: Stimmung – Wien Modern 33 (29.10.–29.11.2020). In: mica-Musikmagazin.
2020 mica: Thomas Desi: Tarkovsky – Der 8. Film. In: mica-Musikmagazin.
2020 WUK: Das messerscharfe Denken des Andrej Tarkovskys - Thomas Desi über seine electronic opera "Der 8. Film". In: WUK-Magazin, abgerufen am 22.04.2021 [https://www.wuk.at/magazin/das-messerscharfe-denken-des-andrej-tarkovskys/].
2021 Benkeser, Christoph / Woels, Michael Franz: "EIN FILM HINTER EINEM DICKEN GLASAQUARIUM." – THOMAS CORNELIUS DESI IM MICA-INTERVIEW. In: mica-Musikmagazin.
2023 mica: Vom 13. bis 23. September 2023 bringen die MUSIKTHEATERTAGE WIEN neueste Produktionen an verschiedene Orte der Stadt. In: mica-Musikmagazin.
2023 mica: MUSIKTHEATERTAGE WIEN 2023. In: mica-Musikmagazin.

Publikationen des Künstlers
1991 Dézsy, Thomas: Die Mechanik des Natürlichen. Johann Joseph Fux und sein "Gradus ad Parnassum", eine fiktive Diskussion. In: nmz – neue musikzeitung, 152 - 1991, S. 40–44.
1995 Dézsy, Thomas (Hrsg.): Musik.Labyrinth.Kontext. Über Musikperformance. Wien: Sonderton.
1998 de la Motte, Diether / Dézsy, Thomas (Hrsg.): Musikalische Liebeserklärungen: Aufsätze aus 30 Jahren. Kassel: Bärenreiter Verlag.
2003 Dézsy, Thomas: Das Dazwischen im Danach. Vom neuen Musiktheater zum Medientheater. In: Positionen, 55 - 2003.
2006 Dézsy, Thomas: Das Unbewußte in der Komposition – Schoenberg und Freud. In: Österreichische Musikzeitschrift – ÖMZ, Oktober 2006.
2006 Dézsy, Thomas: Reflexions sur l'inconscient dans la musique (Reflexions on the Unconscious in Music). In: Filigrane, Nr. 4 - November 2006, abgerufen am 22.04.2021 [https://revues.mshparisnord.fr/filigrane/index.php?id=384].
2007 Dézsy, Thomas / Jena, Stefan / Torkewitz, Dieter (Hrsg.): ANKLAENGE 2007: Zwischen Experiment und Kommerz. Zur Ästhetik elektronischer Musik. Wien: Mille Tre.
2008 Salzman, Eric / Dézsy, Thomas: The new music theater: seeing the voice, hearing the body. New York: Oxford University Press.
2012 Desi, Thomas: ZOON Musiktheater (seit 1994). In: Everhartz, Jury / Tornquist, Kristine (Hrsg.): Fragen an das Musiktheater, Wien: Edition Atelier, S. 41–54.

Quellen/Links

Webseite: Thomas Cornelius Desi
Austrian Composers Association: Thomas Dézsy
Musikdokumentation Vorarlberg: Thomas Cornelius Desi
Wikipedia: Thomas Desi
YouTube: Thomas Desi
Webseite: ZOON
YouTube: ZoonMusiktheater
Webseite: Musiktheatertage Wien
YouTube: Thomas Cornelius Desi, Opera Maker
sirene operntheater: Verbesserung der Welt - 7: Die Verwechslung (Film, 2020)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 31. 1. 2024): Biografie Thomas Dézsy. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/68670 (Abrufdatum: 24. 11. 2024).